Durchmesser des Lichtkegels im Mikroskoptubus?

Begonnen von JB, Januar 25, 2014, 03:14:07 VORMITTAG

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JB

Hallo Forum,

Ich habe einen Zeiss Pol Zwischentubus (aehnlich 47 30 59), also einen Zwischentubus mit 2 Telanlinsen und Filterschieber. Nun frage ich mich, was der minimale Filterdurchmesser waere, den ich am Zeiss Standard verwenden kann, ohne die Bildqualitatet zu beeintraechtigen.

Ein zu kleiner Filter wuerde wie eine Blende wirken. Ist ein zu kleiner Filter nahe am Objektiv, wirkt die Blende wie eine Aperturblende. Liegt der Filter nahe am Okular, so wirkt er wie eine Feldblende. Was passiert dazwischen? Wuerde sich ein zu kleiner Filter als Helligkeitsabfall am Bildrand bemerkbar machen?

Kann jemand eine grobe Einschaetzung geben, was der minimale Filterdurchmesser in Hoehe des Zwischentubus waere?

Im selben Zwischentubus gibt es auch einen Einschub fuer Kompensatoren, der nur 12 mm breit ist. Die Kompensatoren haetten also nur einen Durchmesser von maximal 11 mm. Gibt es bei Benutzung der Kompensatoren schon Einschraenkungen bei der Qualitatet des Bildes?

Beste Gruesse,

Jon

Detlef Kramer

Hallo Jon,

ich würde da ganz pragmatisch vorgehen: nimm eine mattierte Plastikfolie ("Fenster" aus dem Bastelladen, ist für viele Zwecke sehr gut zu verwenden) oder ein Stück Butterbrotpapier und schneide daraus eine Scheibe die einigermaßen gut in den Schieber passt. Dann gibst Du ordentlich Gas/Licht und schaust von oben auf die Mattscheibe. Dann siehst Du ziemlich genau, wie groß der Durchmesser des Lichtflecks dort ist. Den darf man halt nicht beschneiden.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Werner

Hallo Jon!

Die einfachste Lösung ist graphisch:
Durchmesser der letzten Objektivlinse im Tubus und der untersten Okularlinse ermitteln (bei Ramsdenokular die Feldblende).

Wenn Du eine maßstäbliche Zeichnung mit den jeweiligen Begrenzungs-Strahlen zeichnest, bekommst Du einen Kegel (Lichtröhre), den das Filter nirgendwo berühren darf. Umlenkprismen ignorieren. Außerhalb des Kegels ist kein Licht (außer unerwünschtem Streulicht).
Vergleiche Mikrofibel S 72 und andere Zeichnungen des Strahlengangs in der Literatur.

Gruß   -   Werner

peter-h

#3
Hallo Jon,

ich kann zwar nicht zum Pol Tubus beitragen, aber sicher ist auch das Optovar mit seinen 2 Telanlinsen ähnlich aufgebaut. Lange habe ich nach einem Fehler in der Beleuchtung gesucht, bis der Übeltäter gefunden war. Im Diagramm kann man sehr gut an der Ordinate den Helligkeitsabfall ablesen. Mit einem Kpl Okular 10x/20 Brille ist das bereits störend. Fotografisch geht es garnicht.



Die Auswertung ist mit Fitswork (freeware) vorgenommen.

Gruß
Peter

JB

Hallo an alle,

Danke fuer Ihre Hinweise. An die experimentelle und graphische Loesungen werde ich mich in den naechsten Wochen machen.

Peter, diese Graphik hatte ich im Hinterkopf als ich die Frage gestellt habe. Wissen Sie was am Optovar (habe ich nicht) der kleinste Blendendurchmesser ist?

Unterstuetzt das meine Vermutung, dass eine zu kleine Blende in der Mitte des Strahlengangs (also zwischen hinterer Brennebene des Objektivs und Feldblende des Okulars) zu einem Helligkeitsabfall am Bildrand fuehrt?

Denn dann wuerde mich interessieren, ab wann man mit einer Verschlechterung der Ausloesung rechnen muss (also ab wann das Optovar oder ein zu-kleiner Schieber im Pol-Tubus wie eine Aperturblende wirken).

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

peter-h

Hallo Jon,

Unterstuetzt das meine Vermutung, dass eine zu kleine Blende in der Mitte des Strahlengangs (also zwischen hinterer Brennebene des Objektivs und Feldblende des Okulars) zu einem Helligkeitsabfall am Bildrand fuehrt?
- JA !


Denn dann wuerde mich interessieren, ab wann man mit einer Verschlechterung der Ausloesung rechnen muss (also ab wann das Optovar oder ein zu-kleiner Schieber im Pol-Tubus wie eine Aperturblende wirken).

Eine Verschlechterung der Auflösung wird eher durch die zusätzlichen 4 Linsen ! ( je 2 verkittet) erreicht. Für hochauflösende Aufnahmen werfe ich alle nicht unbedingt nötigen Hilfslinsen aus dem Strahlengang. Im UV Bereich bei 365nm ist das Optovar ein richtiger Kontrast und Auflösungskiller !

Gruß
Peter