nail polish …

[Heiko]

Hallo,

nail polish oder ordinär Nagellack dieser Couleur http://www.essence.eu/de/produkte/naegel/nagellack/e/product/colour-go-nail-polish-182/ findet sich (leider) auch in unserer Haushaltung.
Zugegeben: das Zeug glitzert auffällig und nimmt dadurch die jugendliche Zielgruppe für sich ein. Ein Klecks im Auflicht zeigt heftige Reflexionen:



Im pol. Durchlicht werden die Strukturen klarer ...



... und in dünner Schicht unter dem Deckglas erleben wir dann eine wahre Symphonie aus exakter Form  , Farbe und Anisotropie:





Nun wüsste ich gerne, ,,was iss'n das für'n Zeuch": anisotroper Kunststoff, farbig, stark reflektierend.

Viele Grüße,
Heiko

[Klaus Herrmann]

Lieber Heiko,

sehr apart! Was sagen denn deine Arbeitskollegen, wenn du so aufgestylt ins Büro kommst?

Ich kenne diese Effektlacke aus dem Autobereich, allerdings liefen so große Effektpigmente unter "Zuhälterfarben", die nicht bei uns lackiert wurden, sondern in einer Tuningfirma, weil sie zu prollig sind.

Ich kenne sie als Iriodin von Merck. Sind mit Interferenzschichten (Metalloxide Fe, Ti; Cr..) bedampfte Glimmer, die durch Schichtdickenvarianz in den Farbeffekten einstellbar sind. Bei Änderung des Betrachtungswinkels flippen sie in eine andere Farbe http://www.merck-performance-materials.de/de/plastics/pinting_and_plastics_iriodin/printing_and_plastics_iriodin.html

Ich hab mal Bilder gezeigt sind hier irgendwo vergraben.

[plaenerdd]

Hallo Heiko,
die 6-eckige Form erinnert mich an Glimmer, wie z.B. Muskovit.
Beste Grüße
Gerd

[olaf.med]

Lieber Heiko,

"Glimmer" als Diagnose klingt schon sehr verlockend, aber warum sind die Dinger alle schön idiomorph, und, vor allem, warum sind sie alle exakt gleichgroß?

Bei einem Naturprodukt, wie es der Glimmer ist, sollte man eine größere Varianz erwarten.

Herzliche Grüße,

Olaf

[Heiko]

Liebe Nail-Artists,

nach direkter In-Augenschein-Nahme (und jahrelanger Verwendung im ,,Büro" – der Contenance wegen, lieber Klaus, allerdings immer nur auf den Zehennägeln) gehe ich davon aus, dass Kunststoff eine Rolle spielt. Ich ,,sehe" ausgestanzte Plättchen, randlich mit Quetschungen und auch einigem ,,Verschnitt".
Ist es nicht denkbar, die von Klaus zitierten Metalloxide auch auf eine Kunststoff-Folie aufzubringen?

Viele Grüße,
Heiko

[ortholux]

Lieber Heiko,

daß die Plättchen mechanisch geformt wurden und nicht als Kristalle wuchsen, könnte eine Drehung der Plättchen in die selbe Orientierung belegen.



Außerdem als Stichworte:"Folienpigmente (Vacuum Metallized Pigments)". Ich kam aber bei Google nicht weiter, was das Formen der Pigmente in Deinem Nagellack anbelangt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Metal_Flake_Lackierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Metalleffektpigment

Eine Anregung.

Wolfgang

[Klaus Herrmann]

Hallo,

die Form der Flakes hat mich auch stutzig gemacht, die sind so garnicht kristallin. Ich vermute auch, dass sie ein paar hundert µ im Durchmesser haben.
Nun habe ich hier noch einen Hinweis auf Polyesterfolien-Flakes gefunden:  http://de.wikipedia.org/wiki/Effektpigment
etwas weiter unten ist ein Übersichtskasten. Das würde passen.

# Heiko: wie groß sind die denn?

[Heiko]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für diese Anregung.


Die Dinger sind nicht so klein, lieber Klaus, sie sollen ja mit bloßem Auge erkennbar sein.


Viele Grüße,
Heiko

[wilfried48]

Hallo Heiko,

ja wie gross sind sie denn nun wirklich ? Geb doch bitte einfach mal die Bildbreite seines letzten Fotos an.

Weiss jemand wie die Maschine aussieht, die so kleine Polyesterfolienstücke in so grossen Mengen witschaflich herstellen kann (Stanzen ?).

viele Grüsse
Wilfried

[Heiko]

Hallo Wilfried,

die parallelen Seiten liegen etwa 250 µm auseinander.

Viele Grüße,
Heiko

[Miner]

Hallo Heiko,
kannst du nicht mit ruhiger, manikürter Hand und einer spitzen Präpariernadel mal auf so einem Ding rundrücken? Bei Kristallen würde ich erwarten, dass sie splittern, bei Kunstoffflocken nicht.
Schönen Abend
Ole

[Heiko]

Hallo Ole,

bei meiner Geschicklichkeit steche ich mich noch in den Finger ... 

Aber im Ernst: dieses Detail deute ich als Quetsch-Stelle zweier unvollständig getrennter Plättchen. Sieht schon sehr nach Kunststoff aus – oder?



Viele Grüße,
Heiko

[Miner]

Hallo Heiko,
zwei unvolsstaendig getrenne Flocken kann ich da ehrlich gesagt nicht erkennen, eher ein Haifischei.
Zum Quetschversuch: du koennstest dir ueber die linke Hand einen Handschuh ziehen, auch wenn das die Fingernaegel verdeckt. Und: solange du die Nadelspitze unter dem Mikroskop sieht, ist die linke Hand auch sicher.
Ansonsten weiss ich auch nichts weiter, ausser du hast ein Roentgendiffraktometer...
Ole

[olaf.med]

Hallo Ole,

ich denke die beiden Flocken sind rechts oben und links unten, und der doppelbrechende Bereich ist die nicht vollständig getrennte "Brücke". Das sieht tatsächlich wie Kunststoff aus.

Herzliche Grüße,

Olaf

[Klaus Herrmann]

sieht tatsächlich wie Kunststoff aus.

..sach ich doch!

Die Chips werden von Zwergen mit ihren Nagelscheren aus Folie geschnitten.

Sicher gibt es eine  Stanzwalze die aus Folienbändern diese Flakes rausstanzt