Olbrich relaunched - Ergonom-Mikroskope zu verkaufen

Begonnen von Mikroman, Dezember 10, 2013, 13:59:14 NACHMITTAGS

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Mikroman

Hallo,

Hr. Olbrich und seine ultrahochauflösenden Mikroskope waren hier öfter mal Thema. Ich selbst hatte den "alten Knaben" vor ein paar Jahren im Odenwald besucht und wurde von ihm freundlich aufgenommen. Natürlich machte er kräftig Wind für seine "Erfindung". Der Gerätepark war in der Tat erstaunlich bzw. so etwas hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Natürlich gelang es mir auch nicht, "hinter" sein Geheimnis zu kommen, smile - wobei ich dafür auch nicht unbedingt die besten Voraussetzungen mitgebracht hätte.

Seit wenigen Wochen gibts einen Ausverkauf seiner Mikroskope, z.B. hier: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/olbrich-komplettes-hochaufloesendes-durchlicht-mikroskop-zu-verkau/164748577-245-4492?ref=search

Besser ins Bild gesetzt sind seine "Trümmer" (u.a. mit einem 16fach Revolver) hier: http://www.mikroskop-olbrich.de/sonderangebote.html

Ein bißchen Kleingeld sollte man allerdings lockermachen können.

Vielleicht kauft's ja einer hier und berichtet dann.

Schönen Tag noch

Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

hinrich husemann

Hallo,
mal ne etwas "ketzerische" Frage: Was soll man denn wohl unter "ultrahochauflösend" verstehen???
Die Objektive sehen doch alle sehr "normal" aus.
Leicht verwunderte Mikrogrüsse
H. Husemann


Mikroman

Hallo,

die Sache wurde mal realsatirisch hier im Forum diskutiert: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4631.0

Merke: das Netz vergißt nicht(s).

Laue Grüsse aus dem wintersonnigen Heidelberg
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

JB

#4
Hallo,

Was mir allerdings gut gefaellt, ist die Idee an Stereomikroskopen vom Fernrohrtyp das Objektiv zu verschieben, um den Winkel auf 0 zu bringen und mit einer Seite des Strahlengangs Photos zu machen. http://www.mikroskop-olbrich.de/stereo-mikroskop.html

Kann man so aus jedem Fernrohrtyp-Stereomikroskop ein Makroskop machen? Von Zeiss gibt es ebenfalls Stereomikroskope, die genau eine solche Vorrichtung fuer das Verschieben des Objektivs haben.
www.zeiss.com/4125681F004E2140/EmbedTitelIntern/OnAxisMeasurementStereoMicroscopy/$File/OnAxisMeasurement_Stereomicroscopy.pdf  
Das waere interessant fuer das Stacken.

Beste Gruesse,

Jon

P.S. Anklicken des Zeiss-Links funktioniert nicht; Sie muessen die Zeile als Text komplet in den Browser kopieren

liftboy

Ja, schon, aber da ist noch zuviel Elektrik!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

TPL

Zitat von: JB in Dezember 10, 2013, 17:13:55 NACHMITTAGS(...)die Idee an Stereomikroskopen vom Fernrohrtyp das Objektiv zu verschieben, um den Winkel auf 0 zu bringen und mit einer Seite des Strahlengangs Photos zu machen(...)

Hallo Jon,
die Idee ist gut, aber die großen Optik-Firmen sind ja auch nicht soooo doof: Für die Greenough-Typen gab es bei Leitz bereits in den frühen 1960ern einen schlichten Winkel (später eine Kippvorrichtung), um einen Stereotubus so auszurichten, dass eines der beden Objektive senkrecht auf die Probe gerichtet war. OK, dafür musste die Kamera dennoch an einem der Okulare befestigt werden und durch zwei Prisme hindurch knipsen, aber die Rückbesinnung von einem reinen Präparationsgerät zurück zu einem fotografischen Dokumentationsgerät wurde auch danach noch von Wild (für galiläische Konstruktionen) und anderen sehr ordentlich umgesetzt. Wilfried hatte in einem der früheren Beiträge ausgegraben, dass es zu dieser Olbricht-Entwicklung "nur" eine Offenlegungsschrift gibt und eben kein Patent. Aus leidiger, eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies bedeutet, dass das Feld vorher schon abgegrast war.

Beste Grüße
Thomas

Mikroman

Hallo Thomas,

da muss ich widersprechen, jedenfalls auch Sicht von Hrn. Olbrich, der mir erklärte, warum er kein Patent beantragte: weil er dann nämlich seine "Erfindung" hätte transparent machen bzw. veröffentlichen müssen (was er nicht wollte).

Was jetzt sachlich daran dran ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

JB

Zitat von: TPL in Dezember 10, 2013, 21:56:31 NACHMITTAGS
... aber die Rückbesinnung von einem reinen Präparationsgerät zurück zu einem fotografischen Dokumentationsgerät wurde auch danach noch von Wild (für galiläische Konstruktionen) und anderen sehr ordentlich umgesetzt.

Hallo Thomas,

Ja, ich entsinne mich auch bei den alten Olympus mal eine Variante gesehen zu haben, bei der ein dritter, senkrechter Strahlengang fuer die Photographie eingebaut war (zusaetzlich zu den beiden fuer linkes und rechtes Auge).

Die modernen Grossgeraete, wie die Olympus SZX, haben aber nur zwei Strahlengaenge und machen das Stapeln schwierig bis unmoeglich. Wenn man diese Geraete mittels eines einfachen Adapters (zum horizontalen Verschieben des Objektivs zum 1-2 cm) in ein Makroskop umbauen kann, waere das schon toll.

Beste Gruesse,

Jon

TPL

#9
Zitat von: Mikroman in Dezember 10, 2013, 22:04:22 NACHMITTAGS(...)da muss ich widersprechen, jedenfalls auch Sicht von Hrn. Olbrich, der mir erklärte, warum er kein Patent beantragte: weil er dann nämlich seine "Erfindung" hätte transparent machen bzw. veröffentlichen müssen (was er nicht wollte).(...)

Hallo Peter,
das scheint eine Vermengung aus Missverständnissen und/oder Fehlinformationen zu sein: bevor eine Entwicklung patentiert werden kann, muss sie offengelegt werden (das ist die Offenlegungsschrift, die manch einer mit einem Patent verwechselt). Wer das nicht weiß und akzeptiert, hat das Wesen eines Patents nicht verstanden und wird sich nur unnötig ärgern. Eine Offenlegungsschrift muss beileibe keine maßgerechte Bauanleitung sein (das wäre ausgesprochen dumm), aber es sie muss die technisch/ naturwissenschaftlichen Hintergründe der Entwicklung für den Fachmann nachvollziehbar darstellen. Die meisten Ansprüche und Zeichnungen dazu sind daher abolut nicht durchsichtig formuliert, aber sie müssen die entsprechenden Prinzipien klar abgrenzbar erkennen lassen.

Ab der Offfenlegung genießt eine Entwicklung in Deutschland und vielen anderen Ländern einen gewissen Schutz. Ergibt allerdings die Untersuchung des Patentamtes, dass die Entwicklung eines oder mehrere Kriterien für ein Patent nicht erfüllt, dann wird dieses Patent eben nicht erteilt, und der Schutz erlischt nach relativ kurzer Frist, wenn er nicht durch erneute Begründungen und Gebührenzahlungen aufgefrischt wird. (Rainer, Wilfried, bitte korrigiert mich gern!)

Manch ein Entwickler mag sich ungern mit der bitteren Realität abfinden, dass es schon eine ganze Reihe anderer kluger Köpfe vor ihm gegeben hat. Das führt manchmal zu abenteuerlichen Verschwörungstheorien oder einer völlig unnötigen Geheimniskrämerei.

Gruß Thomas

Wilfred Mott

Sachen gibts... Da denke ich gerade auf dem Weg zu sein gewisse physikalische Gesetzmäßigkeiten zu verstehen und dann stelle ich fest: Pustekuchen, das mit der Wellenlänge des Lichts muss ja nur ein schlechter Scherz sein. Und dann bin ich wohl auch nicht wirklich in der Lage zu rechnen - bei 100nm Auflösungsvermögen gegenüber 200-300nm bei herkömmlichen Mikroskopen darf man also förderliche Auflösungen von 9000x erwarten.

Glücklicherweise aber sind die AIDS-Viren (hieß das nicht HI-Virus? Naja, verwirrt bin ich eh) so schön rot - da wird die Humanmedizin ja deutlich einfacher. Ich freue mich einfach auf alle roten Punkte zu schiessen, die sich bewegen... Mit meiner jahrelangen Egoshooter-Erfahrung aus der Jugendzeit habe ich ja die besten Voraussetzungen dafür 8)
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

Peter V.

Hallo,

wenn man das mal über die Jahre so verfolgt, denke ich, dass die angebotenen Ergonom-Mikroskope auch die einzigen sind, die je gebaut wurden. Ich vermute mal, dass keine weiteren Geräte gebaut und je auch nur eines verkauft wurde. Trotz der Verlockung, mit einem Lichtmikroskop HI-Viren sehen zu können.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Mikroman

Moin Namensvetter,

wenn ich jetzt mal überlege, mein Lebenswerk käme für 15.000 € unter den Hammer. Und es ist tatsächlich ein echtes Unikat.

Gruss

Peter

p.s. Für Überzeugungstäter (nicht im politsch-religiösen Umfeld) hab' ich was übrig.
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Haus@Hund

Hallo zusammen,

Thomas hat schon das Entscheidende gesagt: Ist erstmal alles offengelegt, greift der Schutz bereits. Die Prüfer klopfen dann noch alles auf Erfindungshöhe, Neuheit und Nachvollziehbarkeit ab.

Herr Olbrich arbeitet ja auch mit Greyfield Optical zusammen, die seine Ergonome verkaufen. Auf der Medica hatte ich vor einigen Jahren Besuch von einem Herrn von dort, der mir über Geräte nicht mehr erzählen konnte/wollte als "wenn man nur in den Grenzen aktueller Physik denkt, kommt man nicht weiter" und dergleichen mehr. Konkrete Fragen nach dem Funktionsprinzip wurden auch von ihm konsequent nicht beantwortet.

Gruß
Jörg

treinisch

Hallo,

Zitat von: Haus@Hund in Dezember 11, 2013, 09:50:57 VORMITTAG
Thomas hat schon das Entscheidende gesagt: Ist erstmal alles offengelegt, greift der Schutz bereits.

zum einen aber nur, wenn tatsächlich ein Patent gewährt wird, zum anderen auch nur, wenn andere
Interessenten nicht ausreichend Lust haben nach Umgehungsstrategien zu suchen und sowieso nur,
wenn man ausreichend finanzielle Mittel hat um Gebühren und gute Patentanwälte mindestens für EU und
USA zu bezahlen und dann ist das ganze nach 20 Jahren komplett zum Abschuss freigegeben.

Der Schutz als Betriebsgeheimnis ist ein sehr starker und sehr aggressiv durchsetzbarer Schutz und
zumindest laut einer Vorlesung Patentrecht, damals im Studium, berufliche Erfahrung habe ich auf
dem Gebiet keine, ein absolut üblicher.

Vlg

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.