Frage zum Mikroblitz mittels LED und Blitzrohr

Begonnen von ImperatorRex, Mai 25, 2014, 19:42:37 NACHMITTAGS

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wilfried48

Hallo Jochen,

jetzt habe ich es kapiert und denke auch dass der Blitz mit voller Leistung bei entsprechend langer Blitzzeit blitzt.

Mit Spiegelfolie am Blitz und Köhlern des Austrittsfensterchens durch eine Kollektorlinse nach dem Blitz kannst du ja noch Intensität gewinnen und kürzere Blitzzeiten erreichen.

Ich bin gespannt, ob es reicht oder ob du doch noch zu einem dickeren Blitzgerät greifst.

viel Erfolg und viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

ImperatorRex

#16
Die Spiegelfolie ist heute eingetroffen. Die Folie hat die Größe eines DIN A4 Blattes und sie spiegelt schön  :)
Anbei ein Foto meines ersten Versuches, die Folie wurde direkt auf der Fresnelscheibe angebracht, zuvor habe ich einen Kreiss ausgeschnitten - entsprechend der Eintrittsöffnung am Grundkörper.



Der erste Test im DIC-Dunkelfeld mit normalem Blitz (1/200 Sekunden): Das Foto war hier total überbelichtet, wie ein "weisses" Blatt. Da scheint wohl die ETTL Steuerung nicht richtig zu funktionieren. Wieso funktioniert das bei mir nicht richtig? Falls hier jemand Erfahrungen hat, wäre ich um Hinweise dankbar.

Mit dem FP Modus konnte ich dann die Blitz-Synchronzeit bis 1/2000 Sekunden reduzieren und immer noch mit ISO 100 ausreichend belichten.

Fazit: Die Spiegelfolie bring einen deutlichen Lichtgewinn beim Blitzen - an dieser Stelle vielen Dank an Christoph für seinen Tipp!

Jetzt könnte ich weiter optimieren .... entsprechend Winfrieds "köhlerschen" Hinweisen. Dazu die Folie mit kleinem Fenster-Ausschnitt direkt auf das "Scheinwerfer"-Deckglas der Blitzröhre anbringen und das ganze mit passendem Kollektor and den Grundkörper adaptieren.

Meine Überlegung: den Blitz zerlegen (Kondensor natürlich vorher spannungsfrei schliessen) und ab damit in das Zeiss 100 Lampengehäuse - diese hat ja den fokusierbaren Kollektor. Das ganze dann an den Schwalbenschwanz über den Grundkörper angebracht. Die Beleuchtung muß dann natürlich weichen und kommt an die Seite, da wo jetzt der Blitz sitzt. Die Lampe wird dabei umgebaut zur LED - sonst würde ja die Leistung nicht mehr ausreichen - wegen dem Strahlenteiler des Grundkörpers.

Ein schönes Projekt!

viele Grüße

Jochen

 


reblaus

Hallo Jochen -

bei mir muss ich (mit DIC) 2 Blendenstufen runter korrigieren, damit ETTL funktioniert; wenn Du den DIC auf ganz dunkel stellst, wird natürlich noch länger belichtet, weil der Automatik das Bild zu dunkel ist. Aber diese Fehlbelichtungen vom Kamera-TTL beim Mikroskopeinsatz werden von allen berichtet.

Versuchst Du es Spaßes halber noch mal mit einer 4-5 mm großen Öffnung in der Spiegelfolie?

Viele Grüße

Rolf


ImperatorRex

Hallo Rolf,

guter Hinweis mit den Blendenstufen. Es hat den Anschein, dass ich aber zusätzlich noch etwas abblenden muss.

Diesmal habe ich die Spiegelfolie direkt auf der Glasscheibe des Blitzröhrengehäuses angebracht. Die Öffnung ist ca. 4x4mm. Wenn ich mir das Foto unten anschaue, hätte  die Öffnung noch etwas besser über der Blitzröhre zentriert werden können.

 

Geblitzt habe ich dann sowohl ohne als auch mit Fresnelscheibe.

Ergebnis: Ohne Fresnelscheibe gab es dunkle Ecken auf dem Foto, d.h. das Foto wurde nicht homogen ausgeleuchtet. Mit Fresnelscheibe war es dann wieder OK. Insgesamt blieb die Hellighkeit aber unter dem Niveaux des Blitzes ohne Spiegelfolie. Da muss dann wirklich ein Kollektor verwendet werden.

viele Grüße

Jochen

ImperatorRex

Hallo liebe Foto-Spezialisten,
Frage: Wie kann überhaut die ETTL Messung korrekte Ergebnisse beim Mikro-Blitz liefern? Bei der Canon Speedlite sitzen die maßgeblichen Sensoren, welche dir Reflektion des Vorblitzes messen und damit die Blitzleistung bestimmen, im Blitzgehäuse (Sensor PD1 bzw. PD2):



Oder ist diese Anordnung nur beim meiner Speedlite 380EX so ausgeführt?

ratlose Grüße

Jochen

ImperatorRex

#20
Wer lesen kann ist klar im Vorteil  ;)

Interessante Ausführungen habe ich hierzu in dem Artikel <a href="http://www.mikrofoto.eu/die-makroblitzanlage-im-bereich-der-durchlichtmikroskopie/" rel="external nofollow" class="url">Mikroblitzanlage im Bereich der Durchlichtmikroskopie- Erkenntnisse und Erfahrungen von Hans-Jürgen Steinkohl</a> gefunden. Herr Steinkohl geht in seinem Artikle u.a. auf die Funktion des Lichtsensors bei einem Metz 45 CL4 Blitz ein.

ZitatDer Sensor in der senkrechten Platine im mecablitz verfügt über mehrere Aufgaben. Zum einen muss er an die
Elektronik im Blitzgerät melden, sobald die Blitzröhre zu leuchten beginnt. Dadurch werden die internen
Abläufe im mecablitz CL-4 digital synchronisiert. Ausserdem wird mit diesem Sensor auch die abgegebene
Lichtmenge für den Messblitz (Vorblitz) abhängig von der Blitzbetriebsart überwacht und entsprechend
gesteuert.

Insofern ist nicht auszuschliessen, dass die aufgeklebte Spiegelfolie möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Blitzsteuerung hat. Um dies zu bewerten, fehlen mir leider die detailierten Kenntnisse der Blitzsteuerung.

viele Grüße

Jochen  

wilfried48

Hallo Jochen,

das Problem mit dem ETTL wurde auch hier im forum schon diskutiert.

Insbesondere den Beitrag von Jürgen Stahlschmitt (Junio) finde ich in diesem Zusammenhang aufschlussreich,

da er ja eine ähnliche Anordnung der Blitzeinspiegelung (also ohne ausgebaute Blitzröhre im Doppelkollektor) benutzt:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10095.msg72338#msg72338

Bei seiner Anordnung scheint ETTL aber immerhin zu funktionieren, wenn man einen Canon Systemblitz verwendet, der Korrekturen bis +- 3
Belichtungsstufen zulässt. Offenbar bekommt da der interne Blitzsensor noch ein Signal , zwar auch ein falsches, das sich aber noch korrigieren lässt.

Vielleicht kann Jürgen ja mal ein genaues Foto seiner Anordnung einstellen, aus dem ersichtlich ist, wie der blitzinterne Sensor dieses Signal bekommt und von was es gegebenenfalls beeinflusst wird.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

reblaus

Hallo Jochen -

vermutlich ist ja das ETTL-Messverfahren bei allen Speedlites gleich und wahrscheinlich verhalten sich 380 und 580 da gleich. Stammt die Skizze aus Deiner Anleitung? Da vermute ich, dass die im Blitz eingebauten Sensoren nur für das externe Messverfahren bestimmt sind, während bei ETTL der Vorblitz durch einen Sensor der Kamera gemessen wird. Vermutlich der "6-Zone-photsensor". Ein "film plane" gibt es ja nicht mehr. Beim live-view geht ja für den Vorblitz deutlich der Spiegel runter.
Die gemessenen Werte werden dann an den Blitz übermittelt, Spiegel geht wieder hoch und die Aufnahme wird gemacht. Kann natürlich auch sein, dass doch die Reflexe von der Rückseite des Verschlusses gemessen werden - der müsste dann für den Vorblitz schließen. Aber wozu müsste dann der Spiegel hochklappten?
Ob Canon das so gelöst hat wie Metz? Mit einem Sensor, der lt. Steinkohl den Start des Blitzes festhält? Das kann man doch auch ohne Sensor bestimmen.

Vielleicht gibt es aber im Forum noch Fachleute, die da genauer informiert sind.

Viele Grüße

Rolf

ImperatorRex

#23
Hallo Wilfried und Rolf,
anbei ein Foto von meinen Bastel-Aktivitäten am IM35, das Ganze sieht nun wie folgt aus:



Frei nach Bernd "Normarski" https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8637.5; ist der Blitz nun nach oben auf den Zeiss Grundkörper gewandert - die Blitzleistung ist damit schon mal gegenüber der seitlichen Einleitung verbessert.
Um eine ausreichende Beleutung zu erhalten, habe ich provisorisch eine LED adaptiert. Es ist mein "erster Kontakt" mit einer LED Beleuchtung an einem Mikroskop. Die provisorische Klopapierrollen-Adaption funktioniert immerhin schon mal ganz gut  :) und liefert ausreichende Leistung auch für DIC. An das etwas "kühlere Licht" muss ich mich aber erst noch gewöhnen.

Für die Adaption des Speedlite Blitzes habe ich die Kollektor-Linse der Zeiss Lampe 60 verwendendet. Die Fresnelscheibe des Blitzes habe ich durch einen Plexiglas - Dummy ersetzt (die Fresnelscheibe hat eine Stärke von 2mm und ich konnte somit noch die Plexiglas Materialreste verwenden, welche ich von meinem Mikro-Kammern übrig hatte)







Der Blitz sitz damit stabil und wohl ausreichend zentriert auf der Kollektor Linse.
Positiv ist auch, dass ich nun die häßlichen Baumarkt-Rohrschellen der vormaligen Blitz-Adaption entfernen konnte  :)

Nun aber zu den Ergebnissen des Umbaues:


  • Mit der Blitzleistung bin ich nun (vorläufig  ;)) zufrieden. Schon akkustisch merke ich, dass das Speelite nicht mehr "volle Pulle" blitzt. Unmittelbar nach Auslösen des Blitzes ist der Blitz schon wieder geladen - das hat vorher immer ein paar Sekunden gedauert. Auch die die ETTL Messung führt nun zu brauchbaren Ergebnissen
  • Ohne Kollertorlinse erziele ich derzeit ähnliche Blitz-Leistungen. Hier habe ich mir von der Kollektorlinse mehr versprochen - die Glühwendel der Originallampe hat einen ähnlichen Abstand zur Kollektorlinse wie nunmehr die Blitzröhe. Allerdings habe ich die Abstände nur sehr ungenau bestimmen können - alles mittels "Geodreieck" rausgemessen. Da kann ich durchaus 2 bis 3 mm daneben liegen. Hat jemand vielleicht die genauen Abstände der Leuchtwendel im Zeiss Lampenhaus 60?
  • Die Blitzleistung konnte ich dagegen noch weiter durch das Einlegen der Spiegelfolie auf die Dummy-Fresnelscheibe steigern - entsprechend dem Tip/Hinweis von Christoph/HCLange)

Für Hinweise und Kommentare bin ich wie immer dankbar. Vielleicht hat jemand weitergehende Erfahrungen bezüglich der korrekten Anordnung der Blitzröhre zu der Kollektorlinse. Die Blitzröhre kann ich ja im Gegensatz zur LED oder Glühwendel nicht direkt beobachten und einstellen.

viele Grüße

Jochen