Spiegelobjektive - für Lösung für "Heike-Fotos"?

Begonnen von Peter V., November 03, 2013, 14:52:29 NACHMITTAGS

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JüSchTü

Hallo zusammen,

Zitat... Spiegelobjektive haben natürlich den Vorteil der vollständigen apochromatischen Korrektur...

ich widerspreche ein bissle: Spiegelobjektive haben keine Farbfehler und müssen deshalb nicht korrigiert werden. Besser is das...

Zitat...hab ich mal gelesen, das hierzulande größere Objektivdurchmesser als 20-25 cm deshalb keinen rechten Gewinn mehr bringen würden...

naja, das erzählen halt die, die nicht mehr Durchmesser bekommen bzw. transportieren können/wollen ;) Hier hilft nur: Durchgucken! Es ist wie bei den Mikroskopen :)

Zitat(auch wenn der Trend unverkennbar zu immer größeren Spiegeln geht)

Die größten, denen ich begegnet bin, sind 30" = 762 mm im Durchmesser. Die Dinger werden mit einem Hänger mit Verladeschienen transportiert und können von einem Mann gerade noch allein aufgebaut werden. Das größte Problem ist das Gewicht des Hauptspiegels. Beim Beobachten steht man dann, im Dunkeln wohlgemerkt, auf einer ca. 2,5 m hohen Leiter, was auch nicht jedermanns Sache ist. Mit dem Durchmesser ist es einfach so: Ich gucke durch ein Teleskop und sehe etwas nicht und dann gucke ich durch ein größeres Telekop und es ist da und ich weiss plötzlich, wovon die anderen reden. Entweder ich sehe im Mikroskop feinste Details bei bestimmten Diatomeen, oder eben nicht. Beim Mikroskop und beim Teleskop sagen die Gleichungen: Öffnung ist alles! Alles andere sind Kompromisse.

Bei dem Bucht-Spiegel-Ding hab ich weiter "geforscht": Die Firma Bio-Rad war

Zitat...der erste Hersteller von kommerziellen konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopen...

und hat dann 2004 seine komplette Mikroskopabteilung an CZ verkauft: Verkauf und Wiki. Vielleicht bekommt man ja von Zeiss eine Info über das Objektiv. Ich hab auch noch einen Link mit Prinzipskizzen entdeckt: IR-Spektroskopie.

Jorrit, bei Deinem Projekt mit dem Bino-Dobson wünsche ich Dir viel Erfolg und denk daran, wenn Du so bauen würdest, dass die Öffnungen nach hinten über Deine Schultern gerichtet wären, dann hättest Du immer die Konvektionsschlieren Deiner eigenen Körperwärme vor der Öffnung... >:(

Heike, tut mir leid, dass wir Dich langweilen, aber wir wollen nur Dein Bestes ;)

Liebe Grüße, Jürgen
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"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
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rheinweib

#46
Nein nein nein, Jürgen,
ich langweile mich keinesfalls, sondern lese mit und lerne.....

Gruss
Heike

Winfried Todt

Verehrtes Forum,

seit geraumer Zeit verfolge ich die Diskussion und möchte jetzt einen kleinen Einwand vorbringen.
Wenn ich Auflicht-Aufnahmen mache, dann verwende ich folgende Objektive:
Leitz Milar, f = 50mm, 1 : 4,5
Leitz Milar, f = 10cm, 1 : 4,8
Leitz Summar, f = 12cm, 1 : 4,5
Roeschlein Kreuznach Supronar, f = 50mm, 1 : 4,5
Der Arbeitsabstand der Objektive ist ausreichend genug um mit der Beleuchtung der Objekte keine Probleme zu bekommen.

Herzliche Grüße
Winfried

abbeköhl

#48
Guten Abend Jürgen,

Und ich habe gedacht um die Zeit sei der Ofen aus. Aber nein,, da kommen sie alle die Nachtschwärmer,,, ;D ;D
Ist ja auch logisch... jetzt ist die Zeit der Astronomen. :D Auf jeden Fall herzlichen Dank für den Link(Infos).
Ach ja,,, ich schliesse mich Heike an, mich langweilt es auch nicht, im Gegenteil ich finde es interessant. ;)

Winfried, auch dir ein Dankeschön für die Info.

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, Gruss aus der Schweiz,,, Reto B.

JüSchTü

Hallo nochmal,

Zitat..........Ich besitze halt 2x Stück, die Ich zu einem echten Stereo-Low-Rider umbauen werde. 
Das erhöht die N.A. durch die Verrechnung beider Bilder noch einmal...........

Hhmmm..... dass verstehe ich nicht, wenn ich zwei zu einem Stereo-Low-Rider umbaue, dann habe ich doch auch zwei Okulare zum reingucken(Stereo). Für jedes Auge ein "Rohr", wie ein Feldstecher. Das würde aber die Auflösung für das Auge nicht verbessern. Es teilt sich ja wieder auf. Auf jede Iris ein Bild.

der Sehvorgang ist ein komplizierter solcher und nicht mit reiner Optik zu erklären. Wenn ich mit einem Auge durch eine monokulare Optik gucke und dort ist etwas lichtschwaches oder undeutliches zu sehen, dann geht das Gehirn davon aus, dass das eine Täuschung ist, weil die Information nicht auch vom anderen Auge kommt. Das lichtschwache Dings wird wegoptimiert, weil nicht plausibel. D.h. einäugiges Sehen muss man trainieren, um das Gehirn auszutricksen. Ich kann nur etwas "auflösen", wenn ich es überhaupt wahrnehme. Dann aber optimiert das Gehirn. Beispiel: Stereomikroskop nach Greenough. Will man damit z.B. durchs Okular fotografieren, Bernd erinnert sich bestimmt, stellt man fest, dass das Bild eines ebenen Objekts (z.B. Objektmikrometer) einen (Un-)Schärfeverlauf von links nach rechts hat, weil die beiden optischen Achsen in einem bestimmten Winkel zueinander stehen. Guckt man jeweils einäugig durch ein Okular, sieht man das auch sofort. Der Verlauf im rechten Okular ist spiegelbildlich zum linken. Guckt man aber stereobinokular, ist das wahrgenommene Bild von links nach rechts komplett scharf :)

Die Informationen der beiden Augen werden also verworfen oder kombiniert, je nachdem, und das auch noch selektiv über das ganze Gesichtsfeld.

Guz Nächtle, Jürgen
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Eckhard F. H.

Zitat...der Sehvorgang ist ein komplizierter solcher und nicht mit reiner Optik zu erklären.

Hallo Jürgen,
interessante Argumentatikon! Der Unterschied zwischen einäugigem und zweiäugigem Sehen fiel mir auch auf und wurde hier schon mal angesprochen.
Gruß - EFH
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6473.msg44285#msg44285
Zitat

Peter V.

Hallo Spiegelfreunde,

ich habe mich hier schon längst ausgeklinkt. Interessant, wie sich das entwickelt hat. Erst hatte ich überlegt, ob ich den Astro-Teil als separates Thema zur weiteren Diskussion abtrennen sollte, aber das funktioniert nicht, weil das hier eine ziemlich vermengte Mikro-Astro-Spiegelei (also eher ein Rührei  ;)) geworden ist. Also macht mal munter weiter, lebhafte Diskussionen sind ja ausdrückliches Ziel dieses Forums und ein Blick über den Tellerrand Richtung "unendliche Weiten" kann ja nicht verkehrt sein.  
Es freut mich, dass ich mit diesem zunächst unspektakulär anumtenden Thema offenbar des Keim für eine interessante fachübergreifende Diskussion gesetzt habe.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

JüSchTü

Hallo zusammen,

Zitat von: Peter V....ich habe mich hier schon längst ausgeklinkt...

schade, aber Danke für Deine Nachsicht, dass wir hier weiter Rührei machen dürfen :). Es sind ja genügend Mitglieder hier, die sich ebenso für die Mikroskopie wie für die Astronomie interessieren, Heike z.B., deren Beleuchtungsrobleme ja der Auslöser für diesen Thread waren, gehört ja auch dazu. Wenn jemand einen Menschen sieht, der in ein Röhrchen reinguckt und dabei Begeisterung zeigt, dann könnte es sich eben um einen Mikroskopiker oder um einen Astronomen handeln (die anderen Möglichkeiten laß ich hier mal außer Acht ;)). Ich will deshalb gar nicht in die Astroecke abdriften und versuche, die Gemeinsamkeiten darzustellen. Vielleicht wird dann manches anschaulicher. Ich lerne hier ja andauernd dazu. Für mich ist die Tatsache, dass auch die Mikroskopiker Spiegelobjektive bauen, völlig neu, aber in Verbindung mit UV- oder IR-Licht sofort plausibel.

Zitat von: EFHZitat
...der Sehvorgang ist ein komplizierter solcher und nicht mit reiner Optik zu erklären.

Hallo Jürgen,
interessante Argumentatikon!...

Deshalb spreche ich auch vom Sehvorgang. Rein technisch gesehen habe ich einen Sensor (Auge), ein Anschlußkabel (Nervengeflecht) und ein Endgerät (Sehzentrum), was unserem Sehapparat aber absolut nicht das Wasser reichen könnte; allein schon wegen der miesen Optik. Tatsächlich habe ich ein System aus miteinander und in-sich verknüpften hochdynamischen (!) Komponenten zu tun, die jeweils erhebliche "Rechenleistung" zur Verfügung stellen und sich selbst, aufgrund des Inhalts der verarbeiteten Information, anpassen, also quasi selbstoptimierende Regelkreiskomponenten darstellen. Jeder kennt die netten Spielereien mit optischen Täuschungen: scheinbar krumme Linien, graue Punkte zwischen schwarzen Quadraten, Komplementärfarbsehen.

Guck ich also durch eine Optik etwas an, dann hat zwar die Optik ihre Grenzen, was ich berechnen kann, aber mein Sehapparat kennt auch einige Tricks, die mir allerdings nicht bewußt werden, weil sie zuschlagen, bevor ich davon etwas erfahre. Das gilt ganz allgemein für alle unsere Sinne und z.B. Watzlawick hat darüber allerlei geschrieben ("Wie wirklich ist die Wirklichkeit" etc...)

[[Hier könnte man jetzt die Diskussion "Welche Farben sind die richtigen" einfügen, ein ebenfalls fachübergreifendes Thema.]]

Ich hab mich jetzt schon wieder viel zu weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich für dieses Thema als Maschinenbauer wirklich nicht kompetent bin. Anschaulich werden für mich hier aber die verschiedenen Gleichungen für die Auflösung einer Optik, weil sie aus den Fachgebieten Astronomie und Mikroskopie herrühren. In der Astronomie hat man selbstleuchtende und in der Mikroskopie (üblicherweise) beleuchtete Objekte und man will in beiden Fällen zumindest abschätzen, was mit einer Optik maximal möglich ist.

Zitat von: Peter V....lebhafte Diskussionen sind ja ausdrückliches Ziel dieses Forums...

Vielen Dank für die Tolerierung. Hier noch zwei Schlußfolgerungen, die ich aus einem Artikel von Heinz von Foerster entnommen habe:

Der ästethische Imperativ: Willst Du erkennen, lerne zu handeln.
Der ethische Imperativ: Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen.

Mahlzeit ;), Jürgen
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abbeköhl

Guten Tag zusammen,

Jorrit und Jürgen, vielen Dank für eure Antworten. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht Übel weil ich erst jetzt antworte. Aber mir kreisten wenn es um die Verarbeitung der Bilder im Gehirn geht, noch zuviele Ungereimtheiten im Kopf herum. Da ich kein notorischer "Ja-Sager" bin, musste ich die Antworten zuerst verarbeiten. ;)

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen oder nachvollziehen, wie das Gehirn aus den Informationen zweier Monokulars, die Informationen zu einem Stereobild mit "mehr Informationen(Details)" zusammenrechnet. Ich meine Informationen(Details) die wirklich vorhanden sind. Jorrit, ich frage mich bei deiner Antwort, ob es da nicht mehr um "geistige Artefakte" geht, wenn ich zwischen den Zeilen lese. :D Geht es nicht in erster Linie um das räumliche Sehen(Stereo), was die Tiefenwahrnehmung, die Abschätzung von Entfernungen etc. angeht. Aus diesem Grund darf jemand der ein Auge verloren hat in der Schweiz keinen Kranführer-Ausweis machen, wegen dem mangelnden räumlichen Sehvermögen. Obwohl auch in diesem Fall das Gehirn im Laufe der Zeit lehrnt, wie es dieses Defiziet bis zu einem gewissen Grad überbrücken kann. Aber mehr Details sieht so jemand auch nicht als vorher. Über das Very-Large-Teleskop weiss ich Bescheid.

...............Ein Stereo-Low-Rider ist ein echter Augenöffner und ein Genuß für die Augen..........., Jorrit, das glaube ich dir, aber ob man in Real Time wirchklich mehr "reelle Details sieht.... ??? Bist du dir da wirklich sicher ?

Jürgen, wie du schon erwähnt hast,,,"der Sehvorgang ist ein komplizierter und nicht mit reiner Optik zu erklärender Vorgang.
Die netten Spielereien mit optischen Täuschungen kenne ich, da kann ich selber ein paar Bücher mein Eigen nennen. Aber da sind wir wieder bei "geistigen Artefakten" wenn man so will.
Also ich weiss immer noch nicht ob ich mit einem "Stereo-Low-Rider" wirklich mehr Informationen(reelle Details) sehe, als wenn ich nur durch ein Mono gleicher Klasse schaue. Oder handelt es sich um fiktive Details/Informationen  ???

Jürgen noch eine kleine Korrektur,,, Kamera (Auge),,, Sensor (Retina),,, Anschlußkabel (Sehnerv),,,, Bildverarbeitung (Ortszellen im Hippocampus) hehehehe, kleines Witzle am Rande. ;D

Peter,,, auch von mir ein Danke für Deine Nachsicht. Ich weiss das gehört nicht unbedingt hierher, aber es lässt mir keine Ruhe.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag, Gruss aus der Schweiz,,, Reto B.

the_playstation

Zitat von: JüSchTü in November 06, 2013, 00:25:49 VORMITTAG
Hallo zusammen,

Zitat... Spiegelobjektive haben natürlich den Vorteil der vollständigen apochromatischen Korrektur...

ich widerspreche ein bissle: Spiegelobjektive haben keine Farbfehler und müssen deshalb nicht korrigiert werden. Besser is das...

Zitat...hab ich mal gelesen, das hierzulande größere Objektivdurchmesser als 20-25 cm deshalb keinen rechten Gewinn mehr bringen würden...

naja, das erzählen halt die, die nicht mehr Durchmesser bekommen bzw. transportieren können/wollen ;) Hier hilft nur: Durchgucken! Es ist wie bei den Mikroskopen :)

Zitat(auch wenn der Trend unverkennbar zu immer größeren Spiegeln geht)

Die größten, denen ich begegnet bin, sind 30" = 762 mm im Durchmesser. Die Dinger werden mit einem Hänger mit Verladeschienen transportiert und können von einem Mann gerade noch allein aufgebaut werden. Das größte Problem ist das Gewicht des Hauptspiegels. Beim Beobachten steht man dann, im Dunkeln wohlgemerkt, auf einer ca. 2,5 m hohen Leiter, was auch nicht jedermanns Sache ist. Mit dem Durchmesser ist es einfach so: Ich gucke durch ein Teleskop und sehe etwas nicht und dann gucke ich durch ein größeres Telekop und es ist da und ich weiss plötzlich, wovon die anderen reden. Entweder ich sehe im Mikroskop feinste Details bei bestimmten Diatomeen, oder eben nicht. Beim Mikroskop und beim Teleskop sagen die Gleichungen: Öffnung ist alles! Alles andere sind Kompromisse.

Bei dem Bucht-Spiegel-Ding hab ich weiter "geforscht": Die Firma Bio-Rad war

Zitat...der erste Hersteller von kommerziellen konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopen...

und hat dann 2004 seine komplette Mikroskopabteilung an CZ verkauft: Verkauf und Wiki. Vielleicht bekommt man ja von Zeiss eine Info über das Objektiv. Ich hab auch noch einen Link mit Prinzipskizzen entdeckt: IR-Spektroskopie.

Jorrit, bei Deinem Projekt mit dem Bino-Dobson wünsche ich Dir viel Erfolg und denk daran, wenn Du so bauen würdest, dass die Öffnungen nach hinten über Deine Schultern gerichtet wären, dann hättest Du immer die Konvektionsschlieren Deiner eigenen Körperwärme vor der Öffnung... >:(

Heike, tut mir leid, dass wir Dich langweilen, aber wir wollen nur Dein Bestes ;)

Liebe Grüße, Jürgen

Hallo Jürgen,
Du sprichst Mir aus der Seele.

Was das Sehen mit einem und zwei Augen angeht. Yup. Das ist komplexer.
Ich wollte es nicht in allen Deteils beleuchten. Man sieht einfach anders. :)

Und ein 2x 14" Dobson Low Rider ist eine echt feine Sache, wenn Er fertig ist. Hab mal auf einem Treffen durch einen geschaut. :)
Mahr kann Ich mir nicht leisten bzw währe transporttechnisch nicht realisierbar.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

JüSchTü

Hallo an die, die noch da sind ;),

man sagt doch, dass 4 Augen mehr sehen als 2, also 4>2. Teilt man diese Ungleichung durch 2, erhält man 2>1. Zwei Augen sehen mehr als eins. So einfach ist das also mit dem beidäugigen Sehen ;D (Wir reissen hier ein Loch nach dem anderen auf. Jetzt muss man schon zwischen beidäugig, binokular und stereoskopisch unterscheiden :()

Es ist nicht ganz einfach, Infos darüber zu finden. Aus "ABC der Optik" habe ich Stichworte wie "Binokularer Kontrast", "Binokularfeld", "Stereoskopischer Glanz", "Stereoskopischer Wettstreit" etc. und so bin ich auf Strabismus (=Schielen) gestossen und da steht dann etwas über "binokulare Summation". Das darf jetzt jeder selber lesen und verstehen, für mich hat es bisher immer ausgereicht zu wissen, dass Bino = Besser :) Übrigens, die Kristallfigur von Helmholtz auf der Seite ist ein echter Knaller.

Zitat von: Reto...Jürgen noch eine kleine Korrektur,,, Kamera (Auge),,, Sensor (Retina),,, Anschlußkabel (Sehnerv),,,, Bildverarbeitung (Ortszellen im Hippocampus)...

Oder so :D

Liebe Grüße, Jürgen
I'm not facebooked
"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

Frank D.

#56
Hallo,

ich schaue ja auch gern mal nach "oben", möchte hier aber eine pdf-Info für die nach "unten blickenden" anbieten.
"Spiegelobjektive in der Mikroskopie" ( nach Hinz und Kunz )

Eine PN mit Emailadresse genügt.

Herzliche Grüße
Frank

JüSchTü

#57
Hallo zusammen,

es ist zwar nicht mein Thread, aber ich habe hier kräftig OT mitgemischt und als Buße hab ich mal alle themenorientierten Vorschläge der Diskutanten mit den Daten zusammengefaßt :). Ich hoffe, Peter, dass Du mir verzeihst, wenn ich mich so in Deinen Thread einmische.

Objektive mit großem Arbeitsabstand (AA, in mm):

abbeköhl:
Olympus Hellfeld/Dunkelfeld Auflicht-Objektive
Die UMPlanFL-Serie sind (Plan Semi-Apochromat Objectives, giving High-Level Correction for Chromatic Aberration)
Die UMPlanFL-Serie ist bis zur N.A. von 0,30 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
Die UMPlanFL-Serie ist ab einer N.A. von 0,30 auch im "Durchlicht aber nur ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
UMPlanFL   5x/0,15 BD  ∞/-  AA=12,0
UMPlanFL  10x/0,30 BD  ∞/-  AA= 6,5
UMPlanFL  20x/0,46 BD  ∞/0  AA= 3,0
---
Die LMPlanFL-Serie sind (Plan Semi-Apochromat Objectives with Long Working Distance)
Die LMPlanFL-Serie ist bis zur N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
Die LMPlanFL-Serie ist ab einer N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht aber nur ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
LMPlanFL   5x/0,13 BD  ∞/-  AA=15,0
LMPlanFL  10x/0,25 BD  ∞/-  AA=10,0
LMPlanFL  20x/0,40 BD  ∞/0  AA=12,0
LMPlanFL  50x/0,50 BD  ∞/0  AA=10,6
LMPlanFL 100x/0,80 BD  ∞/0  AA= 3,4

Olympus Hellfeld Auflicht-Objektive
Die UMPlanFL-Serie sind (Plan Semi-Apochromat Objectives, giving High-Level Correction for Chromatic Aberration)
Die UMPlanFL-Serie ist bis zur N.A. von 0,30 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
Die UMPlanFL-Serie ist ab einer N.A. von 0,30 auch im "Durchlicht aber nur ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
UMPlanFL   5x/0,15  ∞/-  AA=20,0
UMPlanFL  10x/0,30  ∞/-  AA=10,1
UMPlanFL  20x/0,46  ∞/0  AA= 3,1
---
Die LMPlanFL-Serie sind (Plan Semi-Apochromat Objectives with Long Working Distance)
Die LMPlanFL-Serie ist bis zur N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
Die LMPlanFL-Serie ist ab einer N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht aber nur ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
LMPlanFL   5x/0,13  ∞/-  AA=22,5
LMPlanFL  10x/0,25  ∞/-  AA=21,0
LMPlanFL  20x/0,40  ∞/0  AA=12,0
LMPlanFL  50x/0,50  ∞/0  AA=10,6
LMPlanFL 100x/0,80  ∞/0  AA= 3,4

Olympus Hellfeld Auflicht "Ultra Long Working Distance" Objektive
Die SLMPlan-Serie sind (Plan Achromat Objectives with High Magnifications and Ultra Long Working Distance)
Die SLMPlan-Serie ist auch im "Durchlicht aber nur ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen.
SLMPlan  20x/0,35  ∞/0  AA=21,0
SLMPlan  50x/0,45  ∞/0  AA=15,0

Olympus Hellfeld Auflicht-Objektive "Plan Achromat Excellent Image Flatness"
Die MPlan-Serie ist bis zur N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen
MPlan    5x/0,10  ∞/-  AA=19,6
MPlan   10x/0,25  ∞/-  AA=10,6

Olympus Hellfeld/Dunkelfeld Auflicht-Objektive "Plan Achromat Excellent Image Flatness"
Die MPlan-Serie ist bis zur N.A. von 0,25 auch im "Durchlicht mit oder ohne DG(Deckglas)" zu gebrauchen
MPlan    5x/0,10 BD  ∞/-  AA=12,0
MPlan   10x/0,25 BD  ∞/-  AA= 6,5

Newport Reflektive Mikroskop-Objektive (spezifiziert von UV bis IR)
Modell    Vergr.  n.A.  Hintere Schnittw.  AA   Gesichtsfeld  Brennweite Abschattung Sek.-spiegel-Ø
50105-01    15X   0,4      160            23,7       1,2       13,0          27        10,5         (€2200)
50105-02    15X   0,4       ∞             23,7       1,2       13,0          27        10,5
50102-01    36X   0,52     160            10,4       0,5        5,4          17         5,6         (€2400)
50102-02    36X   0,52      ∞             10,4       0,5        5,4          17         5,6

Bio-Rad (eventuell nur für IR)
Spiegelobjektiv 15x für FT-IR-Mikroskop AA=?  (ebay €300)

peter-h:
Olympus Auflicht
Olympus LWD MS Plan 20x/0,4  AA=7
Olympus LWD MS Plan 50x/0,55 AA=8,1
Nikon M PLAN
Nikon M PLAN 40X/0,55 LWD MICROSCOPE OBJECTIVE AA=3,0    ($1100)
Nikon M PLAN 20x/0,40 LWD MICROSCOPE OBJECTIVE AA=6,0

TPL:
Nikon CF-Reihe mit endlicher Tubuslänge (Durchlicht: 160mm; Auflicht: 210mm)
Nikon SLWD  10/0,21 AA=20,2
Nikon SLWD  20/0,35 AA=19,9
Nikon SLWD  40/0,40 AA=14,9
Nikon SLWD 100/0,75 AA= 4,7

Kurt Wirz:
Nikon M Plan
Nikon M Plan 20/0,4 LWD  AA=6
Nikon M Plan 40/0,5 ELWD AA=10

Winfried Todt:
Leitz, Roeschlein, AA ausreichend
Leitz Milar  f = 50mm, 1:4,5
Leitz Milar  f = 10cm, 1:4,8
Leitz Summar f = 12cm, 1:4,5
Roeschlein Kreuznach Supronar f = 50mm, 1:4,5

Stefan_O:
Leitz
Leitz L     32x/0,60 AA= 4,36
Leitz L     20x/0,40 AA= 7,72
Leitz LL    20x/0,40 AA=10,1
Leitz Plan  25x/0,40 AA=11,0
Leitz Plan  50x/0,60 AA= 6,8
Leitz Plan 125x/0,80 AA= 2,0

Werner:
Abbildungsgleichung (Tubuslänge 160 mm) zum Vergleich mit Herstellerangaben
Die Bildweite ist der Abstand des Objektes von der vorderen Hauptebene - nicht von der Frontlinse!

Maßstab Brennweite Bildweite Brennweite Bildweite
        37mm Abgl.           45mm Abgl.
 3,2       36        47        37         49
10         16        18        17         19
20          8,9       9,5       9,3        9,8
40          4,7       4,8       4,9        5
63          3,03      3,08      3,15       3,2
100          1,93      1,95      2,01       2,03

Vielleicht kennt jemand noch andere Objektive.

Liebe Grüße, Jürgen

Edit: Ergänzungen von Reto (abbeköhl) eingepflegt
Edit: Ergänzungen von Stefan (Stefan_O) eingepflegt
Edit: Ergänzungen von Werner (Werner) eingepflegt
Edit: Weitere Ergänzungen von Reto (abbeköhl) eingepflegt
Edit: Retos Quellen sind unerschöpflich ;)
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"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

Stefan_O

Leitz

L 32x/0.60             4.36 mm
L 20x/0.40             7.72 mm
LL 20x/0.40           10.1 mm

Plan 25x/0.40         11.0 mm
Plan 50x/0.60          6.8 mm
Plan 125x/0.80        2.0 mm

Das Plan 50x ist von der Grösse her ziemlich beeindruckend, wenn man sonst nur mit den kleinen NPL Pol arbeitet....

Gruss,
Stefan

Lupus

Hallo,

ZitatBeispiel: Stereomikroskop nach Greenough. Will man damit z.B. durchs Okular fotografieren, Bernd erinnert sich bestimmt, stellt man fest, dass das Bild eines ebenen Objekts (z.B. Objektmikrometer) einen (Un-)Schärfeverlauf von links nach rechts hat, weil die beiden optischen Achsen in einem bestimmten Winkel zueinander stehen. Guckt man jeweils einäugig durch ein Okular, sieht man das auch sofort. Der Verlauf im rechten Okular ist spiegelbildlich zum linken. Guckt man aber stereobinokular, ist das wahrgenommene Bild von links nach rechts komplett scharf Smiley

Die Informationen der beiden Augen werden also verworfen oder kombiniert, je nachdem, und das auch noch selektiv über das ganze Gesichtsfeld.

Da sollte vollständigkeitshalber erwähnt werden, dass man dann zwar das gesamte Bild scharf sehen kann (wenn es anders wäre, hätten Menschen mit nicht korrigierbarer einäugiger Sehschwäche ein echtes Problem ;D), aber man hat in diesem Bildbereich keine Tiefeninformation mehr, d.h. kein Stereobild!

Hubert