LED-Lösung für diverse Mikroskope - nicht schön, aber billig (oder preiswert?)

Begonnen von Peter V., März 08, 2014, 12:41:50 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

was mir auch nicht so ganz einleuchtet, ist die Konstruktion an sich. Die Kühlkörper führen ja die Wärme von dem Kunststoffteil ab, die LED selbst ist weit von den Kühlkörpern entfernt. Ob so eine effektive Kühlung möglich ist? Oder wird die Notwendigkeit einer Kühlung bei LEDs möglicherweise auch etwas überschätzt, denn oft sehe ich Taschenlampen etc. ohne nenneswerte "Kühleinrichtungen".

Nun ja, handwerklich bewegen sich die Teile zweifellos auf ganz anderem Niveau als die Lösungen von Bastian und all unseren anderen LED-Adapteuren - das ist mir schon klar und das sieht man auch, wenn man mal mit der Lupe durch die Bilder des Angebotes zoomt.
Das das 3D-Druck war, war mir nicht sofort klar, aber jetzt, wo Bastian es sagt, fallen mir auch diese typischen "häßlichen" Oberflächen der Kunststoffteile auf.

Deshalb habe ich ja meine Überschrift bewußt gewählt: Preiswert oder nur billig?  ;)

Andererseits steht man ja als "Sammler" immer vor dem Problem, diverse Mikroskope nur hin und wieder mal mit Licht versorgen zu wollen und da kommen die "edlen" Lösungen einfach aus Kostengründen nicht in Betracht. Wenn ich EIN Arbeitsmikroskop nur illuminieren wollte, würde ich sicher auch zu einer besseren Lösung greifen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Detlef Kramer

Hallo,

warum in die Ferne schweifen ...? So ein Ding kann ich, inkl. der bekannten Warteschleife, jeder Zeit liefern. Bleibt die Strom-Versorgung. Dafür gibt es doch etliche Lösungen.



Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Hugo Halfmann

Hallo Sparfüchse und LED Beleuchter,

wer sich das hier mal zu Gemüte geführt hat, kommt sicher nicht auf die Idee sich eine solch scheußliche Ami LED Lösung in sein GFL zu stecken.
Und wenn man hier im Forum mal nach dem Wörtchen "Volldödel" sucht, findet auch eine anständige Dimmer-Lösung! Dann kostet der ganze Spaß keine fuffzich Euro.
Das kommt natürlich nicht an die von Detlev gezeigte Lösung ´ran, funktioniert aber und sieht ordentlich aus! Und jeder kann es, ohne Vorkenntnisse.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

the_playstation

#18
Hallo Bastian.

Meine Lösungen sehen aktuell wie die von Detlev aus. Allerdings mit Kleinspannungshohlstecker. (nur 1x Stecker statt 2x Stecker und die Polarisation ist eindeutig). Macht das ganze sehr viel bequemer. Ausserdem benutze Ich keine PWM und Ich bin sehr flexibel im Aufbau. Ich habe z.B. eine LED + Dimmer direkt in eine kleine Lucigen-Beleuchtungseinheit verbaut. Oder man baut Alles in den Mikroskopfuß ein. Oder ein Universalmininetzteil mit Dimmer und Buchse.

Das Angebot hat zu viele kleine Fehler um es für Mich attraktiv zu machen. Aber die 35 Euro Ebay Ringleuchten für Stemis sind nicht schlecht.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

TPL

Zitat von: Peter V. in März 08, 2014, 21:21:42 NACHMITTAGSwas mir auch nicht so ganz einleuchtet, ist die Konstruktion an sich. Die Kühlkörper führen ja die Wärme von dem Kunststoffteil ab, die LED selbst ist weit von den Kühlkörpern entfernt. Ob so eine effektive Kühlung möglich ist? Oder wird die Notwendigkeit einer Kühlung bei LEDs möglicherweise auch etwas überschätzt, denn oft sehe ich Taschenlampen etc. ohne nenneswerte "Kühleinrichtungen".
(...)
Andererseits steht man ja als "Sammler" immer vor dem Problem, diverse Mikroskope nur hin und wieder mal mit Licht versorgen zu wollen und da kommen die "edlen" Lösungen einfach aus Kostengründen nicht in Betracht. Wenn ich EIN Arbeitsmikroskop nur illuminieren wollte, würde ich sicher auch zu einer besseren Lösung greifen.

Hallo Peter,
säße die LED thermisch gut gekoppelt auf einem guten Wärmeleiter (Aluminium ist nicht ideal, aber ein ordentlicher Kompromiss; Kupfer wäre bei großen Längen besser), dann wäre die Lösung auch für solch einen langen Aufbau sicher geeignet. Die Kühlrippen außerhalb des Mikroskopfußes anzuordnen ist thermisch jedenfalls effizienter, als sie konstruktiv in ein nicht für die Konvektion geeignetes Leuchtrohr zu verlegen (wie es einige bekannte Konstuktionen tun). Um mal ein wunderbar hinkendes Beispiel aus meinem Beritt zu bringen: Castor-Behälter wurden zweckmäßigerweise mit Rippen entworfen; Pollux-Behälter nicht!

Die Leistung und Dauerhaftigkeit mir bekannter Hochleistungs-LED sinkt mit der Temperatur. Das fällt bei kurzen Betriebszeiten nicht auf, aber nach deutlich weniger als einer Stunde kann man sich an schlecht oder ungekühlten LED-Sternen schon die Finger verbrennen. Sofern man also nicht alle Jahre das LED-Leuchtmittel wechseln möchte oder Leistungseinbußen hinnehmen will, ist ein thermisch verbundener, massiver metallischer Kühlkörper sinnvoll. LED-Taschenlampen sind nur dann vergleichbar, wenn diese ebenfalls für den mehrstündigen Einsatz gedacht sind (damit habe ich keine Erfahrungen).

Als Sammler käme es mir nicht in den Sinn, ein historisches Mikroskop (dazu rechne ich auch solche von gerade mal 50 Jahren) mit einem derartigen Monster zu "modden". Das ist wohl eher 'was für das bewusste Mik-Tuning (mein WL hätte ich gerne in ofenrot ;)). In meinen Augen bleibt für den 'bewahrenden' Sammler das Original-Leuchtmittel die Lösung der Wahl. Mir sind nur wenige Systeme bekannt, bei denen die Versorgung mit Original-Leuchtmitteln ein echtes Problem wäre (bei Zeiss-West ist es ein Klacks!).

Stilgerechte Alternative können die weitgehend auf Original-Bauteile, insbesondere die originalen Leuchtmittel-Sockel zurückgreifenden Lösungen sein, wie sie Hugo zeigt und auch von S. Hiller angeboten werden. Nachteil: vor dem äußerlich unveränderten Mikroskop sitzt ein "modernes" Reglerkästchen. Eine andere, solide Lösung ist die von Bernd (Nomarski): die Steuerung wird weitgehend auf den Kühlkörper verlegt und die Versorgung übernimmt ein originaler Trafo. Nachteil: bei den mir bekannten Konstruktionen sieht der außenliegende Teil der Leuchte ebenfalls recht "modern" aus und auch die Verkabelung ist üblicherweise eher grell gefärbt ;).

In beiden Fällen sind die vermeintlichen Nachteile natürlich nur subjektiver, ästhetischer Art. Aber das kann eine Menge ausmachen...

Herzliche Grüße
Thomas

Peter V.

Hallo Thomas,

Du hast sicher Recht: Zu einem "Sammlungs"-Mikroskop gehört auch die originale Leuchte. Gar keine Frage. Aber wenn ich hin und wieder beispielsweise mal mein Ortholux betreibe, ist die originale Beleuchtung mit der Kugel-Glühlampe, mit der nur mit Mühe eine homogene Ausleuchtung zu erzielen ist, etwas "nervig".
LEDs von Bastian und Hiller habe ich auch. Und sie sind - ohne jeden Zweifel - eine feine Sache. Aber eben auch zu schade, um sie mal "nur eben" kurzfristig an ein Mikroskop zu adaptieren. Auch weiß ich, dass die bw-Lösungen handwerklich "erste Sahne" sind.

Was die "Ami-LED" betrifft, gehe ich eher davon aus, dass man keinen Metallkern mit hoher Wärmeleitfähigkeit im Inneren verlegt hat. Obwohl....weiß man es? (ich frage mal nach). Wie dem auch sei: Schön ist natürlich anders.  ;)

Und ein in der Vitrine stehendes Sammlungs-Mikroskop würde ich natürlich auch nicht "dauerhaft" mit dieser Konstruktion versehen - mit "modeen" hast Du wahrlich den treffenden Ausdruck gefunden.

Herzliche grüße
PeterG
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the_playstation

#21
Hallo Thomas,

Aussehen:
Für mich wäre es wichtig, das Mikroskop jederzeit rückbauen zu können. Ausserdem sollte die Optik möglichst erhalten bleiben. Beim amerikanischen Kühlkörper ist die Optik schon arg gestört.

Zur Kühlung:
Die LEDS werden aber gar nicht so heiß. Und ein Teil der Wärme wird auch über den Sockel an den Mikroskopfuß / das Mikroskopstativ abgegeben. Wenn der Kontakt zum Mikroskopfuß gut ist, benötigt man weder aussenliegende Kühlkörper noch aufwendige Kühlkörper innen.

Optische Qualität von Originalbeleuchtungen:
Die ist sehr schwankend und z.T. mangelhaft. Man sehe sich nur alte Lampen von Stereomikroskopen an. Kaum besser als eine Kerze. Was nützt ein älteres Mikroskop, wenn der Einsatzzweck unter der veralteten Beleuchtung arg leidet? Ich persönlich bewahre die alte Beleuchtung zwar auf. Aber wenn man sein Mikroskop wirklich nutzen will und es nicht nur in der Vitrine verstauben lassen will ;) dann ist eine Verbesserung der Beleuchtung häufig sehr empfehlenswert. Ich möchte Sie bei keinem meiner Mikroskope missen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

TPL

Hallo Jorrit,

bei einem Mikroskop von "Optik" zu schreiben, wenn das Aussehen gemeint ist, führt wohl eher zu Verwirrung.
Die eher schlichte Beleuchtung mancher Stereomikroskope hat mit der hocheffizienten Köhlerschen Beleuchtung wenig Gemeinsamkeiten. Ein Argument für LED-Beleuchtungen am (Durchlicht-) Mikroskop ist denn auch der teilweise gepfefferte Preis der aufwändig produzierten, teilweise vorzentrierten Flachwendel-Birnchen. Solange keine lichthungrigen Kontrastverfahren genutzt werden, sehe ich keinen zwingenden Anlass zum Wechseln der Original-Leuchtmittel. Selbst das in den US-Angeboten gezeigte Carl Zeiss Photomikroskop hatte im Originalzustand ein 15W-Birnchen und war damit für viele Aufgaben ordentlich ausgestattet.

Viele Grüße
Thomas

Bastian

Ich habe schon vor zwei Jahren bei einer LED den Temperaturverlauf worst-case Szenario vermessen:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11980.0

Bei einem Alu-Drehkörper sind selbst für LED's nach Stunden der Benutzung keine nennenswerten Probleme zu erwarten. Die Wärmeableitung im Gussfuß eines Zeissmikroskops wäre in jedem Fall größer, so dass die Temperaturen, die im Graph angeführt sind wohl nicht erreicht werden.

@Thomas,
über 60°C fühlt die Hand kaum noch Unterschiede, wenn Du Dir also die "Finger verbrennst" kann es eben auch sein dass Du gerade bei 60°C liegst. Für elektronische Bauteile noch überhaupt gar kein Problem. Natürlich sinkt die Lichtausbeute mit jedem steigenden Grad Celsius, aber auch das wäre bei 60°C noch verschmerzbar. Siehe Auszug aus dem Datenblatt im o.g. Link.

Bastian

Peter V.

Hallo,

ich habe einmal beim Verkäufer nachgefragt, hier die Antwort:


ZitatHello
Thanks for your interest in our products.
To answer your questions:
Yes these are 3d printed in Black ABS. They do very well to resist the heat generated by the LED.
We have thoroughly tested these designs at maximum power and in overload power to make sure this design can take heat from normal operation and even some punishment.
The cooling fins are away from the LED to accommodate the space needed for the connection to the housing or port of the scope. The heat is conducted away from the LED by an aluminum core that connects between the LED and the heat sinks. There are extra heat sinks above the rated level of power for the LED to help temperature down and ensure a long life for the LED. The cooler we keep the LED the longer it will last.

Let me know if you have more questions
Best regards

Vielleicht ringe ich mich mal durch, eine solche Einheit testweise zu bestellen. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine akzeptabele Lösung für jemanden sein könnte, dem es nicht auf Ästhetik ankommt, der nicht viel investieren kann (oder will) und auch keinen "Bastelfreund" hat.

Herzliche Güße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

straightlight

Looking at the setup for the ortholux i noticed that when using this solution you lose the abilitilty to center the light source which is present when using the original. Don't know if this is a concern for the other microscopes this is sold for.
The lack of an adjustabe constant current circuit is also something that is a little odd.

Zitat von: the_playstation in März 08, 2014, 15:56:05 NACHMITTAGS
Hallo,
Ich habe mir noch einmal den Dimmer und das Netzteil angeschaut.
1.) Der Dimmer ist ein 96 Watt PWM Dimmer. Das könnte zu einem Flackern führen. Ausserdem ist er nicht zur Leistungsbegrenzung geeignet.
2.) Die Leistungsbegrenzung geschieht durch das recht schwachbrüstige 1A Netzteil. Daraus resultiert, daß die LED mit 1A (und ihrer Normspannung) betrieben wird.
10 Watt werden hier sicher nicht erreicht.

Ein ähnliches Netzteil bekommt man für ca. 4-5 Euro. Die LED + Kühlkörper sind die eigentlich interessanten Komponenten. Der Dimmer und das Netzteil suboptimal.

Liebe Grüße Jorrit.