Schalenamöbe Arcella megastoma

Begonnen von rekuwi, Mai 23, 2009, 18:53:51 NACHMITTAGS

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rekuwi

Liebe Mikroskopiker/innen,

im (wenigen) "Modder" eines Aquariums fand ich große Schalenamöben.



die darin enthaltenen runden Teile deuchten mir wie Nachwuchs. Aber beim Nachlesen wurde ich aufgeklärt, die Schalenamöben kriechen zur Hälfte aus der Schale und scheiden dann da eine neue Schale ab. So vermehren sie sich durch Teilung.
Was sind denn nur die runden Teile die wie Mini-Schalenamöben aussehen? Irgendetwas Gefressenes?

wundert sich
Regi

Michael Plewka

hallo Regi,
vielleicht handelt es sich ja um etwas ähnliches wie hier:
http://www.plingfactory.de/Science/Atlas/KennkartenProtista/Protista/source/Arcella%20vulgaris1.html.
Dann handelt es sich um Gasblasen (hatten wir schon des öfteren hier im Forum). Einfach mal "Gasblasen"  und "Arcella" googeln, da gibt es viel.......
beste Grüße Michael Plewka

rekuwi

Lieber Michael Plewka,

ich habe mir die Gasblasen mal angesehen. Die stellen sich doch ganz anders dar, viel dicker und auch oval, am Rande der Schale anliegend.  ???

Liebe Grüße
Regi

Martin Schneider

#3
Hallo Regi,
es handelt sich um ein leeres Gehäuse einer Arcella, mit einer Größenangabe könnte ich Ihre Vermutung zur Art checken. Es kommt häufig vor, dass sich beschiedene Organismen eine leere Schale als Unterschlupf suchen. Daher ist immer ein genauer Blick notwendig, um die Anwesenheit von Plasma zu prüfen. In Ihrem Fall ist kein Plasma vorhanden.
Die Gasblasen erscheinen wie Luftblasen mit den deutlich dunklen Konturen, die bisher nur für Arcella vulgaris beschreiben wurden, wie sie auch die Bilder von Herrn Plewka zeigen. Die Zusammensetzung der Blasen wird noch in der Literatur kontrovers diskutiert.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Schneider

rekuwi

Lieber Martin Schneider,

danke für die Aufklärung! :)
Sie haben völlig recht, Plasma ist nicht zu erkennen und auch nicht vorhanden. Somit kann es nichts "Einverleibtes" sein. Da hätte ich genauer hinschauen sollen!

Liebe Grüße
Regi

Rieser

Hallo
Testacea bestehen aus einem Pseudochitinmaterial ~ mit org. und / oder anorg. Materialien - org. sind einerseits selbst produzierte Proteinstrukturen (Plättchen, Stäbchen; etc) oder geraubtes Schalenmaterial von anderen Organismen und Detritus; anorg Materialien sind Sand; Mineralien; Steinchen; etc
Im Schlick können diese Schalen längere Zeit überdauern und so sammeln sich etwa Kieselalgen, Testacea und anderer Detritus in den Schalen an. Zu Vermehrung fast alle beschalten Amöben pflanzen sich durch Teilung fort jedoch nicht alle ("siehe Schönborn; Wilfried (1966) Beschalten Amöben 978-3-89432-760-6). Es ist ihr keinesfalls eine echte sexuelle Vermehrung sondern Verschiedene Sonderformen wie etwa Geiselstadien oder ähnliches zu versehen.
Hochachtungsvoll Franky ???
Akademisches Nachtschattengewächs