Kaufberatung - Wafer Inspection

Begonnen von Markus1201, Mai 24, 2014, 11:14:46 VORMITTAG

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Oecoprotonucli

Hallo Forum,

was die umfangreiche Literatur angeht, habe ich zunächst ein wenig in der Mikrofibel gelesen. Die Endlich-Optik war demnach zunächst unkomplizierter und preisgünstiger herstellbar. Das ist natürlich ein guter Grund, diesen Weg zu verfolgen. Nun bleibt für mich bisher noch die Frage, warum man dann bei den Auflichtmikroskopen für Mineralien und Metalle etc. dennoch schon Unendlich-Optik einsetzte. Ich kenne mich mit diesem Anwendungsgebiet ja nicht aus, deshalb liegt es für mich nicht auf der Hand. Ist es vielleicht so, dass man dort sehr häufig Zwischenoptiken/Filter etc., z.B. zur Polarisations- oder DIC-Mikroskopie benötigt und deshalb schon den Vorteil ausnutzte, solche Komponenten besser im Unendlich-Strahlengang unterbringen zu können?

...nun ja, ich werde es schon noch herausfinden - mit oder ohne Forum  ;) ;D .

Zur Kaufberatung: Vielleicht bekommt Markus ja wirklich auch mal einen Zeiss-Auflicht-Tipp? Ich kann dazu nichts sagen, aber interessiert mitlesen würde ich schon  ;) !

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo -

Zeiss-Auflicht aus der älteren Endlich-Aera wäre vermutlich eine relativ preiswerte Lösung. Man braucht ein Universalstativ oder eines vom Standard 18/WL.
Dafür gibt es Auflichtkondensoren mit 4xRevolver und M24-Gewinde in welche Epiplan-Objektive mit einem DIC-Zusatzring eingeschraubt werden. Dazu ist noch ein Polfilter 32 mm und ein Analysator und eine Beleuchtung notwendig.
Außerdem lässt sich der Kondensor mit HD-Objektiven und geeignetem Reflektor auch für Dunkelfeld-Auflicht verwenden

Ausrangierte Zeiss-Auflichtmikroskope in unterschiedlichem Zustand werden häufig angeboten, teils nackte Stative (sehr billig, weil das Durchlicht fehlt) oder schon mit diversen Auflichtkondensoren ausgerüstet.
Der Selbstaufbau eines kompletten ist per Ebay deutlich unter 1000.- zu machen , allerdings mit Geduld und etwas Erfahrung. Ein fertig ausgestattetes Mikroskop wäre teurer.

Als Beleg mögen Annes Diatomeen-Aufnahmen dienen, die mit einer solchen Einrichtung am Universal gemacht wurden:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20112.0

Viele Grüße

Rolf

Oecoprotonucli

Hallo Markus und Rolf,

Zitat von: reblaus in Mai 29, 2014, 13:57:39 NACHMITTAGS
Der Selbstaufbau eines kompletten ist per Ebay deutlich unter 1000.- zu machen , allerdings mit Geduld und etwas Erfahrung. Ein fertig ausgestattetes Mikroskop wäre teurer.

Markus hat ja angegeben: maximal 2000,-. Ich bin der Meinung, dass man dafür natürlich auch von Leitz etwas Gebrauchtes bekommt. Auch hier gilt das mit der Geduld und Erfahrung (bzw. genauen Prüfung). Es ist ja einiges von der Ausstattung abhängig, wie Klaus schon mit seinen Objektiven andeutete. Hier muss man natürlich nicht unbedingt gleich ganz groß einsteigen. Außerdem könnte es nötig sein, über ein zunächst für Durchlicht ausgestattetes, aber Auflicht-kompatibles Mikroskop zu erstehen und dann den Rest zusammenzusammeln. Meine eigene Vorgehensweise ist oft so, man kann nicht benötigte Teile dann wieder zu Geld machen. Das erfordert aber wie gesagt Geduld und vielleicht auch einen gewissen Spaß daran, sich damit zu beschäftigen. Und die eigentlichen Ziele über der Sammelei nicht ganz aus den Augen verlieren...!

Viel Erfolg (wo stehen denn Deine Überlegungen jetzt, Markus?)

Besten Gruß

Sebastian
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Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Oecoprotonucli

...übrigens weiß ich nicht, wie viele Mikroskope Du kaufen möchtest, aber EIN Metalloplan würde doch reichen, oder?  ;) Also, ich finde da bei Ebay was, das nun nicht gerade so schlecht aussieht...

Viele Grüße

Sebastian
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Markus1201

Zitat von: Oecoprotonucli in Mai 31, 2014, 10:05:14 VORMITTAG
Wo stehen denn Deine Überlegungen jetzt, Markus?

Ich tendiere dazu mir etwas für DIC Mikroskopie geeignetes zu kaufen. Es muss in diese Richtung nicht top ausgestattet sein, sollte aber Polarisator und Analysator enthalten. Ich hab ein Nikon und ein Leitz im Auge, aber die Verkäufer haben beide keine Ahnung von Mikroskopen. Ich werde mir noch etwas Zeit lassen um das ideale Gerät zu finden.

Viele Grüße
Markus

TPL

Hallo Markus,

"Zeit lassen" ist gut! Speziell im Auflicht-Bereich ist es sehr schwierig, Gbrauchtgeräte zu bekommen, die hinterher auch ordentlich funktionieren. Ich musste bereits mit eigenen Augen ansehen, wie Objekttische und Auflicht-Illuminatoren als "Tragehilfe" missbraucht wurden. Auch an einer angeflanschten Kamera oder Trino-Tuben kann man ein Mikroskop heben, ohne sich bücken zu müssen ::).

Diese Grusel-Geschichten erzähle ich nicht, um Dir generell abzuraten, sondern weil es beim Gebrauchtkauf so komplexer Systeme besonders wichtig ist, sie vorab selber auszuprobieren. Nimm eine eigene Probe mit und prüfe, ob Du ein ebenes, gut ausgeleuchtetes Bild hinkriegst. Wenn das innerhalb von 15 Minuten nicht möglich ist – stehen lassen! Das kann viel Ärger ersparen.

Viel Glück
Thomas

Markus1201

Hallo!

Kann mir jemand sagen, ob der hinterste (rechts) Einschub in diesem Vertikalilluminator von Leitz, ein drehbarer Polarisator ist und was der schmale Einschub für einen Filter enthält?



Außerdem würde mich interessieren, ob man für DIC geeignete Polarisatoren und Analysatoren selber herstellen kann. Man könnte doch die Filter aus 3D-Brillen oder Polarisationsfiltern von Kameras verwenden und einen passenden Rahmen für das jeweilige Mikroskop anfertigen. Würde das gehen oder gibt es irgendwelche speziellen Anforderungen für die Mikroskopie?

Viele Grüße
Markus

Oecoprotonucli

#22
Hallo Markus,

Zitat von: Markus1201 in Juni 01, 2014, 04:00:20 VORMITTAG
Kann mir jemand sagen, ob der hinterste (rechts) Einschub in diesem Vertikalilluminator von Leitz, ein drehbarer Polarisator ist und was der schmale Einschub für einen Filter enthält?

Ich will nicht ausschließen, dass Dir hier jemand kompetente Antwort geben kann, aber meine Gegenfrage: Warum ist es möglich, eine schöne Nahaufnahme von dem Bereich zu liefern, aber nicht möglich, mal die Einschübe herauszuziehen und Dir entweder mitteilen zu lassen, was drinsteckt, oder eben noch eine Nahaufnahme von dem herausgezogenen Teil zu machen?

Zitat von: Markus1201 in Juni 01, 2014, 04:00:20 VORMITTAG
Außerdem würde mich interessieren, ob man für DIC geeignete Polarisatoren und Analysatoren selber herstellen kann. Man könnte doch die Filter aus 3D-Brillen oder Polarisationsfiltern von Kameras verwenden und einen passenden Rahmen für das jeweilige Mikroskop anfertigen. Würde das gehen oder gibt es irgendwelche speziellen Anforderungen für die Mikroskopie?

Von den zirkular polarisierenden Filtern aus 3D-Brillen ist schon mal abzuraten: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=19529.0

Mit linearem Polfilter kann man sich zumindest ein einfaches Polmikroskop basteln. Ob das aber den gesteigerten Anforderungen beim DIC gerecht werden könnte, da bin ich schon wieder überfragt - DIC wird nicht ganz umsonst so teuer sein - ob das nur an den Prismen und Objektiven liegt oder auch mit den Polfiltern zu tun hat? Hast Du denn bereits DIC-Zubehör oder willst Du das später dazukaufen? Wenn Du uns Deine Pläne nicht genauer erklärst, ist es auch mühselig mit der Hilfe. Eigentlich wärst Du ein Kandidat, um Dir ein Mikroskop beim Fachhändler zu kaufen, da könntest Du die Probleme vorher besprechen. Aber ich weiß, das liebe Geld...

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

#23
Hallo,

ja, da sist ein drehbarer Polarisator! Das Mikroskop ist für AL-DIK geeignet (soweit man das "fernddiagnostisch") beuretilen kann. Aber Du brauchst natürlich noch die Objektive. Die finden sich gar nicht soooo selten bei Ebay.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo Markus -

als billige Einsteigerlösung kann man Polfilter von Kameras oder 3D-Brillen ohne weiteres verwenden. Aber Achtung - siehe den Link auf den Sebastian hingewiesen hat - die meisten Polfilter für Kameraobjektive sind heutzutage ebenfalls zirkular.

Nachteil u.a.: Diese Filter löschen gekreuzt nicht nahezu vollständig wie das die teuren Markenfilter der Mikroskope tun. Außerdem ist das Restlicht nicht neutral sondern bekommt einen Farbstich (meist blau). Dies bedeutet, dass der DIC etwas flau ausfällt, denn hier sollten die Filter möglichst gut löschen.

Es gibt allerdings auf dem Markt Plastikfilter zum Ausschneiden, von denen die besten in der Qualität den Mikroskopfiltern kaum nachstehen.
Nachteil von Plastik: Es verkratzt sehr leicht (z.B. beim Entstauben) und es ist meist nicht plan zu kriegen. In diesem Fall eignet es sich schlecht als Analysator weil die Bildqualität beeinflusst wird, im Beleuchtungsstrahlengang ist es akzeptabel.

Ich selbst nutze deshalb einseitig mit Klebstoff beschichtetes Material (Polfilterfolie SX42HD-SK, linear 0/90°), das auf eine optisch planes Rundglas aufgezogen wird. Dieses ist in einer Stärke von 1 mm in fast allen Durchmessern für ca. 5 € erhältlich.  Dann ist alles plan und wenigstens auf einer Seite durch Glas geschützt. Ein 25 mm-Polfilter kommt dann auf Materialkosten von ca 10.-. Ich betreibe selbst den Auflicht-DIC an einem alten Axioplan damit und konnte bei einem Vergleich mit den Originalfiltern kaum einen Unterschied feststellen.

Man kriegt Fotofilter natürlich billiger, aber deren Qualität kommt nicht entfernt an diese selbstgebauten heran und der Durchmesser ist auch meist nicht passend. Ausschneiden ist praktisch nicht möglich. Allerdings sollte man sich beim Aufziehen des Filters nicht zu ungeschickt anstellen, d.h. keine Luftblasen erzeugen oder Haare einkleben.

Viele Grüße

Rolf


Markus1201

Hallo!

Danke für eure Einschätzung und Erfahrungen mit dem Selbstbau.

Zitat von: Oecoprotonucli in Juni 01, 2014, 11:18:35 VORMITTAG
Warum ist es möglich, eine schöne Nahaufnahme von dem Bereich zu liefern, aber nicht möglich, mal die Einschübe herauszuziehen und Dir entweder mitteilen zu lassen, was drinsteckt, oder eben noch eine Nahaufnahme von dem herausgezogenen Teil zu machen?

Der Verkäufer (hat keine Ahnung von Mikroskopen) behauptet, dass man den Filter nicht so einfach herausziehen kann und auch keine Beschriftung zu sehen ist. Möglicherweise muss man bei Leitz den Illuminator aufschrauben um die Einschübe zu tauschen?

Zitat von: Peter V. in Juni 01, 2014, 11:21:36 VORMITTAG
Ja, da sist ein drehbarer Polarisator! Das Mikroskop ist für AL-DIK geeignet (soweit man das "fernddiagnostisch") beuretilen kann.

Danke für die Identifikation, leider fehlt dem Mikroskop ein Analysator. Die meisten, haben immer nur das eine oder das andere dabei, daher meine Frage bezüglich des Eigenbaus.

Viele Grüße
Markus

Klaus Herrmann

Hallo Markus,

ich habe mal einen AL-Kondensor von Leitz abgebaut. Der Dunkelfeld-Schieber Block lässt sich nicht einfach entfernen, weil da noch eine Mechanik dran sitzt, die eine DF-Blende schwenkt, wenn man den Block hin und her schiebt. Aber de beiden anderen Schieber müssen sich eigentlich herausziehen lassen. Bei mir sind Leerschieber drin, die werden nur durch eine gefederte Click-Kugel in Position gehalten.

Aber der AL-Kondensor ist doch schon mehr als die halbe Miete. Der Analysatorschieber ist entweder zu kaufen oder herstellbar. Man muss nur einen Schlitz haben in den er eingeschoben kann.
Ideale Kaufkonstellation ist: Verkäufer und Käufer haben wenig Ahnung und dann kommen noch Berater dazu, die auch keine richtige Ahnung haben, aber mit kreativen Vorschlägen nicht geizen! :D

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

Hallo Wolfgang,

A ist der Leerschieber für den Analysator und B un C sind beliebig mit einen Polarisator zu bestücken.

Bei Leitz sieht das so aus: In den Schlitz rechts kann man ein Leitz Polfilter das "Pfännchen" einsetzen, dann kann man sogar ganz einfach drehen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Oecoprotonucli

#28
Hallo Markus,

ich an Deiner Stelle hätte jetzt noch die folgende Frage (bevor ich z.B. ein Mikroskop aus Übersee bestelle):

Zitat von: Klaus Herrmann in Juni 01, 2014, 14:38:51 NACHMITTAGS
Der Dunkelfeld-Schieber Block lässt sich nicht einfach entfernen, weil da noch eine Mechanik dran sitzt, die eine DF-Blende schwenkt, wenn man den Block hin und her schiebt.

Zitat von: Peter V. in Juni 01, 2014, 11:21:36 VORMITTAG
ja, da sist ein drehbarer Polarisator! Das Mikroskop ist für AL-DIK geeignet (soweit man das "fernddiagnostisch") beuretilen kann.

Der von Klaus gezeigte Dunkelfeld-Block und der von Deinem Foto sind ja nicht ganz identisch. Wozu ist eigentlich die Rändelschraube (in Klaus' Fall wohl nur ein einfacher "Griff")?

Wie sicher ist es also, dass es so ist, wie Peter vermutet, ohne dass Dein Verkäufer doch noch mal genauer hineinschaut?

(Trotzdem könnte es die von Klaus erwähnte "halbe Miete" sein, wenn Du dieses Mikroskop hättest. Polarisator/Analysator werden sich schon noch finden. Vielleicht. Hoffentlich.)

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Klaus Herrmann

Hallo,

ich hab mir das SM-Lux mal gerade angesehen. Es fehlen die Okulare, der Revolver sieht mir nach einen HD-Revolver aus, und er ist mit einem einzigen Objektiv bestückt wohl ein 4er oder 5er. Analysator fehlt. Da wird es bis zur einsatzfähigen DIC-Version nochmal etwas teurer!
Ganz abgesehen davon, dass es nicht gerade aussieht, wie aus dem Ei gepellt. Meine Prognose: es wird morgen auftauchen als Wiedereinstellung - also keine hektische Kaufaktion notwendig! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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