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Einschlaglupentest:

Begonnen von the_playstation, Mai 10, 2014, 15:28:38 NACHMITTAGS

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peter-h

#30
Liebe Lupentester,

den Bildeindruck festzuhalten könnte mit einem kleinen Versuchsstand funktionieren. Dazu habe ich an die 5 MPixel Kamera von IS ein Kern Objektiv mit 5,5mm Brennweite genommen und dann "freihand" ein Versuch unternommen.


entspricht Nr. 6


die einfache Art mit 2 plankonvexen Linsen.

Mehr will ich aber jetzt nicht machen. Der Aufwand steigt zu sehr.
Gruß Peter

Frank D.

#31
Hallo,

nun, ein Yps-Heft Teleskop zeigt mir auch die Krater auf dem Mond. Durch seine höhere Vergrößerung sogar mehr, als es ein kleines Zeiss Fernglas schaffen würde. Und für den geringen Preis -keine Ahnung was so ein Yps-Heft heute kostet- kann man nichts falsch machen. Für den schnellen Blick zum Mond reicht es allemal aus.

Ich will nur fragen, .... was wird hier eigentlich getestet? Die Bildfeldebnung, Farbtreue und Farbkorrektur von vergleichbaren Lupen, oder Äpfel mit Erdnüssen?
Eigentlich schade, in welche Richtung sich dieser, im Ansatz gut gemeinte Beitrag bewegt.

Herzliche Grüße
Frank

PS. Nicht gemeint ist der fast zeitgleich erfolgte Beitrag von Peter H.


beamish

Hallo Frank,

dein Einwand ist vollkommen berechtigt. Es stellt sich ja die Frage: wozu benutzen wir überhaupt Lupen? Ich denke fast niemand zur fotografischen Dokumentation (hier eine Ausnahme: http://www.mikroskopie-mikrofotografie.de/experimente/lupe/makrokonverter.htm). In erster Linie verwenden wir sie, um im Feld aufgesammelte Objekte zu betrachten und zu durchmustern. Randunschärfen sind da eher uninteressant. Wenn nicht vorhanden, um so besser.
Hat übrigens jemand von der China-Mikroskop-Lupe (geistert als 45x und 60x durch die Bucht) die Version mit Klemme zum Smartphone (z.B. http://www.ebay.de/itm/161164816474? Da müßten sich doch auch Bilder zeigen lassen.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

the_playstation

Hallo Frank.
Danke Dir. Auch Ich habe mich gefragt. Wozu brauche Ich eine Lupe? Eigentlich nicht für eine hohe Vergrösserung. Denn dafür hat man ja sein Stemi oder wenn das Stemi nicht mehr reicht ein normales Mikroskop mit Auflicht-Beleuchtung. Eine Lupe ist eher für kleinere Vergrößerungen von ca. 5x bis 15x geeignet.
Eine höhere Vergrößerung ist nur selten zweckmässig. Vor allem, weil man dann sehr nahe ans Objekt herran muß und es dann z.B. Probleme mit einer brauchbaren Beleuchtung, der Ruhe des in der Hand gehaltenen Objektes, ... gibt.

So wie Jeder gerne ein Stemi oder ein normales Mikroskop mit hoher Güte und optimaler Abbildungsleistung hätte oder hat, so wünsche Ich mir auch eine Lupe mit möglichst optimalem Bild. Daher ist für mich eine der echten Triplet Lupen mit größerem Sichtfeld und recht geringen Farbfehlern und guter Bildfeldebenung das Maß der Dinge.

Das "Minimikroskop" (Ich tippe hier auf eine zweilinsige Lupe) ist hier ein Sonderfall. Sie vergrößert recht hoch, hat linsenbedingt einige Schwächen, schafft es aber z.B. das Objekt trotz des geringen Abstands zum Objekt brauchbar seitlich zu beleuchten und ein zwar eingeschränktes aber höher vergrösserndes und daher informatives Bild zu liefern. Ich würde daher das Minimikroskop weder als Mikroskop noch als Lupe bzw Einschlaglupe bezeichnen oder es mit einem der Beiden vergleichen. Es ist auf jeden Fall unschlagbar günstig (<2 Euro incl Versand) und geeignet, wenn man eine Vergrößerung von 25fach benötigt.

Allerdings empfinde Ich den Komfort einer Triplet-Lupe bei längeren Beobachtungen als besser und angenehmer und will Ihn auch nicht missen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Bob

Hallo zusammen,

auch wenn der Händler auf mich keinen guten Eindruck machte, da er wissentlich weiter Fälschungen anbot, dieses Taschenmikroskop

http://www.ebay.de/itm/Stiftmikroskop-25x-Optoview-/221434894922?pt=Briefmarke&hash=item338e8c5a4a

ist zwar etwas klapprig aufgebaut, aber mit zwei Streifen Tesa schnell in einen tauglichen Zustand versetzt. Die Vergrößerung dürfte mit 25x richtig angegeben sein und die Bildqualität finde ich richtig gut. Im Vergleich zum hier beschriebenen Minimikroskop hat es keine Beleuchtung, ist aber eher etwas besser zu transportieren.

Spannend finde ich, dass solche brauchbaren Mini- und Taschenmikroskope für Witzbeträge zur allseitigen Zufriedenheit hergestellt und verkauft werden können, dass gleichzeitig bei Einschlaglupen aber soviel geschummelt wird, nur um ein oder zwei Linsen und die Verkittung einzusparen. Der Mehrpreis dürfte doch bei den Kostenstrukturen der Minimikroskop-Bauer nur 10-20 ct betragen!

Meine Lieblingslupe: Eine große Lupenleuchte mit runder Leuchtstofflampe, leider etwas sperrig für unterwegs.

Stuessi

#35
Hallo liebe Lupenfreunde!

Angeregt durch diese Diskussion habe ich einen kleinen Lupentestaufbau gemacht.
Kamera: Sony NEX-5N
Objektiv ein altes Summar 25mm/2,8 (Die Brennweite des Auges ist nur wenig kleiner.)






Das Objektiv ist durch die Befestigung fest auf unendlich eingestellt.



Der weitere Aufbau ist hier zu sehen.



Durch die auf dem Bild zu sehende kleine Lupe erhalte ich diese Bilder:




Rechts oben ist ein 100%-Ausschnitt zu sehen.
Beim Betrachten der Testvorlage durch die Lupe kann ich gerade noch das Muster 5.4 (45 Lp/mm) als getrennt erkennen.
Das Gesichtsfeld entspricht recht genau dem, das ich mit Brille überblicken kann.



Hier der Blick durch die LED-LOUPE TRIPLET 10x-21 MM




Um zu kontrollieren, ob die Verzeichungen durch die Lupen oder durch meinen Testaufbau erzeugt werden, habe ich ein 50mm Objektiv als 5x Lupe verwendet.





Gruß,
Stuessi

edit:

Gerade habe ich mein Sigma 19mm/2,8 Objektiv zurückbekommen.
Damit kommt der Seheindruck durch die Lupe noch besser zum Ausdruck und  das komplette Gesichtsfeld ist abgebildet!



the_playstation

#36
Hallo Stuessi.
Dank für den Testaufbau. Müßte die Lupe nicht näher am künstlichen Auge plaziert werden? Schließlich soll man ja die Einschlaglupen möglichst ahe am Auge verwenden? Müßte man Sie nicht sehr nahe am 25mm Objektiv plazieren?
Liebe Grüße, Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Lupus

Hallo Jorrit,

ZitatMüßte die Lupe nicht näher am künstlichen Auge plaziert werden? Schließlich soll man ja die Einschlaglupen möglichst ahe am Auge verwenden?
Müßte man Sie nicht sehr nahe am 25mm Objektiv plazieren?

ja, der Abstand ist zu groß. Dadurch nimmt die Bildfeldwölbung und andere Abbildungsfehler zu und entsprechend unscharf ist der Bildrand. Das Objektiv müsste möglichst dicht an die Lupe geführt werden. Interessanterweise scheint die einfachere Lupe zumindest bei den Aufnahmebedingungen eine bessere Randabbildung zu zeigen.

Hubert

Gunther Chmela

Zitat von: the_playstation in Mai 12, 2014, 18:35:38 NACHMITTAGS
Müßte man Sie nicht sehr nahe am 25mm Objektiv plazieren?

Wen? Den Verfasser des zitierten Beitrags?

Gunther Chmela

Stuessi

#39
Zitat von: the_playstation in Mai 12, 2014, 18:35:38 NACHMITTAGS
Hallo Stuessi.
Dank für den Testaufbau. Müßte die Lupe nicht näher am künstlichen Auge plaziert werden? Schließlich soll man ja die Einschlaglupen möglichst ahe am Auge verwenden? Müßte man Sie nicht sehr nahe am 25mm Objektiv plazieren?
Liebe Grüße, Jorrit.
Hallo Jorrit,

nur für das Bild vom Aufbau habe ich die Kamera angehoben. Für die Bilder durch die Lupen beträgt der Abstand ca. 1 mm.

Grüße,
Stuessi

Nachtrag:

Zwei 2,5x Einschlaglupen, die erste aus Glas habe ich von meinem Vater geerbt.







Auflösung 3.6 .. 4.1: 15 Lp/mm

Lupus

Hallo,

wie im Thread schon einmal angesprochen wurde ist die Reproduktion des visuellen Eindruckes von Lupenbildern durch fotografische Aufnahmen nicht unproblematisch.
Zur Verdeutlichung habe ich den Strahlenverlauf der Abbildung eines Objektes (Pfeil) durch eine Lupe gerechnet (nur Meridialstrahlen), um die spärische Aberration und Bildfeldwölbung darzustellen. Als Lupe wurde eine einfach Bikonvexlinse mit f = 25 mm, entspricht 10x Vergrößerung, angenommen. Die Abbildung erfolgt in dem Rechenbeispiel statt durch eine Kamera durch das Auge. Das Augenmodell entspricht mit guter Näherung den Verhältnissen eines echten Auges, die unterschiedlichen Brechungsindizes und Radien von Hornhaut, Augenlinse und Kammerflüssigkeit wurden entsprechend den bekannten mittleren Werten angesetzt. Die Abbildungsqualität des Auges ist in der rechnerischen Simulation erstaunlich gut.



Im oberen Bild hat das Auge eine Lupenabstand von 5 mm, im unteren von 20 mm. Deutlich ist die stärkere sphärische Aberration und Bildfeldwölbung des außeraxialen Bildpunktes (blaue Strahlen) bei größerem Betrachtungsabstand und damit geändertem Strahlenverlauf am Lupenrand zu erkennen. Die Schnittpunkte der Randstrahlen mit dem zentralen Strahl sind mit roten Markierungen gekennzeichnet. Als begrenzender Pupillendurchmesser wurde 4 mm (typ. für Tageslicht) angenommen.

Wenn statt des Auges eine Kamera platziert wird, entsteht in gleicher Weise je nach Abstand der Eintrittspupille des Objektives und Objektivblendendurchmessers ein anderer Bildfehler. Bei mehrlinsigen Lupen ist der Unterschied allerdings wesentlich geringer als im gezeigten extremen Beispiel der Bikonvexlinse. Und eine hochwertige Lupe könnte sogar auf einen bestimmten, größeren Augenabstand optimiert sein.

Hubert

Stuessi

Hallo Hubert,

zu Deinen erhellenden Konstruktionen habe ich durch eine bikonvexe Linse mit Brennweite 5 cm (5x-Lupe) eine Reihe von Bildern gemacht.
Sigma 19mm/2,8 an NEX-5N. Bei "nah" berühren sich Linse und Objektiv.
Alle Bilder wurden auf 10% verkleinert.










Gruß,
Stuessi

Lupus

Hallo,

ich freue mich dass Theorie und Praxis übereinstimmen, aber immerhin hat sich das Brechungsgesetz von Snellius seit 1618 bewährt.   :)

Man sieht auch in Theorie und Praxis, dass die Auflösung einer einfachen Lupe in Bildmitte nicht schlechter ist als die eines Triplett - vorausgesetzt man hat gute Beleuchtung und daher enge Pupillen. Die optische Überlegenheit der frühen einfachen (d.h. nur mit einem optischen Element arbeitenden) Mikroskope von Leeuwenhoek u.a. mit bis zu 100 facher Vergrößerung gegenüber den zusammengesetzten Mikroskopen mit Objektiv und Okular, die bis in die Mitte des 18. Jahrh. reichte, beruht im Grunde darauf. Nur dass man damals Lupen mit wenigen Millimetern Durchmesser verwendete und als Systemblende nicht mehr die Pupille sondern eine kleine Blende nahe der Linse wirkte.

Hubert