Frage zur Einstellung Phasenkontrast Diaplan / Aristoplan

Begonnen von Peter V., Dezember 10, 2011, 13:54:30 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

ich habe den Universalkondeensor 0,90 S 1.1 mit den laut Leitz passenden Lichringen für Phako 1 und 2 ( Lichring 1 S1.1 und Lichtring 2 S1.1 ) versehen.
Seltsamerweise bekomme ich die objektivseitigen Phasenring nicht vernünftig zur Deckung mit den Lichtringen.
Vorweg: Der Kondensor wurde in die oberste Stellung gebracht, senkt man ihn weiter ab, wird es noch schlechter.
Zunächst Ph1: Bei einem Ph1-Planobjektiv ist der Lichtring zu groß und geht über den Rand den Phasenringes hinaus, beim Ph1-Fluotarobjektiv liegt der Lichtring korrekt innerhalb des Phasenringes, wobei auffällt, dass die Breite des Lichrings deutlich geringer ist als die des Phasenringes. Somit ergibt sich bei, Fluotar ein einigrmassen ordentliches, aber etwas dunkles Phasenbild, im Falle des Planobejektivs gar kein brauchbares Phasenbild.
Bei Ph2 sieht es so aus, dass auch bei einem Fluotarobjektiv der Lichring weit über den Rand des Phasenringes hinausreicht, was zur Folge hat, dass das Phasenbild ebenfalls kontrastarm und "unbrauchbar" ist.
Leider habe ich mittlerweile nach reichlichem Herumprobieren keinen weiteren potenziellen Lösungsansatz mehr.
Vermutlich würde der Lichtring im Durchmesser kleiner und würde innerhalb der Phasenringe liegen, wenn man den Kondensor noch höher stellen könnte, aber er ist bereits am Anschlag.
Zudem wundert mich, dass zumindest bei Ph1 der Lichring deutlich "schmaler" ist als der Phasenring.
Von Leitz scheint es aber ( für alle Endlich-Mikroskope ) nur eine Sorte Phasenringe zu geben. Oder liege ich da falsch? Teilenummer ragen die Lichtringe bei Leitz allesamt nicht, sondern nur die Bezeichung 1 bis 4 und dann jeweils 1.1 für die Kondensorschnittweite.
Verwendet man die gleichen Lichringe im kleineren Universalkondesnor für das Dialux/laborlux, kommen die Ringe bei den gleichen Objektiven tadellos zur Deckung.

Vielleicht ist ja ein Diaplan- oder Aristoplanbesitzer, der auch Phasenkontrast verwednet, unter uns und kann mir noch einen Tipp geben?








Herzliche Grüße
Peter
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Joop

Hallo, Zum ersten glaube ich nicht dass dies ein grosses Problem ist.............

Aber zur lösung,.......am Unterseite von condensor Halter ist bei beide Modellen mikrosope ein einstell (Hand / Rändel) schraube moniert welche die oberen Anschlag versorgt.

Am besten wird diese einstell schraube ein oder zwei Umdrehungen aus (nach unten) gedreht, danach wird die condensor nach Köhler eingestellt, (10 x obj, prep. scharf machen, Feld diafragma teils schliessen, diafragma Abbildung zentrieren und scharf abbilden............... bei diesem letzten Einstellung, dass scharf abbilden von diafragma Rand, wird dass exakte höchst Punkt eingestellt.
Die schraube am Unterseite Vorsicht einschrauben bis es kontakt hat.

Jetzt sollen die fase ringe passen............... wenn nicht ? leider, aber wie gesagt dass wurde im Bild vermutlich kein Problem sein.
Ja es ist ein Gehirn Knacker

Peter V.

Hallo Joop,

Danke für den Hinweis. leider kann ich am Aristoplan und Diaplan keinen Rändel erkennen, an dem der Höhenanschlag einstellbar wäre. Wo soll sich denn diese Schraube befinden?

Herzliche Grüße
Peter
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Piper

#3
Hallo,

wenn die Lichtringe mit älteren Leitz-Mikroskopen einwandfreie Justierungen ergeben, nicht aber mit dem Diaplan, liegt der Verdacht nahe, dass tatsächlich ein Kompatibilitätsprobem besteht. Ich sehe da mehrere Möglichkeiten:

1. Der vorhandene Universalkondensor am Diaplan ist tatsächlich ein UK-Kondensor fürs Dialux 20 (mit ein- und ausklappbarer Kopflinsengruppe und intergrierter Aperturblende, verstellbar über einen mit Zahen=Aperturangaben beschrifteten Rändelring)

2. Der Kondensor ist ein UKL-Kondensor, ursprünglich vorgesehen für das Laborlux 11 oder 12, ohne Klapplinsenkopf, aber auch mit Aperturblende, verstellbar wie beschrieben.

3. Es ist der richtige, fürs Diaplan vorgesehene Kondensor ohne (!!) Irisblende, aber dieser ist mit den falschen Lichtmasken bestückt.

Anmerkung:

Schon die älteren Kondensoren UK und UKL, die sich sehr ähneln, hatten unterschiedliche Lichtmasken mit gleichen Bezeichnungen (1,2,3, etc). Die Lichtringe im UK-Kondensor sind insgesamt kleiner  als die entsprechenden Lichtringe im UKL-Konensor. Wenn man bei diesen beiden Kondensoren versehentlich die Lichtringe vertauscht, klappt auch hier die Justierung nicht mehr.

Eventuell kann man versuchen, über den Gebrauchthandel eine passende Revolverscheibe oder ggf. einen kompletten Kondensor für das Diaplan zu erhalten (falls ein falscher Bautyp montiert sein sollte), manchmal hat man auch bei Ebay Glück. Das ganze kann aber eine Suche im Heuhaufen sein, weil diese Teile recht selten zu bekommen sind. Letzte Möglichkeit: Richtige Lichtringgrößen ermitteln und Einsätze nachbauen, ggf. die vorhandenen Scheiben mit den falschen Lichtringen zudecken und neue Lichtringe hineinschneiden (lassen).

Wenn der am Diaplan vorhandene Kondensor an den älteren Modellreihen passt und einwandfrei funktioniert, spricht das dafür, dass es sich nicht um den fürs Diaplan werksseitig vorgesehenen Kondensor handelt. Dieser funktioniert nämlich m.W. an den älteren Stativen nicht.

Beim Diaplan wurde ja kondensorseitig auf eine Irisblende verzichtet und die Leuchtfeldblende im Stativ des Mikroskops übernahm die Aperturblendenfunktion, - unter Verzicht auf eine exakte Köhlersche Beleuchtung.

Dieser Kompromiss sollte einer vereinfachten Bedienung entgegenkommen und dem Umstand Rechnung tragen, dass viele MTA´s im Labor sowieso die Leuchtfeldblende im Routinebetrieb offen lassen. Möchte hier ausdrücklich keiner MTA nahetreten :-)

Liebe Grüße

Jörg Piper

Peter V.

#4
Lieber Herr Piper,

Danke für die Aufklärung! Es war zu vermuten, dass es unterschiedliche Ringblenden geben muss, aber das habe ich bislang nicht herausfinden können. Sie konnten das nun erfreulicherweise aufklären. Eine Verwechslung der Kondensoren ist nicht möglich, da das Diaplan und das Aristoplan eine wesentlich breitere Schlittenaufnahme haben. Es liegt also ganz offenbar an den Ringblenden.

@ Joop:
ZitatHallo, Zum ersten glaube ich nicht dass dies ein grosses Problem ist.............
und
ZitatJetzt sollen die fase ringe passen............... wenn nicht ? leider, aber wie gesagt dass wurde im Bild vermutlich kein Problem sein.

Doch, leider ist das ein Problem, denn das Phasenbild ist durch die Inkongruenz von Phasenring und Lichtring deutlich schlecht (und zu dunkel).

Herzliche Grüße
Peter
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Werner

Hallo Peter!

Ich kenne diesen Kondensor nicht, aber vielleicht ist der Phasenring einfach falsch herum in den Revolver montiert worden. Das würde den Abbildungsmaßstab durch den Kondensor verändern.

nur so´ne Idee   -   Werner

Piper

Lieber Herr Vogt,

habe nch einen kleinen Nachtrag. Offenbar hatte ich auf die Schnelle überlesen, dass nicht der ganze Kondensor, sondern nur die Ringblenden versuchsweise in die kleineren und älteren Kondensoren gelegt wurden und dort einwandfrei funktionierten.

Natürlich ist sehr ärgerlich, wenn jemand ein Diaplan anbietet und den dortigen Kondensor mit älteren Ringblenden bestückt. Das wird ja der Hersteller selbst so nicht vermurkst haben.

Vermutlich findet man noch eher einen kompletten Kondensor für das Diaplan als nur die erforderlichen Einsätze oder eine separate Revolverscheibe mit den originalen passenden Ringblenden.

Vielleicht könnten aber Herr Woitzik, Herr Rasche (Optovid) oder Herr Pacha (Mikrovid) noch passende Einzelteile haben. Wäre zumindest mal eine Nachfrage wert.

Bei Ebay habe ich in der Vergangeheit selten hin und wieder mal ein Angebot eines Diaplan-Kondensors gefunden, meist aber bei ebay.com.

Eine einfache Behelfslösung könnte sein, die richtige Lichtringgröße zu ermitteln, am simpelsten durch Abfotografieren des Einstell-Lupenbildes und anschließende Ermittlung der Größenabweichungen und danach eine passende runde Scheibe aus Bastelpappe auszuschneiden, in welcher mit einer Stecknadel feine kreisförmig angeordnete Perforationen gestochen werden, die zusamen dann einen Kreis passenden Durchmessers bilden.
Dann wäre die originale Lichtmaske z.B. mit einem feinen Laubsägeblatt auszusägen und durch die Pappscheibe zu ersetzen.

Habe das mal anhand anderer Mikrokope so ausprobiert, bei denen keine pasenden originalen Lichtblenden erhältlich waren. Das ganze hat recht gut funktioniert, der Phasenkontrast war in der Praxis gut brauchbar, war auch fast so hell, wie bei einem durchgehenden Lichtring, wenn die einzelnen Löcher in engen Abständen und mit hinreichend großen Durchmessern gestochen wurden.

Viele Grüße und viel Glück beim Finden passender Lichtringe

Jörg Piper


Peter V.

Lieber Herr Piper,

das war allein meine Schuld. Ich hatte einen Aristoplan mit einem leeren Universalkondensor erworben, habe mir bei Herrn Woitzik eine Revolverscheibe geholt und dann noch übrige Ringblenden eingefügt. Da diese ja nicht weitergehend beschriftet sind, war mir nicht klar, dass es für die verschiedenen Kondensoren unterschiedlichen Ringdurchmesser gibt. Ich ging davon aus, dass sie für alle Kondensoren der "weißen" Mikroskope identisch seien. Das war wohl ein Irrtum. Aber so kennt man Leitz  ;) Warum sollte es bei den Kondensoren anders sein als bei den Tuben?

Was mir aber nicht klar ist: Wie hat denn Leitz selbst erkannt, welche Blenden für welchen Typ sind? Sie tragen ja nur die Bezeichnung 1 - 4 und dann jeweils die Kondensorschnittweite S 1.1. Weitere Angaben, Typennummern etc. finden sich nicht.
Die Leitz-Techniker werden doch auch nicht jedes al die Schieblehre herausgeholt haben... ???

Herzliche Grüße
Peter


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Piper

Lieber Herr Voigt,

Ihre Frage, wie das die Leitz-Techniker gemacht haben (Verwechslungen vermeiden), weiß ich aus dem Stehgreif nicht.

Dass schon die Lichtringe in den Kondensoren UK und UKL unterschiedlich sind, obwohl ja beide z.B. an einem Dialux 20 funktionieren, habe ich auch nur per Zufall herausgefunden, als ich einmal die Revolverscheiben dieser beiden Kondensoren rein spielerisch getauscht hatte.

Sollten Sie von Herrn Woitzik oder aus anderer Quelle ggf. einmal eine Revolverscheibe mit passender Lichtblendenbestückung oder auch einzelne passende Lichtring-Einsätze für Ihr Diaplan erhalten und sollten Sie sich danach möglicherweise von den hier nicht passenden Lichtring-Einsätzen mit oder ohne Revolverscheibe trennen wollen, wäre ich grundsätzlich interessiert, Ihnen diese nicht mehr benötigten Komponenten zu einem fairen Preis abzukaufen, sofern Sie keine andere Verwendung hierfür haben sollten.

Herzliche Grüße

Jörg Piper