Suche für Ciliaten-Zuchtansatz Kohlrübe oder Ersatzgemüse

Begonnen von Fritz Berger, April 29, 2009, 23:55:43 NACHMITTAGS

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Fritz Berger

Hallo Gemeinde,

ich möchte mit Ciliaten etwas rum experimentieren. Im Streble/Krauter steht, das dafür Kohlrübenschnitzel benötigt werden, wenn man eine Nährlösung/Umgebung zur Vermehrung von Protozoen anstetzen will.
Kohlrübenschnitzel heißen hier in Bayern "Dorschn", nur baut die kaum ein Bauer mehr an. Ich suche nach Ersatz. Gibt es Erfahrung mit Kohlrabi ?

Danke schon mal

Fritz

Gunther Chmela

Zitat von: Fritz Berger in April 29, 2009, 23:55:43 NACHMITTAGS
Hallo Gemeinde,

ich möchte mit Ciliaten etwas rum experimentieren. Im Streble/Krauter steht, das dafür Kohlrübenschnitzel benötigt werden, wenn man eine Nährlösung/Umgebung zur Vermehrung von Protozoen anstetzen will.
Kohlrübenschnitzel heißen hier in Bayern "Dorschn", nur baut die kaum ein Bauer mehr an. Ich suche nach Ersatz. Gibt es Erfahrung mit Kohlrabi ?

Danke schon mal

Fritz

Von einem Bayern zum anderen: "Kohlrüben" - das ist nichts anderes als das, was bei uns "Kohlrabi" heißt!

Servus!
Gunther Chmela

Fritz Berger

eben nicht, für den Rest der Welt vielleicht.

Aber vielleicht wird auch im Streble/Krauter von Kohlrabi ausgegangen, ich glaub aber nicht. Jedenfalls mal Danke für die erste Resonanz

Fritz

***


Gunther Chmela

#4
Zitat von: Mike ***** in April 30, 2009, 09:22:26 VORMITTAG
Man sagt auch Steckrübe oder Wrucken dazu.
Ist eine UNterart des Raps.

Stimmt! Ich habe mich geirrt. Das ist eine Kulturform von Brassica napus, der Kohlrabi dagegen stammt von Brassica oleracea ab. Im Streble/Krauter steht allerdings nur, dass es Brassica sein muss, nicht Beta (Rübe).

Grüße!
Gunther Chmela

Nachtrag: Eine botanisch-sprachliche Anmerkung. Mein Irrtum rührt daher, dass man es in Bayern manchmal durchaus erleben kann, dass Kohlrabi als "Kohlrüben" bezeichnet werden, weil man das fälschlicherweise für das "hochdeutsche" Wort für dieses Gemüse hält.

G.C.

Mark

Hallo Fritz,

ich spekuliere mal, daß es egal ist, welche Kohlsorte man
da nimmt. Es geht bei der Prozedur ja darum, Bakterien zu vermehren, die
den Ciliaten als Nahrung dienen. Das sollte mit Kohlrabi oder Blumenkohl
genauso funktionieren.
Ich denke, daß man Kohl verwendet, da er recht Nähr- und Mineralstoffreich ist.

Gruß
Mark

***


Fritz Berger

Danke für die Resonanz,
da ich keine Dorschn auftreiben kann, probier ichs jetzt einfach mal mit verschiedenen Kohlarten. Eine Testreihe wird Aufschluß bringen.
Ich berichte ...
Fritz

Detlef Kramer

Hallo Fritz,

es ist eigentlich völlig Wurscht, was man nimmt. Früher hat man einfach eine Hand voll Heu genommen, woher auch der Begriff "Heuaufguss" kommt. Das verfaulende Zeug dient ja nur dazu, eine Massenkultur von Bakterien zu erzeugen, von denen sich die Infusorien dann ernähren können. Und wichtig ist, dass man mit Wasser, das diese Infusorien enthält, animpft.

Ich muss zugeben, dass ich als Schüler, ist fast 50 Jahre her, mit Weißkohlblättern die schönste Vorticella-Kultur hin bekommen habe - ich bewundere noch heute meine Eltern, dass sie den Gestank tolerierten.

Herzliche Grüße und viel Erfolg,

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

G. Helbig

Zitat von: Fritz Berger in April 29, 2009, 23:55:43 NACHMITTAGS
ich möchte mit Ciliaten etwas rum experimentieren. Im Streble/Krauter steht, das dafür Kohlrübenschnitzel benötigt werden, wenn man eine Nährlösung/Umgebung zur Vermehrung von Protozoen anstetzen will.
Kohlrübenschnitzel heißen hier in Bayern "Dorschn", nur baut die kaum ein Bauer mehr an. Ich suche nach Ersatz. Gibt es Erfahrung mit Kohlrabi ?

Hallo Fritz,

ab und zu findet man in Gemüseanbaugebieten noch die Kohlrübe. Allerdings nur im Herbst. In kleine Würfel geschnitten und getrocknet halten sie sich dann ca. 2 Jahre.

Ich bin allerdings von der Kohlrübe abgekommen da sich hiermit extrem viel und schnell Bakterien bilden und dies oft nachteilig in der Kultur ist. Besser sind Reiskörner (nicht abgekocht) oder halbierte Weizen- oder Maiskörner. Haferflocken funktionieren auch aber sie zerfallen schnell. Ich arbeite ausschließlich nur noch mit Reiskörnern.

Viele Grüße

Gerald Helbig

Klaus Henkel

Lieber Herr Helbig!

Ich nehme an, daß Sie mit Kohlrübe die Steckrübe meinen, die man in Oberbayern Dotschn nennt und im extremen Norden Deutschlands Wrucken.
Hier im Dachauer Land bekommt man sie im Herbst und Winter in beinahe allen Gemüsehandlungen und auch in den sogen. Bioläden auf Bauernhöfen.

Man kann diese Rüben anschneiden, und dann mit der Schnittfläche in einen Eimer Sand stecken und in den Keller stellen, ab und zu ein klein wenig wässern. Sie sind, ebenso wie verschiedene Sorten von weißen Rüben sehr robust und halten sich im gelegentlich angefeuchteten Sand viele Monate. Sie sind ein Vorratslager für den Mikroskopiker.

Gruß! KH