Fluoreszenz im Auf- und Durchlicht

Begonnen von peter-h, Mai 04, 2011, 23:33:37 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo Frank -

Steigerung der Auflösung durch FL ist ja o.k., mir ging es aber mehr um die Fluoreszenz als Hinweis auf die Anwesenheit autofluoreszierender Stoffe. Dass HE je nach Anregerlicht grün oder gelb fluoresziert ist ja bekannt - interessanter wäre es z.B., wenn die Flimmerhärchen im ungefärbten Präparat rot fluoreszieren würden wie die Cuticula in Joachims Ammophila. Solche Effekte entgehen ja meistens, weil sie durch die Färbung mit prächtigen Farbstoffen überdeckt werden.

Viele Grüße

Rolf

-JS-

#16
Hallo Rolf,

ZitatMich z.B. würde besonders interessieren, woher die rote Fluoreszenz der Cuticula in der ungefärbten Kontrolle kommt. Bei meinen bisherigen oberflächlichen Fluoreszenz-Blicken auf verschiedene Schnitte von anderem Frischmaterial ist mir das nämlich noch nirgends aufgefallen.

Danzu möchte ich anmerken: Diese intensive Rotfärbung der Cuticula habe ich in dieser Form auch noch nicht gesehen.
Hier mochmal eine Ausschnitts-Darstellung des ungefärbten Präparates von Ammophila arenaria mit Plan-Neofluar 63x
und AL-Fluo, 10sec/200ASA:



Gedankenmodell:
Kann es sein, daß die bei Ammophila zweifellos ausgeprägt in Erscheinung tretende Wachsabsonderung in der Cuticula im nativen Zustand vielleicht gar nicht rot fluoresziert?
Leider habe ich kein frisches Material zur Hand [ Spiekeroog mit seinen wirklich ausgeprägten Ammophileti arenariae ist leider reichlich weit weg von Nordhessen..:-) ].
Immerhin hat mir Jörg ja in AFE fixiertes Material zur Verfügung gestellt, und wer weiß, welche Auswirkungen Acetat und Formalin so mit der Zeit auf das Fluoreszenzverhalten pflanzlicher Wachse haben können.
Nun...ich nix Chemiker  :D...
Vielleicht erbarmt sich ein Maestro der organischen Chemie einmal, den Hintergrund der Fluoreszenz-Farbe 'Rot' nach Blauanregung im Zusammenhang von 'pflanzlichen Wachsen' und 'mögliche Einwirkungen von Acetat und Formalin' zu erhellen?

Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Klaus Herrmann

Lieber Joachim,

ZitatVielleicht erbarmt sich ein Maestro der organischen Chemie einmal, den Hintergrund der Fluoreszenz-Farbe 'Rot' nach Blauanregung im Zusammenhang von 'pflanzlichen Wachsen' und 'mögliche Einwirkungen von Acetat und Formalin' zu erhellen?

Bei dieser Aufgabenstellung bin ich aber froh, dass ich von pflanzlichen Wachsen keine Ahnung habe! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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reblaus

Hallo Klaus -

hoffentlich hast du wenigstens vom pflanzlichen Wachsen ein Ahnung und dass dafür das regelmäßige Gießen förderlich ist

Gruß

Rolf

Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

Zitatregelmäßige Gießen förderlich ist

ich habe es heute kräftig regnen lassen, das nützt viel mehr! :D

Nur an der Zeitsteuerung muss ich noch arbeiten, ich hatte den Regen zwischen 23:00 und 04:00 eingeplant! Ab 7:00 sollte eigentlich die Sonne wieder scheinen! :)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Dr. Jekyll

Lieber Klaus,

bei mir scheint die Sonne seit 7:00 Uhr, Du mußt zur Uhrzeit auch den Ort richtig eingeben:~]-

Viele Grüße
                 Harald
Beste Grüße
Harald

-JS-

Hallo Harald, Klaus, Rolf etc. pp.
Zitatbei mir scheint die Sonne seit 7:00 Uhr, Du mußt zur Uhrzeit auch den Ort richtig eingeben:~]-
also sowas wie

SA 07:00h MEZ (Breiten-/Längengrad)

i resume?
Fein, daß das nun episch breit und umfassend geklärt werden konnte.
"Herr, fa-gipse. Cement issu theuer..."
(Alter Obersteigerspruch mitten aus un besonners fannet Pütt, im bereits zu lesenden Wetter-Zusammenhang hier nun
auch mal *völlig* wertfrei vorgetragen).  ;D
Und dieser natürlich genau so OT wie z.B. Hinweise auf Pflanzenpflege oder die überaus wichtigen Hinweise auf
Beregnungszeitpläne oder Gieß-Arbeitsanweisungen für die Fensterbank-Botanik.
Aber: Lustig-blödelig war's schon. Irgendwie  ;D
**
Dennoch bleibt nach wie vor die (aus dem Verhalten der Antwortschichtung ableitbar sicher nicht so besonders
interessanten) Frage nach der untypischen cuticulären Rotfluoreszenz leider unbeantwortet.
@Klaus: Du gabst zu, hinsichtlich von Wachsen aus botanischer Provenienz keine Ahnung zu haben.
Das ist sicher kein Beinbruch, aber: Vielleicht kennst Du jemanden, der Derartiges im Repertoire hat und hierzu
vielleicht "passende Arien" vortragen kann?
Sorry - ich bin halt nur neugierig. Rotfluo kommt bei botanischem Material außer bei nativen Chloroplasten nämlich
nicht so übermäßig arg häufig vor.
Dankeschön im Voraus.
Viele Grüße
Joachim










... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Klaus Herrmann

Guten Morgen Jochen,

sorry für die Entgleisung in Blödeleien, besonders in Bezug auf Deine ernsthafte wissenschaftliche Neugierde! ;)

Aber bei mir erscheint diese Cutikula eher orange und nicht rot, wie die Fluoreszenz des Chlorophylls.

Und da die Probe nicht nativ ist, kann man trefflich spekulieren. Ich habe z. B. AFE das durch eine Spur roten Farbstoffs leicht rosa schimmert.

Also erst mal eine saubere native Probe und denne...
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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reblaus

Hallo Klaus -

letzten Endes ist es egal in welchem Farbton die Autofluoreszenz der Cuticula schimmert, interessant ist vor allem die Spezifität. Wenn das durch die Vorbehandlung mit AFE entstanden sein sollte (klar, es fehlt noch die Kontrolle am frischen Schnitt), würde man eventuell an anderen Stellen des Gewebes eine stärkere Färbung erwarten als gerade in der lipophilen Cuticularschicht.
Jedenfalls ist der Befund erst mal sehr interessant und interessiert mich auch deshalb besonders, weil ich vor hundert Jahren mal Stress-Abwehrreaktionen der Epidermis untersucht habe, die oft mit der Produktion autofluoreszierender Substanzen verbunden waren. Jedenfalls werde ich mal ein wenig mitschnippeln.

Viele Grüße

Rolf


Rolf

Clipsee

Vielen Dank für die Antworten. Was die Färbung mit Fluorescein angeht, war ich mir selber nicht so sicher, ob es überhaupt funktioniert. Mit den Textmarkern konnte man erste Tests schon einmal machen, daher dachte ich, dass man den Farbstoff vielleicht auch zur Färbung nutzen kann.

Gibt es für die Wacker-Farben eine Anleitung für die Probenpräparation bzw. eine Informationsquelle mit Daten wie Absorptions-/Emissionsspektrum? Das fände ich gerade ganz interessant. Bisher habe ich hauptsächlich optische Systeme entwickelt, mich aber nie um die Proben dafür gekümmert und bin daher relativ neu auf dem Gebiet.
Technik ist verstanden, bei der Anwendung hapert es noch ein wenig.

Hat einer Efahrung, was dichroitische Spiegel/Interferenzfilter angeht? Der Spiegel, den ich hier habe, ist glaube ich nicht besonders gut für den Einsatz in der Epi-Beleuchtung geeignet und bin daher auf der Suche nach einem günstigen neuen.

Wie ist eigentlich das Verhältnis von Hintergrund zu Anregungslicht bei den Wackerfarben? Für den Aufbau brauche ich eigentlich ein möglichst dunkeles schwarz in den Bereichen wo kein Anregungslicht hinkommt.



PS: tolles Bild! Bei welchen Wellenlängen ist das entstanden?