Nochmal Augenschutz und UV-IR-Filter

Begonnen von Peter V., Dezember 31, 2014, 15:09:09 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

angeregt durch diesen Thread habe ich noch einmal nach einer "idealen" Allround-Filterkombination gesucht, die bei Mikroskopieren mit den unterschiedlichsten Durchlichtquellen (Halogen, Glühlampe, LED - natürlich nicht HBO oder UV-LEDs!) ein maximale Sicherheit gewährt. Dieser Filter scheint für diese Zwecke geradezu optimal zu sein, der er läßt tatsächlich nur das sichtbare Licht passieren und blockt auch - im Gegensatz zu den erwähnten Baader UV/IR-Filtern) die IR-Wellenlängen obrhalb 1400 nm.

Ich gehe einmal davon aus, dass bei unverbastelten neuen Mikroskopen ein solcher Schutz nicht erforderlich ist, auch nicht beim 2Langzeitmikroskopieren". Wer jeodch häufiger mit verschiedenen Mikroskopen und Lichtquellen hantiert, ist vielleicht nicht schlecht beraten, sicherheitshalber immer einen solchen Filter auf den Lichtaustritt zu legen. 

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

LuckyWerner

Hallo Peter,

hilf mir bitte nochmal beim Sortieren der Thematik:

UV-Strahlung unter 400nm: direkt physische Schädigung des Auges
Sichtbares Licht: Blendung bis Schädigung der Netzhaut bei zu starkem Aufdrehen des Beleuchtung
IR unter 1000nm: ? Hitzewirkung (auf Auge und Beobachtungsobjekt)
IR über 1000nm: ? dto?

Danke für die Mühe
Werner 
Orthoplaner, der aber immer mehr mit dem Stemi fremdgeht

Peter V.

Hallo Werner,

exakt weiß ich es auch nicht. Das Destillat aus den Dingen, die ich bisher gelesen habe, lautet für mich: UV = Hornhautschäden, eher kurzfristig auftretend, Symptome: Brennen der Augen (klassisch beim "Verblitzen", wenn beim Schweißen längere Zeit in den Lichtbogen geschaut wird). Längefristig auch chronische Schäden möglich (Glaskörper, Retina) IR = Trübung der Linse = Katarakt = sog. "Grauer Star". Eher chronischer Schaden bei langfristiger Exposition, bekannt als "Glasbläserstar".

Nun sollte man sicher nicht mit Angst an ein Mikroskop treten, das Mikroskop steht schließlich nicht im Ruf als Augenkiller. Und ich gehe davon aus, dass auch längerfristiges Mikroskopieren mit unverbastelten Mikroskopen, die entweder niedrige Wattleistungen haben oder bei höheren Wattzahlen (Halogen, Glühlampen) mit einem klassischen Wärmeschutzglas ausgestattet sind, keinerlei Risiken bestehen, insbesondere nicht, was UV betrifft.

Wer halt absolut auf Nummer sicher gehen will, legt dann eine solche Filterkombination und "gut is". Schau mal in Dein Lampenhaus, dort findest Du sicher vorne einen etwas grünlich schimmerndes Filterglas. Das ist das Wärmeschutzglas. Den UV-Fliter hast Du ohnehin bestellt und kannst ihn (obwohl vermutlich überflüssig) auf den Lichtaustritt legen.

Herzliche Grüße
Peter


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Klaus Henkel

Zitat von: Peter V. in Dezember 31, 2014, 15:09:09 NACHMITTAGS

Ich gehe einmal davon aus, dass bei unverbastelten neuen Mikroskopen ein solcher Schutz nicht erforderlich ist, auch nicht beim 2Langzeitmikroskopieren". Wer jeodch häufiger mit verschiedenen Mikroskopen und Lichtquellen hantiert,

Lieber PeterV.!

Ich habe mir angewöhnt, wenn es um meine Augen geht, dann gehe ich von gar nichts aus, noch nicht einmal davon, daß deutsche Lichttechniker immer auf dem Laufenden sind, und daß besonders Mikroskopkonstrukteure alles Erdenkliche tun werden, um die Augen ihrer "Produktanwender" zu schützen. Vielen ist ein poppiges "Design" wichtiger!

Zitatist vielleicht nicht schlecht beraten, sicherheitshalber immer einen solchen Filter auf den Lichtaustritt zu legen. 

Da kann ich voll zustimmen - ABER: Filter? Ach ja, da war mal eines, wir haben überall herum gefragt, wer sowas brauchen könne. Wollte niemend haben. Da haben wir das in den Müll geschmissen.

Kommens gut hinüber, bitte!

KH


jochen53

Hallo,
ich habe aus einem ausgeschlachteten Diaprojektor einen quadratischen, ca. 5 x 5 cm großen und ca. 3 - 4 mm dicken Wärmeschutzfilter. Das Glas ist ganz leicht grünlich getönt. Könnte ich den evtl. auf die Lichtaustrittsöffnung legen um Wärme- und evtl. auch UV-Strahlung abzuhalten?

Hugo Halfmann

Hallo Jochen,

das ist ein Wärmeschutzfilter, hält also IR Strahlung ab. Ob vollständig, bezweifle ich, denn das ist nur grün eingefärbtes Glas. Werner hatte dazu mal was geschrieben.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

reblaus

Hallo -
der grünliche schimmernde Wärmeschutzfilter BG38 von Zeiss sperrt IR (bei 650 nm geht noch ca 10% durch) und kurzwelliges UV, das längerwellige ab 350 nm geht aber voll durch. Wahrscheinlich ist es bei deinem Projektorfilter nicht anders.

jochen53

Hallo,
vielen Dank. Dann ist der Filter immerhin besser als gar nichts.

peter-h

#8
Guten Abend,

da Bilder und Grafiken sicher mehr zeigen können, habe ich aus meinen Messungen einige Filter zusammen mit einem theoretischen Strahler von 3200 Kelvin überlagert um so zeigen zu können, was als restliche Strahlung tatsächlich noch das Auge treffen könnte.










Praktisch alle UV-IR-Sperrfilter auf der Basis der Interferenzfilter lassen nach 1100nm - 1200nm wieder einen hohen Teil an Wärmestrahlung durch.  Viele Absorptionsfilter KG1, KG2, KG3, KG4, KG5 usw (Schott) absorbieren recht gut die IR-Strahlung. Weniger geeignet die Filter der BG38, BG39 - Reihe.
Die Idee von Fa. Beloptik eine kombination aus Interferenzfilter und Absorptionsfilter zu bauen ist sehr gelungen. Der Wunsch kam aus dem Astronomiebereich zur Sonnenbeobachtung. Hier ist der Anspruch an hohe Sicherheit auch absolut gerecht.
Auf der HP  http://www.sonnen-filter.de/  sind noch weitere Filter aufgelistet.

Viele Grüße
Peter