Optisches "Rätsel" am ZEISS IM

Begonnen von Bernd Kaufmann, Mai 01, 2014, 13:34:45 NACHMITTAGS

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Bernd Kaufmann

Liebe Rätselfreunde,

erstens, um mein neu erworbenes ZEISS IM (nicht IM 35) vorzustellen, das mir schon vom ersten Tag an unglaublich Freude macht, und zweitens, um dafür zu sorgen, dass Ihr am Tag der Arbeit nicht ganz arbeitslos seid, folgendes "Rätsel".

Die beiden Aufnahmen wurden am IM im Phasenkontrast aufgenommen mit einer Kamera-Adaption (Nr. 456029 und S-KPL) Objektiv Neofluar 40/0,75 Ph2. Ein Bild mit der Canon EOS 60D und eines mit der 5D MK2 als Ausschnittvergrößerung. Welches wurde nun mit welcher Kamera aufgenommen? Und welche Variante ist die qualitativ bessere?





Bearbeitet wurden die RAW-Bilder mit exakt gleichen Einstellungen. Die einzigen Unterschiede sind die leicht unterschiedliche Kamera-Ausrichtung und die nicht hundertprozentig genaue Ausschnittvergrößerung.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

anne

Hallo Bernd,

ich kenne beide Kameras nicht. Aber Bild 2 ist etwas knackiger. Somit würde ich es der höherwertigen Kamera zuordnen.
Glückwunsch zum IM!

lg
anne

Bernd Kaufmann

Liebe Anne,

danke für die schnelle Reaktion! Auflösen möchte ich aber bei der ersten Antwort noch nicht, mal abwarten, welche Kommentare sonst noch kommen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

ortholux

Lieber Bernd,

Kontrast macht subjektiv einen besseren Bildeindruck. Aber wenn ich mir den Inhalt der Linsen anschaue, dann ist dieser auf Bild 2 besser aufgelöst.
Also auch objekiv die bessere Qualität.

Und wenn Du schon soooo fragst, dann ist sicherlich das bessere Bild mit der billigeren Kamera aufgenommen?

Viele Grüße
Wolfgang

Bernd Kaufmann

Lieber Wolfgang,

auch Dir herzlichen Dank für die Einschätzung! Da Anne die Kameras nicht kennt und sie damit wahrscheinlich nicht alleine ist, noch der Hinweis, dass die 5D MK II eine "Vollformat-Kamerra" ist und die 60D eine mit APS-C Sensor.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Herbert Dietrich

Hallo Bernd,

ich nehme an, dass Du mit IM ein inverses Mikroskop meinst? oder?
jedenfalls herzlichen Glückwunsch.
Sowas hast Du doch schon lange gebraucht.

Herzliche Grüße
Herbert

Bernd Kaufmann

Lieber Herbert,

klar erkannt, das IM ist natürlich das inverse Mikroskop von ZEISS. Ein ordentlicher Klotz auf dem Tisch. Aber für den Tümpler ideal und für mich ganz besonders, denn ich konnte es noch nie leiden, die Tiere unter dem Deckglas langsam sterben zu sehen oder sie einquetschen zu müssen, um sie ruhigzustellen.

Außerdem habe ich an diesem IM neben Hellfeld auch Phasenkontrast und nach Anhebung des Tisches sogar DIK. Auflicht-Fluoreszenz ist ebenfalls vorhanden. Da bleiben kaum noch Wünsche offen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Rene

Hi Bernd, after playing with white balance and contrast I find the backgroud of the 1st image is cleaner, therefore I regard the 1st image as the better one. Whether that would be the one of the better camera, I don't know.

Best wishes, René

Bernd Kaufmann

Hallo zusammen,

da sich die Beteiligung in Grenzen hält, hier die Auflösung: Bild 1 ist die Ausschnittvergrößerung (EOS 5D MK II), das zweite EOS 60D.

Ich selbst schließe mich René an, auch wenn das Bild auf den ersten Blick nicht so "knackig" aussieht. Es entspricht farblich eher den durchs Okular gesehenen Farben. Es wäre zwar auch kein Problem, das zweite dementsprechend anzupassen, aber mit deutlich höherem Aufwand.

Es ist mir auch klar, dass ein einziges Beispiel keine wirklich tragfähigen Aussagen zulässt. Ich werde bei Gelegenheit weitere Vergleiche anstellen, dazu dann statische Motive benutzen, um gleiche Voraussetzungen zu schaffen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Oecoprotonucli

#9
Zitat von: Bernd Kaufmann in Mai 01, 2014, 16:05:23 NACHMITTAGS
Aber für den Tümpler ideal und für mich ganz besonders, denn ich konnte es noch nie leiden, die Tiere unter dem Deckglas langsam sterben zu sehen oder sie einquetschen zu müssen, um sie ruhigzustellen.

Hallo Bernd,

natürlich ist ein Inversmikroskop da recht praktisch, aber es ist dennoch kein absolutes Muss, denn schließlich kann man die Organismen auch in etwas großvolumigeren Kammern schwimmen lassen, auch an einem aufrechten Mikroskop. Die Ausgabe oder Bastelei dazu ist in jedem Fall billiger/weniger aufwendig als ein Inversmikroskop (für den Fall, dass man schon ein aufrechtes M. besitzt). Wobei ich Dir trotzdem dazu gratuliere.

In dem Zusammenhang eine zweite Frage: Wenn Du also bei dem Foto keinen Objektträger mit Deckglas genommen hast, was dann? Ist es durch einen Petrischalenboden fotografiert oder durch ein Deckglas - und falls durchs Deckglas, was hast Du für ein Behältnis für die Tümpelprobe benutzt?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

Lieber Bernd,

auch ich habe ein paar Frage zum Deinem "Setting":

1) Hast Du eine Blitzeinrichtung an Deinem IM? Vermutlich flitzen die kleinen Algen doch hin und her.. ???
2) Wie auch schon Sebastian fragte: Objektträger? Petrischale?
3) Welchen Kondesnor benutzt Du?
4) Wie funktioniert denn DIK "durch Anhebung des Tisches"?

Kannst Du vielleicht einmal Bilder von Deinem IM posten?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernd Kaufmann

#11
Hallo Sebastian,

dass ein IM für den Tümpler ein absolutes Muss ist, würde ich auch nie behaupten. Aber für mich ist es ein aus Kostengründen immer wieder zurückgestellter Traum, der jetzt in Erfüllung gegangen ist. Hohlschliff-Objektträger und andere Konstruktionen sind mir wohl bekannt und wurden auch verwendet, aber so richtige Freude kam dabei nicht immer auf.

Es wurde durch das Deckglas fotografiert und es ist eine pfiffige Konstruktion, die dazu verwendet wird:



Sage noch einer, dass gewisse Rebläuse Schädlinge sind!  ;D In diesem Zusammenhang auch noch einmal ein öffentliches Dankeschön an Rolf (reblaus), der mir dieses Gesamtpaket besorgt hat und mit Rat und Tat sowie vorbildlichem Service zur Seite stand.

Lieber Peter,

1) Nein, ich habe leider keine Blitzeinrichtung und weiß auch nicht, wie sie narrensicher zu verwirklichen wäre. Bei der Kameranutzung im Lifeview kommt der Blitz immer mit zu langer Verzögerung. Außerdem ist die Einspiegelung am aufrechten Mikroskop zwar schon relativ einfach realisierbar, aber am IM dann doch etwas aufwändiger. Oder hat jemand eine gute Idee? Ich wäre schon dankbar dafür!

2) Objekträger s. o., ein Alu-Objektträger mit daruntergeklebten Deckgläschen. Dadurch entsteht ein komfortabler runder Pool für meine Winzlinge, im Vergleich zu anderen Lösungen. Legt man darauf ein weiteres Deckglas, hört auch sofort das Zittern der ganzen Soße auf.

3) Der Kondensor ist ein 46 52 73 Inko, mit DIC-Prismen und Phasenkontrast.

4) Blöd ausgedrückt, sorry. Natürlich ist die Anhebung des Tisches notwendig, wenn man DIC-Stühlchen verwendet, weil dann die Objektive "länger" werden.

Da ich aber DIC vorwiegend am Standard 18 verwende, wären immer wieder Umbauten nötig. Deshalb gebe ich mich vorerst mal mit dem Phasenkontrast am IM zufrieden und warte auf einen Wechselrevolver, bei dem die Stühlchen bereits eingebaut sind. BTW: Falls jemand so ein Teil anzubieten hat, bzw. jemanden kennt, der jemanden kennt ...   ;)

Hier noch zwei weitere Bilder zur besseren Demonstration:



Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

junio

Lieber Bernd,

die DIK-Stühlchen verlängern beim Zeiss-Standard-System immer das Objektiv (genauer die mechanische Tubuslänge). Die werksseitig vorbereiteten DIK-Revolver unterscheiden sich damit nicht von den nachgerüsteten. Das ist zumindest mein Wissenstand.

Was das Blitzen betrifft, ist eine Adaption am inversen Mikroskop eben so unproblematisch wie beim aufrechten Mikroskop. Ich poste hier ein Bild des von mir gebauten Spiegelkastens. Er hat in diesem Falle die Ringschwalbe und Ringschwalbenaufnahme des Standard-Systems und wird zwischen Stativ und Leuchte gesetzt. Rechts auf dem Bild ist ein Stativsystem zur Befestigung des Blitzes vor einem Kollektor zu sehen. Mit einer Zugstange wird wahlweise ein Strahlenteiler in den Beleuchtungsstrahlengang  gebracht, der das 100% Beobachtungslicht auf 30% reduziert und dafür 70% des Blitzlichtes einspiegelt. Ich habe die Blitzproblematik auf der Seite unserer NWV etwas näher dargestellt ( www.nwv-hagen.de ). Der Spiegelkasten hat sich schon an vielen Mikroskopen bewährt und hat den Vorteil, das er praktisch an allen Mikroskopen mit einer angesetzten Beleuchtung und mit jedem funktionierendem Kamera-Blitzsystem eingesetzt werden kann.
Also, wenn sich das Konto etwas erholt hat und weiter ein Interesse besteht, ruhig einmal melden.   

Beste Grüße von Jürgen aus Hagen   


the_playstation

#13
Hallo Bernd.
Ich benutze immer ordentlich Wasser, so daß die Plankton-Lebewesen viel Platz haben. Ich habe eine Frage zum IM-Objektträger. Muß Dieser eine Bodenplatte in der Dicke eine eines Deckblattes haben? Also ein spezieller IM-Objektträger (aufgrund deines Bildes tippe Ich auf eine gebohrte Metallplatte mit unten aufgeklebtem Deckglas? Ah. Gerade gelesen:
Zitat2) Objekträger s. o., ein Alu-Objektträger mit daruntergeklebten Deckgläschen. Dadurch entsteht ein komfortabler runder Pool für meine Winzlinge, im Vergleich zu anderen Lösungen.
Das hört sich sehr interessant an durch die Verwendung zweier Deckgläser. Danke.

Liebe Grüße, Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Bernd Kaufmann

Zitat von: the_playstation in Mai 03, 2014, 15:29:05 NACHMITTAGS
Hallo Bernd.
Ich benutze immer ordentlich Wasser, so daß die Plankton-Lebewesen viel Platz haben.

Hallo Jorrit,

das freut wahrscheinlich die Organismen, aber da sie meist eher nach unten, in Richtung Boden tendieren, bekommt man mit viel Wasser beim aufrechten Mikroskop das Problem, dass man nicht mehr scharfstellen kann. Und ganz aus ist es bei Ölimmersion, denn dann schwimmt das Deckglas beim Einschwenken des Objektivs davon.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.