Leitz Metalloplan Trieb zerlegen

Begonnen von Klaus Herrmann, März 21, 2014, 16:42:23 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

#15
Hallo Frank,

deine Bilder zeigen eindrücklich, wie die Innereien eines schwergängigen Triebes aussehen. Da wird auch klar, dass ein wenig Lösemittel rein tropfen keine dauerhafte Hilfe ist. Man muss wirklich zerlegen, entfetten und neu fetten. Und die Aktion ist ja wie man sieht kinderleicht. 8)

Das Osim-Fett habe ich bestellt, jetzt fehlt mir noch das
Zitatgutes Kugel-/Nadellagerfett (Abkürzung: KNF)
Hast du mir dafür eine Quelle?
Mir ist schon klar, dass die Welle eher mit einem dickflüssigen Öl geschmiert werden muss, weil sonst der Widerstand zu groß wird.

Als Chemiker haben wir im Studium von den Maschinenbauern nicht viel gehalten, aber bei dieser Zerlegeaktion ist mein Respekt vor der Ingenieursleistung enorm gestiegen. Da versteht man, warum ein solches Instrument der Oberklasse auch einen Oberklasse-Preis hat.

ZitatIch glaube, Du bist jetzt der Einzige der meinen Kauderwelsch versteht

Das ist richtig. Ich muss gestehen, dass ich deine hilfreiche Dokumentation auch nur im Zusammenhang mit der Zerlegeaktion schätzen gelernt habe.

Wichtig wäre ein Katalog: was darf ich nicht machen! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Wutsdorff Peter

Hallo Klaus,
als Maschinenbauer erfreue ich mich des späten Lobes eines Chemikers.
In großen verfahrenstechnischen Anlagen haben Chemiker das Sagen. Ich mußte oft den Chemikern Maschinenbau-Nachhilfe geben, wenn ich ihre Anlage zur Diagnose einer Maschine abstellen mußte. Dabei bin ich oft auf Unverständnis gestoßen.
Zu den Fotos: Leider verstoßen feinmechanische Konstruktionen oft gegen Maschinenbauregeln. Siehe z.B.  Madenschrauben
Grüße Peter aus Lorsch

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

bei den Jägern würde jetzt das Waldhorn zum Jagdende angesetzt werden. Hier hoffe ich aber auf eine Wiederaufstehung! Es fehlt nur noch das Nadellager-Fett.

# Frank: ich habe, nachdem die Zentrierung ja schon gestört war das Teil noch ausgebaut, da konnte ich besser reinigen und das fetten geht auch einfacher. Ich hoffe. dass ichs wieder zentriert bekomme.





Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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the_playstation

Hallo Klaus.
Eine tolle Arbeit, die Du Dir gemacht hast. Hast Du schon mal überleget, das Ganze als Bausatz in kleinen Tütchen verpackt anzubieten. ;) ;) ;) ;D
Ich mache gerade ein Trieb von einem Laboval 2 gängig. Das sieht wesentlich einfacher aus. :)

Liebe Grüße, Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter V.

#19
Lieber Klaus,

an diesem Elend seid NUR IHR CHEMIKER Schuld!!!!  >:(

Es ist immer wieder ein Jammer, zu sehen, wie hochwertigste Mechanik, die normalerweise problemlos mehrere Nutzerleben überdauert, durch schlechte Leistungen der Chemiker unbrauchbar wird. So ist es nur recht, dass Du nun auch - stellvertretend für Deine Zunft - wenigstens in Einzelfällen die Suppe selbst auslöffeln musst, die Ihr uns eingebrockt habt  ;)

Wie war das bei den Alchimisten? Man sollte Euch allesamt solange bei Wasser und Brot in ein dunkles Laborverlies einsperren, bis Ihr endlich geschafft habt, wirklich dauerhaft harzfreie Lubrikantien (und sich nicht selbst schmierig zerlegende Schaumstoffe) zu entwickeln! Obowhl....mit dem Gold hat das ja auch schon nie funktioniert  :-\

Ist doch auch zu kurios: Die Schmiermittel werden fest und die festen Schaumstoffe schmierig. Tolle Leistung!

Habe fertig!  :D

Herzliche Grüße
Peter

Ach ja: Ansonsten Respekt vor Deinem Mut und Deiner Ausdauer!

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Lieber Peter,

Zitatan diesem Elend seid NUR IHR CHEMIKER Schuld!!!!  Ärgerlich

Nee ... wenn die Konstrukteure das aus einem Stück machen würden, dann gäbs das ganze Schmierproblem überhaupt nicht!
Aber was machen sie: Kugellagerkugeln, die man mit blosem Auge kaum sieht. Unterm Stemi musste ich sie zählen! Das soll mir mal einer erklären, warum die so winzig sein müssen!

Übrigens: diese Tüpfelplatten - natürlich ein Gerät aus der Chemie - sind wirklich praktisch um Ordnung zu halten; es fallen ja wirklich eine Menge Kleinteile an!

Wenn ich Franks sorgfältige Dok nicht hätte würde ich wahrscheinlich 20% übrig haben nach dem Zusammenbau!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Frank D.

#21
Zitat von: Klaus Herrmann in März 25, 2014, 09:57:25 VORMITTAG
...
Das Osim-Fett habe ich bestellt, jetzt fehlt mir noch das
Zitatgutes Kugel-/Nadellagerfett (Abkürzung: KNF)
Hast du mir dafür eine Quelle?
...

Diese Frage möchte ich gerne an Peter (aus Lorsch) weiterleiten. Das Fett wäre für kleine 1 - 2mm Kugeln gedacht, die in einem Käfig laufen.
Ich habe hier noch Reste von Bernd (Normarski), die aber auch bald aufgebraucht sind. Der Hersteller ist mir nicht bekannt.

Herzliche Grüße
Frank

olaf.med

Lieber Klaus,

ZitatÜbrigens: diese Tüpfelplatten - natürlich ein Gerät aus der Chemie - sind wirklich praktisch um Ordnung zu halten; es fallen ja wirklich eine Menge Kleinteile an!

die sind ja wunderschön aber es gibt noch etwas viel besseres - alte Sortimentskästen von Ferrero-Küßchen, Mon Cherie etc. Die sind zwar nicht schön, aber ungemein praktisch. Auf den ehemaligen Inhalt kann ich zur Not verzichten, aber den Plastikschalen weine ich wirklich nach!



Herzliche Grüße - und: wirklich tolle Arbeit, Gratulation,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Wutsdorff Peter

Hallo Klaus,
ich bewundere Deinen Mut, das alles auseinander zu nehmen. Hoffentlich bekommst Du wieder alles zusammen.
Hallo Frank,
mit  Wälzlagern hatte ich nicht viel zu tun. Bei uns im Turbinenbau ging es um Lager mit 100 mm und größer , die mit hohen Drehzahlen liefen und hoch belastet waren.
Bei den hier zu betrachtenden Wälzlagern geht es um statische Belastungen (Vorspannung).
Dabei kommt es durch die Vorspannung zu plastischen Eindrücken in der Laufbahn , die ja immer aus einem weicheren Material besteht. Der minimale Verfahrweg sollte mindestens eine Kugelteilung sein. Deshalb, Klaus, die winzig kleinen Kugeln!! Das Schmierungsproblem besteht darin, dem Fett zu sagen, daß es sich bitte zwischen Kugel und Laufbahn begeben möge. Das gleiche Problem besteht auch bei Zahnkupplungen, bei denen die Zähne statisch aufeinander drücken.
Statische Lagerungen oder solche mit nur geringen Schwenkbewegungen sollten, wenn möglich nicht  Wälzlagern ausgerüstet werden. Ihr großer  Vorteil liegt jedoch bei Vorspannung in der Spielfreiheit.
Mikroskopisch betrachtet tritt beim Abwälzvorgang einer belasteten Kugel eine elast. Verformung von Kugel und Laufbahn auf (Hertz´sche Pressung) und es tritt eine Relativbewegung der Oberflächen auf. Das ist die Chance, Fett zwischen beide Teile zu bekommen. Ob aber das Fett es auch weiß?
Jetzt das Fett: Ich habe mit einem ehem. Kollegen von der Hochschule telefoniert, der s. Zt. vor seiner Professur bei Leitz/Leica   gearbeitet hat. Auch er sagte, daß es eines sein muß, daß nicht verharzt.
Er will versuchen, eine kleine Menge bei Leica zu ergattern. Er wird sie mir dann schicken.
An sonsten bleibe ich bei meinem Vorschlag: 1/3 Graphitpulver mit 2/3 normalen Universalfett mischen. Durch den Graphitanteil wird das Verharzen verhindert.
Also Klaus, wenn Du es eilig hast, wähle die Graphitlösung, oder Du mußt etwas warten.
Das normale Wälzlagerfett ist gedacht für statisch und dynamisch belastete Wälzlager, die kontinuierliche Drehungen ausführen.
Durch die Erwärmung werden Teile des Fette etwas dünnflüssig und gelangen zwischen Kugel und Laufbahn.
Also klassisches Wälzlagerfett ist hier nicht angebracht!

Ich hoffe, daß ich Euch nicht mit meinem kleinen Privatissimum gelangweilt habe und
bleibe mit gut geschmierten Grüßen
                                                                   Peter aus Lorsch










Klaus Herrmann

Super Peter,

du bist eine Bereicherung! In diesem Fall ist die Theorie interessant, aber natürlich zweitrangig, das richtige Fett ist Prio 1!

Wenn ichs schon nicht mehr richtig zusammen bekomme, dann aber wenigstens richtig gefettet! 8)

Ich warte also gerne auf das richtige Leitz - oder heute Leica-Fett.

Ich muss auch erst noch den richtigen Whisky kaufen zur Nervenberuhigung - aber ich habe ja immer noch Frank im Hintergrund, der mir mit entsprechender Zeitverzögerung sagen kann: das war falsch - nochmal von vorne! ;D

Mut gehört eigentlich nicht dazu, sondern ordentliches Werkzeug, jemanden mit Erfahrung und zusätzlich eine gute bebilderte Dok. Na ja und eine Warnliste, was man nicht machen soll, bzw. worauf man achten sollte. Wie bei mir am Start: Mikroskop unbedingt auf den Rücken legen! Die Angstwanne ist immer wichtig! Aber der Hinweis: Kugeln sind winzig ist auch schon nervenschonend! Ich habe tatsächlich keine Kugel verloren und die Nadeln des Nadellagers sind alle vorhanden. Sowas sammle ich immer mit einem "Rührfischentferner". Für die Nichtchemiker: ein langer teflonummantelter Stab mit Magnet vorne dran, mit dem Magnetrührstäbe aus Reaktionsgefäßen gefischt werden. Sehr praktisch!

Also lieber Peter: isch warte! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

nun bin ich mit Fett versorgt und der Fernkurs wie baue ich wieder zusammen (Leiter: Frank Donat) läuft auch über Standleitung. Aber nun gibt es Probleme: 2 Kunststoffscheiben habe ich im Xylol verloren. Die sind Dank des fast gleichen Brechungsindex in dem Schmodder unter gegangen. Die habe ich jetzt aus PP nachempfunden. Aber Frank hat eine Feder ausgemacht, die nicht geeignet erscheint. Deshalb suche ich jetzt Ersatz. Sie sieht fast so aus, wie die angebildete, ist aber innen etwas weiter. Es gelten die angegebenen Maße. Hat jemand eine solche oder möglichst ähnliche? Der Innendurchmesser darf minimal 14,5 mm sein
Ich lobe eine Flasche Crémant dafür aus! ;)



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Kay Hoerster

Hallo Klaus, eine passende Feder habe ich nicht, aber es wäre sehr hilfrich, entweder den Außendurchmesser oder die Drahtstärke sowie die Anzahl der Windungen anzugeben (die kann man zur Not noch aus dem Bild abschätzen). Damit ergibt sich nämlich dann auch die 'Härte' der Feder, je dicker der Draht, desto strammer/stärker die Feder, gleicher Federwerkstoff vorausgesetzt.
Das hilft bestimmt und man kann ggf. auch bei einem Federhersteller (Gutekunst Federn http://www.federnshop.com/Start_d.html) mal schauen, ob der die im Katalog hat. Die haben meist eine riesige Auswahl.

Viele Grüße

Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Klaus Herrmann

Vielen Dank Kay für den Hinweis.

Also Drahtstärke 1 mm Außendurchmesser ca 16,3 könnte auch 16,5 sein, das würde passen zum Innendurchmesser 14,5.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Frank D.

Zitat von: Klaus Herrmann in April 02, 2014, 20:26:41 NACHMITTAGS
...Die sind Dank des fast gleichen Brechungsindex in dem Schmodder unter gegangen. ...

Hallo Klaus,

manche Hinweise kommen einfach zu spät. Aber besser zu spät, als nie!
Um die Kleinteile in dem "Brackwasser" wiederzufinden, verwende ich ein 1-Euro Schreibtischutensilien-Set. Das stelle ich in die Behälter mit dem Lösungsmittel.

Aber ich möchte nicht von Deinem Problem ablenken.

Gruß
Frank


Klaus Herrmann

Hallo Kay,
also ein schlicht gestrickter Chemiker verirrt sich aber in den Listen des Federnanbieters. Ich hab ja meine Spezifikation hingeschrieben, aber damit verhedder ich mich in dem Dickicht. Ich seh ja ein, dass man mehr als ein Dutzend Federn braucht, aber müssen es gleich so viele sein?

Findest du eine, die meiner Beschreibung einigermaßen entspricht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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