Köcher der Köcherfliegenlarve

Begonnen von icho_mann, Mai 26, 2009, 21:19:26 NACHMITTAGS

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icho_mann

Hallo,
endlich hab ich mal wieder eine Anregung gefunden, die mich zum Mikroskopieren brachte, in diesem Fall war es eher das Makroskopieren.
Es bringt ja doch nix, wenn man sich dazu zwingt also warte ich einfach, bis ich wieder richtig Lust habe was zu machen und dann machts auch richtig Spaß!
Jetzt also nicht mehr viel hin und her Gerede, sonder kommen wir zur Sache.

Meine Großeltern haben ein Grundstück mit Wald, Wiese und See in der Ecke Schönau/Fischbach (warscheinlich kennt das keiner) von uns ( ganz grob Neustadt an der Weinstraße) aus noch ein Stück in Richtung Frankreich.
Auf jeden Fall besuchen wir dieses Grundstück im Somemr regelmäßig und ich war schon immer mit den Köcherfliegenlarven, die ihre "Häuschen" aus Steinen und Tannennadeln und sonst noch allem bauen fasziniert.
Letztens habe ich also eine leere Häuser gesammelt und sie heute untersucht.
Spannend finde ich vor allem, dass sich die Häuser generell unterscheiden, manche sind total glatt und bestehen nur aus kleinen Steinen(wohl viel eher Sandkörner) , andere viel gröber und nur aus großen Steinchen(auch hier Sandkörnchen) und manche bestehen hauptsächlich aus organischem Material wie Blätter oder Holzstückchen.
Meine schwächste Vergrößerung liegt bei 25-fach und kommt somit leider noch nicht ganz an ein Stereomikroskop ran, villeicht kann meine Mutter mir mal eins aus der Schule mitbringen.
Nun also endlich die Bilder, alle gestackt aus 10-20 Aufnahmen:
25x Häuslein mit feinem Mosaik:

auch 25x hier ein Kunstwerk der gröberen Variante: (Beachte: es handelt sich um GENAU die selbe Vergrößerung, daran kann man sehen, wie groß der unterschied der "Steingröße" ist)

Hier mal ein "Bio" Haus: (auch 25x, man sieht ein verkohltes Holzstück, Blätterstückchen ect.)

Jetz das "feinere" Haus bei 40-facher Vergrößerung, man kann eine "Fugenflüssigkeit/kleber erkennen, wobei es sich wohl um Speichel ect. handeln muss, vll auch verkautes organisches Material, dass irgendwie zum kleben gebracht wurde?)

Und nochmal das Grobe von nahmen:


Ich denke, ich werde noch weitere Häuslein sammeln und dem ganzen etwas weiter auf den Grund gehen.
Danke fürs anschauen, über Kommentare freue ich mich wie immer!

herzliche Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Andy McKee, Rylynn


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Günter

#1
Hallo Jonathan,

der erste Kommentar: wieso soll keiner Schönau/Fischbach im Dahner Felsenland, im Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen kennen ?
Dorthin pilgern zB die Kletterer doch über hunderte von km, die Wanderfalkenschützer bewachen dann die Nester auf den Felsen, Luchs und Wildkatze wurden wiederangesiedelt und viele andere seltene Tierarten bereiten den Naturfreunden Freude. Ich wohne nur einige zig km entfernt, zwischen Pirmasens und Zweibrücken.
soviel zu off-topic.

Zweitens: die Bilderserie der Köcherfliegenlarvenhäuschen  ist sehr schön und interessant. Danke.
Wenn ich das richtig verstehe, dann ist bei Bild 1 und 2 nicht nur die Steingröße, sondern der Köcher selber deutlich unterschiedlich in der Größe. Ob da vielleicht unterschiedliche Arten ihre Wohnröhren bauen ?

Grüße
Günter
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Franz


Thomas Böder

Schließe mich an, sehr schöne Aufnahmen und sehr interessante Details.

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo

Fahrenheit

Moin Jonathan,

sehr schöne Bilder!

Wenn ich Dich richtig verstanden hab, hast Du die mit Deinem Durchlichtmikroskop und einer Auflichtleuchte gemacht? Bitte beschreib' doch noch mal die von Dir verwendete Technik etwas genauer.

Vielen Dank!
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

icho_mann

Vielen Dank an alle, für das Lob!

Hallo Mike,
hier mal ein Foto des Auflicht Aufbaus:

Ich habe die Köcher auf eine Briefmarke (Rückseite) gelegt, die war schön weiß.
Dann habe ich mit 2 der auf dem Bild zu sehenden Lampen beleuchtet und ganz normal durchs Okular mit Adapter fotographiert!

Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Fahrenheit

Hallo Jonathan,

danke für die Erläuterungen. Hast Du mal die Temperatur auf dem Tisch gemessen? Das müsste doch recht warm werden mit den beiden Halogenspots. Ich gestehe, ich hätte da ein wenig Angst um die Objektive ...
Andererseits: die Kaltlichtlampen sind schon sehr teuer ...

Schöne Grüße
Jörg  ;D
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icho_mann

Stimmt, da hab ich noch gar nicht drüber nach gedacht!
Ich werde ein wenig besser aufpassen müssen...
Danke für die Warnung!
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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carpe diem

#8
Grüß dich Jonathan,
das von Jörg angesprochene Problem kannst du eigentlich sehr kostengünstig lösen: besorg dir einfach einige Led-Taschenlampen (die bekommt man ja heute regelrecht hinterher geschmissen), welche du an
einem simplen Stativ befestigst.Natürlich musst du die Leuchtfarbe der Leds beachten (aber ich glaube, dass muss man dir nicht sagen).

P.S.: Die Aufnahmen sind wirklich klasse!

Viele Grüße Sebastian
 
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht. Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

rekuwi

Lieber Jonathan,

hier noch ein Bild der Köcherfliege deren Larve diese Gehäuse baut:



Ich fand diese Insekten bei einem Spaziergang am Altrheinarm NSG Knoblauchsaue/Schusterwörth. Das große Weibchen wurde heftig von den kleineren Männchen umworben, dieses hier erwischte ich mit Glück bei seinem Versuch "anzubandeln".

Liebe Grüße
Regi

Michael Plewka

#10
hallo Jonathan,
dein Beitrag zeugt von echtem "Forschergeist". Das find ich klasse. Ich habe mir erlaubt, in einem der Fotos die Farben mittels einer Bildbearbeitung so zu verändern, dass es eher den natürlichen Lichtverhältnissen entspricht. So kann man den Rotstich der Beleuchtung etwas kompensieren, und die unterschiedlichen Farben der Steinchen treten besser hervor:



aber wie schon häufig bemerkt: alles Geschmacksache

beste Grüße Michael Plewka