Richtige Entsorgung von Abklatschproben

Begonnen von MarkusP, Februar 15, 2015, 20:00:19 NACHMITTAGS

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MarkusP

Hallo,

ich habe in letzter Zeit einige Abklatschproben von verschiedenen Schimmelarten gemacht und frage mich jetzt wie ich diese jetzt am sichersten entsorgen kann?
Klar. ich könnte alles mit dem Hausmüll in die schwarze Restmülltonne geben, denn dieser wird ja unter hoher Hitze verbrannt. Ist das aber der richtige Weg, oder gibt es da noch eine sicherere Alternative?
Meine Arbeitsmikroskop:
Zeiss Standard 14 mit Phako und Fototubus

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Peter V.

#1
Hallo,

ich würde sie in eine reissfeste Tüte (stabile blaue Müllsäcke) packen und in den Hausmüll geben. Eine übermäßige Gefahr geht davon sicher nicht aus, schließlich würdest Du ja schimmeliges Brot oder ein mit Schwarzschimmel belegten kleines Tapetenstück aus dem feuchten Keller auch nicht zum Sondermüll geben. Wenn Du sicher gehen willst, legst Du die Schalen vorher in einem stabilen Karton und benutzt evtl. zwei oder drei Müllsäcke, die Du mit Kabelbinder verschließt. Und dann vielleicht nicht gerade ein der Tonne obenauf legen, sondern mitten hinein. Du solltest natürlich (durch diese Maßnahmen) sicherstellen, dass niemand (Kinder) diese Tüte öffnet, aber in unseren zivilsierten Regionen ist das Durchwühlen von privaten Restmülltonnen ja nicht gängig.

Du kannst Deine Petrischalen natürlich auch in eine Kiste packen, am besten noch versehen mit diesem Aufkleber und dann zur Sondermüllannahmestelle fahren. Aber die ratlosen Gesichter möchte ich dort nicht sehene....
Ich würde somit den ersten Weg wählen. So sehr ich Dein Bemühen um eine korrekte Entsorgung schätze:  Für Privatpersonen wird es wohl schwierig sein, solch kleinen Mengen einer "fachgerechten" Entsorgung zuzuführen, wie sie beispielsweise Labore durchführen lassen müssen.

Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Und Du hast natürlich Recht: Vom Müllwagen geht's ohnehin direkt in die Verbrennung, wenn Du die Restmülltonne wählst.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dr. Jekyll

Hallo,

Fachlich korrekt wäre eine Inaktivierung für 20min bei 121Grad Celsius, also im Schnellkochtopf.

Beste Grüße
Harald

Beste Grüße
Harald

Hugo Halfmann

Ich wollt´s eigentlich nicht schreiben, aber so falsch ist´s scheinbar nicht: Bei mir kommt das in den Kohleofen. In 10 sec. ist so´n Zeug Geschichte.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

reblaus

Der geplante Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Erfolg, in Anbetracht der Omnipräsenz von Pilzkonidien aller Fakultäten in der normalen Luft einer sauberen Wohnung.

Einstens musste ich in einem provisorisch umgebauten, relativ staubigen Dachgeschoss einer ehemaligen Waschkaue der ehemaligen Zeche "Klosterbusch" Pilzgenetik betreiben, d.h. Ascosporen vereinzeln und auf Agarplatten setzen.

Anfangs wurde mit 70% Alkohol gewischt, mit UV-Lampen gestrahlt, mit diversen (heute meist verbotenen) Dingen gesprüht und tatsächlich, nur einmal pro Monat gab es mal eine kleine Epidemie durch Infektionen mit Fremdschimmeln.

Mit der Zeit hat man sträflicherweise auf diese Dinge verzichtet (ohne das im Detail dem Chef mitzuteilen) und ab diesem Zeitpunkt gab es natürlich viel häufiger Infektionen - etwa 12 mal im Jahr.

Viele Grüße

Rolf

MarkusP

Ich danke Euch für die Infos.
Ich werde das für mich machbare anwenden  ;)
Meine Arbeitsmikroskop:
Zeiss Standard 14 mit Phako und Fototubus

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ortholux

Hallo Markus,

um in Gebäuden schimmlige Wände zu renovieren, wird der Schimmel mit Wasserstoffperoxid abgetötet.

Das kann man teuer mit Markennamen und bunten Etiketten kaufen oder billig zum Haare blondieren

http://www.amazon.de/SM-55-Wasserstoffperoxid-Fl%C3%BCssig-Wasserstoffperoxyd-Blondierung/dp/B00C97UNLS/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1424079306&sr=8-6&keywords=wasserstoffperoxid+schimmel

Viele Grüße
Wolfgang

Schrodt

Hallo Markus,

ich töte gefährliche Schimmelpilzkulturen (z.B. Stachybotrys chartarum, Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus) vor der Entsorgung mit 80 % Isopropylalkohol ab und entsorge sie dann wie bei Peter beschrieben in den Hausmüll.

Viele Grüße
Jürgen aus Hemer