Kameraadaption Trennstelle 44 Zeiss

Begonnen von treinisch, Juli 05, 2010, 11:10:45 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Nomarski

#15
Lieber Detlef,

Zitat1. theoretisch stimmt das. Der Verschluss müsste vor dem Film/Chip sitzen und die volle Fläche freigeben. Dazu würde das Gehäuse ziemlich klobig werden.
Deswegen gibt es die Lichtriesen von Hasselblad (2/110mm) nur in der Verschlußlosen Ausführung (F)  ;)

Zitat2. Der Verschluss der Aufsetzkameras sitzt sehr wohl in der Pupillenebene, jedenfalls ungefähr; auf jeden Fall gibt er nicht eine Fläche von 24 x 36 mm frei.
Die Pupillenenebene dürfte gerade mal im Grundkörper liegen, der mit seinem 125mm-Objektiv auch für die Okulare mit niedriger Austrittspupille geeignet ist. Außerdem ist die Optik sowieso ziemlich lichtschwach.

Zitat3. So weit ich mich erinnere, konnte man bei der Bessamatik, ebenso, wie bei der Zeiss Contaflex lediglich den vorderen Teil des Objektivs auswechseln; Verschluss, Blende und hinterer Teil verblieben im Gehäuse. Also auch hier befand sich der Compur in der Pupillen-Ebene. Die westdeutschen Hersteller, außer Leitz und Gebr. Wirgin (Edixa), scheuten damals den Schlitzverschluss, wie der Teufel das Weihwasser. Ausnahmen bei Zeiss: die Contax und die Contarex.
Das vordere Linsenglied konnte man bei der Contaflex auswechseln, die Basisoptik mit Blende und Verschluß verblieb am Kameragehäuse. Bei der Bessamatk war die ganze Optik wechselbar. Der Verschluß war im Kamera-Gehäuse, allerdings nicht vor der Filmebene, sondern dicht am Bajonett. Dadurch waren die Möglichkeiten der Objektivauswahl begrenzt.

Viele Grüße
Bernd

kaktux

In dem Zusammenhang habe ich mal eine Anfängerfrage:

Was ist die Trennstelle 44?? Leider konnte ich bisher keine Erklärung finden, wofür der Begriff steht (von dem Zusammenhang zur Kameraadaption abgesehen und das er Zeiss-eigen zu sein scheint).

reblaus

Aber das wurde doch genau in diesem thread erläutert! Sogar mit schönen Fotos. Die Trennstelle 44 ist der kurze Fototubus auf den Trituben für Axioskop, Axiovert .... usw. Das Zwischenbild liegt 44 mm über dessen Oberkante, auf der eine 43 mm Ringschwalbe aufgesetzt werden kann.

Klaus Herrmann

ZitatDie Trennstelle 44 ist der kurze Fototubus auf den Trituben für Axioskop, Axiovert .... usw. Das Zwischenbild liegt 44 mm über dessen Oberkante, auf der eine 43 mm Ringschwalbe aufgesetzt werden kann.

Genau! Ich und viele andere setzen da eine Canon EOS 600 drauf über einen optiklosen Adapter (CZ-Ringschwalbe mit EOS-Bajonett). Ist fast parfokal. Und ich habe so schon sehr viele Aufnahmen gemacht und bin zufrieden damit!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Henkel

Zitat von: Detlef Kramer in Juli 06, 2010, 11:27:07 VORMITTAG
Lieber Bernd,
ZitatWarum? Das war einst bei der Bessamatic oder Vitessa von Voigtländer auch nicht der Fall.
Und selbst die Prontor-Verschlüsse der Aufsetzkameras befinden sich nicht in der Pupillenebene.
Sie müssen eben nur groß genug sein, daß sie den Strahlengang nicht vignettieren.
Und vor dem Chip/Filmebene ist ein Schlitzverschluß eben günstiger.

1. theoretisch stimmt das. Der Verschluss müsste vor dem Film/Chip sitzen und die volle Fläche freigeben. Dazu würde das Gehäuse ziemlich klobig werden.

2. Der Verschluss der Aufsetzkameras sitzt sehr wohl in der Pupillenebene, jedenfalls ungefähr; auf jeden Fall gibt er nicht eine Fläche von 24 x 36 mm frei.

3. So weit ich mich erinnere, konnte man bei der Bessamatik, ebenso, wie bei der Zeiss Contaflex lediglich den vorderen Teil des Objektivs auswechseln; Verschluss, Blende und hinterer Teil verblieben im Gehäuse. Also auch hier befand sich der Compur in der Pupillen-Ebene. Die westdeutschen Hersteller, außer Leitz und Gebr. Wirgin (Edixa), scheuten damals den Schlitzverschluss, wie der Teufel das Weihwasser. Ausnahmen bei Zeiss: die Contax und die Contarex.
Detlef

Kein Wunder: Waren doch die beiden einzigen, weltbekannten Hersteller von Zentralverschlüssen, die Firmen Deckel in München (Synchro-Compurversychluß) und Alfred Gauthier (Prontor-Verschluß), Eigentum der Carl-Zeiss-Stiftung!
Gruß
KH


Oecoprotonucli

Guten Tag miteinander,

vielleicht ist es gut oder schlecht, dass ich weder zu viel über mechanische noch elektronische Verschlüsse, noch Kamerachips weiß - aber sollte und wird die Lösung nicht irgendwann darin liegen, überhaupt keinen Verschluß einzubauen und die Belichtung rein elektronisch auf dem Chip zu bewerkstelligen?

Ich meine, dass auch irgendwo hier ein Thread existiert, in dem - zumindest innerhalb gewisser Grenzen des mechanischen Teils - die rein elektronische Belichtung diskutiert wird.

Vielleicht wißt Ihr mehr?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

#21
Hallo Sebastian,

eine Frage aus der Kategorie "Was Die schon immer über...wissen wollten, sich aber nicht zu fragen trauten". Diese Gedanke kam mir auch schon öfter. Zumal doch Handy- und Kompaktkameras auch ohne Verschluß auskommen. Oder irre ich mich da?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Oecoprotonucli

#22
Hallo Peter,

die "echten" Mikroskopkameras doch auch?

Kann hier ebenfalls ein "oder irre ich mich da" anhängen. Ich glaube, die sind einfach teurer, werden heiß und rauschen? Aber die können doch auch richtig gut, oder?

Lauter peinliche Fragezeichen...  :-[

... ich lese gerade schon das Internet nach Digital-Kameragrundlagen durch...*

Viele Grüße

Sebastian

* ...und das Forum! Bin auch schon fündig, diese Frage wird nicht zum ersten Mal behandelt und kommt wohl auch in meine Linkliste.
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Lupus


Peter V.

Hallo,

nochmal kurz zurück zur Trennstelle 44. Ich habe ein Axioskop, das offenbar auch die Trennstelle 44 besitzt. Habe ich das hier richtig verstanden, dass man die Canon quasi ohne "Abstandshalter" direkt auflegen kann und dann quasi schon parfokal ist? Also eigentlich "nur" eine Ringschwalbe benötige, die direkt an einen T2-Ring geklebt oder sonstwie fixiert wird?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Oecoprotonucli

Hallo Hubert

Zitat von: Lupus in September 18, 2015, 13:55:13 NACHMITTAGS
hast Du den Link schon:
http://www.pc-magazin.de/ratgeber/der-verschluss-1176939.html
Der ist relativ verständlich.

Danke, ja ich habe ihn gefunden, als ich mich unter anderem auch durch diesen gelesen hatte:

Was ist ein elektronischer Verschluß?
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13304.0

Also, ich habe nun grob verstanden, dass der Bildqualität da bisher Grenzen gesetzt sind und man daher die Hybridlösung nimmt. Wie das bei den reinrassigen Mikroskopkameras aussieht, muss ich mir allerdings noch weiter erarbeiten.

Viele Grüße

Sebastian

P.S.: Die Linkliste Kameraadaptionen hat sich bei mir schon erweitert, ich muss sie nur noch demnächst im Forum updaten. Diese Dinge werden auch dabei sein.
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo Peter -

ja, du hast das richtig verstanden! Ideal wäre das direkte Auflegen des Kameraflanschs, aber die leicht gestörte Parfokalität für 3 mm mehr für eine Ringschwalbe mit aufgeklebtem EOS-Bajonett stört im Zeitalter von live-view kaum.
Ja, o.k., Puristen und optische Messtechniker werden durch die leichte Dejustierung des Unendlichobjektivs eine Verschlechterung des Bildes feststellen können. Die können sich ja dann den entsprechenden Betrag vom Trennstellentubus abdrehen lassen oder die Kamera an einem getrennten Stativ befestigen. Auch Teppichklebeband wäre da hilfreich  ;D


Viele Grüße

Rolf