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Radiolarie dreidimensional

Begonnen von Heribert Cypionka, Juni 07, 2009, 23:00:29 NACHMITTAGS

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Heribert Cypionka

Liebes Forum,

Herr Raap hat mir freundlicherweise gestattet seine Bilder hier als Beispiel zu zeigen. Es handelt sich um eine Serie mit 40 Aufnahmen einer Radioloarie, zu der nur er ggf. weitere Informationen liefern kann.

Zunächst klassisch gestackt:


Man erkennt schon, dass es sich um einen rechten Stachelkacks handelt. Aber wie er wirklich gebaut ist, ergibt sich erst aus der dreidimensionalen holografischen Präsentation.



Viele der Fortsätze werden beim klassischen Stacken überdeckt. Hier wurde Hologramm-Stacking mit PICOLAY durchgeführt. In der Darstellung ist das Objekt um 15° um die X-Achse nach hinten gedreht. Die Anaglyphen-Bilder geben dann eine Rotation von -30 bis +30° um die Y-Achse wieder. Man braucht eine Cyan-Rot- oder Grün-Rot-Brille, um den Stereoeffekt zu sehen.

Vielleicht noch einmal das Prinzip: Wie beim normalen Stacking werden scharfe Bereiche gesucht. Es werden aber nicht nur die schärfsten dargestellt, sondern alle, die einen einstellbaren Schwellenwert überschreiten. Um das Überdecken zu vermeiden, wird das Objekt gedreht, so dass alle Strukturen irgendwann einmal sichtbar werden. Deshalb habe ich das Verfahren Hologramm-Stacking genannt.

Die Animation ist hier noch mit dem 'Gif-Animator lite' erzeugt. Es wird mich aber nur wenige Minuten Programmierzeit kosten, eine entsprechende Diashow-Funktion in die nächste Version von PICOLAY einzubauen....

Beste Mikrogrüße

Heribert Cypionka



rekuwi

Lieber Heribert Cypionka,

leider habe ich nur eine rot-grün Brille. Die Farben bleiben getrennt - ist das normal? Ich meine allerdings auch ohne Brille einen 3D-Effekt zu erkennen - wenn auch nur schwach.
Wo ist so eine passende Brille zu bekommen?

Liebe Grüße
Regi

Heribert Cypionka

Zitatleider habe ich nur eine rot-grün Brille. Die Farben bleiben getrennt - ist das normal? Ich meine allerdings auch ohne Brille einen 3D-Effekt zu erkennen - wenn auch nur schwach.
Wo ist so eine passende Brille zu bekommen?

Bei ebay habe ich mal Brillen für 50 Cent gesehen, wenn man einen ganzen Stapel kauft...

Man bekommt den 3D-Effekt aber auch schon einigermaßen, wenn man sich nur einen roten Filter vor das linke Auge hält.
- ein Glas Rotwein dürfte da noch nicht reichen  ;)


Ralf Feller

Lieber Herr Cypionka,
ich finde was Sie hier zeigen einfach toll,
das Stacking hat mir völlig neue Einblicke gebracht, ein Bischen fast schon Elektronenmikroskopie mit den Lichtmikroskop. Danke dafür!
Auch der mikrobiologische Garten ist klasse.

Gruss von einem med. Mikrobiologen der nur noch nach Abrechnungspunkten hastet.

Ralf Feller

Horst Isele

das freundschaftliche Du ziehe ich vor

±  µ ∞ λ ¼  ½  ¾   ν  δ  π  σ  φ  ψ  Փ ‰  ‱ ℃  Ω   √  ∛  ∜  ∑  ≤  ≥  ⋲  ♀  ♂

Thomas Böder

Ich muss mal ganz dumm fragen...
Wie dreht man das Objekt, oder anders gefragt, wie bekommt man den, für den Stereoeffekt benötigten, Versatz hin?
Kippt man den Objekttisch um +/- 15°?

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo

Peter Reil

Sehr geehrter Herr Cypionka,

eine beeindruckende Animation!

Sie wird dafür sorgen, dass meine Motivation für picolay wieder einen Auftrieb erhält!

Freundliche Grüße

Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Heribert Cypionka

ZitatWie dreht man das Objekt, oder anders gefragt, wie bekommt man den, für den Stereoeffekt benötigten, Versatz hin? Kippt man den Objekttisch um +/- 15°?

Ich sollte vielleicht noch hinzufügen: Es geht hier anders als mit Herrn Kochs Wipptisch (60° Verdrehung wären da auch wohl schwierig). Grundlage für alle gedrehten Darstellungen ist ein einziger Bilderstapel, der aus konstanter Perspektive aufgenommen wurde. Alle Drehungen sind also nur gerechnet. Man gibt eine Länge der Z-Achse (Höhe des Z-Stapels im Vergleich zur Y-Achse) sowie ein grobe Verkippung vor. Das Programm berechnet dann zwei getrennte Bilder für die beiden Augen (statt 10° werden Bilder 7 und 10° Drehung um die Y-Achse erstellt), die entweder nebeneinander oder farbcodiert übereinander dargestellt werden.

Bei den stark gedrehten Bildern werden Streifen sichtbar, die von den enzelnen Bildern des Stapels herrühren.

Beste Mikrogrüße

Heribert Cypionka

Thomas Böder

Vielen herzlichen Dank Herr Cypionka,

Sie haben mir sehr geholfen.
Dann werde ich das auch mal testen.

Viele Grüße, Thomas Böder.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo

peter-h

Ein ganz tolles Beispiel was das Programm in Kennerhand leisten kann.
Herzlichen Dank fürs zeigen.

Viele Grüße
Peter Höbel

bewie

Lieber Herr Cypionka,

Ihre 3D-Darstellungen sind wirklich jedesmal eindrucksvoll! Besser könnte es ein Mikro-CT auch nicht.

Beste Grüße
B. Wiedemann