Reinigungsflüssigkeit (Wundbenzin/Isopropanol) mit Abdampfrückstand?

Begonnen von ImperatorRex, März 22, 2014, 10:14:20 VORMITTAG

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Frank D.

Zitat von: the_playstation in März 22, 2014, 18:03:49 NACHMITTAGS
....Ich nutze es daher nicht für lupenreine (neue, perfekte) Oberflächen. ....


Na, die haben eine Reinigung ja auch nicht nötig  :D

Herzliche Grüße
Frank

the_playstation

#16
Kann gelöscht werden.
Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

treinisch

Hallo,

ich benutze auch Optical Wonder und über die Reinigungswirkung und die einwandfreie Oberfläche nach dem Verdunsten kann man nicht diskutieren.

Die Frage, ob OW einen Rückstand hinterlässt hingegen hat mich schon länger umgetrieben und anlässlich dieses Fadens habe ich dann einfach mal nachgemessen:

Ich habe 1g Optical Wonder in eine Petrischale gegeben und konstantgewogen. Ich habe ziemlich genau nach Peters letztem Beitrag angefangen (16:31) und jetzt ist das Gewicht konstant (23:50). Das Ergebnis: Optical Wonder hinterlässt definitiv einen Rückstand, allerdings nur den Hauch einer Andeutung eines Rückstandes.



vlg

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

ImperatorRex

Hallo Timm,
danke für die Messung.
Ich habe einmal zum Vergleich nach einem Datenblatt von n-Hexan gegoogelt und dort folgende Angabe zum Verdampfungsrückstand gefunden:
"n-Hexan 99% AnalaR NORMAPUR® zur Analyse": Verdampfungsrückstand max. 10ppm
Im Vergleich dazu das OW (gem. Deiner Messung): 70ppm.

Viele Grüße

Jochen

Robert Weichsel

#19
Hallo Timm

Du hast da ja eine super Waage!
aber: wenn gemessen wird gibt es fast immer auch Messfehler....
Waage ohne Drift?
lässt sich dieser Messwert wiederholen?
Start der Messung 16:31 bei Tageslicht ?
Ende der Messung 23:50 bei Kunstlicht ?
0,07mg ist nicht gerade viel könnte auch unter Messfehler eingestuft werden?

ich vermute Du hast recht es gibt sicher einen Rückstand

Gruss Robert

Robert Weichsel

#20
.

treinisch

Hallo Robert,

Zitat von: Robert  Weichsel in März 23, 2014, 09:31:37 VORMITTAG
aber: wenn gemessen wird gibt es fast immer auch Messfehler....
Waage ohne Drift?
lässt sich dieser Messwert wiederholen?
Start der Messung 16:31 bei Tageslicht ?
Ende der Messung 23:50 bei Kunstlicht ?
0,07mg ist nicht gerade viel könnte auch unter Messfehler eingestuft werden?

ich sage es mal so: Vor Gericht würde ich mit dem Ergebnis nicht gehen! Aber ich bin Chemiker und als Chemiker hat man definitiv wiegen gelernt.
Auf dem Level ,,es gibt Rückstände" ist das Ergebnis definitiv belastbar, gar keine Frage. Ob das nun 50, 70 oder 90 ppm sind, dafür lege ich kein Körperteil ins Feuer.

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

the_playstation

#22
Kann gelöscht werden.
Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Frank D.

Danke für die Messung und die gesponserte OW-Flüssigkeit, Timm.

Noch etwas zur Rückstandsmenge auf der Reinigungsfläche: Man sprüht ja nicht die verschmutzte Oberfläche ein und lässt dann die Flüssigkeit verdunsten. Von Spiegeln und Prismen wird fast alles wieder aufgesogen und an kleinen gefassten Optiken, wie z.B. Objektivlinsen, wird ein Teil in den eh leicht "verschmutzten" Randbereich verfrachtet.
Somit wären die 90ppm von fast Nichts .......

Ein sehr großer Vorteil von OW ist der lange Verflüchtigungszeitraum. Er spielt an kleinen Optiken zwar keine Rolle, erleichtert die Reinigung an z.B. Prismenflächen, die nicht mit einem Wisch getrocknet werden können, aber ungemein.

Ich benutze dieses Zeugs seit über 10 Jahren, habe ca. 30 Flaschen verbraucht (die Feinzerstäuber stehen, in der Familie verteilt, für die Pflanzenbefeuchtung bereit) und verdiene keinen Cent mit meinen lobenden Worten.

Herzliche Grüße
Frank

Frank D.

Ich hoffe ich liege mit meiner Rechnung richtig  :-\

Wenn Timm bei 1g Flüssigkeit einen Rückstand von 70µg gemessen hat, wären das doch 0,007 Gewichtsprozent an Rückstandsmenge.
Setzte ich jetzt mal die Wichte von Alkohol und Rückstand gleich -ok, ist nicht ganz korrekt-
erhalte ich nach verdunsten einer 0,1mm dicken Flüssigkeitsschicht eine Ablagerung von 7nm (eine gleichmäßige Ablagerung vorrausgesetzt).

Zum Glück wird bei mir solch einen See sofort abgewischt.

Herzliche Grüße
Frank

wilfried48

#25
Hallo liebe Rückstandsbetrachter und -wieger von Lösemittelrückständen,

wenn Lösemittel eintrocknen sind immer alle darin gelöste Verunreinigungen und auch die während des Eintrocknens in die Flüssigkeit "gefallenen"
Mikropartikel in den letzten Tröpfchen und Trocknungsrändern konzentriert. Daher trocknet auch ein noch so sauberes Lösemittel unter normalen
Raumbedingungen nie völlig unsichtbar ein.

Für die Mikrochipfertigung gibt es besonders saubere Lösemittel (weit jenseits von 1ppm ) siehe z.B. hier (Kapitel Reinheitsgrade):
http://www.microchemicals.com/technische_informationen/loesemittel.pdf

Wir verwenden im Reinraum (Klasse 10 US) zur Reinigung von Glassubstraten im letzten Schritt eine Isopropanolspülung mit VLSI grade 100% Isopropanol.
Und selbst da findet man im Dunkelfeld nach dem Eintrocknen an senkrecht gestellten Substraten (Eintrocknungsdauer ca. 30 sec) noch sichtbare Rückstände im letzen mm am unteren Glasrand.

Macht man das gleiche unter normalen Raumbedingungen so sind die Eintrocknungsrückstände im letzten mm schon mit blossem Auge deutlich sichtbar.

Bei normalen Raumbedingungen kann man nach meiner Meinung daher Rückstandmessungen im µg Bereich durch Verdampfen von Flüssigkeiten nicht sinnvoll durchführen.

Bei normalen Raumbedingungen also nichts eintrocknen lassen sondern trockenwischen oder mit sauberer Luft abpusten.

viele Grüsse
Wilfried

P.S.: Hier noch die Partikelkonzentrationen von Teilchen im µm Bereich von Räumen: http://de.wikipedia.org/wiki/EN_ISO_14644
       Ein normaler Raum ist noch etwa 10 bis 100 mal schlechter als die schlechteste Reinraumklasse.


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Wutsdorff Peter

Hallo liebe Fachleute,
was halten Sie von der  OSIM-Reinigungsflüssigkeit (VetroCleaner V2)?
Ich benutze es zur Reinigung der Obj.- und Kondensor-Frontlinse vom Immersionsöl und habe dort auch nach dem Reinigen mit Augenwatte einen Schleier im Schräglicht festgestellt. Durch kräftiges Abwischen mit einem Brillenputztuch lies er sich entfernen.
Beim kräftigen Abwischen habe ich meine Zweifel, ob ich dadurch nicht auf Dauer die Oberfläche beschädige. Das kräftige Abwischen mit Augenwatte bringt nichts.
Grüße von einem Laien
                                              Peter aus Lorsch

beamish

Lieber Peter,

was bedeutet "Brillenputztuch"? Das ist ein weites Feld vom Aldi Feuchtputztüchlein über Fensterleder bis zum Läppchen, das einem der Optiker ins Brillenetui legt (und was es da sonst noch für Spielarten gibt).

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

peter-h

Liebe Putzer,

für meine Astrooptik nehme ich das bekannte OW (Fa. Baader) und es verträgt sich auch seit vielen Jahren mit der Frontlinse meines Fluorit-Apos aus CaF2.
Die Mikrooptik bei Immersionsobjektiven und dem geölten Kondensor wird nur mit "Benzinum DAB" , Wundbenzin 40/60°, Petrolether, gereinigt. Augenwatte um einen Zahnstocher und nach jedem wisch-und-weg, sofort die noch feuchte Watte wegwerfen. Nach der 3. Wiederholung sind auch unter schrägem Licht und unter der Lupe keine Spuren erkennbar. Denn bei der ersten Prozedur wird doch nur der Ölfilm verdünnt neu aufgetragen. Daher die 3-fache Anwendung.

Aber das muß sicher jeder selbst entscheiden !  Daher nicht als Empfehlung, sondern nur das Beispiel wie ich es mache und das muß nicht richtig sein  ;D

Viele Grüße
Peter (H)

Wutsdorff Peter

Hallo Martin und Peter (H),
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Martin, Sie haben natürlich recht. Ich meinte das Tuch, das der Optiker mit in das  Brillenetui legt. Es ist ein "Mikrofaser-Tuch", was immer darunter zu verstehen ist.
Namensvetter Peter (h): Haben Sie Erfahrung mit OSIM? Was bedeutet die Bezeichnung "DAB"?
Ich bin nur  Maschinenbau ing., daher meine vielleicht dumme Frage.

Gruß Peter aus Lorsch(mit der neuen Briefmarke)