Botanik: Japanischer Schlitzahorn Acer palmatum dissectum altropurpureum *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Januar 30, 2014, 18:24:29 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

zur Gattung gehören etwa 120 – 150  Arten, von den gemäßigten Zonen der Nordhemisphäre bis in die Gegend der Tropen (nach Süden bis Guatemala und Java) verbreitet. Die ungewöhnliche Mannigfaltigkeit von Blatt- und Rindenstrukturen lässt manchen Ahorn als solchen kaum erkennen, wogegen die Frucht ein unzweifelhaftes Identifikationsmerkmal der Gattung ist.
Der lat. Name " Acer" lässt sich mit spitz, wegen spitzer Blattlappen übersetzen;  auch der deutsche Name Ahorn auf indogermanisch Wurzel ,,ak" = spitz  zurückführen.
Der Japanische Schlitzahorn scheint  im Herbst regelrecht in Flammen zu stehen, so intensiv granatrot sind die Blätter gefärbt. Ahorne sind es auch, die für die leuchtenden Farben des nordamerikanischen "Indian Summer" verantwortlich sind.

Bild 01

Rot-Ahorn (Acer rubrum) im Neuen Botanischer Garten Marburg, Hessen, Deutschland.
Quelle: Wikipedia; Urheber: Willow

Der in den Bergwäldern Japans und Korea beheimatete Baum zählt neben Blütenkirschen und Kiefern zu den wichtigsten Gehölzen der Gartenkultur Japans.  Mit dem Schlitzahorn  lassen sich aparte Bonsais formen.
1820 wurde der Japanische Schlitzahorn nach Europa eingeführt
Die Grundform der meist 5 – 10 cm breiten Blätter zeichnen sich durch  5 – 7, selten bis zu 9 Lappen aus. Diese sind immer bis über die Mitte eingeschnitten.  Zu den in Farbe abweichenden Sorten gehört der  Japanische  Schlitzahorn Acer palmatum dissectum altropurpureum.  In seinen Blättern überlagern Anthocyan – Farbstoffe das Grün des Chlorophylls.   Im Herbst baut sich das Blattgrün ab und die leuchtend roten Anthocyane bleiben  übrig.
Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die in nahezu allen höheren Pflanzen vorkommen und Blüten und Früchten eine intensive rote, violette oder blaue Färbung verleihen.

Systematik:

Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
Gattung: Ahorne (Acer)
Art: Japanischer  Schlitzahorn
Volkstümliche Bezeichnung:  Dunkelroter Schlitzahorn, Roter Schlitz – Ahorn
Englischer Name: Japanese maple
Wissenschaftlicher Name: Acer palmatum dissectum altropurpureum
Die Frucht vom  Japanischen Schlitzahorn ist kahl, die Flügel stehen im stumpfen Winkel mitunter annähernd waagerecht  zueinander. Fallen diese vom Baum herab, so geraten sie in drehende Bewegung (Schraubenflug). Daher sinken sie nur langsam zur Erde und werden vom Wind weithin ausgestreut.

Bild 02 Acer palmatum dissectum altropurpureum

Dieser Zweig stammt aus einer Baumschule im  Landkreis Ammerland


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Arbeitsablauf :

1. Schnitte  liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung  6 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.    12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis  4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in Entellan


Ergebnis :

Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, die Übersichtsaufnahmen wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.

Teil 1: Spross, Querschnitt 30 µm

Bild 03 Übersicht, junger Spross, Japanischer  Schlitzahorn

Originaldurchmesser 2 mm

Bild 04 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung,  Japanischer  Schlitzahorn

CU = Cuticula,  EP = Epidermis,  RP = Rindenparenchym,  SK = Sklerenchym - Inseln,  PH = Phloem,  PMS = primärer Markstrahl,  K = Kambium, T = Trachee, XY = Xylem

Bild 05  Vergrößerung aus der Übersicht , ungefärbter Schnitt, Dunkelfeld, Japanischer  Schlitzahorn

Der natürlich rote Schimmer im Rindenparenchym und die Sklerenchym – Inseln sind gut zu erkennen.

Bild 06  Vergrößerung aus der Übersicht , ungefärbter Schnitt, Dunkelfeld, Japanischer  Schlitzahorn

Markparenchym (rechts)


Bild 07  Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn

Markparenchym  und Xylem

Bild 08  Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn

Strahlen im Xylem

Bild 09  Vergrößerung aus der Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn


Bild 10  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 11  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 12  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 13  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 14  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Teil 2: Blatt, Querschnitt 30 µm

Bild 15 Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn


Die Anatomie dieses Blattes war für mich ungewohnt. Verdickung der Blattrippe und das  Palisadenparenchym an der Oberseite. Ich habe Detlef das Bild von der Übersicht geschickt.
Zitat Detlef Kramer:
,,Nach meiner Erfahrung, sind die Blattrippen meistens auf der  Blattunterseite verdickt. Dein Beispiel zeigt, dass dem nicht immer so sein muss. Man erkennt sogar Spalten auf  der Unterseite".

Bild 16 Mittelrippe, Japanischer  Schlitzahorn


Bild 17  Vergrößerung  aus der Übersicht mit Beschriftung,  Japanischer  Schlitzahorn

Das Xylem ist (noch) nicht verholzt, und daher kaum zu erkennen.
PA = Palisadenparenchym,  XY = Xylem, UE = untere Epidermis, OE = obere Epidermis, CU = Cuticula, PH = Phloem, SCH = Schwammparenchym, SK = Sklerenchym

Bild 18  Vergrößerung  , Japanischer  Schlitzahorn


Teil 3: Stiel einer Blattfieder, Querschnitt 30 µm

Bild 19 Schnittstelle,


Bild 20 Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn

Das ist der Stiel einer Blattfieder im Übergang zur Spreite. Die  Anatomie ist interessant, weil sie der eines  Sprosses sehr ähnlich ist. Ich kenne  eine Blattfieder nur bei Farnen und Palmen als  Abschnitt des Wedels oder Blattes.


Bild 21  Vergrößerung  aus der Übersicht mit Beschriftung, Japanischer  Schlitzahorn

CU = Cuticula, EP = Epidermis, SK = Sklerenchym, R = Rindenparenchym, PH = Phloem, K = Kambium, XY = Xylem, MP = Markparenchym

Bild 22 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 23 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 24 Tüpfel, Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10


Bild 25 Polarisation, Japanischer  Schlitzahorn

Im Blattstiel sind nur vereinzelt  Einlagerungen von Calciumoxalat – Kristallen zu finden.

Bild 26 Dunkelfeld,  Japanischer  Schlitzahorn


Teil 4: Unterblatt zwischen Blattstiel und Spross, Querschnitt  30 µm

Bild 27 Schnittstelle, Japanischer  Schlitzahorn


Etzold  – Blau:  FCA – Färbung  Fuchsin;  Crysoidin;  Astrablau

Arbeitsablauf :

1.   Mit AFE fixierte Schnitte gründlich in 70 % Ethanol  auswaschen    5 Minuten.
2.   50 % Ethanol (kein Brennspiritus)               3 Minuten
3.   30 % Ethanol  (kein Brennspiritus)               3 Minuten
4.   Wasser entmin. , 3 x wechseln    je 1 Minute
5.   FCA-Farblösung.   5 - 30 Min. gelegentlich schwenken.(verdünte Etzold - Lösung-2 Tropfen auf 5 ml dest.Wasser)
6.   Kurz abspülen in Aqua dest. , je 1 x wechseln, je 1 Minute
7.   evtl. in Ethanol 70%ig differenzieren  ca. 30 Sek.- kein Isopropanol  verwenden , differenzieren, bis keine Farbwolken mehr abgehen.  Da sich in dem Schnitt noch Wasser befindet, wird der Alkohol leicht verwässert und die Färbung wird so ,,differenziert". Das heißt es wird Farbe wieder herausgelöst. Ist die Färbung zu kräftig geraten  wird das Differenzieren gezielt eingesetzt indem der verdünnte Alkohol längere Zeit einwirkt. Ethanol differenziert, d.h. es zieht das Fuchsin heraus, das Isopropanol eben nicht. Deshalb kann man nur kurz mit Ethanol differenzieren und dann sofort in das Isopropanol gehen.        
8.   In 100 % Isopropylalkohol sorgfältig entwässern 2 x wechseln.                                                         1. Stufe = 30 Sekunden , 2. Stufe = 3 Minuten, 3. Stufe = 5 Minuten
9.   Einschließen in Euparal
10.   Oder als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol oder Roti-Histol  einsetzen.
11.   Einschluss in Entellan.    

Bild 28  Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn


Bild 29   Vergrößerung aus der Übersicht,  Japanischer  Schlitzahorn


Bild 30  Vergrößerung,  Japanischer  Schlitzahorn



Teil 5: Spross, Längsschnitt 30 µm


Bild 31  Übersicht, Japanischer  Schlitzahorn



Bild 32  Vergrößerung aus der Übersicht,  Japanischer  Schlitzahorn



Bild 33  Vergrößerung, Japanischer  Schlitzahorn



Bild 34  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme,  Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 35  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme,  Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 36  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Japanischer  Schlitzahorn

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Fazit:

Die ungewöhnliche Struktur der Blattrippe  ist interessant, weil sie der eines Sprosses sehr ähnlich ist.
Dank an Detlef für die  Infos zur Blattspreite.

Hier ein Link zum Thema: Blattfiederung
http://www.mpg.de/4651135/genmodule_seitentriebe_blattfiederung

Quellen und weiterführende Informationen:

Wikipedia; Freie Enzyklopädie.
Kosmos Baumführer Europa, ISBN: 978-3-440-11741-5
Taschenbuch der Gehölze, ISBN: 978-3-494-01448-7
Lexikon der Baum- und Straucharten, ISBN: 978-3-86820-123-9
Esau, Katherine ,, Pflanzenanatomie" 1969
Raven, Evert, Eichhorn ,,Biologie der Pflanzen", ISBN978-3-11-018531-7


Mit freundlichem Gruß

Hans-Jürgen

Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

hajowemo

Lieber Hans-Jürgen,
wieder ist dir eine tolle Arbeit gelungen.
Danke fürs zeigen.
Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Heiko

Hallo Hans-Jürgen,

diese tolle Dokumentation erhöht die Gefahr für meinen A. p. d. a, dass ich auch einmal Hand und Messer anlege.  :D
Daher die eigennützige – aber völlig unbedarfte – Frage zu der roten Pol-Farbe des Sklerenchyms: liegt da ein gefärbter Schnitt im pol. Licht?

Viele Grüße,
Heiko

Rawfoto

Lieber Hans-Jürgen

Von Dir und Jörg einen Pflanzenbeitrag ist ja schon wirklich viel zu verdauen an einem Abend .-)

Ist wieder spitze geworden, muss Eure Beiträge morgen noch einmal in ausgeschlafenen Zustand durcharbeiten ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

ein sehr schöner Beitrag, in dem Du den Schlitzahorn sehr ausführlich mit vielen Schnitten präsentierst!

Woran es auch immer liegen mag, ich habe das Gefühl, dass Ahorn die Wacker-Färbung besonders gut zur Geltung bringt.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,
danke für Euer lob.

@ Heiko,
ich hoffe immer noch auf mehr Botanik – Beiträge von unseren Mitgliedern, denn die Pflanzenanatomie ist ein interessantes Gebiet.
Deine Frage kann ich so nicht beantworten, welches Bild ist gemeint ?

@ Gerhard,
Jörg und ich haben anscheinend einen ähnlichen Arbeits - Rhythmus.

@ Jörg,
ich kann Dir nur zustimmen, die Wacker – Färbung ist beim Ahorn  halt spitze.

Gruß
Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Jan Kros

Lieber Hans-Juergen,
das war wieder eine sehr schoene Arbeit
ich habe alles ausgedruckt und muss es noch durch arbeiten
es ist immer ein Genuss deine Arbeit zu sehen, da kann man viel von lernen
herzlichen Gruss
Jan

Heiko

Hallo Hans-Jürgen,

für uns Frischlinge ist es schwer, überhaupt dem Mut aufzubringen, das Terrain von Euch ,,Platzhirschen" zu betreten.
Ein erster Anfang ist vielleicht die Frage nach Deinen Aufnahmen Nr. 25 und 26. Ich vermute, Du hast bereits gefärbte Schnitte bei gekreuzten Pol-Filtern aufgenommen. Oder ist das Rot des Sklerenchyms bei diesen Aufnahmen ein Pol-Effekt?

Viele Grüße,
Heiko

Hans-Jürgen Koch

Lieber Jan,

danke für Dein Interesse und die lobenden Worte.

Hallo Heiko,

ja, bei den Fotos Nr. 25 und 26 handelt es sich um mit W-3A-nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) gefärbte Schnitte. Die rote Färbung des Sklerenchyms kommt von dem Farbstoff Acridinrot.

Gruß

Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

Klaus Herrmann

Lieber Hans-Jürgen,

wenn man die wunderschönen Schnitte so attraktiv gefärbt sieht, dann kann man kaum es erwarten, dass das Wohldenbergtreffen endlich kommt.
Ich habe auf Deiner Schnitt-Liste 3 verschiedene Ahornsorten gefunden. Da lohnt es sich die Auflichtfluoreszenz mitzubringen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Heiko

Hallo Hans Jürgen,

danke für Deine Antwort, die Inspiration durch Deine Dokumentation und die Ermunterung, eine Rasierklinge in die Hand zu nehmen.
Unbedarft und ungefärbt habe ich mich meinem A. p. d. a. ,,polarisierend genähert" und möchte Dich bitten, meine Vermutungen bezüglich dessen, was ich da gesehen zu haben glaube, zurechtzurücken.


Sklerenchymzellen ,,jenseits" des Xylems


Mark-Xylem-Grenze


Siebzelle im Randbereich des Markes


Zellinhalt im Markparenchym – Stärke? – war aber nicht auffällig anisotrop


Zellwand mit dem 100er, Mittellamelle ist zu erahnen

Viele Grüße,
Heiko





Hans-Jürgen Koch

Lieber Klaus,

danke. Ich habe meine Pflanzenschnitte für unser "Wohldenberg –Treffen"  noch einmal durchgesehen, es sind tatsächlich 3 verschiedene  Ahornsorten. Ich würde mich freuen, wen Du die Auflichtfluoreszenz mitbringst.

Hallo Heiko,

die Fotos sind super. Willkommen bei den Schnibblern.
Ich weiß nicht was Du geschnitten hast, aber das erste Bild zeigt einen Spross im Querschnitt, ich erkenne hier auch Sklerenchym – Inseln.
Bei dem zweiten Bild bin ich mir nicht sicher. Markzellen sehe ich auch. Sind die Zellen des Xylems wirklich so rund ?
Bei den restlichen drei Fotos stimme ich Dir zu.
Mit der Lugolscher Lösung (Iod-Kaliumiodid-Lösung) kann man sehr schnell feststellen ob es sich um Stärke handelt (violett/blaue Färbung).

Evtl. kann Jörg mehr zu Deinen Bildern sagen.

Gruß

Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

Heiko

Danke, Hans-Jürgen, für die freundliche Aufnahme in die ,,Zerspanungsgilde".  ;)

Gruß, Heiko

Detlef Kramer

Hallo Heiko,

wirklich schöne Schnitte!

Aber:

1. im Mark gibt es keine Siebzellen. die gibt es nur im Phloem.Es handelt sich um eine Zellwand mit tüpfeln in Aufsicht.
2. das letzte Foto zeigt eine solche Zellwand im Querschnitt: es handelt sich um Tüpfel.

Gruß, Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Heiko

Hallo Detlef,

herzlichen Dank für Deine Berichtigung.

Die Tüpfel im letzten Foto sehe ich auch. Aber die Längslinie innerhalb der Zellwand, da sollte sich die (lichtmikroskopisch nicht abbildbare) Mittellamelle befinden, die durch die Anisotropie der Wand jetzt ,,sichtbar" wird – oder?

Viele Grüße,
Heiko