Gieringer Moor bei Kitzbühel in Tirol

[Monsti]

Hallo zusammen,

nachdem Friedrich Hustedt einst Proben aus o.g. Moor untersucht und 1911 u.a. darüber einen Bericht geschrieben hatte, musste ich dieses Gebiet natürlich ebenfalls in Augenschein nehmen. Inzwischen war ich dreimal dort und war von den Funden jedes Mal begeistert.

Das Gebiet gehört zu einem überwiegend aus Schiefern aufgebauter Höhenzug namens Bichlach, der sich von Kitzbühel bis kurz vor das Kaisergebirge erstreckt. Hier gibt es zahllose, ganz unterschiedliche Moorgebiete. Im Zuge bergbaulicher Tätigkeiten (Eisenerzabbau) vor einigen hundert Jahren entstanden auf dem Bichlach mehrere Weiher. Der Gieringer Weiher ist einer von diesen, dem sich ein ca. 3 ha großes Übergangs- und Hochmoor anschließt. Hier ein paar Eindrücke:



Gieringer Weiher



Übergangsmoor westlich des Weihers



Blick in das Moorgebiet mit dem Kitzbüheler Horn im Hintergrund (März 2014)

Soviel zunächst zur Lokalität, die wir auch beim kommenden Pillerseetreffen besuchen werden.

[Monsti]

Nun zu einzelnen Funden:



Micrasterias fimbriata



Pseudonebela africana an Closterium costatum




Arcella mitrata



Eine zwei Monate alte Probe ...



Tetmemorus brebissonii



Euastrum ampullaceum



Euastrum crassum



Xanthidium antilopaeum

Falls Ihr interessiert seid, liefere ich gerne noch mehr.

Herzliche Grüße
Angie

[Fahrenheit]

Liebe Angie,

danke für Deinen schönen Beitrag! Man bekommt glatt wieder Lust zum Tümpeln - was ich meist nur einmal im Jahr und damit viel zu selten tue.

Sehr schöne Aufnahmen, besonders Micrasterias fimbriata ist erstklassig.

Herzliche Grüße
Jörg 

[anne]

Hallo Angie,

sehr, sehr schöne Bilder!
Bitte gerne mehr!

lg
anne

[ImperatorRex]

Hallo Angie,
das sind wieder einmahl sehr schöne Fotos. Ich freue mich jedesmal, wenn Du Beiträge ins Forum stellst.
Vielleicht hast Du auch ein paar gute Tipps bezüglich Probenahme?

viele Grüße

Jochen

[Klaus]

Hallo Angie,

der Fundort beherbergt ja wahre Schätze! So viele interessante Zieralgen sind schon etwas ganz Besonderes. Gerne mehr!

Gruß

Klaus

[Jan Kros]

Hallo Angie
Du muss sehr gluecklich sein mit all diese schoene Moore in deine Umgebung
Sehr schoene Bilder, danke fuers zeigen
Jan

[Monsti]

Servus allerseits,

Ihr wollt es ja nicht anders ... hier kommt also noch mehr:



Teilingia cf. granulata



Micrasterias americana



Euastrum humerosum



Spirotaenia condensata


Herzliche Grüße
Angie

[Monsti]

Und weiter -->



Staurastrum brebissonii



Xanthidium armatum



Cosmarium ralfsii



Closterium nematodes - erkennbar an den leichten Verdickungen der Zellenden (in Österreich sehr selten!)



Staurastrum aculeatum

Dieses Moor ist in der Tat eine Fundgrube. Rupert Lenzenweger und ich fanden in meinen Proben über 150 Taxa!

Es gibt aber auch noch anderes ...

[Monsti]

Hyalosphenia elegans



Stentor coeruleus



Eine hübsch ornamentierte Arcella vulgaris



Pediastrum duplex



Pyxidicula cymbalum



Penardia mutabilis

Das genügt vorerst, oder? 

Herzliche Grüße
Angie

[Ernst Hippe]

Liebe Angie,
ein wahres Füllhorn schöner Bilder - und Erinnerung vieler Jahre in den alpinen Mooren! Die Penardia hat es mir immer besonders angetan; war diese wirklich so grün? Ich kenne sie nur deutlich gelb.
Danke fürs Zeigen!

[Monsti]

Lieber Ernst,

ja, die Penardia war tatsächlich so grün.

Herzliche Grüße
Angie

[Eckhard]

Liebe Angie,

Wirklich schöne Funde. Penardia mutabilis ist in Wirklichkeit Chlamydomyxa labyrinthuloide und gehört zu den Goldbraunen Algen.

Herzliche Grüsse,
Eckhard

[Monsti]

Lieber Eckhard,

nun verunsicherst Du mich aber. Woraus schließt Du, dass es nicht Penardia mutabilis ist?

Herzliche Grüße
Angie

[Eckhard]

Liebe Angie,

Du hast das schon richtig identifiziert nur ist die bisher als Amöbe betrachtete P. mutabilis ist Wirklichkeit keine Amöbe, sondern die Goldbraune Alge Chlamydomyxa labyrinthuloide.

Herzliche Grüsse,
Eckhard