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Systemkamera

Begonnen von cuwohler, Juni 02, 2015, 09:52:19 VORMITTAG

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Peter V.

Lieber Detlef,

da sprichst Du wahre Worte! Wir empfehlen ja immer die Canons der Serien 450/500/550/600/650, weil wir (dankenswerterweise duuch Petr Höbel!) genau wissen (und nicht nur vermuten), dass diese Kameras genau die Art von LiveView haben, die Mikroskopiker benötigen. Vielleicht gibt es auch noch einige andere Kameras, die das können? Nikon DSLRs wohl anscheinend nicht....und wider Erwarten wohl auch nicht alle Systemkameras.

Es ist offenbar schwieirig, das genau herauszufinden.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Christian Linkenheld

Hallo,

bei der EOS 600D läuft das im LiveView so ab, dass der Sensor wohl zunächst komplett zurückgesetzt wird und dann von oben zeilenweise die (bilderzeugende) Belichtung einsetzt - rein elektronisch. Das Belichtungsende wird dann durch den mechanischen Verschlussvorhang ebenfalls von oben eingeleitet. Resultat: erschütterungsfreie Aufnahme.
Der Autofokus wird normalerweise am Objektiv ein- oder ausgeschaltet. Hier gibt es wiederum zwei Modi: LiveModus und Quickmodus. Bei letzterem muss der Spiegel unten sein - beim ersteren erfolgt die (langsame) Scharfstellung im LiveView-Modus. Ich habe gerade ausprobiert, was passiert, wenn ich den Quickmodus aktiviere - aber auch hier habe ich am Mikroskop keine Verwacklungsunschärfe. Ich kann das Ausgangsproblem somit immer noch nicht nachvollziehen - da ich aber regelmäßig die EOS 600D (oder Nachfolger bzw. Vorgänger bis 450D) empfehle und noch nie von derartigen Problemen gehört habe würde mich das schon interessieren.

viele Grüße

Christian

JB

#17
Zitat von: Detlef Kramer in Juni 02, 2015, 14:55:46 NACHMITTAGS
Mir persönlich wäre es sehr recht, wenn einmal jemand eruieren könnte, welche Systemkameras der neuesten Generation tatsächlich einen rein elektronischen Verschluss (also völlig ohne mechanisch bewegte Teile) besitzen. Es gibt sie ja, wie die Nikon J, aber bestimmt auch andere?

Hallo Detlef,

Teile so einer Liste habe ich. Meinen Sie Kameras, bei denen die Ausloesung so moeglich ist, dass der Verschluss schon geoeffnet ist (EFSC; also wie bei der EOS 600D)?

Das ist bei einigen Systemkameras moeglich. Die meisten haben aber weiterhin einen (optionalen) Verschluss, weil dieser die Bildqualitaet gegenueber einem "rein elektronischen Verschluss (also völlig ohne mechanisch bewegte Teile)" verbessert. Die Nikon 1 Vx hat im Gegensatz zur Jx einen Verschluss und dieser wird als vorteilhaft beschrieben (kostet extra).

Also mind. 5 Moeglichkeiten:

a) kein mechanischer Verschluss vorhanden
b) mechanischer Verschluss deaktivierbar
c) EFSC (Null-Sekunden, wie bei Canon 600D)
d) Verschluss-Vorausloesung (mit Wartezeit)
e) mechanischer Verschluss immer aktiv (wie bei den meisten Nikon DSLRs)

Beste Gruesse, Jon

JoachimHLD

Hallo,

bei Panasonic kenne ich den voll elektronischen Verschluss bei der GH3, GH4 , G6 ( es mag noch mehr geben).
Der Liveview geht allerdings nur über den HDMI-port. Die Möglichkeit über WiFi die Kamera zu bedienen mit kleinem Liveview hat bei bewegten Objekten mit Verzögerungen in der Bildübertragung zu kämpfen.
Wenn man Blitzen will muss man den Schlitzverschluss einschalten da die o.g. Kameras sonst den Blitz nicht auslösen.

Viele Grüsse
Joachim

Christian Linkenheld

Zitat von: JoachimHLD in Juni 02, 2015, 15:52:31 NACHMITTAGS
bei Panasonic kenne ich den voll elektronischen Verschluss bei der GH3, GH4 , G6 ( es mag noch mehr geben).

Die G5 - das war es meiner Kenntnis nach aber auch schon bei den MicroFourThirds-Kameras - aber mit einem wirklichen Überblick ist das schon sehr schwer.

viele Grüße

Christian

the_playstation

Hallo.
Auch meine Canon 650D produziert in keinem Modus relevante Erschütterungen. Wenn dann der wackelige Tisch, meine Füße (Muskeln) auf dem Boden oder meine Hand am Mikroskop. Selbst der Kühlschrank in der Nähe produziert Erschütterungen (im Gegensatz zur Kamera).

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

cuwohler

Hallo Leute,

vielen, vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Alles in allem habt
ihr mir sehr weitergeholfen. Ich erkläre ersteinmal den Hintergrund meiner Frage:

In einem Forum für Mikrofotografie hatte ich gestackte Bilder, aufgenommen mit
Nikon SMZ-1, 10x Okular und EOS 600D eingestellt. Ein Kommentar hier war, daß
ich, egal welche Vergrößerung, keinen Zusatz an Detail hätte. Dem muß ich im
Nachhinein zustimmen. Im Internet habe ich danach mehrfach gelesen, daß die
EOS 600D im Liveview den Spiegel direkt vor der Belichtung für eine Messung
noch einmal herunterklappt, dann wieder hochklappt um anschließend zu
belichten. Also, dachte ich, eine Kamera ohne Spiegel sei besser. Gut auch, wenn
man sie zusätzlich für andere Gebiete einsetzen kann (Urlaub, Natur etc.).
So, genau daher rührt meine Eingangsfrage. Inzwischen habe ich mal die Bilder mit
Mikroskop und Stemi verglichen - es sind überwiegend die Bilder vom Stemi, die nicht
überzeugen. Das ist jetzt, nach einigen Überlegungen, auch kein Wunder. Die
Adaptierung am Lomo Trino ist recht solide. Am Stemi hingegen klemme ich die Kamera
mittels eines übergestülpten Rohres und drei nach innen gerichteten Kunststoff-Schrauben
am Okular fest. Dies hat zur Folge, daß sich sowohl das Okular, als auch die
Dioptrien-Einstellung wegdrehen können. Außerdem hat das Okular geringfügig
die Möglichkeit in der Okularaufnahme zu wackeln.

Ich werde also zuerst die Adaption der Kamera an das Stemi gründlich überarbeiten und
dann alles nochmal testen.

Also nochmals vielen Dank für die ganzen Denkanstöße. Peter H., deine Tests zu den
Schwingungen haben mich (mal wieder) überzeugt. Es liegt wohl kaum am Spiegel.


Viele Grüße
Cai-Uso

Peter V.

Hallo Cai-Uso,

das Stacken am Stemi prinzipiell nie vernünftig funktioniert, ist Dir aber bekannt, oder? Ich denke, das Problem liegt nicht an der Adaption an das Stemi, sondern am Stemi an sich. Ein Stereomikroskop  schaut immer etwas "schräg" auf das Objekt, und wenn Du die Fokussierung änderst, änderst, laufen die Strukturen seitlich weg. Das kann zu keinen vernünftigen Ergebnissen führen! Hierfür würdest Du dann eher ein Fotomakroskop benötigen. Ein Stereomikroskop ist einfach für Stacking nicht geeignet! (Von einigen Sonderfällen bei bestimmten Konstruktionsmerkmalen sehr teurer Markenstemis einmal abgesehen).

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

cuwohler

Hallo Peter,

das würde ich so nicht unterschreiben.
Die Software Zerene folgt dem Bildversatz sehr gut!
Das war ein Kriterium, das ich in den Probeversionen diverser
Programme ausgetestet hatte.


Viele Grüße
Cai-Uso

rheinweib

#24
Hallo zusammen,
Cai-Uso, da kann ich Dir nur absolut zustimmen.
Zerene kommt sogar (fast) klaglos mit Freihand-Wackelstapeln klar, wenn es nicht ZU wild wird.
Mit einem Stemi-Stapel kommt es locker zurecht. Man bekommt natürlich die Versatzstreifen, die halten sich
aber am Stemi in Grenzen.
Das Bild hab ich, nur so als Versuch, am MBS-10 gemacht, mit einem improvisierten Kameraanschluss und
ohne Okular und Zusatzlinse. Auf dem Original sieht man schon an den hellen Rändern CA´s, aber wirklich
schlecht ist das Bild nicht.





LG
Heike

peter-h

Hallo Cai-Uso,

Heike kann auch mit einer Linse, geschliffen aus einem Glasbrocken einer Colaflasche die tollsten Aufnahmen zaubern  ;D
Mit meinem billig Stemi BMS144 war ich auch bei Aufnahmen nie zufrieden. Den Trino hätte ich mir sparen können.


Also nach einer "richtigen" Lösung gesucht und etwas gebastelt.


Den ganzen optischen Teil entfernt und nur das stabile Stativ genutzt.


Als Optik gibt es nun zig Möglichkeiten. Gute alte Vergrößerunsoptik ist fast bis an die theoretische Auflösungsgrenze zu benutzen. Da wir nun alle wissen, dass die Canon 450D .... 650D , 700D usw. nicht wackelt und ein solches Stativ sehr stabil ist, stehen guten Aufnahmen nichts im Weg.
Du als Astronom hast auch sicher eine Lösung, wie Du von der Stemi-Optik zu einer guten Optik kommst.  ;D

Viel Glück
Peter

Eckhard F. H.

ZitatIch habe immer wieder gefunden, daß diese am erfolgreichsten mit Blitzlicht bekämpft werden können, ....
Hallo Herr Henkel,
ist eigentlich belegt, daß Fotoblitze so niedrige mechanische Impulse erzeugen, daß die keine Relavanz für mikroskopische Fotos haben? Immerhin ´hört´ bzw. ´spürt´man diese Blitze ja in unmittelbarer Nähe.
Gruß - EFH

rheinweib

Hallo Safari,
total OT.......hach, da werden Laborantenerinnerungen wach.....127er Rollenpapier...Großvergrößerungen,
ein 8 x 10 Inch Negativ im horizontalen, auf Schienen laufenden Homrich....
näää, watt war datt schööön

LG
Heike

cuwohler

Hallo Heike und Peter H.,

das hat mich darin bestärkt, daß ich mit meinem Stemi auf dem richtigen Weg bin.
Fehlt nur noch eine vernünftige Adaption.


Viele Grüße
Cai-Uso

Mikroman

Hallo,

ich möchte meinem Namensvetter noch einmal eindrücklich beipflichten: Bilddokumentation mit einem Stemi kann unter Qualitätsgesichtspunkten immer nur ein Notbehelf sein. Mit einem Zentralobjektiv (Fernrohrprinzip) fotografiert man durch den Randbereich der Linse oder - beim Greenough-Typ - operiert mit einem schrägen Belichtungsstrahl (noch schlimmer). Was man auch schnell vergißt: die N.A. von Stereomikroskopen ist in aller Regel auch viel bescheidener als beim klassischen Durchlicht-Hellfeld / bzw. -Auflicht-Mikroskop. Eine weitere Verschlechterung erzielt man mit Vorsatzlinsen. Im Profibereich, z.B. bei Fotomakroskopen oder Stereomikroskopen mit der Möglichkeit eines geraden und mittigen Fotostrahlengangs sieht es sehr besser aus, u.a. auch deshalb, weil es hochaperturige Wechselobjektive (Plan, Planapo) gibt, um Vergrößerungen > 500fach zu erreichen. Einziger Schönheitsfehler: während man ein MBS-10 schon für wenige hundert Euro (200 - 300, ca. 500 mit Trinotubus) bekommt, ist man bei Profigeräten im höheren fünfstelligen Bereich dabei.

Eine bessere Alternative scheinen mir hier entweder Makro-/Mikrokombinationen mit Balgengerät und Mikroskopobjektiven zu sein oder ein klassisches monokulares (zur Not auch ein Hufeisenveteran) Hellfeldmikroskop mit Mikroskopobjektiven kleiner Vergrößerung (z.B. 1x, 1,6x, 2x, 6,3x, 10x, 20x).

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)