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Beleuchtung und Farbfilter

Begonnen von peter-h, Januar 27, 2014, 18:54:58 NACHMITTAGS

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peter-h

Nach einigen Experimenten zur Beleuchtung und Filterung, möchte ich den etwas unterschätzten Einfluß der Beleuchtungsart in Beispielen zeigen. Sicher wird nur ein kleiner Kreis der Mitglieder sich mit Diatomeen beschäftigen und noch weniger werden Aufnahmen mit einer monochromen Kamera machen. Aber auch als Hintergrund für manche Beleuchtungswahl können die Beispiele dienen.


Objektiv Zeiss Planapo 25/0,65 , Testobjekt Gyrosigma balticum in Balsam , Stativ Olympus BH-2 , Kamera ImagingSource DMK72.


Die erhoffte Wirkung, dass ein Blaufilter zu einer Steigerung der Auflösung und/oder des Bildkontrastes führen, wird durch die hohe Transparenz des Blaufilters im IR-Bereich zerstört.


Mit der Sperrung des IR-Anteils wird endlich das Ziel erreicht. Leider nun mit einer geringen Intensität.


Der große Vorteil bei weissen LEDs, sie emittieren keine IR-Strahlung und haben sogar einen Strahlungspeak im Blaubereich.


Damit ist das Ende der Fahnenstange mit "einfachen Mitteln" erreicht. Das Planapo ist nunmal kein UV-Objektiv.

Vielleicht regen diese Beispiele zu eigenen Experimenten an und lassen Farbfilter immer kritisch betrachten. Das Auge ist nicht IR empfindlich, eine Kamera schon.

Farbfilterfrohe Grüße
Peter (H)




Johannes Kropiunig

Hallo Peter,

aussagekräftige Bilder, darf man davon ausgehe, dass der erwähnte IR-Filter der der DMK72 ist und sich dieser ein und aus schrauben lässt ?
Falls ich mich recht erinnere gab es mal eine Diskussion zur Verbesserung der Auflösung mit polarisierten Licht, konntest du dies auch schon mal beobachten? 

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

koestlfr

Hallo Peter!

Spannende Untersuchung! Hast du wieder "schiefe" Beleuchtung angewendet?

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Eckhard F. H.

ZitatVielleicht regen diese Beispiele zu eigenen Experimenten an und lassen Farbfilter immer kritisch betrachten.

Hallo Peter,
vielen Dank für die Testreihe. Genau das beschäftigt mich schon lange.  :-*
Gruß - EFH

peter-h

@ Johannes,
der IR-Filter hat keinen Bezug zu der Kamera, sondern ist von Astronomik.
http://www.mikroskopie-ph.de/Astron-L.jpg
Die Steigerung der Auflösung durch Polfilter konnte ich noch nie nachvollziehen. Keine Ahnung wieso es mir noch nie gelungen ist.

@ Franz,
keine schiefe Beleuchtung, streng nach Köhler !

Gruß
Peter

Gunther Chmela

Lieber Herr Höbel,

haben Sie schon einmal den Baader-Filter O-III ausprobiert (Interferenzfilter grün)? Ich verwende ihn meistens bei der Betrachtung von Diatomeen und habe damit eine wirklich enorme Steigerung des Kontrasts und der Auflösung (bei letzterer ca.15% - sowohl berechnet, als auch "gefühlt"). Schluckt allerdings sehr viel Licht.

Schöne Grüße
Gunther Chmela

the_playstation

Danke Peter für die eindrucksvolle Demonstration der LED in Kombination mit Filtern.
Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

peter-h

#7
Lieber Herr Chmela,

mein altes OIII Filter ist nicht unbedingt der Knaller und ohne entsprechende Vorfilterung macht es kaum Sinn.


Ich werde aber mit einem Hbeta von Astronomik und einem Kontiuum Filter von Baader noch einmal Experimente zeigen.

Frage : mit welcher Lichtquelle haben Sie die Versuche gemacht und war z.B. bei einer Halogenleuchte ein Wärmeschutzfilter im Beleuchtungsstrahlengang? Es werden oft so kleine Details unberücksichtigt, welche aber sehr wesentlich sein können.

Viele Grüße
Peter Höbel

Gunther Chmela

Lieber Herr Höbel,

meine Lichtquelle ist eine LED: Cree 3W weiß. Der sichtbare (ich fotografiere ja nicht) Effekt ist wirklich erstaunlich. Ich kann mit dieser Beleuchtung z.B. die Schale von Frustulia rhomboides mit einem PlanNeofluar 63/1,25 auflösen - was natürlich ohne den genannten Filter fast unmöglich ist. Überhaupt verhalten sich alle Objektive zusammen mit dem O-III so, als hätten sie eine um ca. 10 - 15 % höhere Apertur.

H-beta (von Baader) habe ich auch. Damit ist die Auflösung noch besser, der visuell wahrnehmbare Kontrast aber wegen der Physiologie unserer Augen schlechter, die längere Beobachtung anstrengend und auch gefährlich.

Schöne Grüße
Gunther Chmela


peter-h

Hallo Sascha,

JA, aber Achtung, Baader gibt seine Filter oft nur bis 700nm an. Unbedingt mal auf diese Seite gehen.
http://www.astroamateur.de/filter/oiii.html

@ Herr Chmela,
ich will mal sehen ob ich noch etwas beitragen kann.

Viele Grüße
Peter

Stefan_O

Hallo Peter,

einen KG-Filter hattest Du nicht zwischen Halogen-Lampe und Mikroskop, oder?

Gruss,
Stefan

PS

Wer mit schmallbandigen Filtern spielen möchte, dem seien die Filter von CVI empfohlen. Der Sperrbereich ist x-ray bis 1200 nm, also sehr gut. Ich habe diverse dieser Filter und bin zufrieden damit. https://www.cvimellesgriot.com/Products/Bandpass-Interference-Filters-Visible.aspx. Die Preise sind etwas hoch, dafür ist kein weiterer Filter mehr notwendig.

peter-h

Hallo Stefan,

es war wie beschrieben kein KG-Glas im Beleuchtungsweg. Olympus hat original bei den Geräten BH-2 ein 4mm starkes Wärmeschutzfilter, welches aber bei mir entfernt ist. Zu 99,99% benutze ich eine LED und wenn ich mit einer Halogenleuchte IR-Aufnahmen machen möchte, dann stört das Sperrfilter.
Die Angabe bei Melles Girot von X-ray .... ist etwas zweifelhaft, es sei denn es sind Bleigläser  ;)

Gruß
Peter

peter-h

#13
Nachdem Herr Chmela mich etwas neugierig machte, habe ich mit einem Objekt Nitzschia sigma und einigen Filtern noch weitere Versuche gestartet.


Alle Aufnahmen wurden mit einer LED Cree XM-L T6 gemacht. Objektiv Zeiss Planapo 25/0,65 160mm , Kamera DMK72.
Es wurde bei den Aufnahmen immer der beste Bildeindruck (Schärfe) gesucht.

1. ohne zusätzliche Filter
2. mit einem Baader VG6 Grünfilter im Beleuchtungsstrahlengang
3. mit Baader Continuum-Filter  @ 540nm Bandbreite ca. 8nm
4. mit H-beta Filter von Astronomik @ 490nm Bandbreite ca. 12nm
5. mit Schott BG12 Filter 4mm stark , Peak @ 400nm
6. mit Schott BG3 Filter 5mm stark , Peak @ 360nm

Besser kann man den Einfluß von geeigneten Farbfiltern sicher nicht demonstrieren.
Und ohne wesentliche Tricks, gelingt mit einer weissen LED + BG12 Filter + schiefer Beleuchtung und einem CZJ Apo 63/0,95 auch ohne Öl & Co.


Das Bild ist nur in der Größe angepaßt, Einzelbild.

Gut gefiltert
Peter

smashIt

warum eigentlich eine weisse led + filter?
wäre es hier nicht intressanter gleich eine blaue led zu nehmen?
MfG,
Chris

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