Nierenkörperchen und Henlesche Schleife

Begonnen von Ronald Schulte, Juni 11, 2009, 21:33:48 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Fünf Bilder von ein SchweineNiere.



Färbung: Eisenhaematoxyline  400x



Färbung: Haematoxyline-Eosine  400x



Querschnitt Innenzone des Nieren-marks. Sammelrohren und dünnen teilen der Henleschen Schleifen. Blutzellen sind stark Rot gefärbt.
Färbung: Mallory 1900 (Rezept von Armin Eisner)  400x



Querschnitt Innenzone des Nieren-marks. Sammelrohren und dünnen teilen der Henleschen Schleifen.
Färbung: Haematoxyline-Eosine  400x



DT=Distalen Tubulus     HS=Henleschen Schleifen   SR=Sammelrohr
Färbung: Mallory 1900 (Rezept von Armin Eisner)  400x


Schöne grüße aus Franeker, Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Peter V.

Hallo Ronald,

schöne Präparate. Hast Du sie absichtlich nicht bearbeitet? Ich habe mir mal erlaubt, etwas an den Bilder herumzumanipulieren ( nur Farbstich entfernt und etwas den Kontrast verstärkt ) - ich hoffe, ich durfte das.





Findest Du nicht auch, daß man so die wahre Qualität der Fotos besser sieht?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Ronald Schulte

Peter,

Was heißt "Farbstich". Welches Programm hast du gebraucht? Ich manipuliere immer so wenig möglich um original zu bleiben.

Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Peter V.

Hallo Ronald,

Wenn Du das absichtliich so machst, dann nehme ich natürlich sofort alles zurück! Ich persönlich würde aber dann einen Weißabgleich an der Kamera durchführen, denn das zweite Foto finde ich  sehr gelb-/grünstichig.
Nun hat ja jeder ein anderes Empfinden, aber ich persönlich finde, daß man aus en Fotos noch mehr Qualität herausholen kann. Aber das ist alles Geschmacksache.
Zur Bearbeitung habe ich Photoshop elements genommen.

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Ronald Schulte

Peter,

Ich habe öfter Probleme mit der weisabgleich. Mache immer ein manuelle Abgleich aber gelingt nicht immer super. Ich probiere mal was mehr mit fotoshop zu machen.
Dank für das Kommentar.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ralf Feller

Hallo Herr Schulte,
die Nierenhistologie ist Ihnen wunderbar gelungen,
ich freue mich immer mal wieder gute Histologie zu sehen.
Die Sache mit Weissabgleich und Bildbearbeitung halte ich nicht für so wesentlich wenn die Morphologie ausgezeichnet getroffen ist. Ich vergesse oft auch einfach den Weissabgleich beim Objektivwechsel, freue mich aber immer wenn Kollegen meine Bilder nachbearbeiten. Ihre Originalbilder sind aber so wie ich sie vom Mikroskop her kenne.

Gruß Ralf Feller

PS. In einem Fleischerfachgeschäft gibt es so manches zu mikroskopieren!

Coriali

Hallo,

Ich hoffe, dass ich hier jemanden finde, der mir bei folgendem Problem helfen kann. Ich bin Medizin-Studentin und habe bald eine Prüfung in Histologie. Ich habe schon durch diverse Bücher (Sobotta, Welsch, Lüllmann-Rauch etc.) den Unterschied im Aussehen zwischen einem Sammelrohr und einem distalen Tubulus herauszufinden versucht. Ich weiß, dass es wahrscheinlich eine einfache Frage für sie ist. Aber ich kann oft nicht gut abwägen zwischen der Größe des Kalibers und der Epithelhöhe. Diese Unterscheidungsprobleme habe ich meistens bei Längsschnitten. Gibt es vielleicht einen leichten Trick dabei? Mir hilft es nicht viel, wenn überall steht, dass das Sammelrohr ein klar abzugrenzendes Lumen hat. Das hat der Pars recta des distalen Tubulus nämlich auch.

Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Am besten mit einem Bild. Das wäre toll!

Grüße
Coriali

Harald

Hallo Coriali!

Zunächst mal, ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass du ein Bild vorgelegt bekommst, das nicht wirklich eindeutig ist. Und hier mag dann das Lumen der Sammelrohre im Vergleich ausschlaggebend sein.

Falls dir das zu ungenau ist, kannst du dich vielleicht über die Zelltypen (+ Mikrovilli) und die Form der Epithelien annähern. Große Sammelrohre können ein hochprismatisches Epithel haben. Das mag jetzt nicht viel helfen wenn ein kleineres Sammelrohr gefragt wird, wie bereits gesagt, ich denke die Bilder werden eindeutig sein. Außerdem kommen in Sammelrohren zwei Zelltypen vor, helle Hauptzellen (ohne Mikrovilli) und dunkle Schaltzellen (mit Mikrovilli). Im distalen Tubulus kommen wenige und kurze Mikrovilli vor.

Bilder hab ich im Moment nicht zur Hand...

Edit: Übrigens: tolle Nierenaufnahmen! Frisch vom Schlachthof? Vom Metzger wäre die sicher vergammelter...

Liebe Grüße,
Harald

Coriali

Hallo Harald,

Danke für den Tipp mit den Haupt- und Nebenzellen. Leider bin ich da immer noch unsicher. Wenn man jetzt z.B.: das beschriftete Bild nimmt, finde ich es persönlich schwer zu sagen, ob es nicht in beiden helle und dunkle Zellen gibt... ;) Ach jee und manchmal ist das Rohr so zerfetzt, dass man schwerlich irgendwelche Mikrovilli ausmachen kann... Ich gehe dann einfach nach dem Kaliber. Vielleicht reicht das ja...



Florian Stellmacher

Lieber Ronald,

Deine Präparate sind erstklassig und würdig, für ein Lehrbuch fotografiert zu werden!

Zum Nachbearbeiten: Mir ist nicht genau bewusst, warum Du so "original" wie möglich bleiben möchtest. Ich denke es ist legitim und in den meisten Fällen auch notwendig, Mikrofotos in irgend einer Form nachzubearbeiten, um das Wesentliche darzustellen. Hier zwei Beispiele, die ich etwas nachbearbeitet habe:

1. Niere, HE 100x (Zeiss Plan Neofluar 10x): fortgeschrittene diabetische Nephropathie (sog. end-stage kidney). Die Glomerula sind regelrecht "verzuckert", eine nennenswerte Filterwirkung ist nicht mehr vorhanden. Der Patient war jahrelang dialysepflichtig.



2. Gleiche Niere, PAS 100x, Die "Zuckerstoffe" stelle sich rot dar. Sie sind nicht nur in den Glomerula sondern auch in den Gefäßen (Arterio-Arteriolosklerose) nachweisbar.



Farbe, Kontrast und Schärfe sind deutlich nachbearbeitet, allerdings mit wenig Aufwand (ein paar Klicke mit GIMP)

Zuletzt ein Foto, das sehr gründlich nachbearbeitet und geschärft wurde (Photoshop), und das ich persönlich wirklich gelungen finde:

Zu sehen sind Makrophagen in der Milz eines Patienten, der in einer schweren Sepsis verstorben ist. In den Makrophagen sieht man Blutzellen, die phagozytiert (gefressen) wurden. Dieses Phänomen war in allen lymphatischen Organen sowie im Knochenmark zu beobachten. Man nennt dieses außerordentlich seltene Phänomen "Infektionsassoziiertes hämophagozytisches Syndrom", bei dem in kürzester Zeit das gesamte Immunsystem zum Erliegen kommt.
HE, 630x (Zeiss Planapochromat 63x, 1,4)



Also: Nur Mut beim Nachbearbeiten!

Herzliche Grüße,
Florian

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)