Frage zum Betrieb von Hochleistungs-LEDs

Begonnen von Bernhard Gutwenger, Juni 28, 2009, 16:39:58 NACHMITTAGS

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Bernhard Gutwenger

Ich würde mich über Auskunft der Elektronik-Fachleute hier im Forum zu folgender
Frage freuen:
Ich habe eine Luxeon Star Hexagon LED 3W, die ich mit einem Schalt-Netzteil von
Conrad-Elektronik (Ausgangsstrom 350 mA, max 12V=, max. Leistung 3W) und einem
Drehpotentiometer 4W/1kΩ betreibe. Nun möchte ich mir eine Z-Power LED 5W
(If 1,4A, Uf 3,4V) zulegen - alternativ ev. eine Cree XR-E 7090 Q5  (max. 1A,
max. 3,7V, ) oder eine Seoul Z-LED P4 (max. 1A, max. 3,8V).
Kann ich die angegebenen Leds mit oben angeführtem Schalt-Netzteil und dem
Drehpotentiometer 4W/1 kΩ betreiben ? Gehe ich richtig in der Annahme, dass es
möglich ist, ich aber die volle Leistung der Leds nicht nutzen kann ?
Ist von den 3 angeführten Leds eine zu bevorzugen.
Ist eigentlilch jede LED auch dimmbar ?

Freue mich auf Antworten,
Schönen Sonntagabend,
Bernhard Gutwenger

peter-h

Hallo Herr Gutweger,

ich beginne mit den Antworten von hinten  ;D
- jede LED ist dimmbar
- sehen Sie sich die opt. Ausgangsleistung der LEDs an. Die Seoul Z P4 liefert bei 1 A ca. 240 Lumen.
- das Drehpoti sehe ich als sehr kritisch an. Warum ?

4 Watt und 1 kOhm. Damit ist die Leistung der ges. Drahtlänge gemeint und auch der max. Strom.
Strom = SQRT (Leistung/Widerstand) ; hier also max. 0,063 A !  Selbst bei nur 350mA LED also eine 5-fache Überlastung der Widerstandbahn. Hält nicht lange  :o

Ich verwende auch ein Schaltnetzteil von Fa. C. (Steckernetzteil) und bin damit sehr zufrieden, auch wenn es andere Meinungen dazu gibt. Die heutige Technik ist sehr gut ausgereift. Es flackert also keine LED wie schon oft befürchtet.

Ob diese Punkte Ihnen helfen ?

Schönen Sonntag
Peter Höbel

Bernhard Gutwenger

Hallo Herr Höbel,

Vielen Dank für die Informationen, die mir sehr wohl helfen.
Meine Physikkenntnisse reichen gerade noch aus, um die Rechnung
nachvollziehen zu können. Hab nur nicht daran gedacht, es
nachzurechnen.

Grüße von
Bernhard G.

felix

Zitatalternativ ev. eine Cree XR-E 7090 Q5  (max. 1A,
max. 3,7V, )

Die habe ich am letzten Wochenende selbst verbaut: unglaublich hell!  Allerdings betreibe ich die an einer dimmbaren Konstantstromquelle der Firma www.LED-tech.de mit 700 mA Ausgang. Bei derselben Firma gibt es übrigens auch einen Kühlkörper (Alu, ein trommelförmig langgezogener Stern -- ich kanns leider nicht besser beschreiben), der mít einem Durchmesser von 21mm besonders gut in Mikroskopierlampen paßt.
"Du" angenehm.

wilfried48

Zitat von: peter-h in Juni 28, 2009, 18:23:52 NACHMITTAGS
Ich verwende auch ein Schaltnetzteil von Fa. C. (Steckernetzteil) und bin damit sehr zufrieden, auch wenn es andere Meinungen dazu gibt. Die heutige Technik ist sehr gut ausgereift. Es flackert also keine LED wie schon oft befürchtet.

gegen ein Schaltnetzteil ist nichts einzuwenden, du meinst sicher die Regeleung mit PVM (Puls-Weiten-Modulation) die im forum früher mal kontrovers diskutiert wurde.
Und um so eine Pulsweitenmodulierte Konstantstromquelle handelt es sich bei der von felix angegebenen Konstantstromquelle der Fa. led-tech.
Die taugt definitiv für die Mikrofotografie nichts, weil sie nur mit 450 Hz Modulationsfrequenz arbeitet, das heisst mit 1/450 sec im Bereich der
Belichtungszeiten liegt. Im visuellen sieht man diese Modulation natürlich nicht.
Keine Probleme in dieser Hinsicht hat man mit linear geregelten Konstantstromquellen, wie sie besipielsweise Stephan Hiller in seinen LED Ausrüstungen verbaut.
Aber es geht auch mit einem Steckernetzteil und einem Vorwiderstand (Regelpoti) nur sollte man dann darauf achten, dass die Netzteilspannung nicht allzuviel über der LED Nennspannung liegt. 12 V Netzteilspannung bei ca. 4 V LED Spannung sind ungünstig, da das Poti dann 8 V Spannung beim Diodenstrom von z.B. 1 A "fressen" muss also mindestens 8 W haben müsste. Besser wäre hier z.B. ein Steckernetzteil mit 6 V. Und selbst die würde ich durch Reihenschaltung von einigen 0,6V/1A Dioden erst mal möglichst nahe an die LED Nennspannung bringen. Dann kommt man mit einem
20 Ohm/4 W Poti zur Stromregelung bequem aus.

erleuchtende Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

felix

ZitatUnd um so eine Pulsweitenmodulierte Konstantstromquelle handelt es sich bei der von felix angegebenen Konstantstromquelle der Fa. led-tech.
Die taugt definitiv für die Mikrofotografie nichts

Das Gerät, daß ich meine ist linear, nicht PWM-regelbar und taugt auch für die Mikrofotografie bei kurzen Verschlußzeiten:

http://www.led-tech.de/de/LED-Controlling/Konstantstromquellen/Netzgeraet--dimmbar--fuer-1-3x-700mA-LEDs--230V--LT-586_118_119.html

Übrigens sind auch PWM-geregelte Quellen in der Mikrofotografie völlig ok, vorausgesetzt, man wählt die Verschlußzeit richtig (= lang genug).  Wenn immer möglich sollte man eh längere Zeiten wählen, um in den Genuß kleinerer ISO-Werte zu kommen (analog=höhere Auflösung; digital=weniger Rauschen).
"Du" angenehm.

wilfried48

ZitatDas Gerät, daß ich meine ist linear, nicht PWM-regelbar und taugt auch für die Mikrofotografie bei kurzen Verschlußzeiten:

dann ist ja alles gut, ich dachte du meinstest die anderen, die auch auf diser seite sind. Trotzdem würde ich mal ein Oszilloskop an den Ausgang hängen, da ich Geräten, die für Konsumerlampendimmung gedacht sind, grundsätzlich misstraue.

ZitatÜbrigens sind auch PWM-geregelte Quellen in der Mikrofotografie völlig ok, vorausgesetzt, man wählt die Verschlußzeit richtig

das sehe ich nicht so: Bei statischen Objekten, wo ich dies könnte, will ich nicht immer darauf auchten müssen, dass die Verschlusszeit genügend lang ist, und bei bewegten Objekten (Tümpler) kann ich nicht wählen, weil die kürzeste immer die beste ist, und ich ja schliesslich dafür eine helle LED habe.

viele Grüsse
Wilfried





vorzugsweise per Du

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bernhard Gutwenger

Dank an alle für die interessanten Beiträge.

Jetzt hätt ich noch eine Frage an die Elektroniker:
Ich habe ein externes Lampengehäuse beim Mikroskop.
Da ich sowohl die Halogenlampe als auch die LED nutzen
möchte, möchte ich die LED an der Stelle der Halogenlampe im Lampengehäuse,
und Netzgerät und Dimmpotentiometer in einer externen Pult-Box
unterbringen, von der dann auch das Netzkabel zur Steckdose
geht. Brauch ich da einen Schukostecker ? Schließlich besteht ja
das ganze Lampengehäuse aus Metall.
Ach ja noch was: Der Netzschalter an der Pult-Box, soll der einpolig oder
zweipolig sein ? (Bitte um Rücksicht, für Elektronikfachleute wohl eine banale Frage)

Schönen Abend,
Bernhard G.

Bernhard Gutwenger

Das Pultgehäuse ist aus Kunststoff, nur das Unterteil
aus lackiertem Alu.
Reicht da ein Flachstecker ?

Schönen Abend,
Bernhard G.

Bernhard Gutwenger