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Fragen zum PZO MB 30

Begonnen von Bernhard Lebeda, Oktober 17, 2015, 19:36:07 NACHMITTAGS

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Bernhard Lebeda

Liebe Kollegen

ich hab das oben erwähnte Mikroskop erstanden, um Versuche mit Pluta DIK zu machen. Leider erweist sich der Kauf als klassischer Griff ins Klo, denn das Gerät macht mir einige Probleme. (Verhandlungen mit dem Verkäufer laufen bereits)

Ich hoffe, dass ich durchsetzen kann, das Gerät zurückzugeben, aber interessehalber ein paar Fragen, die mir auf der Seele liegen. Wenn ich das Gerät google, komme ich u.a. auf diesen Beitrag

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=17167.15

und ich hoffe, dass es noch Kollegen hier gibt, die das Mikroskop besitzen.


erstes Problem tauchte schon bei der Montage auf (das Gerät war gut zerlegt und einzeln verpackt gut und sicher versendet worden)

der Objekttisch ist abmontierbar mittels einer Klemme die auf eine Ringschwalbe unter dem Tisch wirkt








Nur: in der Position, in der ich den Tisch vermuten würde, greift die Klemme nicht, der Tisch dreht durch, Vernierskala steht auf dem Kopf  ???




dreht man den Tisch um 180°, dann funktioniert es. Der Triebknopf des Kreutztisches liegt nun rechts vorne, die Vernierskala ist nun lesbar (und steht nicht auf dem Kopf) und man sollte meinen, das es so gemeint ist.



Man sieht im Netz auch Bilder mit dieser Montageanordnung:





NUR: jetzt kann man die Objektive nicht mehr umschlagen, weil sie an den Objektführer stoßen-das kann es doch auch nicht sein ???



Nächstes gravierendes Problem:  wenn ich den DIK Zwischentubus montiere, bekomme ich Vignettierung von links:






es scheint eindeutig am Übergang Stativ-Zwischentubus zu liegen. Das verwirrt mich nun sehr-immerhin handelt es sich um den selben Hersteller und Plutaversionen dieses Mikroskops sind im Netz zu sehen (siehe Foto oben) und so auch schon bei ebay verkauft worden.

Wieso passt das denn nicht  ??? ???


Grobtrieb schwergängig und Feintrieb sackt ab erwähn ich erst gar nicht-bis jetzt zeigt sich der Händler kommunikativ (auf englisch und Übersetzungsmaschinendeutsch), schaun wir mal.

Sehr interessieren würden mich also Hinweise zur korrekten Montage des Tisches und zur Problematik der Zwischentubusadaption.



Viele Mikrogrüße

Bernhard

Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

liftboy

Hallo Bernhard,

zur Zeit restauriere ich gerade ein uraltes Lomo Gerät. Bei Mikroskopen der gleichen Bauart musste ich den gleichen Fehle wie Du feststellen! Lange Objektive  gehen nicht! Wenn ich die Standard Objektive mit 33mm einsetze = kein Problem; nehme ich die langen Plan mit 45mm = Feierabend. Jedesmal Tisch absenken und neu hochfahren.
Sei getröstet. Die Epi Objektive der Russen sind überhaupt nicht abgeglichen, da muss man jedes neu einstellen.


Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter V.

Lieber Bernhard,

na ja, auf den ersten Blick sieht das auch alles schon etwas ranzig aus. Aber ob es wirklich ein richtiger Griff ins Klo war, hängt vom Preis und der Funktion der Pluta-Teile ab. Wenn die funktionieren und in Ordnung sind und das ganze gerät sehr preiswert war, könnte man ggf. auf das Stativ verzichten. Erstens werden die Mikroskope nicht allzu teuer gehandelt, zweitens kann man die Pluta-DIK-Enrichtung relativ problemlos an ein Zeiss Standard junior und mit Hilfe eines nicht ganz unbekannten Hageners wohl auch an andere Standard-Stative anpassen.

Ob die DIK-Teile grundsätzlich funktionieren, könnten wir im Zweifelsfalle einmal bei mir an einem Biolar-Stativ ausprobieren. Die originalen Objektive sind auch eher nebensächlich, denn der Pluta.DIK funktioniert mit allen Objektiven, die etwa im passenden Aperturbereich liegen.

Folgende Probleme sind mir mit dem Zwischentubus bekannt: Der Analysator ist gerne delaminiert. Den könnte man aber auch notfalls ausschalten und irgendwo im "oberen" Strahlengang einfach ein anderes Polfilter einsetzen. Die Trommel für die Anpassung an die Pupillenlage der Objektive dreht sich auch bei "guten" Zwischentuben eher schwer, sodass man meist zwei Hände dazu benötigt. Hauptsache, sie läßt sich noch einigermaßen drehen. Der Kondensorrevolver ist auch oft sehr schwergängig, aber das zu richten, ist auch kein Hexenerwerk (für mich schon, aber ich kenne jemanden, das das in einer halben Stunde hin bekommt).

Hast Du denn den Eindruck, dass die DIK-Teile mechanisch und optisch einigermaßen ok sind?

Ich kenne mich mit dem Pluta-DIK nur insofern aus, als ich ihn an einem Biolar habe. Es gibt aber offenbar zwei Versionen, die eine sieht so aus wie bei Dir und ist wohl die neuere, die andere Version sieht man auf den "Fremd"-Bildern, die Du in Deinen Beitrag verlinkt hast. ich weiß nicht, ob sich die Anschlussmaße geändert haben - evtl. ist das einfach der falsche Pluta-Kopf für dein Mikroskop?

Und jetzt mal etwas ganz "Blödes" und ich traue es mich kaum zu fragen, aber: Hast Du mal geschaut, ob nicht irgendetwas in den Strahlengang eingeschwenkt ist?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

JB

Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 17, 2015, 19:36:07 NACHMITTAGS
Nächstes gravierendes Problem:  wenn ich den DIK Zwischentubus montiere, bekomme ich Vignettierung von links:

Hallo Bernhard,

Die Vignettierung haben Sie nur mit dem Zwischentubus oder auch ohne? Sind Sie sich sicher, dass kein halb-eingeschwenkter Polarisator oder Prismenwechsler im Weg ist?

Der oben am MB30 montierte Zwischentubus ist der MPI2, Sie haben, glaube ich, den MPI5, der gehoert ans Biolar. MB30 und Biolar sind beides Geraete mit 160 mm Tubuslaenge, aber vielleicht gibt es doch Inkompatibilitaeten bei den Ringschwalben? Haben Sie schon die Ringschwalbe am MPI5 mit der am Bino des MB30 verglichen? Ist der Zapfen an der Ringschwalbe des MPI5 (Biolar-Teile haben diesen Zapfen an der Aufnahme) irgendwo im Weg?

Die Objektive sind alle mit 45 mm Abgleich, und kein Mix 33 und 45 mm, nicht das es beim Problem mit dem Objektfuehrer daran liegt?

Beste Gruesse,

Jon


Klaus Henkel

Zitat von: JB in Oktober 17, 2015, 23:16:52 NACHMITTAGS
Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 17, 2015, 19:36:07 NACHMITTAGS

Die Objektive sind alle mit 45 mm Abgleich, und kein Mix 33 und 45 mm, nicht das es beim Problem mit dem Objektfuehrer daran liegt?

Was noch bemerkenswert ist: Die Objektive von PZO sind alle optisch kompatibel (Farbkorrektion, lage der Brennebenen, des Zwischenbilds, Verteilung der Korrektion zwischen Objektiv und Okularen usw.) mit denen von Carl Zeiss WEST (Oberkochen, Göttingen). Man kann sie mischen. Das hat "historische" Gründe. Während des WW2 waren die Polnischen Optischen Werke in das Konglomerat Zeiss Jena eingegliedert worden, woraus sich auch späterhin eine Art Verwandtschaftsverhältnis bei Konstruktion und Fabrikation der Mikroskopoptik mit den Leuten ergab, die von den Amerikanern aus Jena nach Heidenheim und Oberkochen verbracht wurden.

Gruß
KH

Peter V.

Hallo,

ich bin glaube beinahe, dass der Durchmesser der Ringschwalbe des Pluta-Tubus geringer ist als der Durchmesser der Schwalbenaufnahme des Stativs und es daher zum seitlichen Versatz kommt. Aber dank der ruhrpöttischen Nachbarschaft werden wir das Rätsel in Bälde lösen.

Herzliche Grüße
Peter
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JB

Zitat von: Peter V. in Oktober 18, 2015, 11:58:00 VORMITTAG
ich bin glaube beinahe, dass der Durchmesser der Ringschwalbe des Pluta-Tubus geringer ist als der Durchmesser der Schwalbenaufnahme des Stativs und es daher zum seitlichen Versatz kommt.

Das vermute ich auch. Bei PZO gab es mind. 2 Ringschwalben, die vom Biolar (aehnlich aber nicht identisch mit Zeiss West) und eine noch spaetere die der Schwalbe von Zeiss Jena aehnlich ist. Vielleicht gab es vorher (MB30) noch eine dritte Groesse.

JB

Noch etwas zu den Optiken:

                     Tubuslaenge            Objektivabgleichlaenge         Okularabgleichlaenge    Zwischenbildweite
Zeiss West        160                          45                                     10                             150
PZO (Biolar)       160                          45                                     16                             144
PZO (MB15)        170                          35                                     16                             154

Da passt also erst einmal gar nichts. PZO-Okulare muessten an einem Zeiss Standard 6 mm angehoben werden, anders herum ist es gar nicht moeglich.

Interessant ist noch die Teilung der 160 mm Tubuslaenge.

                     Tubuskopf               Tubus
Zeiss Standard   40                         120
PZO Biolar         47                         113

Mixt man PZO- und Zeiss-Tuben, so kommt man mit

einem Zeiss Trino am PZO Biolar auf
47 + 120 = 167
und damit kann man Zeiss Objektive mit PZO-Okularen verwenden
150 + 16 = 166

ein PZO-Trino am Zeiss Standard
40 + 113 = 153,
damit kann man PZO-Objektive und Zeiss-Okulare mixen
144 + 10 = 154


Bernhard Lebeda

#8
Liebe Kollegen

vielen Dank für den Input!!

Ich habe gestern mit Peter darüber telefoniert und wir werden gemeinsam versuchen, das Problem zu ergründen.

Nur noch mal damit das klar ist: das Bild nur über den Binotubus ist einwandfrei. Die Kombi Binotubus-Zwischentubus gegen das Licht gehalten (also nicht am Stativ) ist einwandfrei. Somit fallen irgendwelche ins Bild ragende Blenden, Schieber etc. weg. Das hatte ich auch alles getestet.

Heute nochmal die beiden Ringschwalben gemessen: beide 40mm Durchmesser, passen auch exakt aufeinander. Beide haben in der Tubusaufnahme des Stativs bei nicht angezogener Klemmschraube subjektiv gleich viel Spiel. Der Zwischentubus kann aber nicht soweit nach links geschoben werden, dass die Vignettierung komplett verschwindet.

Ich wußte dass es drei verschiedene DIK Tuben gibt, aber dass die nicht alle mit jedem PZO Mikroskop kompatibel sein würden, hatte ich nicht auf dem Schirm. Bin gespannt wie der Test am Biolar bei Peter ausfallen wird!



Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernhard Lebeda

...ach ja bezüglich der Objektive: ich hab tatsächlich den Eindruck, dass der Tisch mit Objektführer nach vorne montiert werden muss und das dann für die 35mm Objektive aus Jons Liste gedacht ist (obwohl die ja nicht automatisch einen größeren Arbeitsabstand haben  ???) An dem Mikroskop stimmt anscheinend gar nichts, der Verkäufer behauptet, ein Mitarbeiter habe wohl irrtümlich in seiner Abwesenheit nicht das für mich bestimmte Gerät versendet. Dazu kann ich nur sagen, so ein Gerät mit massiven Mängeln sollte an NIEMANDEN verschickt werden, ausser explizit als "für Bastler"!!

Die anderen DIK Teile stammen übrigens von anderen Verkäufern!


Viele angeDIKte Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung