Hoffman Modulationskontrast

Begonnen von ortholux, Januar 08, 2015, 15:50:29 NACHMITTAGS

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Peter V.

#15
Hallo Jürgen,

ZitatSoweit ich weiß, hat Hofman solche Lizenzen nie vergeben, mussten die Objektive von den Herstellern oder Kunden zu ihm eingeschickt werden. Die veränderten Objektive wurden dann zusätzlich außen etikettiert. Könnte mir vorstellen, dass dies den Optikfirmen nicht besonders angenehm war.

Dazu würde auch passen, dass ich im Internet Bilder von HMC-Objektiven verschiedener Hersteller gesehen habe, die aber einen graphisch identischen "Aufkleber" (oder was auch immer) trugen, auf dem "HOFMANN MODULATION CONTRAST" steht. Das wurde offenbar nicht in der herstellertypischen Weise eingraviert oder auflackiert und spricht ja dafür, dass die Objektive tatsächlich erst dort mit dem HMC ausgerüstet wurden.

Leitz:
http://thumbs4.ebaystatic.com/d/l225/m/mkzMfDiBfBHaYKRNQ1xjNVg.jpg

Olympus:
http://www.photomacrography.net/forum/userpix/1062_hmc_2x_1.jpg

Zeiss:
http://i.ebayimg.com/00/s/NjAwWDgwMA==/z/PJIAAOxyPepRkGZv/$T2eC16Z,!%29sE9swm,0rUBRkGZvGr!Q~~60_35.JPG



Herzliche Grüße
Peter
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reblaus

Lieber Wolfgang -

jedes Kontrastverfahren hat seine Spezialität in der es anderen überlegen ist! Z.B. sieht man im Phasenkontrast dünne Geiseln viel besser als im DIK. Aber das weißt du natürlich  ;)

DIK hat z.B. die Eigenheit, dass Strukturen außerhalb der Schärfenebene weitgehend unterdrückt werden - bei anderen Verfahren bleiben sie unscharf noch sichtbar. Das ist hier gut sichtbar und kann je nach Objekt als Vor- oder Nachteil interpretiert werden, je nachdem ob man mit oder ohne Stacken fotografiert oder das Objekt mit dem gewohnten Spielen am Feintrieb betrachtet. Auf den Aperturverlust bei HMC wurde von Peter ja bereits hingewiesen - aber er führt auf Kosten der Auflösung eben noch zu einer größere Tiefenschärfe was wiederum einige Strukturen besser sichtbar macht.
 
Dazu kommt, dass an der Bildentstehung ja ganz verschiedene Phänomene - Phasenverschiebung, Streuung, Lichtabsorption beteiligt sind, die sich bei unterschiedlichen Kontrastverfahren und Objekten entsprechend verschieden auswirken können.

Viele Grüße

Rolf

Haus@Hund

Hallo zusammen!

Manchmal geht die Modifikation auf HMC auch technisch nicht (nachträglich). Beim Hund Ph 40/0,65 LD für das Wilovert befindet sich etwa die hintere Brennebene in der Kittfläche eines Achromaten, so dass ein Einschicken zum Umbau keinen Sinn macht - hatte ich mit Modulation Optics alles schon mal durch diskutiert.

Es gibt ein Argument FÜR DIC: Dort wird das Bild mit der vollen Objektiv-Apertur erzeugt, beim HMC blendet man teilweise ab.

Gruß
Jörg

Peter V.

Hallo Herr Haus,

war es denn so, wie vermutet und angedeutet? Dass es keine Hersteller (wie Leitz, Zeiss etc.)  gab, die selbst HMC "gebaut" haben, sondern man nur an HMC kam, indem man vorhanden Optik dort zur Modifikation einsandte?
Offenbar ist ja heute (noch) so, dass das Unternehmen vorhandene Geräte/Optik mit HMC "aufrüstet".

Herzliche Grüße
Peter
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wilfried48

#19
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 11, 2015, 13:35:07 NACHMITTAGS
2. Die Patentrechte für den DIC waren zunächst beim CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), das dann entsprechende Lizenzen an die großen Mikroskop-Hersteller gab, zuallererst an Zeiss (West). Soweit ich weiß, hat Hofman solche Lizenzen nie vergeben, mussten die Objektive von den Herstellern oder Kunden zu ihm eingeschickt werden. Die veränderten Objektive wurden dann zusätzlich außen etikettiert. Könnte mir vorstellen, dass dies den Optikfirmen nicht besonders angenehm war.

Hallo,

aber die Patente auf den HMC stammen doch aus dem Jahre 1974 , sind also seit ca. 20 Jahren abgelaufen und waren meineswissens nur in USA erteilt.
Da hätten Zeiss, Leica, Nikon, Olympus inzwischen doch nachziehen können, wenn es wirklich einen Vorteil gegenüber DIC hätte.

Bei den Inversmikroskopen wo Plastikschalen im strahlengang den echten DIC verhindern haben sie dies offensichtlich auch getan.
Zeiss mit dem PlasDIC und die anderen mit eigenen eigetragenen trademarks.



viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

JB

Hallo Wolfgang,

Von Leica gibt es heute auch den Integrated Modulation Contrast (IMC) http://www.leica-microsystems.com/science-lab/integrated-modulation-contrast-imc/ , bei dem die objektseitigen Modulatoren in einer Zwischenabbildung eingebracht werden (ala Interphako). Vielleicht auch ein Bastelansatz fuer Sie?

Die anderen Firmen haben ebenfalls Varianten des Hoffman Modulationskontrastes im Angebot, unter verschiedenen Namen.

Jon

Haus@Hund

Zitat von: Peter V. in Januar 11, 2015, 16:14:11 NACHMITTAGS
Hallo Herr Haus,

war es denn so, wie vermutet und angedeutet? Dass es keine Hersteller (wie Leitz, Zeiss etc.)  gab, die selbst HMC "gebaut" haben, sondern man nur an HMC kam, indem man vorhanden Optik dort zur Modifikation einsandte?
Offenbar ist ja heute (noch) so, dass das Unternehmen vorhandene Geräte/Optik mit HMC "aufrüstet".

Herzliche Grüße
Peter


Hallo!

So habe ich es zumindest erlebt, als wir vor vielleicht zwei Jahren nochmals klären wollten, wie wir zu HMC am Wilovert kommen könnten. Einzige Ausnahme scheint Leica zu sein, die mit ihrem IMC eine flexiblere Variante gebaut haben.

Viele Grüße
Jörg