Xylol in welchen Flaschen mit welchen Verschlüssen aufbewahren?

Begonnen von Peter V., Mai 30, 2009, 17:13:51 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo!

ich habe mir aus einem größeren Laborgebinde (  Metallkanister ) 200 ml Xylol abgefüllt, und zwar bislang in eine Braunglasflasche von Merck mit dem Merck-typischen schwarzen Schraubverschluß. Leider weiß ich nicht, aus welchem Kunststoff dieser Verschluß besteht.
Ich verfüge auch noch über Klarglas-Laborflaschen mit blauen Schraubdeckeln aus Polypropylen.
Wenn man den Sicherheitsdatenblättern glauben darf, greift Xyloln PP, PE etc. am, dort finde ich eine Lagerung in "Edelstahlflaschen" empfohlen.
Ich kann mich aber erinnern, daß sich im BOB-Mikroskopkasten in den Siebnziger auch Xylol befand, und zwar keineswegs in Edelstahlflaschen, sondern einem kleinen Glasfläschchen mit Schraubverschluß.
Und in Laborautomaten befinden sich Xylolvorräte auch in bestimmten Kunststoffbehältnissen. Jedenfalls kann ich mich erinnern, Xylol nicht nur in Edelstahlflaschen gsehen zu haben.

Kann mir jemand, der mit Xylol häufiger arbeitet, verraten, wie man diese Chemikalie in der von mir angeführten kleinen Menge in der Praxis ( nicht theoretisch ) sicher aufbewahrt?

Lösen allein die Dämpfe tatsächlich den Kunststoffverschluß einer Laborflasche auf?

Noch eine kleine Bitte: Bitte keine ausführlichen Warnungen bezgl. der Gefährlichkeit von Xylol, mir sind die diesbezgl. Eingeschaften des Stoffes und entspr. Vorsichtsmaßnahmen bekannt.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Ralf

Hallo Peter,

Glasflasche mit Kunsstoffverschluss geht meiner Erfahrung nach. Glasflasche mit Glaschliffstopfen geht auch, ist meiner Meinung nach aber nicht so dicht. In meiner Firma bewhren wir Xylol in Blechgebinden mit Kunsstoffverschluss auf, geht auch.


Segu

Also ich würde statt PP PEHD oder PELD nehmen. Ist beständiger als PP

mfg Michel
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

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Jürgen Boschert

Hallo,

hier habe ich eine Flasche mit 1 l Xylol von Omikron in einer Kuststofflasche mit Kunststoffdeckel. Auf dem Flaschen boden steht:
" HDPE / PA "

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Peter V.

#4
Hallo!

Danke für die Tips. Nun gehörn zu den hier vorhandenen Glasflaschen aber nun einmal PP-Schraubverschlüsse....bei Originalgebinden kann man natürlich den Kunststsoff nehmen, der am besten "paßt" - die Frage ist, ob es wirklich sooo darauf ankommt oder das mehr ein "theroetisches" Problem bei Xylol ist.

Herzliche Grüße
Peter

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Jürgen Boschert

Hallo Herr Voigt,

ich würde das auf jeden Fall vorher austesten. Man muss dabei manchmal ds zu testende Material bisweilen auch einige Tage einlegen. Mancher Kunststoff löst sich in Xylol nicht gleich auf, sondern wird erst nach einiger Zeit "wabbelig".

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Segu

Warum sollte denn das ein theoretisches Problem sein. Zahlreichen Testreihen zu Folge ist PP ungeeignet für Xylol. Aber probieren geht über studieren!

mfg Michel
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

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Gerhard P.

Ein Erfahrungswert aus der Praxis:

Mein Xylol bewahre ich seit 30 Jahren in einer SCHOTT-Duran-Flasche mit dem (blauen) PP-Schraubdeckel auf.

Auch stark wechselnde Umgebungstemperaturen haben keine erkennbaren Probleme verursacht. Lediglich der kleine,
auf das Gewinde der Flasche aufgesetzte Ausgießring hatte sich zu Beginn schon nach kurzer Zeit stark deformiert und
musste abgenommen werden, aber der scheint allerdings aus einem anderem Material (vermutlich PS?) zu bestehen.

Der PP-Schraubdeckel hat sich in den 30 Jahren nur ganz leicht nach aussen gewölbt, aber das könnte eher ein
ästhetisches als ein technisches Problem sein. Jedenfalls hat der Schraubdeckel sonst in keiner erkennbaren Weise
gelitten.
Hinsichtlich der Haltbarkeit des Duran-Glases dürfte es sowieso keinerlei Grund zu Befürchtungen geben.

Fazit: Eine Flasche aus SCHOTT-Duran mit dem PP-Schraubdeckel ist nach meiner Feststellung wohl die
ideale Lösung für die Langzeit-Aufbewahrung von Xylol, allerdings sollte zuvor der Ausgießring entfernt werden.

Beste Grüße

Gerhard Preis


Bernhard Kaiser

Hallo Herr Preis,

volle Zustimmung. Auch den Ausgießring habe ich dran gelassen.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Peter V.

#9
Lieber Michel,

schau Dir die Posting von Herrn Preis und Herrn Kaiser an. Genau deshlab meine Frage an Mikroskopiker mit "praktischer Erfahrung" mit dieser Substanz.
Wenn Dir ein Arzt Aspirin oder Paracetamol verschreibt und Du den Beipackzettel liest, kannst Du nur zu der sicheren Erkenntnis kommen, daß er Dir nach dem Leben trachtet, der Apotheker der gewissenloseste Giftdealer der Stadt  ist und die Wahrscheinlichkeit, daß Du die Einnahme auch nur einer Tablette überlebst, gegen 0 tendieren muß ;-)
Das Problem ist immer, daß in solchen Schriften alle denkbaren Gefahren aufgeführt werden, ohne dass man die tatsächliche Gefahr richtig einschätzen kann.
So etwa scheint es auch mit den Sicherheitsdatenblättern zu sein.
Beispielsweise wird auch für das ( zahlreiche Kunststoffe lösende ) Aceton PP und PE als unneignet betrachtet, aber ich bekomme seit Jahren Aceton in der Apotheke in den typischen braunen Apotheken-Enghalsflaschen mit weißen Ausgießring und rotem Schraubverschluss geliefert! ( und werden ja auch aus PE oder PP bestehen, oder hat da jemand anere Infos?
Beim Verschluß, der ja in der Regel nur den Dämpfen ausgesetzt ist, scheint es eben doch nicht so relevant zu sein. Auf den Kopf stellen würde ich die Flasch nicht.
Grau ist eben alle Theorie.....

Herzliche Grüße
Peter


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peter-h

Noch eine Erfahrung.

Über 20 Jahre befindet sich in einer braunen 100mL Flasche von Merck mit weißer Verschlußkappe Xylol.
Veränderung = Null. Werde nun die nächsten 20 Jahre die Flasche auf Veränderungen beobachten  ;D  - wenn es mir gelingt.

Grüße
P.H.

Segu

#11
Na ich schrieb doch, probieren geht über studieren.

Der Ausgiessring dieser Duranflaschen ist bestimmt nicht aus PS, diese Flaschen sind autoklavierbar.
(lt. Hersteller ist auch dieser aus PP)

Ich tendiere eher zu der Annahme, dass dieser Ring direkt mit dem Xylol in Berührung kommt und der Deckel nur mit den Dämpfen. Des weiteren spielen wohl hier auch die Dimensionen eine gewisse Rolle.

Diese angesprochenen braunen Apothekerflaschen mit den roten Deckel. Bei mir haben diese einen PP Deckel und der ist bestens gegen Aceton resistent. (lt. Tabelle beste Beständigkeitskategorie) Der gleiche Kunststoff hat aber gegen Xylol schlechte Karten, schlechteste Beständigkeitskategorie.

Wenn man die Flasche regelmässig kontrolliert und ihr bei Bedarf einen neuen Deckel spendiert, kann es eine mögliche Variante zur Lagerung sein.

Als Info, auf dem Edelstahlgebinde ist ein PE-HD Deckel montiert. Der ist zumindest bedingt beständig.
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

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