„Tandemoptik“ Leitz Periplan GF 10x und Plössl-okular f =12,5 mm als Adapter für

Begonnen von Carlos, November 02, 2014, 18:58:20 NACHMITTAGS

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junio

Lieber Carlos,
es tut mir Leid, aber hier gibt es ein Missverständnis . Bei diesen zusammengesetzten Systemen gibt es eine bildseitige und eine gegenstandsseitige Hauptebene. Ich habe gerade meine Anwendung nachgemessen. Der Abstand der Vorderlinse des Plössls  zur Chipebene beträgt 10,6 mm (also kleiner 12,5mm, wie erwartet). Das Plösslokular in seiner Anwendung als Kameraobjektiv  muss also etwas in die Kamera eintauchen, was aber kein Problem ist, da Peter ja auch vorschlägt, das Okular mit einen C-Mount-Gewinde  zu versehen.
All diese Feinheiten dienen dem Abgleich des visuellen mit dem fotografischen Strahlengang und der Vermeidung von Fehlern durch Defokussierung  der Mikroskopobjektive. Wie wir wissen: ein Bild gibt es immer!

Morgen gibt es dann ein Foto meiner Applikation.

Bis dahin herzliche Grüße von Jürgen 

peter-h

Hallo Carlos,

noch eine kleine Ergänzung zur Adaption. Der Abstand vom Mikroskop-Okular zu dem kleinen Plössl ist durchaus etwas kritisch. Je nach Okular kann es zu Hotspots kommen oder zu Bildfehler wie hier gezeigt. Es muß leider für jedes Okular ermittelt werden.
Hier mit einem Periplan 10x /18 Br.


Viel Glück
Peter

junio

Lieber Carlos,
abschließend hier meine Foteinrichtung  für eine 1/2,5" Kamera.

Die Aufsetzringe für die Tuben (aber auch das Ansetzstück) erlauben eine Optimierung des von Peter gerade beschriebenen Abstandes Okular-Objektiv. Über den optimalen Abstand Plössl-Chip habe ich bereits etwas gesagt.
Wie Du erkennen kannst ist die Einrichtung mit dem Ansetzring 25mm nicht Mikroskophersteller gebunden.

Viel Spaß beim Basteln wünscht Jürgen


Carlos

Hallo Peter,
Danke für deine Antwort und Glückwusch zu deinem hervorragendem Artikel über die Adaption einer CMOS Kamera mittels orginal Kompensationsokular und Plösslokular als "Tandemoptik".
Mir ist klar, das die exakte Einhaltung des Strahlenganges entscheidend für die Qualität des erhaltenen Bildes ist. Deshalb sehe ich vor, sowohl den Abstand umgekehrtes Plösslokular zum Periplan wie auch den Abstand Plössl zu Kamera hinreichend variabel zu gestalten. Auch entscheidend wichtig erscheint mir die exakte Zentrierung der Elemente. Beides stellt nach meiner Erfahrung feinmechanisch aber kein ernstes Problem dar. (Zu meiner Berufzeit habe ich ähnliche, selbst kompliziertere Probleme in Zusammenarbeit mit einer entsprechenden Werkstatt mehrfach erfolgreich gelöst. Jetzt muss ich halt als Privatmann eine entsprechende Werkstatt suchen.) Insofern bin ich recht zuversichtlich, bis zur Realisierung wird es jedoch noch etwas dauern.

Hallo Jürgen,
Dein Bild ist für meine Planung sehr hilfreich. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen Carlos

ManK

Zitat von: junio in November 06, 2014, 12:27:22 NACHMITTAGS
Lieber Carlos,
abschließend hier meine Foteinrichtung  für eine 1/2,5" Kamera.

#####. Über den optimalen Abstand Plössl-Chip habe ich bereits etwas gesagt.####

Hallo Jürgen,
dein Beitrag macht ja richtig Lust das auch (nochmal) zu probieren.
Ein paar Fragen hätte ich zu deiner Kombi:
- ist es nicht so daß das Plössl an der Kamera als Objektiv betrachtet ziemlich genau auf unendlich fokusiert ist?
- welcher "optimale" Abstand (nur geschätzt - 2mm oder 10mm) ergibt sich denn zwischen Plössl und Periplan?
- welches Periplan (evtl. Nummer) hast du benutzt?

evtl. kann mir auch Peter was dazu sagen....

Danke und viele Grüße
Manfred

P.S. einen Reinfall hab ich vor längerer Zeit mit einem Plössl mit sehr kurzer Brennweite erlebt -- die benutzte NoName Cam hatte einen zu dicken Infrarotfilter und ich kam nicht nah genug an den Chip....

mikromeister

Hallo,
ich möchte diese Tandemoptik auch versuchen, habe aber von Optik nicht viel Ahnung.
Von der Mechanik schon.

Mein Leitz Mikroskop hat eine Unendlich-Optik und einen Trinotubus auf den die Kamera adaptiert werden soll.
Als Okular habe ich ein identisches Periplan wie die Hauptokulare.
Dieses Plössl habe ich besorgt: http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p148_Super-Ploessl---12mm-Brennweite---1-25----FMC-Verguetung.html

Ein kurzer Freihandcheck mit Okular, Plössl und Papier hat ergeben, dass ein sinnvoll erscheinendes Bild in verwirklichbarem Abstand der Komponenten entsteht.
Mir ist nicht klar, wie ich nun auf die exakt richtigen Abstände von Kamera, Plössl und Okular komme.
Das Trino-Okular muss sicherlich erst mal zu den Haupt Okularen passend scharf gestellt werden.
Weiter dann durch Rechnen oder durch Ausprobieren?
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


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peter-h

Hallo,

unter der Voraussetzung dass bei TS das Plössl nicht geändert wurde kann ich dazu die Bilder Beitragen.


nur die Schutzkappe entfernt.


reichlich Durchmesser für das Gewinde vorhanden


das Maß mit 3,5mm kann um +/- 0,1mm  schwanken. Einige Kameras haben nicht exakt das Maß von 12,52mm für den CS-Mount Anschluß. Es sollte unbedingt mit dem Plössl als Kameraobjektiv ein Bild im Unendlichen erreicht werden.

Viel Glück
Peter

Carlos

Hallo zusammen, Hallo Manfred,
Du hast einige Fragen an Jürgen zu seiner Kameraadaption gestellt. Seine Plössl-Adaption ist, eine Zeiss-Adaption, er wird also vermutlich Zeiss-Objektive mit einem Zeiss-Okular verwenden. Ein Periplan- Okular ist ein Leitz- Kompensationsokular für Leitz- Objektive. Vom optischen Prinzip her ist die Plössl-Kamera-Adaption gleich. Unterschiede bestehen allerdings in der konstruktiven Anbindung des Plössl-Kamerteils. Hier müssen die konstruktiven Unterschiedliche der Zeiss- und Leitz-Mikroskope berücksichtigt werden.  

Hallo Bernhard,
Die 5MP Touptek Okular-Kamera gibt es nach wie vor für 179€ beim gleichen Anbieter. Beim Angebot für 1.179€ (gleiche Bestellnummer) hat offensichtlich jemand beim Einstellen des Preises einen zittrigen Finger gehabt und die Taste 1 zweimal gedrückt.

Hallo Markus,
Nach meinem Verständnis funktioniert die Tandemoptik. Unabhängig von der Tubuslänge, egal ob endlich oder unendlich, wird ein reales Zwischenbild erzeugt, das durch das Okular betrachtet wird.

Mit freundlichen Grüßen Carlos

junio

Hallo, Mikromeister und Manfred,

hier noch meine Erfahrungen zu dem gerade von Peter beschriebenen Plössl. Nach Ausprobieren haben sich bei mir folgende Abstände als optimal herausgestellt. Der Abstand Okular-Plössl liegt bei meinem Zeiss KPL 8 (Lage der Austrittspupille ca. 7mm) bei ca. 13mm, der Abstand Plössl-Chip bei 10,6 mm. Gemeint sind die Abstände zwischen den zueinanderliegenden Glasflächen. Die Einhaltung des 1. Abstandes ist relativ unkritisch. Der 2. Abstand muss sehr sorgfältig ermittelt werden, weil er den Abgleich zwischen dem visuellen und fotografischen Strahlengang bestimmt.

Beste Grüße von Jürgen

ManK

guten Abend zusammen,
ich danke sehr für die vielen Antworten. Das wird ausreichend sein für meine weiteren Versuche.
Noch als Tip für die Bastler die Zugriff auf eine Drehbank haben aber kein C-Mount Gewinde schneiden wollen/können:
Es gibt billige Distanzringe mit C-Mount Gewinde aus Metall die man auf ein abgedrehtes Plössl mit Endfest300 aufkleben kann.
(den Ring muss man evtl auch noch vorher anpassen)
Diese Distanzzringe dienen eigentlich der Adaption von C auf CS Mount.
schönen Abend
Manfred

Carlos

Hallo zusammen,
Peinlich, meine Bemerkungen zur "Tandem-Optik" im letzten Beitrag sind leider falsch. Nicht berücksichtigt wurde dabei, dass das "Plössl" umgekehrt verwendet wird und die daraus resultierenden Folgen für den Strahengang. Ich habe daher die entsprechenden Teile in meinem Beitrag gelöscht.
Mit der Bitte, den Fehler zu verzeihen,
freundliche Grüße Carlos

mikromeister

Hallo Carlos,
das Plössl ist doch symetrisch und auf den Bildern von Peter sieht man, dass er das Kameragewinde auf die "Augenseite " des Okulars geschnitten hat.
Wo also ist das Problem?

Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


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peter-h

Hallo zusammen,

möglich dass das Bild noch hilft  ;)



Gruß
Peter

Carlos

Hallo zusammen, hallo Martin,
Meine Angaben zur "Tandemlösung" habe ich nicht aufgrund präziser Analysen gemacht sonder im Vertrauen auf mein "physikalisches Bauchgefühl". Die Anmerkungen zum Abstand Periplan-Plössl war aus einer Skizze zum Strahlengang bei Funktionsumkehr des Plössl-Okulars ohne nachzudenken falsch abgeleitet. Um nicht Andere irre zu führen, habe ich Teile meines Beitrags gelöscht.
Hallo Peter,
Vielen Dank für deine Hilfe. Deine Bilder haben mir sehr geholfen, mein Projekt weiter zu entwickeln. Bisher plante ich, ein Periplan 10X GF einzubauen. Die Verwendung eines Periplan 10X Brille mit Gewinde ist sicher einfacher als ein Periplan 10X GF ohne Gewinde einzubauen.
Mit freundlichen Grüßen Carlos     

mikromeister

Ich habe heute das 12mm Superplössl von TS Shop http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p148_Super-Ploessl---12mm-Brennweite---1-25----FMC-Verguetung.html
an meine 5 MP Touptec Kamera geschraubt.
Verstehe ich das recht, dass zuerst mal bei richtiger Einstellung nur mit dem Plössl ein scharfes Kamera-Bild von unendlich entfernten Objekten entstehen muss?
Wenn dem so ist, dann muss das Plössl deutlich in die Kamera reinragen. 4mm Einschraubtiefe (3,5mm von Peter +0,5mm) reichen nicht.
Derzeit bildet es bei 6mm Einschraubtiefe etwa Objekte 40cm vor der Linse scharf ab.
2,5mm sind nach Abdrehen noch möglich, dann stößt das Plössl an der Filterplatte vor dem Chip an.

Offensichtlich ist das 12,5mm Plössl von TS Shop besser geeignet als mein 12mm Superplössl.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


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