Objektträgerspender ohne Spendefunktion - liegt's am Wetter?

Begonnen von TPL, Juni 30, 2009, 12:08:51 NACHMITTAGS

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TPL

Hallo in die Runde!
Kürzlich erst habe ich einen neuen Objektträgerspender "Kartell 540" (sieht aus wie dieser hier:http://www.mth-hohl.de/index.php?article_id=170, etwa bis zur Mitte der Seite blättern) erhalten, der die OT mittels zweier gummibelegter Walzen aus dem Vorratsbehälter födern sollte. Tut er aber nur ausnahmsweise! Mit verschiedenen OT-Typen habe ich es bereits ausprobiert und bekomme keine OT ausgeworfen, selbst wenn ich die OT vorher einzeln voneinander löse (es sei denn ich lege die OT einzeln ein - dazu braucht man natürlich keinen Spender :'()

Ich habe es jetzt mit verschiedenen OT von Marienfeld und Thermo ausprobiert. Die OT haften kräfig aneienander und zeigen stellenweise Liesegang-Streifen.

Liegt das an der aktuell hohen Luftfeuchte?
Kann man die OT so behandeln, dass sie nicht mehr so stark haften?

Gibt es Objektträgerspender die eine größere Reibungskraft auf die OT bringen?
Gibt es überhaupt andere Objektträgerspender-Fabrikate? Am besten welche, die auch ein bisschen mehr "Erdenschwere" mitbringen und nicht bei Berührung gleich wegrutschen?

Wichtig ist mir, dass ich die OT in einem Raum mit vielen Kontaminationsquellen (zerstoßene Gesteinsstücke, Säurespritzer, normaler Staub) einigermaßen geschützt aufbewahren kann und auch mit ungewaschenen Händen jeweils einen OT entnehmen kann. Wenn es dafür andere Lösungen gibt als dieses fimpige Plastik-Gerätchen würde mich das sehr interessieren.

Schönen Gruß, Thomas

Peter V.

Hallo Thomas,

ich habe einen identischen Spender von Boehriger spezeill für die soegannten "Testsimplets" ( = farbbeschichtete Objektrräger ). Der funktioniert nur, wenn die Objektrräger von oben etwas Druck bekommen, sodaß sie fester an die Gummirolle gedrückt werden.


Hrzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

TPL

Zitat von: Peter Voigt in Juni 30, 2009, 15:33:59 NACHMITTAGSDer funktioniert nur, wenn die Objektrräger von oben etwas Druck bekommen, sodaß sie fester an die Gummirolle gedrückt werden.
Hallo Peter,
der Druck kommt ja über das Gewicht der OT auf die Gummirollen. Da bin ich aber schon am oberen Ende, denn der Spender ist fast randvoll. Trotzdem drehen die beiden Rädchen in 90% der Versuche durch. Das ist mir zu viel...
Schöne Grüße, Thomas

Dieter Friedrich

Und wenn sie sich einen Bleiklotz in der größe von 5 übereinander liegenden Objektträgern schnitzen und den ganz oben auflegen?

TPL

Zitat von: Dieter Friedrich in Juni 30, 2009, 17:11:53 NACHMITTAGSUnd wenn sie sich einen Bleiklotz in der größe von 5 übereinander liegenden Objektträgern schnitzen und den ganz oben auflegen?

Das habe ich zwar nicht mit der Bleiplatte ausprobiert, aber stattdessen zusätzlich mit den Fingern auf den Stapel gedrückt: NICHTS!
Das enzige Mittel, das die "Trefferrate" etwas steigert ist, die OT alle einzeln einzusortieren und nach gelegentlichem Steckenbleiben oder Verkanten (immer noch in ca. 1/3 der Fälle) die durchsichtige Haube abzunehmen und die untersten OT von den aufliegenden OT zu lösen.

Auch die ganz am Rand liegenden beiden je 3 mm dünnen Gummirollen, die die OT durch Reibung nach außen transportieren sollen sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss: wenn nur eine der beiden Rollen "greift" verkantet sich der OT automatisch in dem weichen Kunststoff-Gehäuse. Dabei entstehen kleine Kunststoff-Krümel aus dem Gehäuse-Material, die sich auf den OT ablagern >:(

Das Alles ist natürlich nicht im Sinne einer Reduzierung von Kontamination >:( >:( >:(

Gibt es auch die Sorte OT-Spender, die einfach funktioniert? Gab (oder gibt) es diese Geräte aus einem Material, das dem Glas nicht nachgibt (z.B. Stahlblech)? Ärgere ich mich über eine (40 € teure) Fehlkonstruktion oder stelle ich mich einfach zu dappich an?

Schönen Gruß, Thomas

Peter V.

Lieber Thomas,

wenn dein Spender noch nicht älter als 2 Jahre ist, probier es doch erst einmal mit einem Umtausch.

Herzliche Grüße
Peter

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liftboy

Hallo Thomas,

anderer Spender, gleiches Problem!!
Der Spender ist von Assistent, eher ein schlichteres Modell; das Problem:
Die OT kleben aneinander (inclusive der Streifen)
Ob´s vielleicht doch an den Umfeldbedingungen liegt (hohe Luftfeuchtigkeit etc.)
Wenn ich die OT aus der Originalverpackung hole ist noch alles in Ordnung, eine Woche später hakt´s.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Klaus Dönnebrink

Guten Abend in die Runde!
Leider habe auch ich in den letzten dreißig Jahren keinen wirklich funktionierenden Objektträger-Spender
finden können. Eine Metallplatte unter dem Fuß beseitigt zwar das Gewackel, verbessert aber nicht die Funktion.
Desnalb labere ich die Objektttäger in einer Blechdose,  in der sie leicht schräg stehen und dann (meist) leichter einzeln
zu entnehmen sind.
Eine wirkliche Garantie die Objektträger  einzeln voneinander zu trennen hat man auch damit nicht.
Aber es erleichtert die  Handhabung.
Versuche die Objektträger in Äthanol zu lagern  erhöhen nur die Brandgefahr, haben aber bei mir keine besseren
Ergebisse gebracht. Ausserdem sind dann Nativuntersuchungen von Probenmaterial ehr problematisch.
Wahrscheinlich ist der Hüttenrauch bei der Glasherstellung die Ursache für das Kleben der Objektträger.
Bei der Behauptung " gewaschen und poliert" darf  (muß) man  auch nicht alles glauben.

Freundliche Grüsse Klaus Dönnebrink

Peter V.

#8
Hallo!

Ist die Ursache für das "Kleben" der Objektträger nicht ganz banal physikalisch durch die glatte Oberfläche und elektrostatische bzw. atomare Wechselwirkungen? "Klebt" nicht Glas auf Glas immer, so, wie alle glatten Oberflächen an eienander kleben?
Auf der letzten Veranstaltung in hagen hatte herr Nötzel einen ( selbstebauten ) Spender dabei, ein aus Holz bestehendes Kästchen, welches pultförmig aufgestellt wurde. Und mit einem "Deckelchen" wäre es auch staubfrei. Eine simple und - wie ich fand - extrem funktionelle Lösung!

Hier ein Foto ( starke Ausschnittsvegrößerung, ein besseres Foto habe ich nicht. Nur, damit man es sich vorstllen kann. ).





Herzliche Grüße
Peter


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derda

Hallo Thomas,

ich habe den gleichen Spender, Kartell TS 540 aus Italien, und er funktioniert recht gut. Die Objektträger werden vor der Bestückung von mir gereinigt und auch nach längerer Pause bekomme ich einen herausgedreht. Es ist aber schon mal vorgekommen, daß eine Seite gehakt hat und der Objektträger schräg herauskam => dann drehe ich kurz zurück und beginne von vorn. Eigentlich klappt es dann auch...
Selbst die letzten Objekträger kommen ohne Auflast aus dem Spender.

Meine Frage:

Die Objektträger liegen ja direkt auf den Gummirollen auf. Sie können praktisch nur an der vorderen Plastikkante hängenbleiben. Die ist ja so gestaltet, daß nur ein Objektträger durchpasst und der daraufliegende blockiert wird. Vielleicht musst du da etwas nachfeilen?

Viele Grüße

Erik

Peter V.

Lieber Erik,

weißt Du, wozu Deine schönen Objektträger diese "gerundeteen" ( bzw. 45 Grad abgeschliffenen ) Ecken haben? Nicht wgen der Ästhetik....auch nicht, um Schnittverletzungen vorzubeugen.
Die dienen dazu, daß die Obektrräger sich nicht in den diversen Automaten ( wie sie zur Färbung und zur Eindeckung in Pathologien eingesetzt werden ) "verkanten".
Insofern erstaunt nicht, daß DU mit DEINEN Objektrrägern keine derartigen Probleme hast - vorausgesetzt, Deine Theroe ist tatsächlich war und das ist die Ursache des "Hängenbleibens" der Ot's.

Herzliche Grüße
Peter

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derda

Hallo Peter,

man kann die OT auch nicht unendlich von oben belasten, weil die Gummiräder nicht starr mit der Achse montiert sind, sondern irgendwann trotz Drehens, stehenbleiben.

Also entweder kleben die OT zu stark zusammen => da kann der Spender aber nichts dafür oder aber es klemmt irgendwo beim Rausdrehen...

Vielleicht hilft es ja, obwohl schon glaube, daß Thomas da gleich als erstes draufgeschaut hat.

VG

Erik

ps: ich hatte auch schon  OT ohne abgeschnittene Kanten drin

Segu

Also ich habe den selben Spender. Anfangs hatte ich auch Mühe damit. Jedoch geht es nun problemlos.

Meine Superfrost Objektträger kleben durch den Randaufdruck nicht besonders. Jedoch hat sich immer wieder beim Entnehmen der Objektträger einer verklemmt.

Die Lösung meines Problems ist recht simpel. Zuerst das Rädchen rückwärts drehen, damit der Objektträger parallel im Spender liegt und anschliessend vorwärts drehen und schon geht es wunderbar.

Besser für den Spender und auch für den Mikroskoptisch wären statt bekanntete objektträger welche mit geschliffenem Rand! Kosten ja nicht viel mehr.

mfg Michel
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

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TPL

Zitat von: Segu in Juli 08, 2009, 21:37:13 NACHMITTAGSDie Lösung meines Problems ist recht simpel. Zuerst das Rädchen rückwärts drehen, damit der Objektträger parallel im Spender liegt und anschliessend vorwärts drehen und schon geht es wunderbar.
Besser für den Spender und auch für den Mikroskoptisch wären statt bekanntete objektträger welche mit geschliffenem Rand! Kosten ja nicht viel mehr.

Salut Michel,
danke für den einfachen wie wirkungsvollen Tipp (zuerst rückwärts drehen, dann vorwärts), der meine "Treffererate", also ohne Fummelei ausgegebene Objektträger (OT), bereits erheblich verbessert hat!!

Ich verwende bereits besonders "fehlertolerante" OT (Marienfeld 10 009 12; Kanten geschliffenen, vorgereinigt,  Ecken abgeschrägt, beidseitiger Mattrand), und dachte, mann könne diese einfach aus der Packung in den OT-Spender geben. Leider hat aber Erik recht damit, dass die OT gewöhnlich einfach zu stark aneinander haften.

Danke für weitere Tipps, Thomas

Sascha D. F.

Hallo liebe Mikroskopgemeinde,

ich habe auch so einen Objektträgerspender wo die OT stapelweiser übereinander liegen und durch Drehen mittels einer Gummirolle nach außen befördert werden.
theoretisch....
Bei mir verklebten und verkanteten die Dinger ständig.
Ich bin einfach auf OT mit einem Mattfeld umgestiegen und nun funktioniert es super, und man kann während der Arbeit alles lösungsmittelfest mit Bleistift beschriften.
LG
Danny