Streifen in CMOS-Kamera durch Originaletzteil - welches Netzteil wird benötigt?

Begonnen von Peter V., September 22, 2014, 09:22:06 VORMITTAG

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Bernhard Lebeda

...kleiner Nachtrag:

ich lese gerade (wegen einer anderen Frage) im neuen Buch "Optische Mikroskopie" von Jörg Haus auf S. 80 im Kasten:

" Ein immer wieder zu beobachtender Effekt sind im Livebild der Kamera auftretende, beinahe horizontale Bildstreifen. Sie werden durch eine als Schwebung bezeichnete Überlagerung der Zeilenfrequenz und eingestreuten, nicht ausreichend gedämften Netzschwingungen erzeugt. Sie können entweder durch zusätzliche Klappferrite auf den Signalkabeln oder auch durch Verringerung der Lampenintensität und sorgfältige Softwareeinstellung von Bildwiederholungsrate und, falls verfügbar, Pixeltakt eliminiert werden."

Mit wessen Aussagen in dieser Diskussion deckt sich dieses Zitat denn nun? Klingt für mich doch eher nach EMV und Faraday  ???

Kopfkratzende Grüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

reblaus

Hallo -

das gilt nicht für die alte Stromversorgung einer Glühlampe mit 50 Hz Wechselstrom aus einem Transformator. Wir haben hier eine nahezu saubere Sinusspannung, welche die oben eingehend analysierten Effekte produziert. Aber in der Nachbarschaft arbeiten billige elektronische (Stecker)netzgeräte von Computern o.ä., die meist kleine elektromagnetische Schweinereien produzieren und in die Gegend streuen. Diese kann man zwar mit den hier beschriebenen Maßnahmen beseitigen - die  100 Hz-Welligkeit der Lampe aber nicht.

Viele Grüße

Rolf



Carlos

Hallo Zusammen,
Ein kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag:
Wenn es darum geht, einen möglichst gleichbleibenden Gleichstrom ohne Strom- und Spannungsschwingungen  für eine leistungsstarke (selbst >100 W) Niedervolt Glühwendelleuchte (6V, 12 V oder 24 V) zu erhalten,  gibt es eine einfache Lösung: Fahrzeugbatterie und Ladegerät. Für eine  100 Watt Halogenleuchte reicht eine kleine Motorradbatterie und ein kleines Ladegerät. Selbst im Ladevorgang kommen bei der Halogenleuchte praktisch keine Strom- und Spannungsschwankungen wegen des sehr niedrigen, elektrischen Widerstandes der Batterie an. Um eventuelle Überlagerungsschwingungen des Ladegerätes auszuschließen, kann man das Ladegerät während de Betriebes abschalten. Eine normale 12 V Autobatterie mit ca. 60 Ah könnte die 12V, 100 W Halogenleuchte ca. 8 Stunden ohne Ladevorgang betreiben. Zu den Anschaffungskosten: Ladegerät und Autobatterie dürften zusammen knapp 100€ kosten.

Ich befürchte, das damit das Problem der störender, wandernder Streifen im Monitorbild nicht sicher beseitigt werden kann. Für mich sind die störenden Linien ähnlich denen, die in alten Fernsehbildröhren oft auftraten. Hier waren es Überlagerungen von Wellen ähnlicher Frequenz mit der Zeilenfrequenz die zu ,,Schwebungen" im Bild führten. Das von Bernhard Lebeda angeführte Zitat weist in diese Richtung.
Das Phänomen der wandernden Linien wird in IN auch bei der ,,live View" Funktion von Digitalkameras diskutiert.
Zeigen eigentlich  die mit der CMOS Kamera geschossenen Bilder auch die Streifen? Ich hab das noch nicht geprüft.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer bzw. Carlos

Werner

Vorsicht mit Autobatterie!   -   12 V sind nicht gleich 12 V !

Ein Bleiakku am Ladegerät hat knapp unter 14 V, ein vollgeladener in Ruhe 12,8 V - alles bei 20 °C.
Die 12-V-Autobirnen sind für 14,irgendwas V dimensioniert.
Eine 12-V-Halogenlampe ist für 12 V, für eine annehmbare Lebensdauer der Birne liefert der Trafo aber auch nur 11,5 V.
Diese Lampe an einer Autobatterie brennt sehr hell, aber auch schnell durch.

Eine Helligkeitssteuerung wäre nur mit einem kräftigen Vorwiderstand (Schleifdraht) möglich.

Daß ein Akku ein traumhaft großer Kondensator ist, stimmt: 1 Ah entspricht 3600 As = 3600000 µF x V.
NiCd-Knopfzellen wurden früher auch in einigen Batterieröhren-Radios zum Entbrummen bei Netzbetrieb verwendet.

Gruß   -   Werner


Carlos

Hallo Werner,
,,Bange machen gilt nicht." Die Spannung am unbelasteten 12V Ladegerät für eine 12V Autobatterie  ist selbstverständlich höher als die Spannung  der zu ladenden Batterie. Sie liegt, wie angegeben bei ca. 14 V.  Sonst könnte es die Batterie nicht laden. Eine unbelastete, voll geladene 12 V Batterie hat auch, wie angegeben, eine höhere Spannung als 12 V. Aber ...

Für das Durchbrennen einer Glühwendel ist der durchfließende Strom entscheidend und nicht die vor Zuschaltung der Glühwendel gemessene Spannung des Stromaggregats.

Der Ladestrom eines üblichen Ladegerätes ist begrenzt. Mein relativ starkes 12V Ladegerät verträgt in Ladezustand  max. 6 A und ist mit 7,5 A Sicherungen abgesichert. Eine  12V 100 W Halogenleuchte benötigt für die 100 Watt Leistung jedoch mehr als 8 A. An das Ladegerät angeschlossen würde die Sicherung durchbrennen und nicht die Halogenleuchte.

Abhängig von abgenommenen Strom sinkt die Spannung zwischen den Polen einer belasteten Batterie. (Beim Zuschalten des Anlassers z.B. sinkt die Spannung einer 12V Autobatterie auf wenige Volt und steigt nach Abschalten wieder auf ca. 12 V.)

Eine vollgeladene, 12 V 60 Ah Autobatterie hat bei Abnahme eines Stroms von 8 A weniger als 12V Spannung zwischen + und – Pol. Das verträgt die Halogenleuchte ohne ,,durchzubrennen" 

Fazit: Selbst mit zugeschaltetem Ladegerät besteht die Gefahr des ,,Durchbrennens" der Halogenleuchte nicht.

Nichts für Ungut
Grüße  Rainer bzw. Carlos

reblaus

Hallo -

zwar habe ich früher auch mal ein Mikroskop-Photometer aus den angegebenen Gründen mit einer LKW-Batterie betrieben und ich könnte sogar noch einen 100W-Rheostaten mit Asbesthandschuhen zum Dimmen zur Verfügung stellen  aber -

unterdessen ist in diesem Zwirn die ursprüngliche Frage wohl in Vergessenheit geraten:

Die Stromversorgung sollte, klein, regelbar und nicht zu teuer und zu laut sein, die bekannte eierlegende usw.

Viele Grüße

Rolf

Peter V.

Lieber Rolf,

ZitatDie Stromversorgung sollte, klein, regelbar und nicht zu teuer und zu laut sein, die bekannte eierlegende usw.

So ist es! Danke!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

smashIt

Zitat von: Bernhard Lebeda in September 23, 2014, 17:21:32 NACHMITTAGS
" Ein immer wieder zu beobachtender Effekt sind im Livebild der Kamera auftretende, beinahe horizontale Bildstreifen. Sie werden durch eine als Schwebung bezeichnete Überlagerung der Zeilenfrequenz und eingestreuten, nicht ausreichend gedämften Netzschwingungen erzeugt. Sie können entweder durch zusätzliche Klappferrite auf den Signalkabeln oder auch durch Verringerung der Lampenintensität und sorgfältige Softwareeinstellung von Bildwiederholungsrate und, falls verfügbar, Pixeltakt eliminiert werden."

die erklärung muss aber noch aus der analogen ära stammen

bei den digitalen heist das zauberwort rolling-shutter (im gegensatz zum global-shutter)
und da hilft kein ferrit der welt dagegen (ausser er is mindestens 5kg schwer und aus versehen auf die kamera gefallen)
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Werner

Hallo Rainer!

Wenn Dein Akku schon bei 8 A Belastung unter 12 V absackt, ist er aber kaputt (zu hoher Innenwiderstand).
Ein Anlasser braucht > 100 A.

Gruß   -   Werner

the_playstation

Hallo Carlos.

Der Innenwiderstand einer Autobatterie ist nicht so gut, wie viele denken. Sieht man auch schnell beim Anlassen des Motors. Hier geht die Batterie gnadenlos in die Knie. Besser sind 4000-40000 F Superkondensatoren oder 1-2 F Auto-Hifi-Kondensatoren. Habe meinen Eltern welche eingebaut. Seitdem geht die Autospannung beim Anlassen selbst im Winter nur noch um ein paar Millivolt in die Knie. ;D

Für Peter und Florian empfiehlt sich trotzdem ein regelbares Schaltnetzteil. Mit 50-150 Euro auch nicht teurer als eine nichtregelbare, große, schwere Autobatterie mit zusätzlichem, grob geglätteten Netzteil.

Mein 50 Euro Netzteil ist heute angekommen. Und am Samstag wird es dann mit meinem neuen Mikroskop ausgetestet.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter V.

Hallo,

nochmal back to the roots, falls es gestattet ist  ;)

Es schwelte immer noch die weitestgehend, aber nicht endgültig gelöste Frage "EMV oder Helligkeitsschwankungen"? ich habe daher heute nochmal Folgendes probiert:

Leica DMLB, 100W-Halogenleuchte statt mit interner Stromversorgung mit einem externen Leitz-Trafo betrieben. Moticam 2300, manuelle Belichtung. Absichtliche Defokussierung, da man so evtl. Streifen sogar besser erkennt. Ergebnis: heftigste Streifenbildung.

Dann Belassen der gesamten Situation, aber Abdecken des Lichtaustritts mit einer Pappe und Beleuchtung mit einer LED-Taschenlampe, ohne dabei die Belichtungsparameter der Kamera zu ändern. Ergebnis: Keine Streifen!

Es liegt also nach meinem Dafürhalten SICHER (wie auch schon von Christian formuliert) an den 100Hz-Schwingungen der Helligkeit und nicht an einer EMV.






Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Lieber Peter -

das müsste eine Belichtungszeit von ca 1/10 sec gewesen sein?

Fragender Gruß

Rolf

the_playstation

Hallo Peter.
Das hatte ich ja schon prognostiziert. Man erkennt die Ursache in der Regel im Bildfehler selbst. Die Übertragung von der Kamera über das USB Kabel ist ja digital. D.h. die Fehler im Bild müßten dann auch digital und scharf abgegrenzt sein (Artefakte, scharfe, dünne Linien, farbige Strich- oder Pixel-Fehler. Da Sie aber eher analog (und weich) sind, war die Diagnose (Lichtquelle) naheliegend.

Ergo. Besorge Dir ein "anständiges", stabilisiertes Netzteil. ;) :) Und benutze nicht mehr das "Unanständige".

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter V.

Lieber Rolf,

das ist der genialen Software der Moticam leider nicht zu entnehmen. Es gibt die Funktion "Auto" und die manuelle Einstellung, die aber nur dimensionslose Werte von 0 - 2000 anzeigt bzw. deren Einstellung ermöglicht.  Ich habe das erste Bild mit der automatischen Belichtung aufgenommen und dann die Auto-Funktion deaktiviert, womit gewährleistet war, dass die Belichtungsparameter nicht mehr verändert werden. Dann habe ich behelfsmäßig mit einer LED von schräg unten beleuchtet.

Auch bei diesem Versuch ließen sich bei der Halogenleuchte folgende (bereits bekannte) Phänomene beobachten:

1) Bei sehr niedriger Spannung keine Streifen.

2) Bei auftretenden Streifen bei höherer Lampenspannung waren diese nach Art und Frequenz konstant, auch bei sukzessiver Erhöhung der Lampenspannung und enstprechender Anpassung der Belichtung  durch die Autofunktion der Kamera

3) Bei konstanter Lampenspannung ebesso keine Änderung des Streifenmusters, wenn die Emfindlichkeit der Kamera manuell erhöht oder erniedrigt wurde.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

treinisch

Hallo Peter,

immer wieder faszinierend, wie absurd hier manchmal die Fäden abdriften :-)
(Ich weiß, ich habe auch schon oft genug mitgemacht)

Zwei Anmerkungen von mir:

1. Die Idee das alte Netzteil weiter zu benutzen würde ich fahren lassen. Die Behauptung mit einem Gleichrichter und einem Kondensator sei es getan, ob mit oder ohne Anschlag, ist – meines Erachtens – sehr grenzwertig. Schon bei einer Glättung auf 10% würdest du vermutlich kurz unter 1 F brauchen für die 100 W, bei niedriger Helligkeit kannst Du dann erstmal dem Hasen beim Eierpinseln zusehen, bevor Deine Lampe auf den Drehknopf reagiert. Falls der Leitz Trafo überhaupt mehr als ein Dutzend Einschaltvorgänge überleben würde (wegen des Ladestromes).

Da müsste in jedem Fall eine etwas aufwändigere Schaltung ran. Und auch wenn natürlich praktisch jeder hier so eine Schaltung aus dem Handgelenk hinwerfen kann, wer weiß, wie die Lieferzeiten wären, und ob dann auch alles funktioniert, ohne, dass die Bude abfackelt oder dir nach versehentlichem zu weit drehen der Rauch aus den Ohren quillt.
Wobei der geregelte Regler ja durchaus linear sein könnte, weil die Eingangsspannung ja mit der Ausgangsspannung wandert.

2. Ein gut stabilisiertes, billiges 100 W Netzteil mit großem Drehregler und ohne Lüfter gibt es bestimmt. Aber vermutlich wird man es nicht finden.
Wie groß darf es denn sein? Und bei welchem Betrag liegt die Schmerzgrenze?

Viele liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.