Adaption Kamera / Müller Biolab Trinotubus / CZ Mikroskop:

Begonnen von the_playstation, November 18, 2013, 00:00:16 VORMITTAG

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Alfons Renz

#15
Hallo Jorrit,

Die kostengünstigste Lösung wäre eine Kombination von einem KLP 8x Okular (für Brille, mit hohem Augenpunkt) und einem Festbrennweitenobjektiv an der Canon. Das Original 'Pancake' 28 mm von Canon harmoniert gut mit dem KPL 12,5 mal, kostet jedoch neu ca. 200 Euro. Viel günstiger ist ein gebrauchtes 50 mm Objektiv, z.B. das Helios 58 mm von Lomo (gebraucht ca. 30,- Euro bei Ebay, ... aber mit Kamera nur 14,- Euro...), dessen 42 mm Gewindeanschluss mit einem Adaptering an der Canon angeflanscht wird (Adapter ca. 12,- Euro im Internet). Auf das Kameraobjektiv kommt ein 'Objektivdeckel aus Aluminium' (ein paar Euro im Internet). Dann noch mit der Handbohrmaschine ein 13 mm Loch in den Objektivdeckel gebohrt, das Bohrloch mit Filzstift geschwärzt (cave: Hotspot!), dazu eine Zeiss Ringschwalbe und eine Zeiss-Glocke - und fertig


Der fertige Adapter


Die Einzelteile von oben (Flansch Canon auf 42 mm; Helios-Kameraobjektiv, Objektivdeckel m. Ringschwalbe; Zeissglocke, KPL 8x Okular)


und von unten


Der Adapter am Mikroskop (... eine Ruine, die ich gerade für den Einsatz in Kamerun repariere). Das Fokussier-Gewinde des Kamera-Objektivs ist provisorisch mit Leukosilk fixiert.


und, auf die Schnelle, ein Bild von einem Vogelblutausstrich, durch das noch ungesäuberte Mikroskop und mit einem Okular, das eine kleine 'Macke' hat (=> dunkle Abschattung mittig rechts im Bild).

Wenn man keine 'Zeissglocke', die passende Ringschwalbe dazu, oder Ähnliches hat, kann man das Okular auch schlicht und einfach mit Sekundenkleber auf den durchbohrten Objektivdeckel kleben (Vorsicht, falls sich die Verklebung löst: Dann fällt nämlich die Kamera von Mikroskop! Deshalb hat mir ein freundlicher Kollege auch die Ringschwalbe mit 4 Schräubchen fixiert!).

Das Ganze kostet keine 50 Euro, ist mit einfachen Haushaltsmitteln ohne Drehbank zu bewältigen - und funktioniert optisch konfokal, wenn man einen Tritubus (Phototubus) verwendet. Das Prinzip ist natürlich für jede Kamera, jedes Objektiv und (fast) jedes Okular abwandelbar.

Viel Erfolg beim Basteln!

Alfons

JB

Zitat von: the_playstation in November 18, 2013, 01:48:27 VORMITTAG
Den Fotoausgang habe Ich noch ncht mit Okular überprüft. Werde Ich morgen gleich machen.

Wie sieht es aus?

Jon

the_playstation

Hallo Jon.

Wenn Ich das Okular in den Trinotubus einsetze, habe Ich auch ein scharfes Bild.
Den exakten Abstand kann Ich über ein Drehrad einstellen, damit beide Ausgänge (bino, dritter) übereinstimmen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

JB

#18
Zitat von: Alfons Renz in November 19, 2013, 15:29:48 NACHMITTAGS
Zeiss Ringschwalbe und eine Zeiss-Glocke

Das habe ich auch an meinem Mikroskop. Der Zeiss-Glockenadapter passt aber nicht an den Stummel des 23 mm Phototubus am Mueller (sieht jedenfalls nicht so aus). Der Glockenadapter ist zu lang.

... es sei denn der Phototubus laesst sich ueber das "Drehrad" ausreichend verkuerzen.

Jon

Alfons Renz

#19
Hallo Jon,

Leider kenne ich den inneren Aufbau des Müller-Tri-Tubus nicht. Auf den ersten Blick vermute ich eine brennweitenverkürzende Optik im Photostutzen: Die optische Länge des Binokulareinblicks scheint deutlich größer zu sein als die Höhe (= Länge?) des Photo-Stutzens. Vermutlich ist da eine Projektionsoptik verborgen. Dann müsste nur die Kamera und deren Chip auf die richtige Höhe gebracht werden. ... Und die eingebaute Projektionsoptik muss optisch korrekt konstruiert sein, um alle Fehler der Objektive zu korrigieren! Allerdings wäre das Bild dann auch auf eine fixe Größe (24 x 36 mm?) definiert. D.h., für jedes Kamera-Chipformat bräuchte man ein spezielles Projektionslinsensystem, wie man dies von den c-mount-Adaptern kennt.

Es könnte allerdings auch sein, dass der Stutzen so kurz ist, weil die Filmebene schon in der Zwischenbildebene liegt. Dann müsste das Mikroskop jedoch völlig auskorrigierte Objektive (bei 160 mm) oder eine entsprechend korigierende Tubusline (bei unendlich-Objektiven) besitzen.

Da ist die Kombination von einem variablem (genau zu den Objektiven passendem!) Okular und einem (kostengünstigen) Kameraobjektiv viel einfacher und universeller zu realisieren.

Im übrigen wäre es bei allen Adaptationen sinnvoll anzugeben, welche optisch aktiven Elemente verwendet werden und wo die Bildebenen und Brennweiten liegen. Bei meinem Vorschlag ist es der Zeiss-Norm-Beobachtungstubus (160 mm) mit passendem 8 x Okular und ein 58 mm Kameraobjektiv. Zwar viel Glas, aber mit dem Beobachtungsokularen parfokal und optisch ganz korrekt, was die Korrektur der Linsengfehler betrifft.

Herzliche Grüße,

Alfons


the_playstation

Hallo Alfons,
Ich glaube, Ich muß erstmal genau die verbaute Optik vermessen incl. Brennweiten.
Sonst ist das Ganze wahrscheinlich viel zu spekulativ.
Ich teste und messe mal morgen oder Donnerstag und berichte.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Alfons Renz

Hallo Jorrit,

Ohne lang zu messen und zu vermessen: Als einfacher Test bietet es sich an, ein Präparat mit kräftigem Kontrast im Durchlicht über den Beobachtungstubus scharf einzustellen und dann die Beleuchtung auf maximale Stärke zu drehen. Dann kann man mit einer Mattscheibe (oder einem Butterbrotpapier) die Lage und Größe des reellen Zwischenbilds über dem Fototubus beurteilen: Liegt die Zwischenbildebene über dem Tubusrand, reicht der Abstand für die parfokale Adaptation einer c-mount- oder Spiegelreflexkamera und wie groß ist das Bild? Dann zeigt sich sehr rasch, ob die mechanische Adaptation überhaupt möglich ist und auch optisch einen Sinn macht. Wenn nicht, muss ein weiteres optisches Element in den Strahlengang gebracht werden. Entweder ein Projektionsokular oder ein Beobachtungsokular in Verbindung mit einem Kamera-Objektiv.

Vorschläge zu diesem Thema sind hier im Forum schon ebenso viele gemacht worden, wie es verschiedene Lösungen gibt.

Viel Erfolg!
Und herzliche Grüße,

Alfons.

the_playstation

Hallo Alfons,
Danke für den Tip. Vorschläge und Lösungen gibt es in der Tat reichlich hier im Forum.
Fast schon zu viele. Aber wie Du schon sagst. Ohne "Diagnose" keine "Heilung".
Heute habe Ich endlich Zeit, mich darum zu kümmern. :)

Ausserdem wollte Ich mir weitere Polfilter basteln. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

#23
Hallo,heute habe Ich eine neue Kamera-Adaption ausprobiert.
Eine Canon A70 + Mikroskopadapter.
Die Kamera stellt aber nicht optimal scharf. Der Autofocus ist hier nicht wirklich hilfreich.



Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Henkel

Zitat von: the_playstation in November 27, 2013, 00:57:11 VORMITTAG
Die Kamera stellt aber nicht optimal scharf. Der Autofocus ist hier nicht wirklich hilfreich.

Guten Morgen Jorrit!

Die allererste Maßnahme lautet für die Mikrofotografie: Autofocus abstellen. Man muß immer manuell scharfstellen!

Scharfe Grüße
KH

the_playstation

#25
Hallo,

Ich kämpfe ja auch immer noch mit der optimalen Adaption meiner Canon 650D.
Habe mir heute ein 58mm Festobjektiv (Helios Zenit) + Canon Adapter gekauft.
Nun brauche Ich noch den Aluring (Filtergewinde) + Carl Zeiss Ring-Schwalbe.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

Hallo,
Hier meine ersten Versuche der Adaption meiner Canon 650D an einem KF2 Mikroskop:
Alle Bilder mit 40x oder 60x, einem KPL 8x und einem 58mm Zenit Obkjektiv.







Menschliches Gehirn:






Liebe Grüße Jorrit
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

Hallo,
Hier ist ein Bild vom Adapter mit montiertem Zenit Festbrennweiten-Objektiv:


Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Bolheim

#28
Die Anpassung einer CANON 600D an das Biolab-T habe ich mit einem CAMERA-T2 Adapter und dem Bresser Foto-Adapter 23 mm Art.Nr. 5942060 gemacht. In den Kameraadapteranschluß mit Gewinde 24x0,75mm habe ich mir einen Adapter von 20,0mm Höhe drehen lassen, der eine Öffnung von 23,2mm mit 18,0mm Tiefe hat.
Den Bresser Foto-Adapter mußte ich um 3mm kürzen. Außerdem mußte ich den Bresser Adapter und den angefertigten Adapter mit Marabu Decormatt im inneren Bereich streichen. Damit wurden Lichtringe im Bild vermieden.
Bei der Scharfstellung in der Kamera mußte ich die Feinjustierung nur um 2µm nachkorrigieren.
Leider kann ich als Neuling noch kein Bild hochladen. Sonst könnte ich die Anordnung, das Bild vom Adapter und erste Fotoaufnahmen zeigen.
mit besten Grüßen
HGr
Erfahrung ist die Summe aller Mißerfolge

the_playstation

Hallo.

Benutze doch auch einfach irgendeinen Bildhoster wie uploadking (einfach mal bei google eingeben).
Ist ganz einfach. Vorher das Bild mit irfanview beschneiden und auf die richtige Größe bringen.

Bei deinem Adapter verwendest Du aber kein Korrekturokular und kein Kamera-Festbrennweiten-Objektiv.
Dadurch hat man Farbfehler und die Chipgröße paßt nicht zur projizierten Bildgröße.

Ich hatte mir auch den gleichen Adapter gekauft. War aber mit der Abbildungsleistung nicht zufrieden.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.