Volvic, die Königin der Mikroskopiker Wasser?

Begonnen von Siggi O., Juli 10, 2009, 08:49:07 VORMITTAG

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Siggi O.

Hallo liebe Mikrofreunde,

immer wieder ließt man im Internet und in der Literatur, insbesondere beim Ansatz von Kulturen, dass Volvic Wasser aufgrund der Mineralstoffzusammensetzung am besten geeignet wäre.

Mich würde einmal interessieren ob dies generell der Fall ist, oder ob es Organismen gibt welche mit einem anderen Wasser besser zu recht kommen, weil dieses oder jenes Wasser eben anders zusammengesetzt ist. Dies müsste doch eigentlich der Fall sein. Wer hat hier schon mal experimentiert?

Gibt es eine Art Rangliste der am besten geeigneten Wasser und gibt es Wasser welche ungeeignet sind?

Gibt es diesbezüglich Erfahrungen und Empfehlungen?

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
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Detlef Kramer

Lieber Siggi,

Volvic ist deswegen so gut geeignet, weil es eine extrem niedrige Salzkonzentration hat. Man sollte es eigentlich nicht als Mineralwasser bezeichnen. Mit anderen Worten: man kann es, mit Einschränkungen, wie dest. Wasser benutzen, z. B. zum Ersetzen von verdunstetem Wasser in einer Kultur. Wie weit das auch für andere Wässer gilt, weiß ich nicht. Vielleicht gilt das auch für andere Wässer aus dem französischen Central-Massiv oder aus der Vulkan-Eifel (?).

Es hat also zunächst einmal nichts mit den Verhältnissen der Ionen zueinander zu tun.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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G. Helbig

Hallo Sigi,

bei allen meinen Kulturen verwende ich Volvic und bis jetzt haben sich noch keine Einzeller beschwert  ;D. Da ich noch keine Nachteile feststellen konnte bin ich noch nicht den aufwändigen Weg eines Vergleiches gegangen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Du dieses Wasser in jedem gut sortierten Getränkehandel bekommst.

Viele Grüße

Gerald

Siggi O.

Hallo Detlef, hallo Gerald,

ich habe keine Ahnung welche Ansprüche Mikroorganismen an die Wasserqualität stellen, könnte mir aber vorstellen das es da schon Unterschiede gibt. In der Aquaristik spielt die Wasserqualität bei vielen Fischarten ja eine ganz entscheidende Rolle was Wohlbefinden und Zuchterfolg betrifft. Hier muss die Temperatur, pH-Wert und weitere Parameter schon genau stimmen.
Daher kam mir der Gedanke warum gerade Volvic immer wieder genannt wird, Natriumarme Wasser gibt es ja noch einige, also müsste es doch an weitere Bestandteile des Wassers liegen. Der Vergleich zwischen einem Einzeller und einem Fisch hinkt vielleicht ein wenig, aber irgendwie beschäftigt mich die Frage halt.

Viele Grüße
Siggi
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Detlef Kramer

Hallo Siggi,

Du hast mich völlig missverstanden. Volvic ist nicht nur Natrium-arm, es enthält insgesamt nur sehr wenige Mineralstoffe - es ist fast ein demin. Wasser. Daher eignet es sich so gut zum Ersatz von verdunstetem Wasser oder zum Ansetzen von Nährlösungen, z.B. mit einer Erdabkochung. Im Übrigen sind Algen bestimmt nicht so kritisch, wie Fische. Allerdings, der pH kann schon wichtig sein, aber auch da ist Volvic auf Grund seiner Mineralsalz-Armut von Vorteil, weil die Puffer-Kapazität gering ist.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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G. Helbig

#5
Zitat von: Siggi O. in Juli 11, 2009, 09:17:25 VORMITTAG
Hallo Detlef, hallo Gerald,

ich habe keine Ahnung welche Ansprüche Mikroorganismen an die Wasserqualität stellen, könnte mir aber vorstellen das es da schon Unterschiede gibt. In der Aquaristik spielt die Wasserqualität bei vielen Fischarten ja eine ganz entscheidende Rolle was Wohlbefinden und Zuchterfolg betrifft. Hier muss die Temperatur, pH-Wert und weitere Parameter schon genau stimmen.
Daher kam mir der Gedanke warum gerade Volvic immer wieder genannt wird, Natriumarme Wasser gibt es ja noch einige, also müsste es doch an weitere Bestandteile des Wassers liegen. Der Vergleich zwischen einem Einzeller und einem Fisch hinkt vielleicht ein wenig, aber irgendwie beschäftigt mich die Frage halt.

Viele Grüße
Siggi

Hallo Siggi,

selbstverständlich stellen die meisten Mikroorganismen Ansprüche an ihr Medium und darum können nur ein winzigster Bruchteil von ihnen ohne großen Aufwand in Kultur gehalten werden: nämlich die Anspruchslosen. Und hier hat sich Volvic als gute Grundlage erwiesen.

Wenn Du mal bei der Algenkultursammlung in Göttingen (SAG) auf der hp stöberst wirst Du die Anleitungen von einer Vielzahl von verschiedensten Medien finden. Das ist ohne größeren Chemieschrank und Beleuchtungseinheiten nicht mehr realisierbar.

Generell mußt Du in der Kultur grob zwischen tierischen und pflanzlichen Einzellern unterscheiden:
- Protophyten beziehen ihre Nährstoffe aus dem Medium und stellen hier (hohen) Ansprüche
- Protozoen ernähren sich von anderen Einzellern ect. und haben oft keine so hohen Ansprüche an das Medium (aber an das Futter).

Viele Grüße

Gerald