Hydraulischer Objektführer?

Begonnen von Nils86, Dezember 28, 2013, 14:00:26 NACHMITTAGS

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Nils86

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor Jahren habe ich unten dargestellten ROW Objektführer zusammen mit einem Poladun Polarisationsmikroskop erworben.

Der Objektführer scheint hydraulische Zylinder zu besitzen, die wohl durch Betätigen der Messing-Rädelschrauben das Objekt minimal in X- bzw.  X-Richtung bewegen.





Hat jemand schon einmal Ähnliches bei einem Objektführer gesehen? Wozu benötigt man das Spezialteil, gab's das in Serie?

Von Leitz ist mir Derartiges jedenfalls nicht bekannt.

Vielleicht kann jemand das Rätsel recht einfach lösen.

Schöne Grüße

Nils

the_playstation

Hi Nils,

Ein wunderschöner Kreuztisch.
Mir gefällt vor allem die mechanische Endkoppelung.
Bei einer Motormontage werden so keine Vibrationen auf den Tisch/ das Mikroskop übertragen.
Gefällt mir. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Frank D.

Hallo Nils,

wenn ich mir die langen Federn an der Kreuzführung anschaue - die ja einen großen Hub versprechen - und dann die einseitig angebrachten Zylinder betrachte, kann ich kaum glauben, dass eine parallele Feinverstellung über die gesamten Achsenlängen möglich ist.
Ich tippe daher eher auf eine Winkelverstellung!  ::)
(Natürlich muss dafür die Kreuzführung aus der momentanen Stellung etwas nach unten gefahren werden, damit der obere, waagerechte, Zylinder in seiner Bewegung nicht blockiert wird)

Vielleicht liege ich aber auch völlig daneben.

Herzliche Grüße
Frank

Dünnschliffbohrer

Hallo Nils,

also so richtig gehört das Teil eigentlich nicht an ein Poladun heran, da es die Tischrehung behindert. Der Objektführer für das Poladun sieht auch ohne die Umbau-Teile anders aus, deins war wohl früher mal ein biologisch-medizinischer O-Führer. Es muss eine Spezialanfertigung sein, ich dachte zunächst an so etwas ähnliches wie die Punktzähleinrichtung "Eltinor", aber die arbeitet elektrisch. An was für einem Poladun war es den dran, und wo/wofür wurde das Polmi denn eingesetzt? Um irgend welche Präparate zu planimetrieren? -Dsb.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

the_playstation

Hallo Frank,

die Federn könnten aber auch nur die Drehbewegungen des statischen Rändelrädchens auf die Schnecke übertragen, die den Kolben bewegt.
Ist aber nur reine Spekulation. Einmal dran drehen dürfte Klarheit bringen. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Nils86

Hallo Dünnschliffbohrer,

es es war ein Poladun II mit ziemlich kompletter Pol-Ausstattung und Drehkompensator. Ich hatte eher an einen mineralogischen, als einen biologischen Einsatz gedacht. Allerdings hast Du bezüglich der Tischdrehung recht. Um den Objektführer drehen zu können, musste ich die Zylinder erst abschrauben.
Wo es genau eingesetzt wurde weiß ich leider nicht.

Schöne Grüße

Nils

Wutsdorff Peter

Sehr geehrter Herr Nils,
als Maschinenbauer und Hydrauliker kann ich nur etwas zur Hydraulik und Mechanik sagen.
Es handelt sich um einen hydr. Hebel oder auch hydr. Waage genannt. Der hydr. "Motor" ist jeweils der hydr. Zylinder, der mit einer Gewindeschraube betätigt wird. Der hydr. Antrieb  ist jeweils der Zylinder, der den Kreuztisch in x- und y-Richting verstellt, also Stellzyl. Da der Durchmesser des Motorzylinders kleiner als der des Stellzyl. ist, ergibt sich eine kinematische/ hydr. Untersetzung von ca. 2:1. Ich schätze die Gewindestange mit M3 - M4 also eine Gewindesteigung von 0,5 - 0,7 mm. Somit ergibt eine Imdrehg. an der Gewindestange einen Weg am Zyl. des Kreuztisches  von 0,25 - 0,35 mm. Der oben liegende Stellzylinder dient dem Antrieb in x- der andere in y-Richtg. Nach Betätigen des Antriebes bewegen sich die jetzt im Bild aneinanderliegenden Messingleisten parallel auseinander maximal mit dem Kolbenhub gegen die kleine Federn. Die Messingleisten werden jeweils in einer Schwalbenschwanznut(?) geführt. Den maximalen Kolbenhub schätze ich zu 15 mm. Da an beiden Skalen ein Nonius zu sehen ist, muß ich dem Kollegen widersprechen, der meint, es handle sich um eine Winkelbewegung.
Unter den beiden großen Stahlrändelschrauben vermute ich einen Zahnstangenantrieb der jeweils zum Grobeinstellen dient. Die Funktion der kleineren Stahlrändelschraube kann ich mir nicht erklären.
Jetzt habe ich einige Fragen:
1) Wie erfolgt die Montage am Mikrosk.?
2) Wünschen Sie den hydr. Antrieb zu benutzen? Wenn ja, dann:
3) Ist noch Öl im System? Wenn ja, muß es gewechselt werden. Die Zyl. müssen geöffnet und alles mit Waschbenzin gereinigt werden. Die Zyl.-dichtungen müssen kontrolliert werden.
4) Beim Befüllen mit Hydr.-öl (Autowerkstatt, Bremskraftöl) muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß keine Luft in das System kommt (Verwendung von Arztspritzen).
5) Ein Foto von allen übrigen Seiten wäre für mich hilfreich (von links, rechts, oben, unten, Rückseite).
          Sie können mich auch mit diesen Bildern direkt kontaktieren: pdpwffatt-online.de

Mit freundlichen Grüßen und immer eine gute Positionierung der Präparate

der Maschinenbauer Peter aus Lorsch