Großes Zoom-Fotokular von Leitz

Begonnen von Peter V., Januar 19, 2014, 08:08:49 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter V.

Hallo,

ich nehme Bezug auf das von Franz in diesem Beitrag erwähnte und Zoomokular (siehe Ebay-Link ins Franz' Posting), das ich auch einmal als Beifang zu einem Orthoplan erhalten habe.

Nun habe ich es erstmals ausprobiert. Da das auf dem Okular sichtbare Gewinde kein Gewinde für einen T2-Adapter ist, sondern offenbar für einen leitz-Orthomat-Kameraaufsatz, wurde die Kamera (EOS 550D) einfach plan aufgelegt. Man bekommt damit tatsächlich einen sehr guten Ausschnitt und vermutlich ist das Ganze (habe es nicht bis in Letzte ausprobiert) auch einigermaßen parfokal adaptierbar.

Allein - die Bildqualität ist mehr als enttäuschend! Extreme und völlig inakzeptable Verzeichnungen sowie Farbsäume an den Rändern, die so extrem bei Planapos nicht vorhanden sein dürften.

Es stellt sich mir also die Frage, wozu genau dieses "Okular" diente? Mir ist es überhaupt ein "Okular" oder ist es nur eine Zoomlinse ohne jegliche Kompensationswirkung?
Offenbar wurde es mit der-Orthomat-Kamera verwendet, man sieht es hier in einem Beitrag von Herrn Piper.

Ich verstehe nicht, wieso ich damit nur ein derart schlechtes Bild erzeugen kann. Befanden sind denn zwischen dem Film im Orthomat-Kameraaufsatz und diesem "Okular" noch weitere optische (kompensierende) Komponenten? Oder wo liegt sonst der Fehler?

@Franz: Hast Du denn so ein Okular selbst im Einsatz oder ist es Dir nur bei Ebay aufgefallen?

Plan Apo 10 (169mm):



Plan Apo 40 (160 mm)



Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Mikroman

Hallo Peter,

ich habe das Zoomokular seit Jahren auch schon im praktischen Einsatz in meinem Orthoplan (in Kombination mit einer Canon 5D Mk II ohne Objektiv). Allerdings liegt die Kamera nicht auf, sondern ist mit dem Zoomokular über ein Balgengerät (Klemmring, T2-Adapter) verbunden. Ich bin jetzt nicht zuhause, sonst hätte ich ein paar Bilder eingestellt: auf jeden Fall habe ich nicht derartige Verzeichnungen und Farbsäume im Bild.

Erhöh also mal den Abstand zwischen Zoomokular und Kamera; ersatzweise könntest Du es auch mal die Kamera mit einem 50mm Objektiv testen. Im übrigen ist die Fotoadaption auch nicht komplett. Meines Wissens gehörte zum Zoomokular ursprünglich noch eine 0,32x Linse + entsprechendem Tubus, der diese Linse aufnimmt und in einem T2-Anschluss endet.

Gruss

Peter

p.s. Auch in der Orthomat-Kamera war meines Wissens eine solche Linse verbaut
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Klaus Henkel

Zitat von: Peter V. in Januar 19, 2014, 08:08:49 VORMITTAG

Ich verstehe nicht, wieso ich damit nur ein derart schlechtes Bild erzeugen kann. Befanden sind denn zwischen dem Film im Orthomat-Kameraaufsatz und diesem "Okular" noch weitere optische (kompensierende) Komponenten? Oder wo liegt sonst der Fehler?


Guten Morgen Peter V.!

Zwar verstehe ich das auch (noch) nicht, möchte aber eine mögliche Ursache als Frage anbieten. Ist bei Ihrem Versuch eine Mindest-Kameralänge von 125 mm eingehalten worden? (Mikroskop-Austrittspupille bis Chipebene). Wenn die deutlich unterschritten wird kommt es unzweifelhaft zu genau solchen opt. Fehlern, wie von Ihnen beschrieben. Typisch sind die sphärischen Bildfehler, die dann auftreten. Die Ideal-Kameralänge sind 250 mm, aber die ist zu unhandlich. Doch 125 mm sollten es schon sein.

Grüße
KH


wilfried48

Hallo Peter,

also ich denke auch, dass da noch ein optisches Element z.B. diese 0,32 Linse fehlt, denn dein abgebildetes Bildfeld ist ja auch viel zu klein.

Beim 10 mal Objektiv hast du ja gerade mal eine Bildfelddiagonale von ca 0,5 mm. Bei einem  Sehfeld von z.B. 20 mm müsste das Bildfeld bei einem 10x Objektiv

aber 2 mm sein und das würde ja dann mit der vom anderen Peter erwähnten fehlenden 0,32x Optik gerade hinkommen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

koestlfr

Hallo Peter!

Ja, ich habe dieses "Zoomokular" seit Jahren im Einsatz. Ich habe darüber eine Relaisoptik (50mm bei APS-C) und das über einen Adapterring auf das Filtergewimde. Diese Adaption ist parfokal über den ganzen Bereich. Hat sich sogar bei Fluo bewährt.

Von Leitz gab es original Relaisoptiken um von Polaroid bis 24x36mm Filmformate, gesteuert von den elektronischen Steuereinheitemn, die Kameraaufsätze zu betreiben. Diese Relaisoptiken waren meist in dem Kamerateil integriert.

Wichtig ist jedoch, dass die Adaption passt!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Rawfoto

Guten Abend Peter

Ich kann bestätigen, es ist eine 0,32er Linse von Nöten! Die gibt es immer wieder mit Wild/Leitz STEMI Fotokameras. Meine letzte habe ich um 60.- Euro inkl. Versand in der Bucht erstanden ...

Die sind auch für andere Umbauten sehr beliebt .-)

Es gab 3 unterschiedliche Vergrößerungsfaktoren, Du brauchst die 0,32er und nicht die 0,8er oder 1er ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...