Clementine Fruchtstiel Etzold grün

Begonnen von Klaus Herrmann, Juni 14, 2009, 12:39:03 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

hier mal en Bild überregionaler Zusammenarbeit: Rolf-Dieter Müller hat den schönen Schnitt durch den Fruchtstiel der Clementine gemacht, Jörg Weiß hat ihn mit Etzold grün von mir gefärbt und eingedeckt in Euparal und ihn mir geschenkt.

Da bei diesem Objekt der Farbkontrast rot grün wie selten intensiv ist konnte ich nicht widerstehen und hab mal ein Bild gemacht:
(PlanNeos 2,5   5 und 10)







das 3. Bild ist Pol mit Lambda und Lambda4/tel.

Falls noch jemand Bedarf hat: ich habe jetzt wieder Fläschchen abgefüllt mit beiden Varianten: Etzold grün und blau (die Originalrezeptur von Etzold FCA)



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rolf-Dieter Müller

Hallo Klaus,

den Fruchtstiel habe ich im Schlittenmikrotom mit extrem schräg gestelltem C-Messer geschnitten. So ein Fruchtstiel oder andere Zweigstücke kann man aber auch mit dem Einmalklingenhalter im Handzylindermikrotom schneiden.

Deshalb möchte ich hier die Vorbehandlung für den Clementine Fruchtstiel nachreichen:


  • Stiel oder Zweig mit gebrauchter aber noch scharfer Einmalklinge zu 8 mm lange Stücke ablängen
  • die Stücke für mehrere Tage in Alkohol-Glycerin-Wasser*) legen, die Stücke können auch darin aufbewahrt werden
  • in einem Holzklötzchen, das in dem Objekthalter des Handzylindermikrotoms passt, von oben ein Loch bohren in dem das zu schneidende Stielstück zu 2/3 festsitzend eingesteckt wird. Es ist von Vorteil Löcher verschiedenen Durchmessers vorzubohren und das passende dann zu nehmen.
  • mit dem Einmalklingenhalter ziehend schneiden
  • vor jedem Schnitt Stieloberfläche und Klinge mit 70% Ethanol befeuchten
  • Schnitte in 70% Ethanol sammeln
  • weiter mit Standardablauf für Etzold grün-Färbung

*) Ich verwende mit Erfolg die von Detlef Kramer veröffentlichte Rezeptur: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,39730,39755#msg-39755 .

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Fahrenheit

Hallo Klaus,

es freut mich, dass Dir das Präparat gefällt! Besonders, nachdem bei der ersten Präparation alle 3 mit Etzold grün gefärbten Präparate gefaltet waren und somit keine schönen Übersichtsbilder erlaubten.

Rolf-Dieter hatte seinerzeit zwei Chargen unterschiedlicher Dicke geschnitten (30 und 20 µm, wenn ich mich recht erinnere). Die neuen Präparate stammen aus der dickeren Charge und waren so wohl etwas einfacher zu verarbeiten.

@Rolf-Dieter: nochmals vielen Dank für die schönen Schnitte. So was bekomme ich freihand mit Rasierklinge einfach nicht hin.

Die intensive Färbung bei diesen gebleichten Präparaten hängt wohl auch mit der langen Lagerung in Ethanol zusammen, dass ich wegen der Verdunstung über die Wochen mehrmals wechseln bzw. ergänzen musste.
Ich habe bei Schnitten der Vanille-Luftwurzeln, die ich gerade in Arbeit habe, festgestellt, dass das Etzold grün recht empfindlich auf Klorix-Reste reagiert. Die grüne Farbe wird ins bläuliche gezogen und verblasst und das Fuchsin verblasst ebenfalls bzw. wird bei zu hohen Konzentrationen zerstört - was man schön im Abwassergläschen beobachten kann.

Schöne Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

Hallo Jörg

Zitatdass das Etzold grün recht empfindlich auf Klorix-Reste reagiert. Die grüne Farbe wird ins bläuliche gezogen und verblasst und das Fuchsin verblasst ebenfalls bzw. wird bei zu hohen Konzentrationen zerstört

wohl wahr, und das beschränkt sich nicht nur auf Etzold grün. Natrium-Hypochlorit ist ein starkes Oxidationsmittel, dass organische Verbindungen ratzekahl nieder macht.

Deshalb ist nach der Anwendung mehrfach zu spülen. Selbst Spuren bleichen die Farbstoffe aus. Kannst Du gut an Blue-Jeans ausprobiern: ein Tropfen genügt um sie weiß zu pünkteln!

Bei den Augen ists anders: die werden im schlimmsten Falle dauerhaft schwarz!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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