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Porina aenea

Begonnen von fschumm, April 28, 2009, 20:30:18 NACHMITTAGS

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fschumm

FS

Stapper

Porina aenea ist zwar auch eine unscheinbare Flechte, aber nach all den Bacidien präsentiert Felix damit mal eine Art, die so häufig vorkommt, dass eigentlich jeder hier eine Chance hat, sie zu finden (ich habe sie auch letzten Sonntag im Schlossgarten von Benrath gezeigt). Porina aenea findet man am ehesten an den Stämmen oder Stammbasen glattrindiger! Bäume, also etwa Hainbuchen oder Buchen. Sie gehört zu den ersten Arten, die die junge Rinde "infizieren" und im Substrat wachsen. Man erkennt die Art zunächst an dunklen Flecken oder plötzlicher Verdunklung der Rinden- bzw. Borkenoberfläche von vorwiegend Waldbäumen der vorgenannten Arten. Erst wenn man näher herankommt, sieht man im Bereich der verdunkelten Oberfläche die zahllosen kleinen, schwarzen Fruchtkörper. Felix' Makrofoto zeigt die Krustenflechte von extrem nah, der Ferneindruck ist aber anders, nicht detailliert. Wenn die Bäume älter werden (Buchen mit Stammdurchmesser ca. 50cm), gesellt sich eine andere Porina-Art hinzu bzw. "löst" P. aenea ab: Porina leptalea. Ihre Früchte sind braun (orangebraun bis rotbraun). Meist überdeckt ihr Lager nicht so große Flächen, und am ehesten findet man sie an oberflächlich glatter, insgesamt aber gewellter Borkenareale. In den Buchenwäldern am Niederrhein (Reichswald u.a.) kommen beide Arten vor. P. leptalea ist allerdings auch hier selten  und zu schonen.

Viel Erfolg bei der Suche!

NStapper

fschumm

Hallo Norbert,
so Du schaust hier gelegentlich auch mal rein :-)

P. leptalea scheint bei Euch wesentlich häufiger zu sein als bei mir im Albvorland. Hier habe ich sie nur ganz selten gesammelt, obwohl ich sie sicher nicht grundsätzlich übersehe. Bei Gregor (Düsseldorf) im Tal der Wupper, kam sie dagegen massenhaft und zusammen mit P. aenea vor. Betrachtet man die Verbreitungskarte bei Wirth, so scheint P. leptalea Kalkgebiete nicht zu mögen. Schon eigenartig diese regionalen Unterschiede. Ich erinnere nur an unsere Diskussion über die oceanische Flavoparmelia soredians, die es immer noch nicht zu mir den Süden geschafft hat und Parmotrema chinense, die auch nicht auf die Alb will und an der Westflanke des Schwarzwaldes rumtrödelt.

Felix
FS