Die Raspelzunge der Weinbergschnecke

Begonnen von Ralf, Mai 04, 2009, 20:38:58 NACHMITTAGS

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Ralf

Hallo,

meine Frau hat geagt, ich solle mal was anderes als Flechten und Moose machen, hier das Ergebnis.


Präparation nach Stehli:

- Schnecke fangen
- mit einer Rasierklinge den Kopf abschneiden
- den Kopf in 15 %iger KOH kochen (20 Minuten)

Es bleibt nach dieser Behandlung nur noch die Radula genannte Raspelzunge als dünnes, mit dem unbewaffneten Auge sichtbares Häutchen übrig.

- Entwässerung über 50 % Isopropanol, 100 % Isopropanol, dann Einschluß in Euparal


a) Übersicht, schiefe Beleuchtung



b) Phasenkontrast



c) Nahansicht der Raspeln, schiefe Beleuchtung







Ernst Hippe

Hallo Herr Wagner,

gut getroffen! Und wäre das nicht ein passendes Objekt für eine Picolay-3D-Bearbeitung?
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Peter V.

#2
Lieber Ralf,

ein wirklich äußerst sehenswertes Ergebnis.
Allerdings: Daß Du Dich als bislang friedlicher Algen-, Moose- und Flechtenbeobachter von Deiner Frau zu deratig vandalenartigen "Präparationen" hinreißen läßt....  ;)

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Segu

Wurde die Schnecke denn wenigstens zuvor betäubt?
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

Profil - sanft klicken!

Je mehr Menschen du in deinem Leben begegnest,
desto mehr Meinungen wirst du hören.

Peter V.

#4
Hallo!

oh je, meine Bemerkung war bewußt mit einem Augenzwinkern versehen und war hoffentlich keine Initialzündung zu ausufernden Diskussionen!
Ich würde einmal behaupten, daß die Dekapitation einer Schnecke eine derart rasche Tötungsart ist, dass sich eine vorherige Narkose erübrigt. Und sicherlich ungleich "humaner" als das allgemein übliche Verwenden von "Schneckenkorn" oder das "Ersäufen" in Bier, eine gängige Schneckenbekämpfung in hunderttausenden von Gärten.

Hier übrigens eine Stellungnahme des nicht gerade als barbarisch verschrieenen Umweltbundesamtes:
"Die beliebte Tötungsmethode mit Salz, die zur langsamen Entwässerung der Tiere führt, ist nicht zu empfehlen, da sie besonders qualvoll für die Schnecken ist. Besser ist, die Tiere durch einfaches Durchschneiden mit einer Gartenschere zu töten."

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Frank D.

Zitat von: Ralf in Mai 04, 2009, 20:38:58 NACHMITTAGS
Hallo,

meine Frau hat gesagt, ich solle mal was anderes als Flechten und Moose machen.....


.. hat meine Frau vor 20 Jahren auch gesagt ........
ich hab' jetzt zwei Mädchen !

Schöne Bilder Ralf, obwohl bei dem Gedanken --- :'( ---
Kann Deine Frau die Raspel den wenigstens in der Küche verwenden?

Kopflose Grüße
Frank

***

Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht

Ralf

Hallo,

@ Herrn Hippe: Das mit dem 3d-Bild und Picolay ist eine gute Idee, werde ich testen.

@ Segu: Nein, die Schnecke wurde nicht betäubt.

@ Frank: Sei mir bitte nicht böse, aber das mit den 2 Töchern als Alternative zur Beschäftigung mit Moosen und Flechten finde ich eher fantasielos  ;D ;D ;D

@ Mike: da bin ich mal gespannt auf deine Bilder.

Stefan

Darf man diese schleimigen Kollegen überhaupt sammeln?
weil meine Mutter sagte immer das die Schnecken unter Naturschutz stehen...

Stefan
Meine Vorstellung:Klick!

Frank D.

Zitat von: Stefan in Mai 09, 2009, 22:18:06 NACHMITTAGS
Darf man diese schleimigen Kollegen überhaupt sammeln?
weil meine Mutter sagte immer das die Schnecken unter Naturschutz stehen...

Stefan

Hallo Stefan,
was Deine Mutter sagt ist richtig, die Weinbergschnecke ist geschützt,
http://www.artenschutz-steigerwald.de/pageID_4844216.html
wogegen die Nacktschnecke, der ich übrigens auch kein "Haar" krümmen würde, wohl nicht dieses Vorrecht hat.

schneckenkornfreie Grüße
Frank

Horst Isele

#10
Guten Tag

Ich habe versucht, die Zunge ohne Kochen in starken Laugen, freizulegen.
In etwa 100ml frisch angesetzter ca. 20%iger NaOH habe ich den Kopf der Schnecke über Nacht stehen lassen.
Die Lösungswärme hat gereicht, um die Zunge freizulegen. So ohne Kocherei ist die Handhabung doch deutlich ungefährlicher.
Am meisten Mühe habe ich mit dem Flachlegen der Zunge gehabt. Das ist mir einfach nicht gelungen. Der Rand blieb immer eingerollt.

Dafür sieht man gut, was für riesige Haken auf der Zunge sitzen.

Meine Kameraadaption passt noch nicht perfekt. Das muss ich noch verbessern.

PS
Das ist keine Weinbergschnecke, sondern irgend eine Wegschnecke



das freundschaftliche Du ziehe ich vor

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