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Tipp zu Planktonnetz

Begonnen von Bernhard Lebeda, November 03, 2008, 19:17:05 NACHMITTAGS

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Bernhard Lebeda

Hallo liebe Tümpelfans

wir hatten im alten Forum mal einen Beitrag zum Thema alternative Planktonnetze.

u.a. hatte ich da auch den Fackelmann Dauerkaffeefilter empfohlen. Da möchte ich mich heute wiederholen. Und zwar wird die Firma Tchibo ihren Geschäftsgewohnheiten untreu und verkauft doch tatsächlich mal Kaffeeacessoires  ;D

Und zwar zum günstigen Preis von : Filter


Das Teil kann man für die ersten Planktonversuche durchaus empfehlen. Mit einem Nordic Walking Stock o.ä. teleskopartig ausziehbarem verbunden, oder auch einfach mit Angelschnur geht das ganz gut.


Viel Spass beim fischen


Bernhard

Ralf

Hallo,

da kann ich noch ergänzen, dass die Kaffefilter von Kodi (1,50 €) auch ganz tauglich sind. Damit habe ich zum Beispiel meine Ceratium hirundinella (Beitrag im alten Forum: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,52598,52598#msg-52598 ) gefischt.




Udo Hammermeister

Hallo !

Ich möchte mich auch zum Thema wiederholen und zeige hier zwei Bilder aus einem früheren Forums-Beitrag. Der Filter ist allerdings von einem anderen Hersteller (welcher? weiß nicht)
 
Die jetzt angebotenen sind allerdings aus Edelstahl. Der im Moment sehr beliebte Edelstahl ist sicher ein super Werkstoff. Aber ob er wirklich für alle Anwendungen optimal ist? Ich warte ja nur auf die ersten Edelstahl-Strumpfhosen. :)

Grüße
Udo

Ralf

Hallo Udo,

das ist genau der Kodi-Kaffefilter! Wie gesagt, 1,50 € pro Stück.

NicLi

Hallo,
ich werde mal gleich einen Abstecher zu Tchibo machen. Wenn möglich, sogar morgen. Edelstahl kann ich ja auch rumliegen lassen und brauche mich nicht um eine sofortige Reinigung kümmern (siehe Wassertropfen: Pflege des Planktonnetzes...).
Den Edelstahl könnte ich wahrscheinlich auch einfach mit der chemischen Keule säubern. Also einfach mal ein bisschen WC-Reiniger drauf, wenn irgendwann mal doch alles verstopft sein sollte ;)
Also-Tchibo wartet!
Kauflaune-
Nicolas

K. Koch

Hallo,

ich habe mir letztens so einen Tchibo-Kaffeefilter gekauft: Maschenweite rechteckig ca. 100 µm, d.h. ziemlich groß.
Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist... Der von Kodi kommt wohl eher an die 56 µm eines Planktonnetzes heran.
Preis war übrigens 5,99 Eur.

Viele Grüße
K. Koch

Wolfram Carsten

Ich habe mir den Filter aus dem Tschibo-Angebot gekauft und eine Nahaufnahme mit Streichholzkopf zum Vergleich gemacht. Im unteren Bereich (da wo der Kopf Schatten wirft) kann man sehen, daß die Lücken zwischen den Maschen doch recht groß sind.


Bernhard Lebeda

#7
Hallo die Herren

ward ihr damit auch schon am Tümpel anstatt nur Fotos von den Maschen zu machen? So was testet man am besten in der Praxis!!  Wenn man sich ausschliesslich für Plankton < 100µm interessiert, dann ist es in der Tat keine gute Idee. Aber wer sagt dass es oberhalb 100 µm nichts Interessantes zu fischen gibt??

Ich besitze beide Filter und finde, dass sich der Kodi Nylonfilter zu schnell zusetzt. Das dauert bis das Wasser mal durchläuft. Das haben übrigens auch die Kollegen hier herausgefunden:  Planktonnetz


Ach, und wer sagt, dass ein "echtes" Planktonnetz 56µm Maschenweite haben muss??  Die gibt es in verschiedenen Durchlassgrössen und 100µm ist so ungewöhnlich nicht : http://www.biologie-bedarf.de/category/14/

Ach ja, und dann war dann noch der Preis. Mit dem Netz alleine für 60€ kommt man noch nicht weit, Mit Teleskopstange kommt man dann locker auf 80 -100€!

Und wem das alles noch zu schrottig ist, bitte schön, es geht auch anders:

http://www.ehlert-partner.de/limnokescher.html#Plankton



Fazit: so schlecht finde ich die Idee nach wie vor nicht!!!


Tschüss und gut tümpeln!!


Bernhard

Fahrenheit

Hallo Bernhard,

vielleicht eine dumme Frage: aber wie bekommt man seinen Fang aus den 'Kaffefiltern' wieder heraus?

Bei einem normalen Plankton-Netz ist ja unten ein Becher, in dem sich die Objekte unserer Begierde im Probenwasser sammeln und so recht einfach entnommen werden können.

Bei den Filtern gibt es das nicht, ich vermute, die armen Viecher hängen irgendwann als 'Schleim' auf den Maschen.

Entnimmt man die Probe durch vorsichtiges Abheben mit einem Spatel oder Ähnlichem und anschliessender Überführung in ein kleines Gläschen mit wenig Wasser von der Fundstelle?

Vielen Dank
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Bernhard Lebeda

Hallo Jörg

das ist überhaupt keine dumme, sondern eine sehr naheliegende Frage!! 

Nun ich mache es so: Planktonnetz in der rechten Hand, Probenglas in der linken. Netz durchs Wasser ziehen , ablaufen lassen und den letzten Rest ins Glas laufen lassen. Beim Drahtfilter geht das ziemlich schnell und man muss ziemlich behende sein ;). Beim Nylonfilter dauert es eine Weile.  :-\


Zusätzlich empfiehlt sich eine Zentrifuge zur weiteren Aufkonzentration.

Ich nehme bei Planktonproben auch eher keine Blätter, Schlamm o.Ä. mit, da mich hier das reine Plankton (das Schwebende) interessiert. Für die anderen ökologischen Nischen gibt es wieder andere Fangmethoden wie Schlammheber, Schöpfkelle (Bodenbewuchs aus Uferzone) oder auch kleine Pipetten oder Spritzkanülen für Aufwuchs an Blättern oder Steinen.


Ich hoffe das war dienlich

Viel Spass beim Tümpeln!


Bernhard

Fahrenheit

#10
Hallo Bernhard,

danke für die schnelle Antwort!

Meinst Du, es macht Sinn, an einer Kante des Edelstahlfilters eine kleine Folie einzukleben, um das Abgiessen der Probe ins Glas zu erleichtern?

Beim Tümpeln werde ich mich wohl erst mal aufs Aquarium konzentrieren, bis es draussen wieder angenehmer wird.
Wenn alles glatt geht, bekommen wir Anfang nächster Woche unser neues Mikroskop  ;D

Schöne Grüße!
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Detlef Kramer

Hallo Thomas,

Handzentrifuge benutze ich auch. Die Drehzahl (Beschleunigung) dürfte für die allermeisten Planktonorganismen unschädlich sein, allerdings werfen viele Flagellaten ihre Geißel ab. Da muss man Erfahrung sammeln und das richtige Verhältnis von Drehzahl und Dauer finden.

Zum Demobilisieren hat mir meine Apothekerin Tylose H 300 von Caelo besorgt. Das ist Hydroxymethylcellulose und wird als Nahrungsmittelergänzung verwendet. Um das richtige Mischungsverhältnis zu finden, muss man ein wenig üben. Man löst das Pulver in Wasser zu einem zähen, klaren Schleim. Schlieren lassen sich durch ganz kurzes Erwärmen (wenige sec bei 90 W) in der Mikrowelle beseitigen. Diesen Schleim mit der Probe vermischen, fertig!

Herzliche Grüße und viel Erfolg

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

K. Koch

Hallo Herr Lebeda,

hier hätte ich auch noch eine kostengünstige Variante anzubieten, sogar mit Probenbehälter. Die Maschenweite habe ich damals allerdings nicht ausgemessen  ;), variiert wohl auch mit der Durchflußgeschwindigkeit.
Ich weiß nicht mehr was teurer war, die zersägte "Zwangspfandflasche" oder der Nylonstrumpf...



Viele Grüße
K. Koch

Wolfram Weisshuhn

Hallo allerseits,

In der Siebdrucktechnik werden zum Drucken in erster Linie textile Siebe verwendet, aber auch Siebe aus Edelstahl. Hier zum Vergleich mit obigen Daten die Angaben für Edelstahl Siebdruck Gewebe:
Draht Durchmesser: 32 mü
Die Fenstergröße zwischen den Drähten 60 x 60 mü
(1 mü = 1/1000 mm)
Diese Edelstahl Siebe müßten sich doch auch nach Gebrauch in der Industrie für die Planktonfischerei eignen.(?)
Die Siebe werden nach dem Drucken sauber gemacht, sie enthalten dann keinerlei Rückstände der Druckfarbe.

Dies als Beitrag zum laufenden thread

mfG

Wolfram

Bernhard Lebeda

Hallo Thomas

Detlef hat ja schon darauf geantwortet. Ich mach immer so 1-2 Minuten bei kommoder Drehzahl (so dass ich selber die anaerobe Schwelle nicht überschreite  ;D) Mit der Erfahrung ist so eine Sache: natürlich findet man gelegentlich leicht derangierte Copepoden oder Stentoren vor. Aber man weiss halt nicht, wat kommt von wat  ;) sprich ob es am zentrifugieren gelegen hat oder nicht. Mit diesen schleimigen Retardern hab ich wenig Erfahrung und in der professionellen Protozoologieliteratur wird eigentlich davon auch eher abgeraten. Die Frage ist was man sich davon verspricht! Offensichtlich ja wohl, die Einzelheiten und Strukturen der Organismen besser studieren zu können. Nur grade die werden durch die Schleimerei ziemlich verzerrt und verunstaltet, so dass es schwer wird wirkliche in vivo Aussagen/Beobachtungen zu machen. Und fototechnisch ist so ein Kolloid ja auch nicht gerade der Bringer! Einzig Steffen Clauss hat bis jetzt gute Bilder durch entsprechende Verlangsamer gezeigt!


@ Jörg:

gute Idee mit dem Abkleben. Werd ich mal ausprobieren!


Viele Tümplergrüsse

Bernhard