Photographie mit GFL und Canon eos/ Leuchtblende

Begonnen von Reinhard, Juli 26, 2014, 18:46:28 NACHMITTAGS

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Reinhard

Hallo Freunde,

ich hätte gleich zwei Fragen; vielleicht hat ja jemand eine zumindest orientierende Antwort für mich.

1. Ich habe ein GFL (Binotubus) und mehrere Canon Eos (leichtere und schwere). Wie könnte ich zumindest behelfsweise Bilder machen? Welche Zusatzteile brauchte ich mindestens? Ist es besser gleich eine spezielle Kamera zu kaufen, wie sie angeboten werden?
2. Die Leuchtfeldblende meines GFL erscheint trübe, möglicherweise beschlagen. Kann ich das einfach aufschrauben und nachsehen oder sollte man das besser lassen??

vielen Dank im Voraus für Eure Antworten
Reinhard

seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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beamish

Zitat von: Reinhard in Juli 26, 2014, 18:46:28 NACHMITTAGS

2. Die Leuchtfeldblende meines GFL erscheint trübe, möglicherweise beschlagen. Kann ich das einfach aufschrauben und nachsehen oder sollte man das besser lassen??



Hallo Reinhard,

falls die Leuchtfeldblende so aussieht: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16082.msg126475#msg126475
kannst du die inneren drei kleinen Schräubchen lösen, den Abdeckring entfernen, das beschlagene Schutzglas herausnehmen, putzen und dann wieder einbauen.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Klaus Henkel

Zitat von: Reinhard in Juli 26, 2014, 18:46:28 NACHMITTAGS
Hallo Freunde,

ich hätte gleich zwei Fragen; vielleicht hat ja jemand eine zumindest orientierende Antwort für mich.

1. Ich habe ein GFL (Binotubus) und mehrere Canon Eos (leichtere und schwere). Wie könnte ich zumindest behelfsweise Bilder machen? Welche Zusatzteile brauchte ich mindestens? Ist es besser gleich eine spezielle Kamera zu kaufen, wie sie angeboten werden?
2. Die Leuchtfeldblende meines GFL erscheint trübe, möglicherweise beschlagen. Kann ich das einfach aufschrauben und nachsehen oder sollte man das besser lassen??

vielen Dank im Voraus für Eure Antworten
Reinhard

Erst aufschrauben, nachdem Sie hier erklärt, was da "trübe" aussieht  und wann. Wie bemerken Sie das? Beim Blick ins Okular oder wie oder wann?

Gruß
KH


Reinhard

Hallo,

-die LFB sieht so aus wie im angegebenen link von Martin.
-die Trübung sieht man nur am LFBlendenglas selbst, wenn die Leuchte angeschaltet und der Blendenring aufgedreht wird

viele Grüße
Reinhard
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Klaus Henkel

#4
Zitat von: Reinhard in Juli 26, 2014, 23:06:41 NACHMITTAGS
Hallo,

-die LFB sieht so aus wie im angegebenen link von Martin.
-die Trübung sieht man nur am LFBlendenglas selbst, wenn die Leuchte angeschaltet und der Blendenring aufgedreht wird

viele Grüße
Reinhard

Gut, danke. Prüfen Sie bitte zunächst - vor dem Aufschrauben - ob es eine "Pseudo-Trübung" sein kann, also eine die nur einen ähnlichen Effekt hervorbringt, als sei sie trübe. Das GFL hat nämlich, wie auch alle Standards nach ihm, eine künstlicht getrübte Linse im Lampenkollektor. Er ist dreilinsig, und die erste, stark konkave Linsefläche, die der Lampe am nächsten ist, ist eine sogenannte Mattscheibe, die jedoch nicht etwa sandgetrahlt oder anderweitig mechanisch getrübt ist, sondern optisch, indem ihre der Lampe zugekehrte Oberfläche aus lauter mikroskopisch kleinen linsenförmigen Vertiefungen (Näpfen) besteht, und zwar zigtausenden.

Die Näpfe haben alle dieselbe Hohlform, dieselben Krümmungsradien, es sind also zigtausende kleine Linsen, alle gleicher Brennweite. Sie sind durch Besprühen mit Flußsäure entstanden. Jede von ihnen liefert ein eigenes Bild der Lampenwendel, das bewikt insgesamt eine "Mattierung", eine leichte Unschärfe, die das Bild der Glühwendel in der Leuchtfeldblendee und das der Glühwendel im Kondensor unscharf macht. Dahalb kann man im Okular die Ränder der Leuchtfeldblende nie völlig scharf bekommen, was sich besonders bei höheren Vergrößerungen zeigt.

Weil der elegant flache Mikroskopfuß keinen Kollektor mit größerem Linsendurchmesser aufnehmen konnte, die Glühwendel deshalb etwas klein in der Ebene der Kondensorblende abgebildet würde, hat man diesen Kunstgriff angewandt.

Es gibt aber auch Fälle, in denen eine Glasfläche im oder am Spiegelgehäuse tatsächlich verstaubt ist. Der Staub ist dann meist angebackt, weil im Gehäuseinnern sich eine feine Verdunstungsschicht gebildet hat, welche den Staub festhält. Verwenden Sie vorsichtshalber keinen mit Wasser angefeuchteten Gegenstand zum Abwischen, sondern feuchten Sie mit Äther oder flüchtigem Wundbenzin an.

So, das wärs. - Gutes Gelingen!

KH

Hugo Halfmann

ZitatEs gibt aber auch Fälle, in denen eine Glasfläche im oder am Spiegelgehäuse tatsächlich verstaubt ist. Der Staub ist dann meist angebackt, weil im Gehäuseinnern sich eine feine Verdunstungsschicht gebildet hat, welche den Staub festhält. Verwenden Sie vorsichtshalber keinen mit Wasser angefeuchteten Gegenstand zum Abwischen, sondern feuchten Sie mit Äther oder flüchtigem Wundbenzin an.

Dies war bei mir bei 3 von 6 GFL Stativen der Fall.
M.E. hat es sich dabei um Fett / Öl aus den Blendenlamellen gehandelt, diese waren mit Schmiermittel getränkt worden, welches sich bis zum Planspiegel verteilt hatte. In diesem Fall reinigt man dann besser alles.




Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Klaus Henkel

Zitat von: Hugo Halfmann in Juli 27, 2014, 10:44:12 VORMITTAG
ZitatEs gibt aber auch Fälle, in denen eine Glasfläche im oder am Spiegelgehäuse tatsächlich verstaubt ist. Der Staub ist dann meist angebackt, weil im Gehäuseinnern sich eine feine Verdunstungsschicht gebildet hat, welche den Staub festhält. Verwenden Sie vorsichtshalber keinen mit Wasser angefeuchteten Gegenstand zum Abwischen, sondern feuchten Sie mit Äther oder flüchtigem Wundbenzin an.

Dies war bei mir bei 3 von 6 GFL Stativen der Fall.
M.E. hat es sich dabei um Fett / Öl aus den Blendenlamellen gehandelt, diese waren mit Schmiermittel getränkt worden, welches sich bis zum Planspiegel verteilt hatte. In diesem Fall reinigt man dann besser alles.

Ja, stimmt. Leider wird von Unwissenden noch immer Fett oder Öl auf Blendenlamellen aufgebracht. Das sollte man auf keinen Fall tun. Die Blendenlamellen müssen in Benzin oder Alkohol gereinigt werden und dann am besten mit Azeton getrocknet werden. Danach einbauen. Nicht mit den Fingern anfassen, weil an ihnen immer Fett haftet.

Blendenlamellen niemals schmieren oder ölen! Auch am Kondensor nicht!


Gruß
KH

the_playstation

#7
Zitat von: Hugo Halfmann in Juli 27, 2014, 10:44:12 VORMITTAG
Dies war bei mir bei 3 von 6 GFL Stativen der Fall.
M.E. hat es sich dabei um Fett / Öl aus den Blendenlamellen gehandelt, diese waren mit Schmiermittel getränkt worden, welches sich bis zum Planspiegel verteilt hatte. In diesem Fall reinigt man dann besser alles.

Hallo Hugo,
Hatte Ich auch. Meiner Meinung hat Fett und Öl dort nichts verloren, da die Lamellen durch das Lämpchen recht heiß werden. Das kann zu mehreren unerwünschen Effekten führen.

Wenn man die Lamellen unbedingt (aus welchen Gründen auch immer) "fetten" möchte/muß (Ich würde es nicht machen), gibt es gute Alternativen. Als Sterlingmotorfan benutze Ich z.B. Graphit als Schmiermittel für Gleitlager. Saubere, glatte Lamellen (richtig montiert) benötigen keine!

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

reblaus

Hallo -

trotzdem eine kleine Warnung aus eigener Erfahrung. Wenn man Teile mit Irisblenden zu ersten Mal zerlegt, muss man viel Zeit mitbringen, insbesondere wenn man die Lamellen entfernen will um sie zu reinigen oder wenn diese beim Abheben des Schutzglases aus den Führungen springen.

Die neueren Plastik-Leuchtfeldblenden aus dem grauen Zeitalter kommen mit 5 Lamellen aus - da geht das noch. Die alten Chrom- oder Schwarzchrom-Versionen haben aber 13 Lamellen - ähnlich wie die Kondensor-Innereien.

Viele Grüße

Rolf

reblaus

Hallo Reinhard -

Fotografieren an Mikroskopen mit und ohne Tritubus ist leider ein unendliches Thema. Hier mal eine Diskussion zur Fotografie ohne Tritubus bzw. die Original-Einrichungen.

Wenn die Beleuchtung hell genug und damit die Belichtungszeit kurz genug ist, kann oft aus freier Hand fotografiert werden. Man hat im Forum  schon gute Bilder gesehen, die mit einem Fotohandy zustande kamen.  Ein Brillenokular und ein möglichst kompaktes, kleines Fotoobjektiv sind Voraussetzung wegen der Pupillenlage. Manche Kompaktkameras sind da auch geeignet aber oft ist deren Zoom-Objektiv hinderlich.

Ich habe gerade meine EOS 5 Mk II mit einem EF 40 mm draufgehalten und das ging gut. Der Sensor wird nicht ganz ausgenützt, mit einer EOS 500 o.ä wäre der Ausschnitt perfekt gewesen. Auch ein möglichst lichtschwaches (kleinlinsiges) 35er wäre dafür gut, die Objektivöffnung wird sowieso nicht ausgenutzt.

Der nächste Schritt wäre dann eine mechanische Verbindung zwischen Filtergewinde und dem Okulartubus. Da gibt es begnadete Mechaniker im Forum ...
Mit diesem letzten Verfahren produzieren einige Forumsmitglieder sehr gute Bilder. Auch manche Kompaktkameras lassen sich so einsetzen, wenn man sie irgendwie über dem Okular fixieren kann.

Nun gibt es ja heute live-view. Meine Frau hat für ihre Bilder die Okulare schon gar nicht mehr benutzt, sondern war mit dem Computerbildschirm neben dem Mikroskop voll zufrieden. Dann kann man statt des Bitubus einen Senkrechttubus draufsetzen. Dieser trägt auch sehr schwere Kameras sicher. Davon gibt es die unterschiedlichsten Original- und Bastelversionen. Auch hier braucht man eine Verbindung des Kamera-Objektivs mit dem Tubus, in dem oben wieder das Brillenokular sitzt.

Weiter gibt es diverse Okularkameras zum Einstecken. Deren Optik ist aber für Mikroskope aus der Endlich-Aera nicht optimal, da deren Objektive nur zusammen mit den originalen Kompensationsokularen (C, Cpl, Kpl)  ein bis zum Rand optimales Bild liefern.

Das sind jetzt nur 33% der vorhandenen Möglichkeiten aber zum Einstieg genug.

Viele Grüße

Rolf


Reinhard

#10
Wow^2 !

nachdem ich die 500er sowohl mit EF-S 60 wie auch mit Tokina 12-24 und dem alten 2/35 vor die Linse (KPL 12(Brille) gehalten hatte, war die Enttäuschung groß; dann habe ich meine (unterschätzte) Samsung NX10 mit 20-50 Objektiv davorgehalten und die Überrachung war enorm. Über den gesamten Zoombereich konnte man gute Bilder machen; bei Brennweite 20 war fast alles auf dem Bild.
Warum geht das bei Tokina (20er Einstellung) nicht? Hängt das mit der Linsengröße zusammen? Dann ginge das ja vermutlich mit einem Smartphone (das ich aber luxuriöserweise nicht besitze) am besten ??

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Detlef Kramer

Hallo Reinhard,

nicht die Linsengröße ist von Bedeutung, sondern die Lager der Eintrittspupille des Objektivs. Verblüffend ist, dass es sehr gut mit dem klassischen Set-Zoom 18 - 55 geht, ist hier einmal gezeigt worden und ich habe es nachgemacht: es stimmt! Bei ener starren Verbindung Kamera mit Mikroskop muss man dann im Liveview-Modus arbeiten, da dann der 1. Verschlussvorhang wegfällt. Das ist wichtig bei Belichtungszeiten < 2 sec, weil die Erschütterungen durch den Schlitzverschluss auf das Mikkoskop-Stativ übertragen werden und zu Verwacklungen führen. Die EOS ist wegen dieser Eigenschaft besonders gut für die Mikro- und Astrofotografie geeignet.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

reblaus

Hallo Reinhard -

Detlef war schneller, du findest hier aber noch Zusatzinformationen:

Nimm mal eine Mattscheibe oder in Stück Pergamentpapier und lege das auf das Okular, Beleuchtung an, LFB offen, du bekommst einen größeren Leuchtfleck.  Jetzt entferne die Mattscheibe langsam vom Okular - der Fleck wird kleiner. Du wirst eine Entfernung finden bei der er ein Minimum (1-2 mm erreicht). Das ist die Austrittspupille - dort sollte sich nach Aufsetzen des Fotoobjektivs dessen Blendenebene befinden! Bei den alten Kpl 12,5x/Brille (hast du mit dem ausprobiert?) liegt die Austrittspupille noch relativ tief. Bei den alten Normalokularen ist sie wenige mm über der Frontlinse, dort befindet sich die Pupille des menschlichen Auges (ohne Brille  ;D). Neuer Kpl 10x/18 u.ä. sind da besser. Von Zeiss gibts auch Fotookulare, bei denen die Pupille extrahoch liegt - sie sind auch extrateuer.

Du siehst die Schwierigkeit: Bei lichtstarken Objektiven mit vielen Linsen (dein 2/35 mm) ist das nicht zu schaffen. Alte Tessare 2,8/50 mm eignen sich z.B. recht gut, die vier kleinen Linsen nehmen nicht so viel Platz weg. Bei kleinen Zoomobjektiven von Compactkameras weiß niemand wo sich die Blende bei welcher Stellung befindet - da hilft nur ausprobieren, ich habe auch mal eine kleine Olympus 8-50 (?) erfolgreich benutzt!

Viele Grüße

Rolf