Mineralogie Torbernit Achsenbild

Begonnen von Klaus Herrmann, Januar 06, 2015, 11:31:19 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo Mineralogen,

in meiner bescheidenen Sammlung - gemessen an dem, was ich schon wo anders bewundern durfte - habe ich ein altes in Kork gefasstes Präparat gefunden, das mit "Uranit" bezeichnet ist. Da musste ich erst mal nachlesen und habe gelernt, dass das die alte Bezeichnung für "Autunit" ist. Die sattgrüne Farbe hat mich allerdings eher an einen anderen "Uranglimmer" erinnert nämlich Torbernit. Beides sind Uranylphosphate, sie unterscheiden sich nur im Kation: Autunit hat Ca, Torbernit Cu als Kation. Beide kristallisieren tetragonal und beide spalten sehr leicht wie Glimmer. Daher auch der frühere Name "Uranglimmer". Wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Fluoreszenz: Autunit leuchtet kräftig gelbgrün; Torbernit dagegen gar nicht. Das Cu verhindert die Fluoreszenz.
So war mein Verdacht schnell bestätigt: keine Fluoreszenz, also kein "Uranit", sondern - wie schon vermutet - Torbernit. Das Achsenbild dürfte sich kaum unterscheiden. Vom Torbernitpräparat habe ich eines gemacht. In meiner Sammlung habe ich auch eine kleine Stufe mit Autunit, die ich zum Beleg in Auflichtfluoreszenz aufgenommen habe.







Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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olaf.med

#1
Lieber Klaus,

hier gibt es einen eineiigen Zwilling:



Damit ist die Herkunft des Präparats eindeitig geklärt: die Fa. Dr. Steeg & Reuter - wer auch sonst!

Die haben damals fast ein Monoplo für solche Präparate gehabt und die anderen mit unbedruckten "Rohlingen" beliefert. Selbst wenn also Schilder von Krantz etc. draufbäppen - sie sind doch meist von S & R.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Klaus Herrmann

Lieber Olaf,

in der Tat! Die Absorptionsbanden stehen auch bei mir drauf. Wie sieht man die? Geht doch eigentlich nur spektroskopisch?

Aber sonst ist kein Hinweis auf den Hersteller zu finden, nicht mal ein fremder Bäbber, nur eine Bleistift Nummer: 138, davor 136 und 135 ist Cerussit in verschiedenen Dicken und Zinnober Nr 137

Entscheidende Frage: fluoresziert deine Probe?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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olaf.med

ZitatWie sieht man die? Geht doch eigentlich nur spektroskopisch?

... welche Koinzidenz...

Guckst Du hier: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21876.15 und dann ganz weit unten. Da findest Du Links zu den Apparaturen (in meinem letzten Kommentar von heute Nachmittag).

Meine Probe ist - wie Deine - Torbernit. Da hat wohl einer in der Firma gepennt.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0