Spiegelobjektive - für Lösung für "Heike-Fotos"?

Begonnen von Peter V., November 03, 2013, 14:52:29 NACHMITTAGS

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the_playstation

#30
Zitat von: wilfried48 in November 05, 2013, 12:50:10 NACHMITTAGS
Selbst bei terrestrischen Anwendungen des Fernrohrs für die Naturbeobachtung oder photografischen Teleobjektiven haben sich Spiegelobjektive nicht durchgesetzt, obwohl sie hier einen deutlichen Gewichtsvorteil bieten.
Die Leica, Zeiss, Swarovski Apo-Linsenfernrohre sind einfach zu gut.

viele Grüsse
Wilfried
Hallo Wilfried,
Mmmhhh. Für kleine Anwendungen mag das stimmen. Spektive, Feldstecher, ...
Die optische Leistung eines großen Spiegels mit großer Öffnung ist trotzdem erheblich größer.
Wer einmal durchgeschaut hat, der wird mir Recht geben.

Aber es gibt bei Teleobjektiven auch Alternativen. Maks wie das MTO1000 "Russentonne" sind nicht schlecht.
Kosten viel weniger. ;)

Einen Vorteil der Linsen sehe Ich im Bereich Zoom-Objektive, ...

Ausserdem gibt es div. andere Vorteile bei Spiegeln!
1.) Es muß nur eine Oberfläche bearbeitet werden. Nicht 4-x
2.) Ein perfekt polierter Spiegel hat eigentlich keine Abbildungsfehler. Selbst ein Apo kommt da nicht mit.
3.) Er verbiegt sich nicht durch das eigene Gewicht, da dieses durch die Lagerung verhindert werden kann.
4.) Man kann andere Materialien / Glassorten verwenden.
5.) Adaptive Systeme sind möglich.
6.) Eine größere Auswahl an Wellenlängen ist möglich.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

wilfried48

Zitat von: the_playstation in November 05, 2013, 12:57:07 NACHMITTAGS
Die optische Leistung eines großen Spiegels mit großer Öffnung ist trotzdem erheblich größer.
........... Selbst ein Apo kommt da nicht mit.

Lieber Jorrit,

das habe ich nicht in Zweifel gezogen, sondern nur behauptet, dass für keine terrestrische Anwendung offenbar die Grenze erreicht ist, wo das Spiegelobjektiv (mit seinen in vielen Fällen nur theoretischen Vorteilen) gegenüber dem Apo-Refraktor punkten kann.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

the_playstation

#32
Hallo Wilfried,

Komm zu mir und schaue 1x durch meinen Newton-Dobson (terrestrisch) mit Crayfordauszug und 2" WF Okular. Der Unterschied ist extrem.
Ich denke, daß eliminiert jegliche Zweifel. :) Allerdings kann die beste Optik schlechte Sichtbedingungen nicht verhindern.
Aber vieleicht ist die N.A. auch völlig sinnlos?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

abbeköhl

#33
Hallo Jorrit und Wilfried,

Wo genau der Vorteil in der "eigentlichen Abbildung" eines Spiegelobjektivs in der Makro und Mikrofotografie liegt (die physikalischen Vor und Nachteile jetzt mal weggelassen) müsste man wohl selber mal ausprobieren. Aber dass grosse Plus für "Heikes Anwendungen" war sicher der grosse AA(Arbeitsabstand) für die Beleuchtung und zum stacken, und die gute N.A. Auch der Preis im Vergleich zu einem Linsensystem wird um einiges günstiger sein, hatte ich gedacht. ;D Dem ist aber nicht so.
Was ich aber ausser Acht gelassen habe, ist die Tatsache dass eine "Büchse" mit so einem grossen Durchmesser eine Beleuchtung wieder erschweren kann. Darauf hast du mich erst aufmerksam gemacht, danke für den Tipp Wilfried. Zugleich dachte ich, dass die Herstellung dieser Spiegelobjektive mit viel weniger Aufwand realisiert werden kann, was sich im Preis bemerkbar machen sollte. Dem ist leider nicht so, wahrscheinlich ist die Zielgruppe(Markt für den Absatz) zu klein für eine preiswerte Produktion.

Wie schon erwähnt wurde,  ist es auch immer eine Frage der Aufgabe die so ein System(Spiegel oder Linsen) erfüllen muss.

Ich denke wenn es darum geht so viele Informationen wie möglich einzufangen, dann muss ich soviel Licht wie möglich einfangen, egal ob im Mikro oder Astrobereich. Denn im Licht ist die Information, da fängt physikalisch gesehen alles an,,, Licht ist Information ohne Licht sehe ich nichts. ;D Das wird natürlich umso schwerer, je lichtschächer die Objekte sind. In der Astrophysik wäre ein Linsensystem in der richtigen Grösse um z.B: Sternenhaufen gewisser Klassen noch "detailgetreu Aufgelöst" zu sehen, schnell ein paar 100 Tonnen schwer um noch genug Licht einzufangen. Und mit der gleichen Leistung schlichtweg unbezahlbar, falls es überhaupt realisierbar wäre.
Dazu kommt dass man mit einem Spiegelsystem in der Astrophysik die sehr wichtige Anwendung der IR Forschung(Spectralanalyse) betreiben kann. Denn vom Lichtspektrum her gesehen hat da das beste Linsensystem keine Chance. ;)

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag, Gruss,,, Reto B.

JüSchTü

Hallo Wilfried,

Zitat...Spiegelobjektive sind für Spezialanwendungen wo man vom UV bis IR gute Transmission braucht...

völlig richtig. Den großen Arbeitsabstand bekommt man offensichtlich auch mit Linsen hin.

Zitat...sonst würden sie von den vier grossen Mikroskopherstellern doch auch angeboten...

Da stimme ich Dir nicht ganz zu. Manchmal entscheidet auch die Firmenpolitik darüber, was gemacht wird und was nicht. Während in den 30ern Al Capone mit seinen Kumpanen mit dem Citroën "Traction Avant" der Polizei auf und davon fuhr, und damit dessen überlegenes Fahrverhalten demonstrierte, hatten sich die süddeutschen Autohersteller sehr lange Zeit geweigert, diese Antriebsart in ihre Autos einzubauen ;)

Für die Fotografie wurden natürlich Spiegelteleobjektive gebaut, z.B.: Zeiss Mirotar

Auch die sogenannten "Russentonnen", die Jorrit erwähnt hat. Beste Qualität und oft schlecht montiert (verspannt), was zu schlechter Bildqualität führte. Die Fotografen hatten aber, ungeachtet aller objektiv vorhandenen Vorteile der Spiegeloptiken, Probleme mit der Ästhetik des Bokeh, das durch die große Obstruktion entsteht, ca. 30 % bis 40 % des Lichteintritts werden durch den zentralen Sekundärspiegel abgedeckt. Ein paar Handlingprobleme beim Fokussieren kamen auch noch dazu und, nicht zu vergessen, Spiegelobjektive haben eine Festblende. Das sind alles Argumente, die in der Astronomie nicht zählen (die Obstruktion allerdings schon).

Zitat...Es ändert nichts, absolut nichts an den optischen Gesetzen...

Stimmt. Lange Brennweite (relativ zum Durchmesser) → lichtschwach und wenig Abbildungsfehler. Kurze Brennweite (relativ zum Durchmesser) → lichtstark und mehr Abbildungsfehler. Und daraus: Lichtstark → teuer, wenn es gut sein soll. Wobei ab einem bestimmten Durchmesser Linsensysteme überproportional teuerer werden.

Die Diskussion hier geht wirklich um Kaisers Bart und alle haben ein bißchen Recht und auch nicht ganz. Bei den Astronomen gibt's die gleiche Diskussion, weshalb die einen sich einen Refraktor kaufen, Linsenschleifer gibt's sehr wenige, und die anderen sich einen Parabolspiegel selber schleifen, weil er, wenn man ein bissle geübt hat ;), besser ist, als die meisten gekauften Spiegel. Fakt ist aber, dass m.W. (afaik ;)) die größte Linse einen Durchmesser von ca. 1 m hatte (oder hat) und darüber geht mit Linse nix mehr. Eigengewicht und Verformung setzen hier viel schneller Grenzen als beim Spiegel. Anders als beim Mikroskop, wird das schwere Objektiv des Telekops nämlich geschwenkt, z.B. vom Zenit zum Horizont. Und die Krümmung der optisch wirksamen Fläche ist eben nur in einer Stellung korrekt. Der Spiegel des VLT (Very Large Telescope) hat einen Durchmesser von 8,2 m und eine Spiegeldicke von 18 cm!!! D.h. der Spiegel hat ungefähr die Proportionen einer CD!!! und wird mit vielen, vielen Stellantrieben und viel Rechenpower in Form gehalten (adaptive Optik).

Zitat...dass eine "Büchse" mit so einem grossen Durchmesser eine Beleuchtung wieder erschweren kann. Darauf hast du mich erst aufmerksam gemacht, danke für den Tipp Jürgen...

Reto, das war Wilfried, der darauf hingewiesen hat. Ich denke auch, dass trotz erheblicher Vorteile der Spiegelobjektive, die Jorrit ja angedeutet hat, die geringe Stückzahl (bei Fertigung mit höchster Qualität) die entscheidende Rolle beim Preis spielt. Den großen Durchmesser sehe ich allerdings auch als erheblichen Nachteil bei der Mikroskopie, der nur toleriert wird, wenn es nicht anders geht. Ansonsten kann man sich ja ein OpMi kaufen, oder? ;)

Zitat...wenn es darum geht so viele Informationen wie möglich einzufangen, dann muss ich soviel Licht wie möglich einfangen, egal ob im Mikro oder Astrobereich...

So isses :)

Lieber Jorrit, sei mir nicht böse, aber ich weiss immer noch nicht, was Herr Dobson in Verbindung mit Deinem Crayfordauszug und einem 2" WF Okular, hoffentlich ein Ethos oder Delos, zum Thema "großer Arbeitsabstand" beitragen könnte. Ich glaube, manchmal willst Du die Gemeinde ein bissle mit Fachausdrücken überrumpeln, oder? ;)

Vielen Dank an alle für die für mich sehr informative Diskussion.

Liebe Grüße, Jürgen
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the_playstation

#35
Hallo Jürgen,

Ob es nun ein Dobson, ... oder mit oder ohne Crayfordauszug ist, ist irrelevant. Ich besitze halt 2x Stück, die Ich zu einem echten Stereo-Low-Rider umbauen werde. :) :D
Das erhöht die N.A. durch die Verrechnung beider Bilder noch einmal.
Es geht hier einzig und allein um den Linsen- bzw Spiegeldurchmesser (Öffnung) und der daraus resultierenden N.A. (bei gleicher Brennweite und gleichem Arbeitsabstand. Je größer die Linse oder der Spiegel, um so besser.
Der Spiegel hat halt alle von mir oben genannten Vorteile.
1.) Es muß nur eine Oberfläche bearbeitet werden. Nicht 4-x
2.) Ein perfekt polierter Spiegel hat eigentlich keine Abbildungsfehler. Selbst ein Apo kommt da nicht mit.
3.) Er verbiegt sich nicht durch das eigene Gewicht, da dieses durch die Lagerung verhindert werden kann.
4.) Man kann andere Materialien / Glassorten verwenden.
5.) Adaptive Systeme sind möglich.
6.) Eine größere Auswahl an Wellenlängen ist möglich.
7.) Bei großen Öffnungen wesentlich günstiger. Ein 35cm Meter Spiegelteleskop ist erheblich günstiger als ein 35cm Apochromat.

Aber auch Nachteile:
Z.B. ist es schwerer, entsprechende Zoom-Objektive zu bauen, wie Sie bei Teleobjektiven beliebt sind.
Ganz generell ist es bei Linsensystemen leichter, überall im Strahlengang noch weitere optische Elemente zu plazieren.
Bei festen Brennweiten, ... (Astronomie) spielt das kaum eine Rolle.
Aber das dürfte der Hauptgrund dafür sein, daß Spiegel bei Kondensoren und Mikroskopobjektiven keine Rolle spielen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Kurt Wirz

#36
Meine Empfehlung

So wie Heike, fotografiere ich vorwiegend.
Beim Fotografieren spielt die Bildgestaltung, der Bildausschnitt eine wichtige Rolle.
Selten lässt sich dieser Bildausschnitt mit einem Objektiv bei nominal Vergrösserung erreichen.
Beschneiden des Bildes bringt einen Auflösungsverlust.
Da die unendlich Objektive etwas starr in ihrer Vergrösserung sind, eignen sie sich selten für das fotografische Bild.
Die "voll" auskorrigierten endlich Nikon Objektive sind im Vergrösserungsfaktor sehr flexibel,
setzt man sie bei einer höheren Vergrösserung ein, erhöht sich die Auflösung minim (maximal etwa 10%)
und die Randprobleme werden geringer.
So verwende ich ein NIKON M Plan, 20/0.4 LWD, 210/0 mit sehr gutem Ergebnis bis
zu einer Vergrösserung von 30X (Bildbreite in Realität, fotografiert mit einer Nikon D300 = 0.8mm)
und mit guten Ergebnissen bis etwas unter 40X.
Ab 40X bis 60X verwende ich mit sehr guten Ergebnissen das NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0.

Das NIKON M Plan, 20/0.4 LWD, 210/0 besitzt bei 20X einen Arbeitsabstand von etwa 6mm (http://coinimaging.com/nik20lwd.html).
Das NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 besitzt bei 40X einen Arbeitsabstand von etwa 10mm (?).
Beide Objektive besitzen somit genügend Platz zur Auflichtbeleuchtung.
Diese Objektive sind gebraucht manchmal in der grossen Bucht für maximal 500 Euro erhältlich.

Es braucht etwas Geduld und nicht allzuviel Geld,
um an solche Objektive zu kommen.

Kurt



abbeköhl

#37
Guten Abend Kurt, Jürgen und Jorrit

Kurt, wenn ich deine Infos sehe, bringt mich das in Versuchung so etwas einmal mit meinen Olympus Auflichtobjektiven zu machen oder wohl eh zu versuchen ;D, vielen Dank für die Info.

Jürgen, vielen Dank für den Hinweis, dass muss sich überschnitten haben, ich hatte es schon um 16:05 Uhr bemerkt und korrigiert. :D

Hallo Jorrit,

..........Ich besitze halt 2x Stück, die Ich zu einem echten Stereo-Low-Rider umbauen werde.  
Das erhöht die N.A. durch die Verrechnung beider Bilder noch einmal...........

Hhmmm..... dass verstehe ich nicht, wenn ich zwei zu einem Stereo-Low-Rider umbaue, dann habe ich doch auch zwei Okulare zum reingucken(Stereo). Für jedes Auge ein "Rohr", wie ein Feldstecher. Das würde aber die Auflösung für das Auge nicht verbessern. Es teilt sich ja wieder auf. Auf jede Iris ein Bild.

Dazu müsste ich doch beide Bilder auf eine Ebene projizieren(verrechnen), so hätte ich den Wirkungsgrad des Lichtes besser genützt, dass wäre dann aber wieder Mono und nicht Stereo, oder mache ich einen Fehler bei meinenm Gedankensprung ? Aber dass gehört eh nicht zum Thema. ;D


TPL

Zitat von: Kurt Wirz in November 05, 2013, 19:31:47 NACHMITTAGSEs braucht etwas Geduld und nicht allzuviel Geld,
um an solche Objektive zu kommen.

Hallo Kurt,
das mag für die Schweiz gelten, wo der Markt gebrauchter – oh, Entschuldigung – das Occasions-Angebot von Nikon-Objektive ungleich größer ist (darunter auch ein sehr honoriger Händler in Wagen ;)). Die in Deutschland verfügbaren Angebote verfolge ich sehr regelmäßig, aber da tummeln sich überwiegend US-amerikanische Anbieter mit den besagten Mondpreisen, ein paar Händler aus Honkong, die ich nach eigenen Erfahrungen nicht empfehlen würde und gaaaaanz selten ein paar Verkäufer aus Großbritannien, Frankreich, Spanien oder Belgien.

Bei Käufen aus den USA, China und der Schweiz fallen ganz erhebliche Nebenkosten an, die die ohnehin schon hohen Preise weiter erhöhen und z.B. eine Rückgabe zu einer teueren Sache machen.

Ich schätze Nkon-Objektive außerordentlich, aber man braucht dafür entweder viel Geld oder viel Glück.

Gruß, Thomas

the_playstation

Hallo,
Die Verrechnung findet im Gehirn statt.
Schaue mal Deteils nur mit einem Auge und dann mit beiden Augen an.
Das Gehirn errechnet Zusatzinformationen.

In der Technik wird das natürlich auch genutzt. Z.B. beim Very-Large-Teleskop.
Hier wird aus der Differenz von 4x 8 Meter Teleskopen eine zusätzliche Schärfe / Deteils errechnet.
Oder von 3x auf der Erde befindlichen Radioteleskopen.

Ein Stereo-Low-Rider ist ein echter Augenöffner und ein Genuß für die Augen.
Ein einzelnes 14" + 2" WF Okular natürlich auch.
Danach will man nie wieder durch ein Discounter 7-12cm 1" Newton, ... schauen.
Das Bild ist einfach gruselig. Egal ob 12cm Linse oder 12cm Spiegel.

Liebe Grüße, Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Dünnschliffbohrer

#40
Liebe Foristen,

Zitatnein,nein,nein  - wenn ich Spiegelobjektive sage, meine ich auch Spiegelobjektive!!!!  Zwinkernd (und nicht die Auflichtobjektive mit Spiegeloptik zur HF-/DF-Beleuchtungt

Ja Peter, das war mir schon klar, dass du diese Tonnen, wie sie im Beyer/Riesenberg, 2 Aufl. auf S. 83 u. 85 abgebildet sind gemeint hattest. Ich dachte nur, das man mit den Auflichtdunkelfeldobjektiven zum gleichen Ziel käme. Dass das Licht bei denen dann aber doch zu flach, streifend einfällt, war mir nicht klar, hab´ die Teile mangels Auflichtpräparaten leider noch nie benutzt. Soviel als Erklärung dafür, warum wir am Anfang aneinander vorbei geschrieben hatten.


Die Spiegelobjektive haben natürlich den Vorteil der vollständigen apochromatischen Korrektur, und diese Tonnen bei Zeiss (Jena) sollen ja auch "Plan" gewesen sein. Aber vom Anschlußgewinde dürften die wohl nur an das NU oder das Amplival-Pol passen.


Zur Diskussion Spiegelmikroskopobjektiv/Spiegelteleskop: Ich versteh nicht ganz, wie man das vergleichen kann. Beim Spiegelteleskop geht es doch zuerst um das Licht zu sammeln, welches ja beim Mikroskop in regelbarer beliebiger Menge ohnehin immer zur Verfügung steht. Nebenbei hat ein Spiegeltelekop bei steigender Eintrittspupille zwar eine theoretisch steigende Auflösung, die aber durch das athmossphärische Seeing hier in Mittelöeuropa doch m.W. praktisch eng begrenzt wird? Irgendo hab ich mal gelesen, das hierzulande größere Objektivdurchmesser als 20-25 cm deshalb keinen rechten Gewinn mehr bringen würden (auch wenn der Trend unverkennbar zu immer größeren Spiegeln geht).

Jedenfalls habt ihr mich auf die Idee gebracht, wofür der Planachromat 4X L und Planplanapochromat 8X L aus der Kleinteile-Dose zu gebrauchen sind. Diese Objektive haben zwar nicht die hohe Vergrößerung der Spiegeltonnen, sind dafür aber gertenschlank. - Dsb.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

the_playstation

Hallo,
Zu Teleskopen:
Wichtig ist der Standort. Mitten in einer Großstadt sind die Sichtbedingungen sehr schlecht.
Auf einer dänischen Insel ausserhalb der Touristenzeit sind Sie sehr gut.

Mehr Öffnung bringt nicht nur mehr Licht sondern auch mehr Auflösung und Brillanz.
Die max. mögliche Vergrößerung steigt.
Billig-7cm-Teleskope mit 300x Vergrößerung und 2x Linse sind daher genauso nutzlos wie ein Billigmikroskop mit 1600-3200x Vergrößerung.

Ausserdem gibt es spezielle Teleskop-Stacking-Programme. Sie stacken aber anders.
Man fotografiert x mal die selbe Stelle und der PC errechnet eine höhere Auflösung, als jedes der Einzelbilder.
Das hat aber nichts mit Tiefenschärfe-Stacking zu tun.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

abbeköhl

#42
Guten Abend "Dünnschliffbohrer"

Zitat................."um das Licht zu sammeln, welches ja beim Mikroskop in regelbarer beliebiger Menge ohnehin immer zur Verfügung steht"...........

Meiner Meinung nach ist es für ein Mikroskopobjektiv genauso wichtig eine gute Lichtausbeute(Verwertung) zu haben.
Ich denke so einfach ist das beim Mikroskop mit der Regelung der Beleuchtung nicht, wenn es ums kompensieren einer zu schwachen Lichtausbeute(Wirkungsgrad) eines Objektivs geht.
Hat ein Objektiv eine schlechte Lichtausbeute, kann ich das nicht ohne Nachteile mit mehr Licht kompensieren, sonst gibt es ab einem gewissen Punkt "Überstrahlungen" extreme Reflektionen auf der Probe, störende Artefakte, vor allem im Auflicht. Im Fluoreszenzbetrieb besteht die Gefahr von Bleaching. Die Lebensdauer des Leuchtmittels verkürzt sich, mehr Wärme etc.
Ist das Leuchtmittel auf zu niedriger Stufe eingestellt, so hat das Licht nicht den optimalen Arbeitsbereich, das Spektrum des Lichts ist nicht im optimalen Bereich.
Ich denke es geht nichts über ein Mikroskopobjektiv mit einer guten Lichtausbeute, mit einer dazu passenden, im richtigen Bereich eingestellten Beleuchtung(hell/dunkel etc.). Aber ich kann dich verstehen, der Vergleich zwischen einem Spiegelteleskop und einem Mikroskopobjektiv ob Spiegel oder Linsensystem ist schon etwas extrem,,, ;D

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, Gruss aus der Schweiz,,, Reto B.

Werner

...nun noch mein Senf:

Wenn einer mit dem angebotenen IR-Spiegelobjektiv liebäugelt, eine Warnung:
Es kann sein, daß es für sichtbares Licht eine nur mäßige Qualität hat!
Der übliche IR-Meßbereich geht von 1 bis 40 µm, ein guter Spiegel sollte die berechnete Form auf wenigstens 1/10 der Wellenlänge einhalten.
Diese 100 nm erlaubte Abweichung ist aber für sichtbares Licht untragbar.
Infrarot-Optiken müssen nicht so genau auspoliert und justiert werden wie die fürs Sichtbare...
UV-Optiken dagegen noch genauer!

Gruß   -   Werner

abbeköhl

#44
Guten Abend Werner,

Das Reflektive Mikroskop-Objektive ist für folgende Anwendungen gedacht...


  • UV-Metrologie und -Mikroskopie
  • Räumliches Filtern
  • Photomikroskopie
  • Laserstrahl-Fokussierung
  • FT-IR-Spektroskopie

Sie schreiben auch für Photomikroskopie, ich gehe davon aus das sie Photos im sichtbaren Wellenbereich von 400-750nm meinen. Denn es gibt auch Mikroskop-Spiegelobjektive die speziell für FT-IR-Spektroskopie entwickelt wurden, deren Spiegel sind aber mit einer Goldschicht überzogen, dass in der Bucht nicht. ;)
Dass in der Bucht angebotene müsste die gleichen Eigenschaften haben wie das andere, aber ohne Gewähr. ;D

Danke Werner, ich finde es aber trotzdem gut, dass du nochmals darauf aufmerksam gemacht hast. Um auf der sicheren Seite zu sein, müsste man das Spiegelobjektiv testen können, oder den Verkäufer kontaktieren.

Nachtrag: Soeben habe ich gesehen, das es Spiegelobjektive gibt die auch für den sichtbaren Bereich mit einer Goldschicht überzogen sind. Fragen über Fragen.... Versuch macht klug. ;D

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, Gruss aus der Schweiz,,, Reto B.