Hilfe, mein Planfluotar 3x ist ver......

Begonnen von koestlfr, Januar 23, 2015, 20:43:07 NACHMITTAGS

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koestlfr

Hallo EFH!

Diese bogenförmigen Linien sind angeblich ein Teil des Myzels - hab ich in der Literatur auch auf Fotolinsen so gefunden. Bei mir sind sie nur auf der Frontlinse.

Auf jeden Fall konnte ich den Pilzbefall mit den im Internet gefundenen Rezepturen nicht beseitigen - ich hab das Objektiv in Quarantäne eingeschweisst.

Traurige Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Eckhard F. H.

ZitatDiese bogenförmigen Linien sind angeblich ein Teil des Myzels - hab ich in der Literatur auch auf Fotolinsen so gefunden. Bei mir sind sie nur auf der Frontlinse.
Hallo Franz,
diese Linien hatte ich hier schon mal (mit Bild) zur Diskussion gestellt, finde den Beitrag aber nicht mehr. Soweit ich mich erinnere(!), kam damals aber kein Pilzverdacht auf. Die regelmäßige Geometrie dieser Reihe berührungsloser, gekrümmter Linien suggeriert eher einen Abrolleffekt. Nein Franz, an Glaspilz glaube ich nicht, zumindest nicht, was dieses Muster betrifft. Bei dem rundlichen Dinger übrigens auch nicht so recht.
Gruß - EFH

koestlfr

Hallo EFH!

Das könnte erklären, warum die Sanierungsmassnahmen so gar nicht wirken - aber was ist es dann?

Ciao,,,Franz
Liebe Grüße
Franz

Rawfoto

Guten Abend

Ja, ich spreche von Peli Case Koffer. Zarges Kiste und Pelis sind eine ueber viele Jahre absolut zuverlaesslich Verpackung fuer Foto und Mikroskopausruestung. Wenn ich mit Teilen des Studios auf Reisen gehe sind sie bei allen Witterungen topp. Die sind ein guter Schutz gegen Kondenswasser, Erschuetterungen, Sanzwasser, Schnee, ...

Pelis haben ein Druckausgleichsventil ...

Und mit Silicargel-Alupatronen kann man die Luftfeuchtigkeit gering halten ...

Die Alupatronen kommen zum Entfeuchten bei 130 Grad in den Sterilisator und nach einigen Stunden geht die Kennfarbe wieder auf Orange. Das wurde natuerlich auch im Backrohr funktionieren ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Eckhard F. H.

ZitatDas könnte erklären, warum ... - aber was ist es dann?
Hallo Franz,
gute Frage! Ich konnte sie trotz ´Grübel grübel´ bislang nicht beantworten. Vielleicht erkühnt sich ja noch jemand im Forum und prescht vor.  ;)
Gruß - EFH

Carlos

Hallo Pilzgeschädigte,
Bislang hatte ich keine Pilz geschädigten Objektive, allerdings habe ich gesehen, das eins meiner Objektive auf der Außenfläche der Austrittslinse auf einer Seite, vom Rand ausgehend bis zum Zentrum, massiv, von rissig getrocknetem ,,Kleister" belegt ist. Alle Versuche (Tests an kleinen Flächen der betroffenen Linse), mit vielen, verschiedenen Lösemitteln (von dest. Wasser mit und ohne ,,Spühlmittel", organische Lösemittel von hydrophob bis hydrophil),  diesen Belag abzulösen oder zu mindest aufzuquellen, sind jedoch gescheitert.
Bevor das Objektiv endgültig zu einem  ,,Briefbeschwerer mit original Leitz-Gravur" wird, hatte ich bereits vor, den ,,Kleister" mit  konz. Schwefelsäure zu traktieren.  Bekanntlich kann derartige Schwefelsäure nahezu alles organisches Material zerstören. Glas und Metall werden von konz. Schwefelsäure nicht angegriffen.
Das von Franz gezeigte Bild des ,,Pilzbefalls" einer Objektiv Frontlinse und die sich anschließenden Beiträge legen für mich nahe, das die Linsenoberfläche mit konz. Schwefelsäure (100%) einfach zu reinigen sein müßte. Schwefelsäure mit Glaspipette auftragen, einige Minuten einwirken lassen, gut mit dest. Wasser abspülen, feucht und trocken abwischen. Sollte es sich bei dem Befall um organisches Pilzmaterial handeln, würde dieses sicher zerstört, der verbleibende Rückstand ließe sich anschließend entfernen.
Da konz. Schwefelsäure vorteilhaft zur Entfernung störender, organischer Stoffe z.B. bei der Reinigung von z.B. Diatomeen eingesetzt werden kann, könnte es sein, das einige Forumsmitglieder bereits Erfahrungen haben, auch Pilzbefall von Linsen mit konz. Schwefelsäure zu entfernen.
Hat jemand hierzu Erkenntnisse? 
Gruß Carlos

JB

Zitat von: Carlos in Februar 19, 2015, 16:36:44 NACHMITTAGS
Glas und Metall werden von konz. Schwefelsäure nicht angegriffen.

Da nicht bekannt ist, um welche Spezialglaeser es sich bei den Frontlinsen handelt, kann man auch nicht sagen, ob die Glaeser angegriffen werden oder nicht. Manche sind empfindlich, andere weniger.

Garantiert angegriffen werden:
- der organische Linsenkitt
- die Linsenfassung aus Metall
- die Linsenverguetung, insbesondere wenn es sich um einfache Beschichtungen aus Magnesiumfluorid handelt
- die Finger

koestlfr

Hallo Kollegen!

Ich habe in der Zwischenzeit den Grandreporter laufen lassen und folgende Ergänzungen gefunden.

--Wasserstoffperoxid, oder Bleichmittel können verwendet werden, um die Glaspilze zu töten - vor konz. Schwefelsäure würde ich abraten.

--Leitz Dokumente beschreiben eine Pilzbehandlung mit 94% destilliertem Wasser, 4% konz. Ammoniak (zur Reinigung) und 2% Wasserstoffperoxid (um die Pilze zu töten).

Das Rezept habe ich versucht - kein Erfolg, aber schon gar keiner!

--Carl Zeiss Oberkochen, dept. Kudi verkauft ein Pilz-Reinigungsmittel "Fungusreiniger NEU". Das wird mit Essig verdünnt, auf dem Glas für eine Stunde oder mehr einwirken gelassen, dann sollte es sauber sein. Nicht giftig, aber der Kontakt mit der Haut sollte vermieden werden. 100ml Flasche, INR 0117.362 500ml Flasche, INR 0.117,361 1000ml Flasche, 0.117,360 INR

http://www.zeiss.de/camera-lenses/de_de/website/service/fungus-bei-objektiven.html

Liebe Grüße
Franz

Liebe Grüße
Franz

piu58

Um Beläge von Glaslinsen zu putzen – egal was es ist – eignet sich Ajona Zahnpasta. Greift weder das Glas noch gängige Vergütungen an.

Falls der Fungus Ätzgruben hinterlassen hat, bleiben diese freilich.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

Carlos

Kleiner Nachtrag,
In diesem Faden geht es eigentlich um zwei Aspekte:
1. Wie kann man eine Infektion verhindern bzw. das Ausbreiten der Infektion stoppen?
2. Wie kann man den eingetretenen Schaden beheben?
Für die Punkte 1.wird in der Medizintechnik sehr wirksam die Sterilisation mit gamma-Strahlen eingesetzt. Fertig verpackte Produkte (Implantate, Katheter, Kanülen) aus unterschiedlichsten Materialien (Metall, Kunststoff, Glas, Keramik)  werden dabei kurzzeitig einer starken gamma-Strahlung ausgesetzt und so sowohl innerlich wie äußerlich sicher sterilisiert. Pilze und Pilzsporen sowie Bakterien werden dabei sicher abgetötet. Da der Einsatz dieser Technik eine Umgangsgenehmigung für Strahlenquellen (z.B. Kobalt 60) verlangt, wird diese Sterilisationstechnik nur von wenigen Unternehmen eingesetzt und als Dienstleistung angeboten. Aus meiner Sicht könnte diese Technik auch im Zusammenhang mit dem hier diskutierten Problem interessant sein.
Mein Gespräch mit einem Dienstleister im Raum Stuttgard war sehr aufschlußreich:  Er bestätigte, das diese Technik auch für Mikroskop-optik im Prinzip einsetzbar wäre, bisher wären aber keine derartigen Fälle vorgekommen. Die Kosten hängen dabei von der Größe der Behälter ab, die mit dem zu bestrahlenden Material in die Strahlenkammer eingeführt werden. Für einen kleinen Behälter für etwa 100 Objektive lägen sie bei ca. 100 € (also 1€ pro Objektiv bei 100 Objektiven oder 100€ bei einem Objektiv).
Gruß Carlos