Olympus Mikroskop Generalüberholung Teil 3 Tisch

Begonnen von Klaus Herrmann, Juli 18, 2015, 13:10:12 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo Bastler,

hier noch Teil 3 der Tisch,

der weder in X noch in Y zu verstellen war, er war wie mit Kaugummi geschmiert. Der ist dann wieder etwas anspruchsvoller, aber nachdem ich jetzt weiß wie, würde ich es gleich wieder machen und dann auch die neu gewonnene Erkenntnis einsetzen: die Y-Welle erst abziehen, bevor die 24er Schraube, mit der die X-Welle befestigt ist, mit Gewalt gelöst wird. Die Verklebung macht einem das Leben schon schwer! Hammer und langer Schraubenschlüssel helfen.

Der Tisch lässt sich leicht abziehen und der Tischtäger ebenfalls (Klemmhebel vorher umlegen)

Die Kugellagerschienen werden natürlich auch entfettet und neu gefettet. Ich habe sie hier nicht zerlegt, weil das Problem hauptsächlich in den Antriebswellen lag. Es reichte mit Xylol von oben zu spülen und dann mit Lageröl neu zu fetten.



























Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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the_playstation

Hallo Klaus.
Deine Bilder sehen so ordentlich aus, daß man denkt. Das sieht doch alles super aus. Warum zerlegen. ;)

Hallo Safari. Ich tippe auf Fett>Klebstoff-Verwandlung. Schmierfette sind wie Gremlins.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Herrmann

Hallo Jorrit,

ZitatDeine Bilder sehen so ordentlich aus, daß man denkt. Das sieht doch alles super aus. Warum zerlegen.

Das 3. letzte Bild ist nach der Entfettung die erste Stufe des Zusammenbaus mit einem Hauch von Gleitlagerfett frisch gefettet, das muss ordentlich aussehen! :)

# Wolfgang: Das Gewinde mit dem 24er Sechskant ist sicher verklebt. Das bröselige weiße Pulver deutet stark darauf hin und natürlich auch die Festigkeit. Die "beweglichen" Teile waren durch verharztes Fett blockiert. Da hilft nur entfetten. Und man muss unbedingt zerlegen. Die Wellen sind sicher eingeschliffen, da kommt kein Lösemittel in den engen Spalt!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

ZitatKlaus, meinst Du nicht dass Olympus einen Grund hatte die Schraube zu verkleben? Und sollte man sie nicht wieder verkleben?

Ich bin überzeugt, dass die damals dachten das Teil muss man in 100 Jahren nicht mehr abbauen. Aber sie haben noch nichts von der Vergänglichkeit der Fette gewusst - wie alle anderen auch!
Ich hab das Bröselpulver dran gelassen - zumindest im Muttergewinde - und die Schraube ordentlich angeknallt, die löst sich zu meinen Lebzeiten nicht von selbst! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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the_playstation

Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 18, 2015, 19:05:16 NACHMITTAGS
die löst sich zu meinen Lebzeiten nicht von selbst! ;)
Hallo Klaus.
Ausser, das neue Fett "transformiert" sich auch wieder, und Du mußt Alles noch einmal zerlegen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Herrmann

ZitatIch lasse nie mehr etwas von alten Mechanikern machen.

Alternative: jung, hübsch und ohne Erfahrung ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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MikroTux

Zitat von: Safari in Juli 18, 2015, 17:18:35 NACHMITTAGS
Klaus, meinst Du nicht dass Olympus einen Grund hatte die Schraube zu verkleben? Und sollte man sie nicht wieder verkleben?

Vielleicht war es auch eine Loctite Schraubensicherung. Immerhin will man ja auch nicht, daß sich das Gewinde beim am Tisch rumkurbeln rausnudelt.

Klaus Herrmann

ZitatVielleicht war es auch eine Loctite Schraubensicherung

Und das ist eine Verklebung. Henkel hat inzwischen eine sehr breite Palette bis hin zu wieder lösbaren Verklebungen. Den Grund für die Verklebung sehe ich genau so: die Welle soll da unbeweglich sitzen und sich nicht irgend wann mal lockern.
"Unlösbare" Verklebungen löst man eben mit Gewalt, Hitze oder Lösemitteln oder einer Kombination der 3 Methoden.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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reblaus

Oder um es mit Erika Fuchs zu sagen:
"Dem Klang des Alphorns kann nichts widerstehen!"

-JS-

In alten Tagen (irgendwann im vorigen Jahrhundert) wurden derartige Gewinde mit einer eigens angebrachten Madenschraube (früher durfte man sie ja noch so nennen...) und aufwändigem Klemmring oder aber via Gewinde-Klemmfaust gesichert und niemand dachte über eine Verklebung nach. Für beide Möglichkeiten wäre am Lagerort des Wellenstutzens mehr als genug Platz gewesen. Allerdings kostet ein zusätzliches Gewinde für einen Sicherungsstift Zeit und damit auch Geld, und vom Preis einer gescheiten Klemmfaust wollen wir erst gar nicht reden. Also wird preiswert und gewinnmaximierend geklebt und eben nicht darüber nachgedacht, dass dereinst vielleicht doch mal eine Reparatur oder Wartung notwendig sein könnte...

Viele Grüße Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...