AZAN Färbung nach Heidenhain

Begonnen von Ronald Schulte, August 18, 2014, 21:15:05 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Letzten Sonntag habe ich mal wider eine AZAN Färbung nach Heidenhain ausgeführt und war, wie immer, begeistert von die schöne Farben die diese Färbung mit sich mitbringt.
Wenn die  sorgfältig ausgeführt werden kann eine Fantastisch schöne und scharfe Begrenzung von Gewebeteilen erreicht werden.
Die Färbung ist gar nicht so Schwierig wie es aussieht, einfach mal Probieren und die Zeit nehmen.

Romeis z.B. schreibt vor um mit vorgewärmte (53 Grad) Azokarmin zu Färben aber das mache ich nicht.

Die AZAN-Färbung:

- Azokarmin, 60min auf Zimmertemperatur (Kernechtrot-Aluminiumsulfat nach Geidies geht auch);
- Spulen AD;
- Anilin Ethanol, 3min;
- Eisessig Ethanol, 1min;
- Wolframatophosphorsäure 5%, 90min;
- Spulen AD;
- Anilinblau/Orange G/Eisessig, 60min (verdünnt anbringen, 1tr Farbstoff + 2tr AD);
- Spulen AD;
- Differenzieren in Ethanol 95%, ≈1min;
- Isopropanol I 100%, 4min;
- Isopropanol II 100%, 4min;
- Xylol I, 4min;
- Xylol II, 4min;
- Depex, Malinol, Euparal oder sonstige
(Euparal kann ohne die Xylol Stufe gleich in Isoprop eingedeckt werden)

Anilin Ethanol: 0,1ml Aniline mischen mit 100ml Ethanol 95%
Eisessig Ethanol: 1ml Eisessig mischen mit 100ml Ethanol 95%
Farbstoff: 0.5g Anilinblau, 2g Orange G in 100ml AD lösen und 8ml Eisessig zugeben, kurz aufkochen und nach dem Erkalten filtrieren.


Zum Bild, (hier schon nicht schlecht aber am Mikroskop 10x schöner)
Zahnbildung in eine fünf Tagen alte Maus. Fixierung: drei-vier Monate in Hausgemachtes Bouin.
Objektiv Leitz Plan Fluotar 25x.
Kamera: Moticam 2300 am mächtigen Leitz Orthoplan.



Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Sehr schön Ronald. Ich liebe Azan H. auch wegen seiner klaren Farben und seinen scharfen Abgrenzung der einzelnen Gewebeteile.

ZitatRomeis z.B. schreibt vor um mit vorgewärmte (53 Grad) Azokarmin zu Färben aber das mache ich nicht.

Hast Du keinerlei Ausflockungen des Azokarmins in Deinen Präparaten? Das Erwärmen soll den Zweck haben, solche Ausflockungen zu vermeiden.

Schöne Grüße

Jürgen

Ronald Schulte

Jürgen,

Ja die AZAN finde ich auch Fantastisch. Dauert etwas aber das Resultat ist dann auch danach.
Ausflockungen habe ich nicht. Wohl Filtriere ich die Losung vor das ich anfange zu Farben und richtig kalt ist es auch nicht. ZT ist ja in diesen Tagen schnell mal 25 Grad.

Grusse Ronald
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Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
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Holger Adelmann

Hallo Ronald- toll, dass Du Dich an das Originalrezept dieses Klassikers gewagt hast!

Diese Rezeptur ist meiner Meinung nach allen vereinfachenden Varianten Überlegen.
Ich habe in den 80er Jahren da so allerhand durchprobiert.
Wichtig ist auch, eine gute Charge vom Azokarmin zu bekommen, da gab es damals schon viel Schrott auf dem Markt!!

Ich hätte das Azokarmin nur noch etwas länger differenziert bis fast nur noch die Zellkerne gefärbt bleiben ... die Färbung ist mir insgesamt zu rotstichig.

Herzliche Grüsse,
Holger


Ronald Schulte

Holger,

Ja die Erfahrung habe ich auch. Habe z.B. ein Eintopf nach 'Sterba' bekommen und habe die zwei mal Probiert. Wer es haben möchte kann es hier gratis abholen. Ja es Färbt aber mehr auch nicht, die Farben bleiben alle sehr Flau. Das Original Rezept ist weit Überlegen aber kostet eben viel an Zeit, schwierig ist es nicht. Alle Stoffe, Spritzflaschen, Farbplan und Bechergläser chronologisch aufbauen und präzis das Rezept ausfuhren.
Ich Farbe AZAN immer Sonntags wenn weiter nichts zu tun ist. Das Resultat ist spät am Mittag dann auch meist Fantastisch so schön.

Mein Azokarminpulver habe ich von Chroma (1A-266) und die Qualität ist Prima.
Die weitere Farbstoffe stelle ich auch alle selbst her.

Grüße Ronald
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Holger Adelmann

Dann hast Du offenbar Glück mit Deiner Azocarmin Charge, Ronald!

Aber versuche, das Azocarmin mal etwas länger in Anillinalkohol zu differenzieren.
Du gibst dafür 3 min an, aber diese Zeit sollte nicht fix gewählt werden, sondern so lange bis nur noch die Kerne rot gefärbt sind und das restliche Gewebe nahezu entfärbt ist.
Der Anillinalkohol ist leicht alkalisch, daher unterbrichst Du die Differenzierung mit dem nachfolgenden Bad im essigsauren Alkohol.

LG
Holger

Ronald Schulte

Holger,

Kommenden Sonntag Farbe ich wider und versuche es mal. Auch möchte ich dann malden Masson-Goldner Färbung ausprobieren.

Grüße Ronald
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