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Schalenamöben

Begonnen von Frank Fox, Februar 09, 2014, 12:05:37 NACHMITTAGS

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Frank Fox

Hallo liebe Mikrofreunde,

diese Schalenamöben stammen aus einer Moorprobe.
Ich tippe mal auf  Nebela griseola.

Der Fokus lag bei dem Aufnahmen auf den Pseudopodien.
Fotografisch sind sie für mich eine Herausforderung!

... weitere Fotos wie immer auf meiner Webseite: http://www.mikro-foto.de/Schalenamoebe_2.html

Viel Vergnügen beim Betrachten der Aufnahmen.
















Herzliche Grüße Frank Fox  
Mikrofotografie
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Heiko

Hallo Frank,

die Herausforderung liegt wohl in der Leichtfüßigkeit der Scheinfüßchen – vermute ich.

Tolle Fotos, danke dafür, und eine Frage: die Schalenstruktur resultiert aus der Auflagerung von ,,Fremdkörpern" – glaube ich. Unter Hochmoorbedingungen silikatisch? Oder organisch? Hast Du auch pol. L. probiert?

Viele Grüße,
Heiko

Martin Kreutz

Hallo Frank,

ausgezeichnete Fotos und Stacks! Da man alles bei hoher Schichtdicke fotografieren muss, um die Schale nicht zu "knacken", kenne ich die Schwieirigkeiten nur zu gut.

Du vermutest, dass es sich um Nebela griseola handelt. Auf Deinem Foto von der Mundöffnung (6. von oben) erkennt man, dass dieser gewellt ist. Meines Wissens ist die von N. griseola kreisrund. Eine Alternative wäre daher für mich Difflugia labiosa, welche exakt diese Mundform besitzt. Eine Größenangabe würde dies evtl. entscheiden. Während N. griseola max. 100 µm groß wird, kommt D. labiosa auf max. 160 µm. Ich habe selber nicht viel Litertur zu Schalenamöben und habe diese beiden Werke konsultiert:

- Grospietsch, T. (1972): Wechseltierchen (Rhizopoden). Franckh' sche Verlagshand-lung, Stuttgart. 80 pp.

Mit REM-Aufnahmen von D. labiosa:

- Odgen, C.G. & Hedley, R.H. (1980): An atlas of freshwater testate amoebae. Oxford Univerity Press, Oxford. 222 pp.

Schönen Abend!

Martin

Frank Fox

Hallo Heiko,

die Herausforderung, ich wollte in die Öffnung der Amöbe hinein fotografieren und dabei im richtigen Moment die Pseudopodien erwischen.
d.h. viele Geduld zu haben, bis sich die Amöbe in die richtige Richtung gedreht hat.
Außerdem braucht sie unter dem Deckglas viel Raum  :'( .

Die Schale besteht aus einem Steinchenbelag.

Herzliche Grüße
Frank
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Frank Fox

Hallo Martin,

danke für den Lob.

Mir steht im Moment nur das "Leben im Wassertropfen" zur Verfügung.
Zur Bestimmung habe ich folgende Eigenschaften herangezogen:

- unter 100 µm
- Moorprobe
- Steinchenbelag
- "fast" runde Mundöffnung

Deine Literatur ist sicherlich für eine exakte Bestimmung besser geeignet.

Herzliche Grüße
Frank
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Martin Kreutz

Hallo Frank,

ich verstehe! Wenn Deine Exemplare unter 100 µm hatten, dass könnte es schon Nebela sein. Ich habe gerade noch gelesen, dass die Schale von N. griseola mit "grauen Steinchen" belegt sein soll, aber ich habe die Art (bewusst) noch nicht gefunden. Vielleicht gibt es weitere Hilfe aus dem Forum.

Martin

Heiko

Hallo Frank und Martin,

entschuldigt die naive Fragestellung – aber ich habe überhaupt keine Ahnung von dieser Materie – wie kommen die Amöben denn zu den dann offenbar silikatischen Steinchen?

Viele Grüße,
Heiko

Martin Kreutz

Hallo Heiko,

einige Gattungen von Schalenamöben sind in der Lage Kieselschuppen in ihrem Golgi-Apparat selbst zu bilden (Idiosomen). Andere Arten sammeln sich einfach Kieselsteinchen (Sand) aus der Umgebung und verbauen sie in ihrer Schale mit Hilfe eines organischen Kit-Materials. Die nennt man dann Xenosomen, von Xenos = fremd. Xenosomen können auch Detritusteilchen oder sogar "geklaute" Idiosomen von anderen Amöben sein. Als dritte Variante gibt es dann eine Mischung, wo Schalenamöben sowohl Idiosomen als auch Xenosomen verbauen. Es gibt da auch sehr interessante Experimente zu. Ich meine mich an einen früheren Forumsbeitrag erinnern zu können, dass einer Schalenamöben (ich glaube es war Difflugia), welche viel Xenosomen verwendet, nur blaues oder grünes, zermahlenes Glas angeboten wurde (in Kultur). Die daraus gebauten Gehäuse waren wirklich ganz erstaunlich. Da ist der Phantasie des Experimentators keine Grenzen gesetzt, was man denen noch als Baumaterial anbieten könnte!

Martin

Eckhard

Hallo Frank,

schöne Bilder!

Die Bestimmung dieser Amöben ist eine sehr unsichere Sache. Man braucht viele Exemplare, um Grössenverhältnisse der Schale und der Mundöffnung statistisch zu erfassen. Ich bin immer froh, wenn ich die Gattung sauber bestimmen kann.

Herzliche Grüsse
Eckhard

Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Ferry

Hallo Frank,

Sehr schöne Fotos, mein Kompliment!

Es handelt sich um eine Schale Netzelia tuberculata (Difflugia tuberculata). Die "tuberculata" oder Himbeerartige Struktur ist nicht sehr deutlich  anwesend, aber man kann die lange rechteckige Plättchen doch gut erkennen. Sehe Fig. 5 auf das Originalbild Penard (1902):


Mehr Information findest Du auf http://www.arcella.nl/difflugia-tuberculata. Und hier sind Bilder Physochila (Nebela) griseola: http://www.arcella.nl/physochila-griseola

Herzliche Grüße,

Ferry
www.arcella.nl
www.natuurfotografie.info

Frank Fox

Hallo Ferry,

super.
Ich danke Dir, das bringt mich weiter.

Deine Webseite ist sehr informativ.
Ich werde mich öfters mal dort umschauen.

Hallo Eckhard,

auch an Dich ein Danke.

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
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