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Zellteillung beobachten

Begonnen von micro_peter, Januar 06, 2014, 19:09:55 NACHMITTAGS

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micro_peter

Hallo, Liebe Mikroskopikerinne und -Mikroskopiker,

ich habe davon gehört, dass man mit einen Lichtmikroskop beobachten kann, wie sich die DNA kopiert und dann aus eine Zelle eine zweite entsteht. Ich möchte dieses Wunder des Lebens selber vorbereiten und unter dem Mikroskop beobachten.

Meine Frage:
Wer kennt Literatur, wie man eine Zelle von dem Körper entnimmt und diese dann zur Mikroskopie vorbereitet?
Also eine genaue Anleitung wäre sehr schön.

Ich bedanke mich Vorab für jede Hilfe.


Mit freundlichen Grüßen

micro_p

plaenerdd

Hallo micro_p,
mit den Zellen des eigenen Körpers wird es nicht ganz einfach. Wo man die Zellteilung gut sehen kann und auch den Spindelaparat, der die DNA-Teile trennt, ist die Wurzelspitze einer Zwiebel. Du stellst eine Zwiebel für ein paar Tage in ein Glas mit etwas Wasser (2..3 mm reichen) und wartest bis die Wurzeln sprießen. Die Zellen teilen sich dort ziemlich rasch, so dass die Wahrscheinlichkeit recht groß ist verschiedene Stadien der Zellteilung an zu treffen.

Gefärbt wird mit Karmin-Essigsäure. Man lässt die Schnitte der Wurzelspitzen mindestens eine halbe Stunde in der Färbung. Dann kommen sie mit der Farbe auf den Objektträger. Mit aufgelegten Deckglas wird kurz bis zur Blasenbildung über der Spiritusflamme erhitzt. Dann legt man etwas Papier auf das Deckglas (z.B. Küchenrolle) und drückt etwas mit dem Finger drauf, um die Zellen zu trennen (Quetschpräparat). Dann kann geguckt werden. Ein Immersionsobjektiv hoher Auflösung geht am besten. Zur Not tut 's aber auch ein 40er.

Zur Lebendbetrachtung eignen sich die Spitzen der Staubfadenhaare von Tradescantia besonders gut, aber da wirst Du wohl bis zum Frühjahr warten müssen ;)
Die Staubfadenhaare werden aus Knospen entnommen und in 3%iger Zuckerlösung untersucht, am besten im flachen hängenden Tropfen einer feuchten Objektträgerkammer. Die gesamte Zellteilung dauert ca. 2 Stunden.

Hier ist noch ein Beitrag zu dem Thema, leider ein recht alter, dem die Bilder schon abhanden gekommen sind:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=828.0

Viel Freude dabei!
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Oecoprotonucli

Hallo micro_p,

Gerd hat Dir eine Methode beschrieben, bei der Du durch Färbung die Möglichkeit hast, die Mitosestadien und Chromosomen schön deutlich (eben gefärbt) zu sehen.

im lebenden Zustand kannst Du mit einiger Geduld und Suchen auch Zellteilungen "live" beobachten. Das geht aber erstens nicht so schnell, ist eher so, als würdest Du einem Uhrzeiger zuschauen, zweitens sind lebende Zellen meist so durchsichtig und farblos, dass Du kaum etwas von Mitose und Chromosomen erkennen wirst. Du siehst eben nur, dass die Zellen sich teilen.

Da bräuchtest Du dann eventuell zum Beispiel ein Mikroskop mit Phasenkontrasteinrichtung oder DIC. Hast Du irgendwo Deine Ausrüstung beschrieben? Was hast Du zur Verfügung?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)