Zeiss Standard RA: Wartung des Grob- und Feintriebes

Begonnen von -JS-, Februar 05, 2014, 00:23:18 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen Hallo Joachim - falls du zufällig reinschaust -

Diese Beschreibung ist ja wunderbar und kaum zu übertreffen. Trotzdem hänge ich schon ganz am Anfang bei der Entfernung des 2. Grobtriebknopfes. Kontermuttern links und rechts gingen mit 14er Schlüssel problemlos zu lösen. Der eine Grobtriebknpof lies sich auch relativ leicht abschrauben. Aber der 2. (der mit dem Loch für eine Schraube die tief innen liegt) ist nicht zu bewegen. Ich habe dazu den ersten wieder angeschraubt und mit der Kontermutter fest gezogen, damit ich gegenhalten kann. Ich trau mich nicht robust dran zu gehen. Oder darf ich das? Sitzt der einfach ziemlich fest? Muss ich dann mal WD 40 sprühen?

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

Keine Antwort?

Dann von mir die Auflösung: WD 40 hat geholfen. Dieser Triebknopf sitzt wirklich sehr fest. Ich habe Griffhandschuhe eingesetzt, aber es geht!
Die Triebknöpfe habe ich abgeschraubt, weil sie so klebrig versifft waren wie fast alles an diesem "Schnäppchen", dass ich eine Generalreinigung vorgenommen habe. Das beschreibe ich aber separat!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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MalteBosch

Hallo,
die Anleitung ist super, aber ich komme auch nicht weiter. Mit den Feintriebknöpfen gab es keine Probleme, aber Wie kann man die Grobtriebknöpfe entfernen? Ich meine, bei Klaus' Bild ein Loch zu erkennen, in dem eine Madenschraube in dem Knopf sitzt.
Die gibt es aber bei mir nicht.
Falls ich WD 40 verwenden sollte, wo könnte ich es einsprühen?

Für einen Tipp danke ich im Voraus
Moritz
Blutiger Anfänger

Klaus Herrmann

Hallo Moritz,

diese Schraube, die da tief unten sitz ist hier nicht relevant.
WD 40 auf das Gewinde sprühen; warten und dann den Grobtriebknopf abschrauben. Das Problem ist: du musst von der anderen Seite gegenhalten, sonst dreht sich die Welle mit.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Boschert

Hallo Ihr Lieben,

in der Tiefe dieses Loches findet sich KEINE Schraube. Das Loch ist dazu da, die Friktion des Triebes einzustellen (härter oder weicher) mit einem entsprechenden Stift / Schraubendreher geht man in das Loch ein, bis man auf "Grund" trifft. Dann dreht man den Grobtriebknopf, bis man den Anschlag an einem Mitnehmer spürt, dann dreht man weiter, bis die gewünschte Gängigkeit des Triebes erzielt ist.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

MalteBosch

Danke,
Das Problem war das Gegenhalten, das auf beiden Seiten unterschiedlich funktionieren muss. Der Zustand der Gewinde war erstklassig, das Öl nicht verharzt, WD 40 unnötig.
Der Aufbau bei meinem Stativ ist genau andersherum wie von Joachim geschildert und offensichtlich handelt es sich auch um eine einfachere beziehungsweise die erwähnte abgespeckte Version.
Die erwähnte Schraube, beziehungsweise das kleine Loch im Grobtrieb gibt es hier nicht.
Die Öl-Situation schien mir o. k., ich habe nun die Unterlegscheiben mit den Mitnehmern ein bisschen gefettet, und jetzt scheint alles gut zu funktionieren. die Kugellager lasse ich in Ruhe.
Ich hatte mich an diese Mechanik auch nur herangewagt, weil der Feintrieb ein bisschen Schlupf hatte oder nicht fest eingestellt werden konnte und nachlief. Dieses Problem tritt nicht mehr auf – worauf auch immer das zurückzuführen ist.

Jedenfalls - Wie gut, dass es dieses Forum gibt.

Moritz
Blutiger Anfänger

fialap

So..späte Rückmeldung
Also.. diese Suuuuuper Anleitung hat mir geholfen den Feintrieb eines günstig bei E.... gekauften Standard zu reparieren

Ein ganz grosses Danke!

-JS-

#22
Später Nachklapp: Ich möchte es nicht versäumen, diesen Hinweis von muschelblümchen (Leo) an dieser Stelle anzufügen (siehe auch https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=47250.msg347969#msg347969 )

Zitat:
Der Feintrieb war auch nicht so leicht in den Griff zu bekommen - wohl gibt es diese hervorragende Anleitung:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18915.0, doch egal wie zäh das Öl war, der Feintrieb rutschte durch.

Vielleicht als Hinweis für Mitleser die ein ähnliches Problem mit dem Feintrieb haben - bei mir war nicht das richtige Öl bzw. Fett die Lösung,
sondern - ich beziehe mich wieder auf die soeben verlinkte Anleitung - der Übertragungszylinder hat einen mehrfach geschlitzten Rand.
Die Lamellen, die sich dadurch ergeben, haben eine Federwirkung und drücken den Übertragungszylinder nach innen, weil die Abdeckung auf diese drückt.
Offensichtlich hat hier eine Medizintechnikfirma bei der Wartung des Mikroskops es nicht für notwendig gehalten, das Problem
des zu lockeren Feintriebs bei der Wurzel zu packen, sondern einfach immer mehr die Abdeckung des Übertragungszylinders nach gespannt.
Mir fiel auf dass die Abdeckung des Übertragungszylinders nicht mehr viel Spielraum zuließ, so weit was diese schon eingeschraubt.
Die Lösung war die Lamellen des Übertragungszylinders mit eine kleinen Zange nach außen zu biegen.
Durch den jahrelangen Druck der Abdeckung auf die Lamellen ließ offensichtlich deren Spannung nach.
Zitat Ende

Viele Grüße, -js-
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...