Korrektur - Protozoe (?), die ich nicht klassifizieren kann

Begonnen von novus, November 02, 2013, 14:29:16 NACHMITTAGS

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novus

Hallo!

Ich wäre hierbei für jeden hilfreichen Tipp dankbar. In meinen paar Büchern scheint es nichts Vergleichbares zu geben und ich brauche zumindest eine Familie oder Gattung, zur Not auch eine noch gröbere Kategorie, um weiter recherchieren zu können. Vielleicht handelt es sich ja auch um das Entwicklungsstadium eines Protisten, der sonst anders aussieht.



Die Kryptomonaden sind nicht gefragt, sondern die Organismen, die mit ihren Pseudopodien(?) ein wenig wie Polypen aussehen. Es gibt am breiten Körperende fünf davon und das spitze Körperende läuft ebenfalls in ein kurzes Pseudopodium aus. Diese Individuen stammen aus einer Probe, die ich einem Drainagegraben entnommen habe (ein bisschen Schlamm, ein bisschen Oberflächenwasser).

Aussagekräftigere Bilder habe ich leider nicht. Die Dinger fielen mir so nebenbei auf und als ich später an die Stelle auf dem Objektträger zurück kam, waren sie zerquetscht.


Herzliche Grüße,
Michael

Bernhard Lebeda

Hallo Michael

Waren die Aliens beweglich? Wenn ja, kannst Du das beschreiben?

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

novus

Hallo Bernhard!

Ich habe keine, wie soll ich sagen, "großen" Bewegungen wahrgenommen. In einem Fall hatte ich den Eindruck, dass eine der Pseudopodien zwischen zwei Bildern ein kleines Stückchen länger geworden war. Sind das etwa Amöben?

Herzliche Grüße,
Michael

Klaus Henkel

Zitat von: novus in November 02, 2013, 14:29:16 NACHMITTAGS

Diese Individuen stammen aus einer Probe, die ich einem Drainagegraben entnommen habe (ein bisschen Schlamm, ein bisschen Oberflächenwasser).

Michael

Hallo Michael! Bitte geben Sie recht genau an, wo sich der Drainagegraben befindet: Moor, Torf, im Binnenland, am Fluß, am See, in Küstennähe usw.
MfG KH

novus

Sehr geehrter Herr Henkel,

mit Ihrem Einwurf haben Sie natürlich recht, das hätte ich gleich machen sollen. Der Graben lag zwischen einer Landstraße, resp., zwischen dem asphaltierten Radweg am Rand dieser Straße und grenzt direkt an ein Waldstück (Mischwald, würde ich sagen). Ich bin da zwar schon öfter entlang gewandert, aber Genaueres kann ich über die Beschaffenheit dieser Örtlichkeit nicht sagen. In dem Graben stand das Wasser über einer Schicht aus Schlamm und/oder Humus, und es war teilweise mit Blättern bedeckt. Es war an der Dieburger Straße (L3094) zwischen der Grube Messel und Darmstadt. Es gibt da eine Reihe kleiner Bäche und es mag sein, dass der Graben mit diesem System in Verbindung steht, doch darüber weiss ich nicht näher Bescheid.

Mit herzlichen Grüßen,
Michael

novus

Ich muss die Annahme, es handele sich um Protozoen, korrigieren. Ich hatte gerade wieder einige Exemplare vor der Linse und konnte keinerlei Zellorganellen ausmachen. Keinen Nucleus, keine Vakuolen, nichts. Bewegung war auch nicht auszumachen und bei einem Exemplar sah es so aus, als sei einer der "Arme" abgeknickt, so als handele es sich eigentlich um einen festen Fortsatz.

Gerade darum wüsste ich aber immer noch sehr gerne, was das eigentlich ist. Falls jemand eine Idee hat, dann bitte melden!

Herzliche Grüße, Michael

Klaus Henkel

Zitat von: novus in November 02, 2013, 21:09:30 NACHMITTAGS
Ich muss die Annahme, es handele sich um Protozoen, korrigieren. Ich hatte gerade wieder einige Exemplare vor der Linse und konnte keinerlei Zellorganellen ausmachen. Keinen Nucleus, keine Vakuolen, nichts. Bewegung war auch nicht auszumachen und bei einem Exemplar sah es so aus, als sei einer der "Arme" abgeknickt, so als handele es sich eigentlich um einen festen Fortsatz.

Gerade darum wüsste ich aber immer noch sehr gerne, was das eigentlich ist. Falls jemand eine Idee hat, dann bitte melden!

Herzliche Grüße, Michael

Zitat von: novus in November 02, 2013, 18:04:44 NACHMITTAGS

mit Ihrem Einwurf haben Sie natürlich recht, das hätte ich gleich machen sollen. Der Graben lag zwischen einer Landstraße, resp., zwischen dem asphaltierten Radweg am Rand dieser Straße und grenzt direkt an ein Waldstück (Mischwald, würde ich sagen). Ich bin da zwar schon öfter entlang gewandert, aber Genaueres kann ich über die Beschaffenheit dieser Örtlichkeit nicht sagen. In dem Graben stand das Wasser über einer Schicht aus Schlamm und/oder Humus, und es war teilweise mit Blättern bedeckt. Es war an der Dieburger Straße (L3094) zwischen der Grube Messel und Darmstadt. Es gibt da eine Reihe kleiner Bäche und es mag sein, dass der Graben mit diesem System in Verbindung steht, doch darüber weiss ich nicht näher Bescheid.


Auf mich machen diese "fünfarmigen" Säcke am Stiel den Eindruck von pflanzlichen Teilen. Blättern Sie mal im Schmeil-Fitschen Flora von Deutschland oder in Rothmalers Atlasband bei den Süßgräsern , zB Lieschgras, Phléum pratense auf S. 719 unten.
MfG KH

Klaus Herrmann

Hallo Michael,

ein super Hinweis von Klaus Henkel! :)

Dann wäre ein Pol-Bild mal ganz interessant. Wenn die "Pseudopodien" aus  Cellulose wären, würden sie leuchten und wir wären dann im Pflanzenreich.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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novus

Hallo Herr Henkel, hallo Klaus Herrmann!

Erst mal vielen Dank für die Antworten und meine Entschuldigung für meine späte Reaktion. Als ich gestern die Postings las, war es schon sehr spät und der heutige Tag war erstmal anderweitig verplant.

Mir gefällt die Idee mit den Pflanzenteilen gut, es wird jedoch eine Weile dauern, bis ich an die zitierten Bücher komme und nachschlagen kann, was auf S. 719 zu sehen ist.  Eine schnelle Recherche im Internet zu Lieschgras förderte erst mal nichts zutage, das sich in der Größenordnung von 30µm bewegt, aber das war bei einer solchen Suchstrategie auch kaum zu erwarten.

Vorhin habe ich daher den Rat von Klaus Hermann befolgt und es mit Polarisation versucht.

Also ..., an diesen Dingern leuchtete nichts.

Wahrscheinlich habe ich etwas falsch gemacht. Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

Ich habe bei meinem Zeiss Standard mit neuem DIK die normale Hellfeld-Aperturblende ausgewählt (Stellung "J"). Dann habe ich aus dem "Füßchen" den DIK-Schieber entfernt. Im Sample waren auch einige Hypotriche und Flagellaten und daraufhin leuchteten in deren Zellinneren diese Kristalle, die man dort oft findet.

Bei den "Polypen" leuchtete, wie gesagt, nichts auf.

Ich habe dann den Analysator gedreht. Während einer kompletten Umdrehung tauchte das Leuchten der Kristalle in den Protozoen auf und verschwand wieder, doch an den "Polypen" war nie ein Leuchten zu bemerken. 

Wo lag nun der Fehler?


Herzliche (wenn auch ratlose) Grüße,
Michael


Klaus Herrmann

#9
Hallo Michael,

ZitatWo lag nun der Fehler?

so wie du es beschrieben hast nicht bei dir, sondern bei meiner Vermutung, das seien Cellulosestrukturen.

Also nochmal von vorn - schade, es wäre so einfach gewesen! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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novus

Hallo Klaus!

Macht nichts, ich wollte die Polarisation schon lange mal ausprobieren ;)

Mal sehen, was die Literatur zu bieten hat.

Herzliche Grüße,
Michael